Asoziale (Nationalsozialismus)

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Datei:Kennzeichen für Schutzhäftlinge in den Konzentrationslagern.jpg
Kennzeichen von KZ-Häftlingen, auf der Abbildung ist ein schwarzer Winkel als Kennzeichnung für „Asozial“ dargestellt

Die Fremdbezeichnung Asoziale (Kompositum aus α privativum und lat. socius „gemeinsam, verbunden, verbündet“, s. a. Asozialität) im NS-Sprachgebrauch disqualifiziert Individuen oder soziale Gruppen – in der Regel aus den Unterschichten – als unfähig oder unwillig zur geforderten Einordnung in eine imaginär als „Kollektiv“ konstruierte soziale Gemeinschaft.[1] In der Zeit des Nationalsozialismus war der Begriff „Asoziale“ eine übliche Sammelbezeichnung für als „minderwertig“ bezeichnete Menschen aus den sozialen Unterschichten („Ballastexistenzen“), die nach NS-Auffassung sozialen Randgruppen zugehörten oder schwere Leistungs- und Anpassungsdefizite aufzuweisen hätten. Menschen und Menschengruppen wurden so als ressourcenverbrauchende „Schädlinge“ und „unnütze Esser“ etikettiert, für die die als „gutwillig“ und „fleißig“ bezeichnete Mehrheit der „Volksgemeinschaft“ zu ihrem Nachteil aufkommen müsse.

Zeit des Nationalsozialismus

„Asoziale“ und „Lumpenproletariat“

Anders als der Begriff Lumpenproletariat, wie er in abschätzigem Sinn von Karl Marx geprägt und von der organisierten Arbeiterbewegung zur Bezeichnung subproletarischer Gruppen (also als soziale Kategorie) übernommen wurde, hatte asozial einen völkisch-rassischen, erbbiologischen Inhalt. Das gilt auch für „Lumpenproletariat“, wenn es synonym gelegentlich von NS-Ideologen und „Asozialen“-Forschern verwendet wurde.

Ein NS-Synonym, das „Asoziale“ ablöste, war Gemeinschaftsfremde.[2] Ein „Gemeinschaftsfremden-Gesetz“ gegen marginalisierte Sozialgruppen war geplant und in Vorbereitung, wurde aber durch die Niederlage des NS-Regimes 1945 verhindert.[3]

Verfolgte Gruppen

Rasseideologen – wie beispielsweise Robert Ritter, Hans F. K. Günther und Sophie Ehrhardt – postulierten einen sogenannten „volkshygienischen“ Standpunkt, mit dem zahlreiche Menschen als „unerwünscht“ und „asozialer Abschaum“ gebrandmarkt wurden. Dazu zählten vor allem soziale Minderheiten wie Obdachlose, Wanderarbeiter, „selbstverschuldete Fürsorgeempfänger“, Bettler, Landstreicher, kinderreiche Familien aus den sozialen Unterschichten, Familien aus Quartieren an den Stadträndern, „nach Zigeunerart herumziehende Landfahrer“, darunter viele Jenische, angeblich „Arbeitsscheue“, Alkoholiker, „getarnt Schwachsinnige“ , Prostituierte sowie Zuhälter.

„Unter den als asozial Verhafteten [gab es] auch genug Leute, denen nichts anderes vorzuwerfen war, als daß sie etwa zweimal zur Arbeit zu spät gekommen waren oder unberechtigt Urlaub genommen, ohne Genehmigung des Arbeitsamtes den Arbeitsplatz gewechselt, ihr nationalsozialistisches Dienstmädchen ‚schlecht behandelt‘, als Eintänzer ihr Brot verdient hatten, und was dergleichen ‚Vergehen‘ mehr waren.“[4]

Weiterhin zählten zu den „Asozialen“ „Frauen, die sich in irgendeiner Form nicht in den NS-Staat einfügten, beispielsweise den Bund Deutscher Mädels ablehnten oder nicht zum Reichsarbeitsdienst gingen“.[5] Die Kategorien überschnitten sich. Mittels massiver nationalsozialistischer Propaganda verbreitete sich so die Vorstellung, dass die faktische Diskriminierung einem „gesunden Volksempfinden“ entsprechen würde.

Roma, in nationalsozialistischer Terminologie „Zigeuner“ (mit den beiden Subgruppen der „stammechten Zigeuner“ und „Zigeunermischlinge“), galten als geborene „fremdrassige Asoziale“.

Anordnung zur Erfassung und Bekämpfung der Gemeinschaftsunfähigen (Asozialen) 1943, Erlass Nr. 235 des Reichsstatthalters in der Steiermark, Sigfried Uiberreither

Zu den „Asozialen“ wurden auch Jenische gezählt.[6]

Ob auch homosexuelle Frauen unter dem Vorwand, sie seien asozial, systematisch verfolgt wurden, ist umstritten.[7][8][9][10]

„Verwahrung“ und „Umerziehung“

Bei der Eröffnung des Konzentrationslagers Dachau im März 1933 wurde noch behauptet, dass dort Personen lediglich in Verwahrung genommen werden, die „die Sicherheit des Staates gefährdeten“. Kurz danach wurden jedoch die Konzentrationslager als Stätten der „Umerziehung“ von „Verbrechern“ immer stärker betont, sodass sämtliche politischen Gegner und wahrgenommenen Feinde des NS-Staates öffentlich und nachhaltig als „Kriminelle“ diskriminiert wurden.[11] In Bremen wurde 1936 die Wohnungsfürsorgeanstalt Hashude eingerichtet, die die Stadt von Bettlern und „Asozialen“ freimachen sollte. 1940 wurde sie geschlossen, weil sie nicht den gewünschten Erfolg hatte.

NS-Grunderlass von 1937

Gemäß dem Grunderlass zur „Vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ vom 14. Dezember 1937 konnte, wer „ohne Berufs- und Gewohnheitsverbrecher zu sein, durch sein asoziales Verhalten die Allgemeinheit gefährdet“, im Zuge kriminalpolizeilicher „ Vorbeugehaft“ in ein Konzentrationslager eingewiesen werden.[12] Die Entscheidung, ob ein „gemeinschaftswidriges Verhalten“ vorlag, lag dabei allein bei den Ordnungs- und Polizeibehörden.[11] Im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ kam es im Frühjahr und Sommer 1938 zu Verhaftungswellen. Mehr als 10.000 Juden, Roma und Sinti und „deutschblütige Asoziale“ wurden in Konzentrationslager verschleppt, davon 6.000 im Juli 1938 in das KZ Sachsenhausen. Sie wurden in den Lagern mit einem schwarzen Winkel auf der Häftlingskleidung markiert. In der Zeit vor dem Krieg stellten die sogenannten Asozialen die größte Opfergruppe in den Konzentrationslagern dar.[13]

„Vernichtung durch Arbeit“

In der zweiten Jahreshälfte 1942 gewann eine Strömung in der NS-Führung an Einfluss, die in der „Asozialenfrage“ feinere völkische und rassische Differenzierungen einschließlich der sich daraus ergebenden Vernichtungs- beziehungsweise Schonungsentscheidungen ablehnte. So erklärte Joseph Goebbels dem Reichsjustizminister Otto Thierack im September 1942 zur „Vernichtung asozialen Lebens“, es seien „Juden und Zigeuner schlechthin, Polen, die etwa 3–4 Jahre Zuchthaus zu verbüßen hätten, Tschechen und Deutsche, die zum Tode, lebenslangem Zuchthaus oder Sicherungsverwahrung verurteilt“ seien, zu „vernichten“. Der „Gedanke der Vernichtung durch Arbeit“ sei „der beste“. Einige Tage später vereinbarten Himmler und Thierack die „Auslieferung asozialer Elemente aus dem Strafvollzug an den Reichsführer SS zur Vernichtung durch Arbeit“. Alle „Sicherungsverwahrten, Juden, Zigeuner, Russen und Ukrainer“, ferner Polen mit einer Strafe über drei Jahren sollten demnach „restlos“, „Tschechen oder Deutsche über 8 Jahre Strafe nach Entscheidung des Reichsjustizministers“ ausgeliefert werden. Thierack teilte dies im Oktober 1942 dem Leiter der Reichskanzlei, Bormann, mit, der seinerseits Hitler informierte, der ausdrücklich zustimmte.[14]

Nach der NS-Herrschaft

Im Mai 1946 gaben die beiden ehemaligen KZ-Häftlinge Georg Tauber und Karl Jochheim-Armin eine Zeitschrift mit dem Titel: Wahrheit und Recht! „Schwarz-Grün“. Internes Informationsblatt der Konzentrationäre Deutschlands der Schwarzen und Grünen heraus, von der insgesamt drei Ausgaben bekannt sind. Ihr Ziel war die moralische Anerkennung des Leidens von „Asozialen“ und „Berufsverbrechern“ sowie der Kampf um materielle Entschädigung dieser beiden KZ-Häftlingskategorien. In späteren Ausgaben der Zeitschrift wurde die Zulassung von „Grünen“ und „Schwarzen“ zur Verwaltung der Betreuungsstellen verlangt, der Titel der dritten Ausgabe lautet: Halbmonatsschrift für Wahrheit und Recht aller ehem. Konzentrationäre und Naziopfer. In der Zeitschrift wurde auch heftige Kritik am Verhalten der ehemaligen politischen Häftlinge und der negativen Darstellung „schwarzer“ und „grüner“ Häftlinge in deren Publikationen geübt, obwohl man sich über die Problematik öffentlicher Konflikte unter den Häftlingsgruppen bewusst war.[15]

Wirkungsgeschichte

Nachhaltige Stereotype

Auch nach 1945 blieb der Begriff mit den dahinter befindlichen Vorstellungskomplexen („Saboteur im Aufbau des Sozialismus“, „gesellschaftsschädigend (...), nicht gewillt(...), sich in die Gesellschaft einzufügen“) Bestandteil des stereotypen Alltagsdenkens der deutschen öffentlichen Meinung. „Asoziale“ wurden als NS-Verfolgte selbst von anderen NS-Verfolgten nicht anerkannt. In Hamburg wurden die Überlebenden der KZs in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie „I A“ waren „politische Überzeugungstäter“, „I B“ waren nicht-kriminelle Verfolgte, unter Kategorie „I C“ wurden „Kriminelle“ und „Asoziale“ subsumiert, diese erhielten unmittelbar nach der Befreiung lediglich Sachleistungen, die ihnen nachträglich teilweise entzogen wurden, und wurden von jeder Entschädigung ausgeschlossen, ferner mussten sie sich bei den Arbeitsämtern melden. Die Beratungsstellen und Verbände, in denen sich auch ehemalige KZ-Häftlinge engagierten, waren oft der Meinung, „Kriminelle“ und „Asoziale“ schädigten das Ansehen aller Überlebenden, dies galt in Ost- wie Westdeutschland.[16] Im westdeutschen Entschädigungsgesetz wurden „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ nicht als Verfolgte mit Anspruch auf Entschädigung anerkannt.[17]

In der DDR kam diese Tradition im Strafgesetzbuch von 1968 im § 249 „Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten“, dem Asi-Paragrafen,[18] zum Tragen. Zuvor hatten die Gerichte die Verordnung über Aufenthaltsbeschränkungen vom 24. August 1961 so ausgelegt, dass sie Personen, „die nicht in die sozialistische Gesellschaft integrierbar waren“, zur Arbeitserziehung verurteilen konnten.[19] Wer so verurteilt wurde, kam ins Arbeitserziehungslager und später (ab 1977) in Haft.[20] Unter den zwischen 1960 und 1990 rund 230.000 aus politischen Gründen in der DDR Inhaftierten sind 130.000 wegen unangepasster Lebensweise als „Asoziale“ verurteilt worden.[21]

Entschädigungen

Von einer ernsthaften Anerkennung und materiellen Entschädigung kann selbst im Fall der nach langen Auseinandersetzungen als „rassisch verfolgt“ anerkannten Roma und Sinti nicht die Rede sein, geschweige denn bei anderen Gruppen. Die Diskriminierung wurde unbeeindruckt durch die vorausgegangenen Ereignisse politisch, entschädigungsrechtlich und im populären Verständnis fortgeführt.[22]

Der Sozialwissenschaftler Frank Nonnenmacher hat Anfang 2018 gemeinsam mit den Historikerinnen und Politologinnen Julia Hörath, Dagmar Lieske und Sylvia Köchl und dem Soziologen Andreas Kranebitter eine Petition zur "Anerkennung von 'Asozialen' und 'Berufsverbrechern' als Opfer des Nationalsozialismus" gestartet.[23] Zu den Erstunterzeichnern gehören u. a. Volker Beck, Micha Brumlik, Daniel Cohn-Bendit, Detlef Garbe, Barbara Glück, Jürgen Habermas, Benno Hafeneger, Wilhelm Heitmeyer, Peter Tauber, Wolfgang Thierse, Konstantin Wecker und Michael Wildt. Der Initiative Nonnenmachers ist es zu verdanken, dass eine offizielle Anerkennung durch den Bundestag im Februar 2020 erfolgte.[24]

Film

Der Dokumentarfilm der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V. in Kooperation mit der Österreichischen Lagergemeinschaft: …dass das heute noch immer so ist – Kontinuitäten der Ausgrenzung schildert exemplarisch die Geschichte von Verfolgung und Stigmatisierung sogenannter Asozialer im Nationalsozialismus.[25]

Theaterstück

Der Theatermacher Harald Hahn entwickelte ein Theaterstück Monolog mit meinem „asozialen“ Großvater – Ein Häftling in Buchenwald.[26]

Siehe auch

Literatur

NS-Quellentexte
  • Irmgard Andrees: Untersuchungen über eine asoziale Sippe in Münster (Westf.). In: Der Öffentliche Gesundheitsdienst. Zeitschrift des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst, der Staatsakademie des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Berlin und der Wissenschaftlichen Gesellschaft der deutschen Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Ausgabe A, 5, H. 3, 1939, ZDB-ID 216948-4, S. 81–101.
  • Fred Dubitscher: Asoziale Sippen. Erb- und sozialbiologische Untersuchungen. Georg Thieme, Leipzig 1942
  • Fred Dubitscher: Der Schwachsinn. Sammelwerk: Handbuch der Erbkrankheiten, Bd. 1. Hg. des Gesamtwerks Arthur Gütt. Thieme, Leipzig 1937 (passim)
  • Eine „Familie Kallikak“ in Deutschland. In: Völkischer Wille. Kampfblatt für Bevölkerungspolitik und Familie. Nr. 46, 1935, ZDB-ID 717052-x.
  • Albert Friehe: Was muß der Nationalsozialist von der Vererbung wissen? Die Grundlagen der Vererbung und ihre Bedeutung für Mensch, Volk und Staat. Diesterweg, Frankfurt 1934
  • Heinrich Wilhelm Kranz, Siegfried Koller: Die Gemeinschaftsunfähigen. Ein Beitrag zur wissenschaftlichen und praktischen Lösung des sogenannten „Asozialenproblems“. 2 Teile. Verlag K. Christ, Gießen 1939–1941.
  • Wilhelm Langenbach: Die Gefahr der Asozialen. Mit einer Stammtafel. In: Volk und Rasse. Illustrierte Monatsschrift für deutsches Volkstum, Rassenkunde, Rassenpflege. Zeitschrift des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst und die Deutsche Gesellschaft für Rassehygiene. H. 1, 1939, ZDB-ID 201180-3, S. 15–19.
  • Robert Ritter: Die Aufgaben der Kriminalbiologie und der kriminalbiologischen Bevölkerungsforschung in Deutschland. In: Kriminalistik. 15, 1941, ZDB-ID 206468-6, S. 38–41.
Forschungsliteratur
  • Anne Allex, Dietrich Kalkan (Hrsg.): Ausgesteuert – ausgegrenzt ... angeblich asozial. AG-SPAK-Bücher, Neu-Ulm 2009, ISBN 978-3-930830-56-5.
  • Anne Allex (Hrsg.): Sozialrassistische Verfolgung im deutschen Faschismus : Kinder, Jugendliche, Frauen als sogenannte "Asoziale" – Schwierigkeiten beim Gedenken. AG-SPAK-Bücher, Neu-Ulm 2017, ISBN 978-3-945959-21-3.
  • Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr, Elke Rajal: »Arbeitsscheu und moralisch verkommen«: Verfolgung von Frauen als »Asoziale« im Nationalsozialismus. Mandelbaum Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-85476-596-7.
  • Wolfgang Ayaß: „Asoziale“ im Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91704-7.
  • Wolfgang Ayaß: „Gemeinschaftsfremde“. Quellen zur Verfolgung von „Asozialen“ 1933–1945. Koblenz 1998. Digitalisat
  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Legenden, Lügen, Vorurteile. Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte. 8. Auflage (Sonderauflage), Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04666-X (dtv 4666).
  • Julia Hörath: »Asoziale« und »Berufsverbrecher« in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-525-37042-1 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Diss., 2013), Rezension.
  • Thomas Irmer, Barbara Reischel, Kaspar Nürnberg: Das Städtische Arbeits- und Bewahrungshaus Rummelsburg. Zur Geschichte eines vergessenen Ortes der Verfolgung von „Asozialen in der NS-Zeit“. In: Gedenkstättenrundbrief. Nr. 144, 8, 2008, ZDB-ID 1195828-5, S. 22–31.
  • Jens Kolata: Zwischen Sozialdisziplinierung und „Rassenhygiene“. Die Verfolgung von „Asozialen“, „Arbeitsscheuen“, „Swingjugend“ und Sinti. In: Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier (Hg.): Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 3-89657-138-9, S. 321–337.
  • KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): Ausgegrenzt. »Asoziale« und »Kriminelle« im nationalsozialistischen Lagersystem. Edition Temmen, Bremen 2009, ISBN 978-3-8378-4005-6.
  • Detlev Peukert: Volksgenossen und Gemeinschaftsfremde: Anpassung, Ausmerze und Aufbegehren unter dem Nationalsozialismus. Bund-Verlag, Köln 1982, ISBN 3-7663-0545-X.
  • Thomas Roth: Von den „Antisozialen“ zu den „Asozialen“. Ideologie und Struktur kriminalpolizeilicher „Verbrechensbekämpfung“ im Nationalsozialismus. In: Dietmar Sedlaczek u. a. (Hg.): „minderwertig“ und „asozial“. Stationen der Verfolgung gesellschaftlicher Außenseiter. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0716-7, S. 65–88.
  • Klaus Scherer: „Asozial“ im Dritten Reich. Die vergessenen Verfolgten. Votum-Verlag, Münster 1990, ISBN 3-926549-25-4.
  • Christa Schikorra: Kontinuitäten der Ausgrenzung. „Asoziale“ Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Metropol, Berlin 2001, ISBN 3-932482-60-3 (Reihe Dokumente, Texte, Materialien 41), (Zugleich: Berlin, Techn. Univ., Diss., 2000), Rezension.
  • Dietmar Sedlaczek u. a. (Hrsg.): „minderwertig“ und „asozial“. Stationen der Verfolgung gesellschaftlicher Außenseiter. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0716-7.

Biographisches

  • Daniel Haberlah: Als »Asoziale« nach Ravensbrück. Das kurze Leben der Irmgard Plättner. Eine Spurensuche. Einert & Krink, Schellerten 2021, ISBN 978-3-947803-10-1.
  • Frank Nonnenmacher: »Du hattest es besser als ich«: Zwei Brüder im 20. Jahrhundert. Westarp, Bad Homburg 2015, ISBN 3-88864-528-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Müller-Funk / Hans Ulrich Reck (Hrsg.): Inszenierte Imagination. Beiträge zu einer historischen Anthropologie der Medien, Wien / New York 1996, ISBN 3-211-82772-2; Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer politischen Philosophie, Frankfurt a. M. 1990, ISBN 3-518-28467-3.
  2. Vgl. dazu Wolfgang Ayaß: „Demnach ist zum Beispiel asozial…“ Zur Sprache sozialer Ausgrenzung im Nationalsozialismus, in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 28 (2012), S. 69–89.
  3. Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1986, ISBN 3-492-21032-5, S. 853. Zum Gesetzentwurf auch: Detlev Peukert: Arbeitslager und Jugend-KZ: die "Behandlung Gemeinschaftsfremder" im Dritten Reich. In: Ders.:(gemeinsam mit Jürgen Reulecke und unter Mitarbeit von Adelheid Gräfin zu Castell Rüdenhausen) (Hg.): Die Reihen fast geschlossen. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1981, S. 413–434 (hier S. 415–422).
  4. Eugen Kogon: Der SS-Staat – Das System der deutschen Konzentrationslager, Verlag Karl Alber, München 1946, S. 15.
  5. Robert Sommer im Interview mit Franziska von Kempis: Himmlers KZ-Bordelle – „Die verfluchten Stunden am Abend“. In: Süddeutsche Zeitung, 19. Juni 2009.
  6. Die Verfolgung der sozio-linguistischen Gruppe, der Jenischen (auch als die deutschen Landfahrer bekannt)im NS-Staat 1934 - 1944, Andrew Rocco Merlino D’Arcangelis, Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der HWP - Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, NS-Verfolgung in Teil II ab S. 229
  7. R. Amy Elman PhD: Triangles and Tribulations: The Politics of Nazi Symbols. In: Journal of Homosexuality. 30, Nr. 3, 1996, ISSN 0091-8369, S. 1–11.
  8. Alexander Zinn: Gab es eine Lesbenverfolgung durch das NS-Regime? Abgerufen am 26. August 2018.
  9. Claudia Schoppmann: Nationalsozialistische Sexualpolitik und weibliche Homosexualität. (Dissertation, FU Berlin, 1990.) Centaurus, Pfaffenweiler 1991 (überarb. 2. Auflage. 1997).
  10. Christa Schikorra: Kontinuitäten der Ausgrenzung. „Asoziale“ Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. (Dissertation, TU Berlin, 2000.) Metropol, Berlin 2001, ISBN 3-932482-60-3.
  11. a b Barbara Distel: „Asoziale und Berufsverbrecher“. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Legenden, Lügen, Vorurteile. Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte, 5. Aufl., München 1992, ISBN 3-423-03295-2, S. 29–31.
  12. Abgedruckt bei Wolfgang Ayaß (Bearb.), „Gemeinschaftsfremde“. Quellen zur Verfolgung von „Asozialen“ 1933–1945, Koblenz 1998, Nr. 50.
  13. Nikolaus Wachsmann, 2016: KL: Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Kapitel Aktion "Arbeitsscheu Reich", letzter Satz.
  14. Michael Zimmermann, Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“, Hamburg 1996, S. 300.
  15. Dagmar Lieske: Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen, Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band 16, Berlin 2016, ISBN 978-3-86331-297-8, S. 312–316
  16. Lieske 2016, S. 317
  17. Lieske 2016, S. 319
  18. Philipp Dreesen: Typen und Funktionen sprachlichen Widerstands auf den Straßen der DDR. De Gruyter, Berlin, Boston 2015, ISBN 978-3-11-036557-3, S. 149
  19. Zitat bei Uta Falck: VEB Bordell. Geschichte der Prostitution in der DDR. Links, Berlin 2012, ISBN 978-3-86284-021-2, S. 81 f.
  20. Ursula Storost: Stigmatisierung - „Asozial“ - zur Genese eines Nazi-Begriffs (Archiv). In: deutschlandfunk.de. 2. Juli 2015, abgerufen am 15. September 2016.
  21. Ronald Gebauer: Verfolgte - verdrängte DDR-Vergangenheit?. Veröffentlichung von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 23. August 2021.
  22. Ursula Storost: Stigmatisierung - „Asozial“ - zur Genese eines Nazi-Begriffs (Archiv). In: deutschlandfunk.de. 2. Juli 2015, abgerufen am 15. September 2016.
  23. Sign the Petition. Abgerufen am 7. März 2018 (deutsch).
  24. Jutta Herms: Bundestag für Anerkennung weiterer NS-Opfergruppen. In: tagesspiegel.de. 13. Februar 2020, abgerufen am 13. März 2021.
  25. Website zum Film
  26. Website zum Stück