Aritha van Herk

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Aritha van Herk (1979)

Aritha van Herk (* 26. Mai 1954 in Wetaskiwin) ist eine kanadische Schriftstellerin.

Sie wurde geboren in Wetaskiwin in der Nähe von Edmonton, Alberta. Ihre Eltern, ihre drei älteren Geschwister waren wenige Jahre zuvor aus den Niederlanden ausgewandert und nach Kanada gekommen.

Sie wuchs zweisprachig auf, nämlich niederländisch und englisch. Die Erfahrung der Immigration ihrer Familie und ihr europäischer Hintergrund haben ihr Schreiben geprägt. Die Suche nach einem Zuhause ist in den meisten ihrer Werke wichtig. Ihre Bücher handeln von starken Frauen, die aus vorgegebenen Rollenmodellen ausbrechen.

Aritha van Herk hat acht Bücher geschrieben, vier davon Romane. Die anderen Bücher sind schwer einzuordnen, da es sich meist um eine Mischung aus Autobiographie, Literaturkritik, Geschichte oder Ortsbeschreibungen handelt. Die Autorin versucht sich einer Kategorisierung zu entziehen und möchte Literaturkritikern die Einordnung ihrer Werke erschweren. Sie veröffentlichte eine große Zahl von Kurzgeschichten und kritischen Essays und ist Herausgeberin oder Mitherausgeberin zahlreicher Bücher.

Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, die ersten drei Romane auch ins Deutsche.

Van Herk unterrichtet seit einigen Jahren Kreatives Schreiben an der University of Calgary.

1997 wurde sie Fellow der Royal Society of Canada, welche sie 2012 auch mit der Lorne Pierce Medal für Literatur auszeichnete.[1]

Werke

  • Judith. 1978 (Seal Book Award)
    • Übers. Eva Grün: Alle meine Schweine. Zsolnay, 1979; Rowohlt, 1982
  • The Tent Peg. 1981
    • Übers. Werner Richter: Unter Männern. Rowohlt, 1987
    • Übers. Werner Richter: Mackenzies Koch. Zsolnay, 1983; dtv, 1999[2]
  • No Fixed Address: An Amorous Journey. 1986
    • Übers. Stefanie Kovacic: Adresse unbekannt. Eine liderliche Reise. Zsolnay, 1987; wieder Rowohlt, 1989[3]
  • Restlessness. 1998[4]

(fiktive) Literaturkritik u. ä.

  • In Visible Ink. 1991[5]
  • A Frozen Tongue. 1992[6]
  • Places Far From Ellesmere: Explorations on Site: A Geografictione. 1990[7]
  • Mavericks: An Incorrigble History of Alberta. 2001

Literatur

  • Petra Wittke-Rüdiger: "Forget the map. Nördliche Geografikationen im literarischen Werk Aritha van Herks, in Literarische Kartographien des kanadischen Nordens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, S. 262 - 379 (über "The tent peg", "No fixed address" und "Places far from Ellesmere" in jeweils eigenen Abschnitten. In Google Books einsehbar)
  • Ekaterina Kozlova: Landscapes of Mobility in Aritha van Herk’s "No Fixed Address" and Ruth Ozeki’s "A Tale for the Time Being". Magisterarbeit am Lehrstuhl Caroline Rosenthal, Universität Jena

Weblinks

Notizen

  1. Past Award Winners. Royal Society of Canada, abgerufen am 9. Juni 2022 (englisch).
  2. Die Geschichte einer jungen Frau, die sich als Mann verkleidet, um als Koch in einem abgelegenen Geologen-Camp im kanadischen Norden arbeiten zu können.
  3. Die Geschichte Arachne Manteias, die als Unterwäscheverkäuferin in ihrem schwarzen Oldtimer kreuz und quer durch die kanadische Prärie fährt und schließlich im kanadischen Norden verschwindet.
  4. Die Geschichte von Dorcas, die einen Killer engagiert, um sich selbst umbringen zu lassen, weil sie es nicht schafft, Selbstmord zu begehen. In einer Umkehrung der Scheherazade-Geschichte lässt ihr Killer sie die ganze Nacht Geschichten erzählen. Der Roman ist zugleich eine Betrachtung der Stadt Calgary.
  5. Mischung aus Literaturkritik und Fiktion
  6. Mischung aus Literaturkritik und Fiktion
  7. von der Autorin als "Geografictione" bezeichnete Fiktion, die Reisebeschreibung, eine Beschreibung des arktischen Ellesmere Island und eine feministische Literaturkritik von Tolstois Anna Karenina miteinander verbindet.
  8. weitere Materialien, u. a. das Archiv der Autorin, über die Startseite der Bibliothek, Suchfunktion