Arnold Topp

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Ausstellungsposter zu Arnold Topp an seinem ehemaligen Atelier Am Marienberg 10/11 in Brandenburg an der Havel

Arnold Topp (* 8. März 1887 in Soest (Westfalen); 1945 verschollen und 1961 für tot erklärt) war ein deutscher Maler des Expressionismus und Kubismus.

Leben

Bereits 1904 war Arnold Topp mit den Soester Künstlern Wilhelm Morgner, Wilhelm Wulff und Eberhard Viegener freundschaftlich verbunden. 1910 begann Topp eine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, wo er am Seminar für Zeichenlehrer bei Lothar von Kunowski studierte. Schon in dieser Zeit kam er in Kontakt zu den rheinischen Expressionisten. Nach dem Besuch und Abschluss des Soester Lehrerseminars begann er 1913 als Sport- und später als Zeichenlehrer am Saldernschen Realgymnasium in Brandenburg an der Havel.

Von hier aus pflegte Topp seinen früher geknüpften Kontakt mit Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“. Er hatte dort von 1917 bis 1926 sieben Ausstellungen, u. a. mit Lajos Ébneth (1902–1982), Nell Walden und Kurt Schwitters. Bis 1929 folgten Beteiligungen an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, aber auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, der Sowjetunion, Japan sowie Frankreich. Weiterhin gestaltete er als Illustrator die Zeitschrift Das Hohe Ufer.Während der regelmäßigen Berlinaufenthalte entstanden Freundschaften mit Künstlerkollegen wie Bruno Taut und Georg Muche. 1915 erfuhr seine künstlerische Schaffenskraft eine Unterbrechung, bedingt durch den Einzug zum Kriegsdienst. Während der Schlacht um Verdun erlitt er Verwundungen und kehrte 1918 nach Lazarettaufenthalten nach Brandenburg zurück, wo er weiter als Lehrer arbeitete. Ab 1927 hatte er den Titel Studienrat.

1914 heiratete der Maler Else Hollerbaum (* 1891) und im darauffolgenden Jahr wurde sein erster Sohn Helmut, 1921 sein zweiter Sohn Franz-Georg geboren. Seine Ehe stand unter keinem guten Stern. Neben zahlreichen Seitensprüngen behandelte er seine Frau oft übel, was seine Freunde befremdete. Andererseits hatte seine Frau wenig Verständnis für seine Kunst.

Arnold Topp zählt zu den Gründungsmitgliedern des 1919 entstandenen Arbeitsrates für Kunst.

In Reaktion auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums trat er 1933 in den NS-Lehrerbund ein. Einige seiner Bilder galten den Nazis jedoch als "entartet" und 1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich vier seiner Arbeiten aus dem Schlesisches Museum der Bildenden Künste Breslau, der Städtische Kunstsammlung Chemnitz, dem Museum für Kunst und Heimatgeschichte Erfurt, dem Wallraf-Richartz-Museum Köln, dem Landesmuseum Münster, dem Schlossmuseum Weimar, dem Nassauisches Landesmuseum Wiesbaden und der Ruhmeshalle Wuppertal-Barmen beschlagnahmt.[1]

Obwohl Topp ab 1934 wieder mit seiner Frau verheiratet, ging sein Lebenswandel unverändert weiter. Als sich eine seiner Geliebten das Leben nahm, verlangte Oberbürgermeister Wilhelm Sievers seine Bestrafung. Das Schulamt, das ihn weiter als Lehrer schätzte, nahm ihn aus der Schusslinie und versetzte ihn 1940 nach Meseritz im Osten Brandenburgs. Im letzten Kriegsjahr wurde er zum Volkssturm einberufen und anschließend zur Wehrmacht versetzt. Seit einem Kampfeinsatz selben Jahres gilt er als verschollen, vermutlich geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Bedingt durch die Flucht vor der Roten Armee, war seine Frau gezwungen, Haus, Atelier und damit auch Arbeiten ihres Mannes zurückzulassen. Sie beantragte 1961 die Todeserklärung ihres Mannes durch das Amtsgericht Soest.

Werke

Arnold Topp ist bekannt für seine farbenfrohen, kubistischen Bilder, die oft figurative, landschaftliche und architektonische Elemente enthalten. Charakteristisch für sein Werk ist die kompositorisch angelegte innere Dynamik, seine Ölgemälde kennzeichnet eine glühende Farbigkeit.

  • Adolf Behne: Wiederkehr der Kunst (mit farbiger Deckelillustration von Arnold Topp). Kurt Wolff, Leipzig 1919.

1937 nachweislich als "entartet" beschlagnahmte Werke

  • Bild mit dem Füllen (Tafelbild, 1918; 1938 in Düsseldorf auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt)
  • Mitternachtssonne (Tafelbild, 1920)
  • Das Märchen (Tafelbild; 1938 in Hamburg auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt)
  • Abstrakte Komposition (Holzschnitt, Blatt 13 der beschlagnahmten 3. Mappe "Neue europäische Graphik. Deutsche Künstler", Bauhausdrucke Weimar, 1921; zerstört)

Werke in Sammlungen (Auswahl)

Literatur

  • Rainer Enders: Arnold Topp – Ein Lebensbild. VDG, Weimar 2007, ISBN 3-89739-547-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin