Arsen(III)-sulfid
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
As2S3 im Feststoff | ||||||||||||||||
_ As3+ _ S2− | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Arsen(III)-sulfid | |||||||||||||||
Andere Namen |
| |||||||||||||||
Verhältnisformel | As2S3 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
goldgelber geruchloser Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 246,04 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
3,43 g·cm−3[2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
707 °C[2] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser (0,51 mg·l−1 bei 18 °C)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
MAK |
nicht festgelegt, da karzinogen[2] | |||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−169,0 kJ/mol[4] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Arsen(III)-sulfid (auch Diarsentrisulfid oder Arsentrisulfid), gelbes Schwefelarsen As2S3 (Molare Masse: 246,02 g/mol), ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Arsen und Schwefel.
Vorkommen
Als Mineral liegt es in der Form As4S6 vor und wird Auripigment genannt.
Darstellung
Arsen(III)-sulfid entsteht bei der Sublimation von Arseniger Säure mit Schwefel und wird aus der Lösung der Arsenigen Säure durch Schwefelwasserstoff gefällt.
Eigenschaften
Es ist zitronengelb, undurchsichtig, glänzend und unlöslich in Wasser. Es schmilzt zu einer gelbroten Flüssigkeit, verdampft bei 700 °C ohne Zersetzung und verbrennt an der Luft zu Arsentrioxid und Schwefeldioxid.
Struktur
Im Feststoff liegt Arsen(III)-sulfid als As2S3 in einer polymeren Struktur vor. Arsen ist dabei dreibindung, Schwefel zweibindung. In der Gasphase bildet sich As4S6, das in der Adamantan-Struktur vorliegt.
Verwendung
Das Hüttenprodukt, aus Arseniger Säure und Schwefel zusammengeschmolzen, besteht oft wesentlich nur aus Arseniger Säure mit wenig mehr als 1 % Schwefel und kommt als Gelbglas, gelber Arsenik, gelbes Arsenglas, Königsgelb oder gelbes Schwefelarsen in den Handel. Bei der Reinigung der Schwefelsäure mit Schwefelwasserstoff wird es als Nebenprodukt erhalten.
Als Farbpigment wurde es für gelbe Malerfarbe und zum Aufhellen von Schellack verwendet.
In der Medizin wurde es als Enthaarungsmittel (Rhusma) eingesetzt.
Toxizität
Reines Arsen(III)-sulfid ist wasser- und säureunlöslich und ungiftig, da es vom Organismus nur in sehr geringen Mengen aufgenommen wird. Da es aber in der Praxis mehr oder weniger mit anderen Arsenverbindungen verunreinigt ist, wird es für den technischen Umgang als giftig eingestuft.
Literatur
- A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 1046.
- Altmann: Chemisch-technische Stoffwerte, 2. Auflage, S. 28, Harri Deutsch Frankfurt 1987, ISBN 3-8171-1014-6
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Eintrag zu Arsen(III)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d Datenblatt Arsen(III)-sulfid bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.