Atelisches Verb

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Atelisches Verb ist ein Begriff aus der linguistischen Semantik und umfasst Verben, die Zustände oder Relationen bezeichnen, oder auch dynamische Vorgänge, Prozesse, oder Aktivitäten, die keinen Kulminations- oder Endpunkt voraussetzen.[1]

Kennzeichen

Sie sind andauernd und nicht vollendet und kennzeichnen den reinen Ablauf oder Verlauf des Geschehens (Beispiele: blühen, wohnen, träumen).[2] Dazu sind auch die iterativen Verben zu zählen, die ein sich wiederholendes Geschehen bezeichnen (Beispiel: plätschern, streichen). Diese tauchen bei den aktionalen Hauptkategorien auf. Dort gibt es noch viele Synonyme für atelische Verben, Beispiele dafür wären aterminativ, kontinuativ, kursiv, immutativ. Diese werden, nach Zénó Vendler (1957/1967)[3][4] weiter eingeteilt in activities (Beispiel: schlafen) und states (Beispiel: wissen).

Gegenteil

Das Gegenteil der atelischen Verben sind die telischen Verben, die eine abgeschlossene Situation bezeichnen (Beispiel: aufleuchten). Synonyme hierfür sind terminativ, mutativ.

Siehe auch

Literatur

  • Beatrice Primus: Semantische Rollen. Winter, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8253-5977-5.
  • Zeno Vendler: Verb and times. Philosophical Review 66, (1957) 143–160.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Dölling: Verbsemantik. Einführung 1: Verbbedeutung, Aspekt, Ereignisstruktur. Universität Leipzig WiSe 2011/12
  2. Duden – Die Grammatik. Band 7, Aktionsarten des Verbs, Rn 122 ff, S. 65, Mannheim 1973.
  3. Zeno Vendler: Verbs and Times. The Philosophical Review 66:2, (1957) S. 143–160.
  4. Zeno Vendler: Linguistics in Philosophy. Cornell University Press, Ithaca, NY 1967, ISBN 0-8014-0436-3.