Arylsulfatase A

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Arylsulfatase A
Arylsulfatase A
Monomer der (489 aa)-Einheit der Arylsulfatase A, nach PDB 1AUK

Vorhandene Strukturdaten: 1AUK, 1E1Z

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 489/486 Aminosäuren (A/B+C)
Sekundär- bis Quartärstruktur 2*A oder 2*(B+C) = 2*(426+60 aa); Octamer
Kofaktor Ca++
Präkursor Component A (489 aa)
Bezeichner
Gen-Name ARSA
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.1.6.8Sulfatase
Reaktionsart Abspaltung von Sulfat
Substrat Sulfatid + H2O
Produkte Cerebrosid + Sulfat
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon mehrzellige Tiere[1]
Orthologe
Mensch Hausmaus
Entrez 410 11883
Ensembl ENSG00000100299 ENSMUSG00000022620
UniProt P15289 P50428
Refseq (mRNA) NM_000487 NM_009713
Refseq (Protein) NP_000478 NP_033843
Genlocus Chr 22: 50.62 – 50.63 Mb Chr 15: 89.47 – 89.48 Mb
PubMed-Suche 410 11883

Arylsulfatase A ist das Enzym in Tieren, das Sulfat von Sulfatiden abspaltet. Der Abbau dieser Stoffe findet in den Lysosomen der Zellen statt. Ist beim Menschen die Enzymaktivität nicht vorhanden oder zu gering, was durch Mutationen im ARSA-Gen ausgelöst werden kann, kommt es durch die Anhäufung der Sulfatide in den Lysosomen zu einer Stoffwechselstörung, der metachromatischen Leukodystrophie.[2]

Eine spezielle Mutation im ARSA-Gen ohne Einfluss auf die Enzymaktivität ist bei sechs bis zehn Prozent aller Europäer zu finden und wird Pseudoarylsulfatase-A-Mangel genannt. Heterozygote mit diesem Allel und einem Mangelallel zeigen ebenfalls metachromatische Leukodystrophie.[3]

Arylsulfatase A ist ein Dimer der gesamten 489 Aminosäuren langen Kette, oder ein Dimer des Komplexes aus den zwei Bruchstücken, die 426 und 60 Aminosäuren lang sind. Die Formylierung des Cystein-69 zum Ketoalanin (eine posttranslationale Modifikation) ist kritisch für den Einfang des Calcium-Kofaktors und die Enzymaktivität. Ein Defekt in diesem Prozess betrifft mehrere Sulfatasen und führt zum multiplen Sulfatasemangel.[2][4]

Literatur

  • E. Carmona, W. Weerachatyanukul u. a.: Binding of arylsulfatase A to mouse sperm inhibits gamete interaction and induces the acrosome reaction. In: Biology of reproduction. Band 66, Nummer 6, Juni 2002, S. 1820–1827, ISSN 0006-3363. PMID 12021068.
  • V. Gieselmann, I. Krägeloh-Mann: Metachromatic leukodystrophy–an update. In: Neuropediatrics. Band 41, Nummer 1, Februar 2010, S. 1–6, ISSN 1439-1899. doi:10.1055/s-0030-1253412. PMID 20571983. (Review).

Einzelnachweise