Augsburg-Göggingen

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Wappen von Augsburg
Göggingen
Planungsraum (XIV) von Augsburg
Lage des Planungsraums Göggingen in Augsburg
Koordinaten 48° 20′ 20″ N, 10° 52′ 20″ OKoordinaten: 48° 20′ 20″ N, 10° 52′ 20″ O
Fläche 9,034.1 km²
Einwohner 21.846 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte 2418 Einwohner/km²
Postleitzahl 86199
Gliederung
Stadtbezirke
  • 37 Göggingen-Nordwest
  • 38 Göggingen-Nordost
  • 39 Göggingen-Ost
  • 40 Göggingen-Süd
Quelle: Fläche[1] Einwohnerzahl[2]

Göggingen ist ein Stadtteil im Süden von Augsburg. Er umfasst die vier Stadtbezirke 37 Göggingen–Nordwest, 38 Göggingen–Nordost, 39 Göggingen-Ost und 40 Göggingen–Süd. Gemeinsam bilden sie den XIV. Planungsraum von Augsburg, haben eine Fläche von rund 9,03 km² und etwa 19.700 Einwohner. Im Süden von Göggingen liegen die Einöden Radau und Radaumühle, Richtung Leitershofen die Schafweidesiedlung.

Geographie

Die alte Gemeinde Göggingen, an Wertach und Singold gelegen, erstreckt sich südlich von Pfersee und dem Antonsviertel. Hier war sie schon im 19. Jahrhundert weitgehend mit der Stadt zusammengewachsen. Im Osten wird Göggingen von Hochfeld und Universitätsviertel begrenzt, im Süden grenzt es an Inningen, südwestlich an Bergheim und im Westen an die Stadt Stadtbergen und deren Ortsteil Leitershofen.

Geschichte

Das Stadtwappen der früheren Stadt Göggingen

Schon in der Bronze- und Hallstattzeit war das Gebiet über dem Wertachufer am Rand der Hochterrasse besiedelt, ebenso finden sich Siedlungs- und Grabfunde aus der Römerzeit vom 1. bis zum 4. Jahrhundert. Vielleicht verlief hier die Wasserleitung zur Versorgung der Hauptstadt Augusta Vindelicorum, sicher nachgewiesen ist auf dem Gebiet der Gemeinde die Trasse einer Römerstraße. Die Allgäustraße von Augsburg nach Kempten und weiter nach Bregenz sowie über die Alpen zum Comer See verlief auf fast 4 km durch die Gemarkung, entsprechend dem heutigen Römerweg und der Gögginger Straße; ein Meilenstein hat sich allerdings erst auf Inninger Gebiet knapp südlich der Gemeindegrenze gefunden. Nach dem Ende der römerzeitlichen Besiedlung wurde das Gebiet von den Alamannen besiedelt. Der Ort „Geginga“ wird zum ersten Mal im Jahre 969 in einer Urkunde des Hl. Ulrich von Augsburg erwähnt.

Karte von Göggingen im Jahre 1839

Von 1804 bis 1862 befand sich in Göggingen der Sitz von Landgericht und Bezirksamt. Durch die orthopädischen Heilanstalten des Friedrich Hessing wurde der Augsburger Vorort als Kurort überregional bekannt, die Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen (heute Amann-Group) war der größte Arbeitgeber bis in die 1970er Jahre. 1954 übernahm Göggingen die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete 1945 entrechteten, enteigneten und aus ihrer angestammten Heimat vertriebenen Bewohner der Stadt und des Kreises Neudek im Sudetenland. Mit dem Zustrom der Sudetendeutschen und der wirtschaftlichen Entwicklung wuchs Göggingen auf 16.000 Einwohner an.[3] 1969 wurde die Marktgemeinde Göggingen zur Stadt erhoben, aber bereits am 1. Juli 1972 im Rahmen der großen bayerischen Gebietsreform zusammen mit den Nachbarorten Haunstetten, Inningen und Bergheim nach Augsburg eingemeindet.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Hessingburg innerhalb des Areals der Hessing-Klinik

Grünflächen und Naherholung

Die Wertach am Ackermannwehr, das Gögginger Wäldle spiegelt sich im Wasser

Augsburg-Göggingen hat Anteil an der Wertach und der Singold. Das „Gögginger Wäldle“ ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Gögginger Wäldchen. Der Friedhof Göggingen wird auch als Park genutzt.

Sport

Der TSV Göggingen wurde 1875 gegründet und erreichte vor allem im Handball und in der Leichtathletik größere Erfolge, besitzt daneben aber auch Abteilungen für Fußball, Gymnastik, Tischtennis, Turnen und Volleyball.[6] Die ebenfalls in Göggingen ansässige Skater Union Augsburg war Gründungsmitglied der Bundesliga im Inline-Skaterhockey im Jahr 1996 und konnte sich dort bis 2001 halten.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

  • Kinderstube St. Johannes e.V.
  • Gögginger Kinderarche
  • Unibärchen
  • Purzelbaum (TVA)
  • Städtischer Kindertagesstätte Fabrikstraße
  • Städtischer Kindertagesstätte Josef-Felder-Straße
  • Katholischer Kindergarten St. Anna
  • Kindertagesstätte der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Dreifaltigkeitskirche
  • AWO „Rumpelstilzchen“
  • Hessing Kindergarten
  • Villa Kunterbunt PLUS

Bildung

  • Grundschule Göggingen-West „Parkschule“
  • Friedrich-Ebert-Grundschule Göggingen-Ost
  • Friedrich-Ebert-Hauptschule mit Mittlere-Reife-Zug
  • Gymnasium und Realschule Maria Stern
  • Ulrichschule Augsburg, Sonderpädagogisches Förderzentrum - Außenstelle, (Gebäude der ehemaligen Schubertschule)

Verkehr

Durch Göggingen verlaufen als Oberbürgermeister-Müller-Ring die Bundesstraßen 17 und 300. Im Osten liegt der Bahnhof Augsburg Messe mit Anschluss an die Bahnstrecke Augsburg-Buchloe. Der Stadtteil wird durch den Öffentlichen Nahverkehr mit den Buslinien 35, 41 und 42 und der Straßenbahnlinie 1 erschlossen, die über den Königsplatz nach Lechhausen verläuft.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Weitere Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung stehen

Literatur

  • Heinz Friedrich Deininger (Hrsg.): Göggingen: Beiträge zur Geschichte der Stadt. Selbstverl. der Stadt Göggingen 1969.
  • Bernt von Hagen (Hrsg.) Stadt Augsburg: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Denkmäler. Lipp, München 1994. ISBN 3-87490-572-1 (Denkmäler in Bayern 83: VII, Schwaben)
  • Siegfried Stoll: Die Geschichte der Pfarrei Sankt Georg und Michael in Augsburg-Göggingen. Pfarramt St. Georg und Michael, Göggingen, Augsburg, 2000.
  • Münzenrieder, Heinz: Den Saal schmückte die Büste Lassalles …: 100 Jahre Sozialdemokratie in Göggingen. H. Münzenrieder, Augsburg-Göggingen 2003. ISBN 3-00-010657-X

Weblinks

Commons: Augsburg-Göggingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Strukturatlas der Stadt Augsburg 2013. (PDF) 31. Dezember 2013, abgerufen am 21. Juni 2014.
  2. Statistik Augsburg interaktiv. 31. Dezember 2021, abgerufen am 4. April 2022.
  3. Siegfried Stoll: 1000 Jahre Göggingen 969-1969, Göggingen 1969.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 600 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Gögginger Neue Presse (März 2007) Ging hier schon Wolfgang Amadè Mozart ein und aus?
  6. TSV Göggingen Augsburg: Kontaktadressen (Memento vom 11. April 2011 im Internet Archive) – Abgerufen am 27. Juni 2011.
  7. Skater Union Augsburg: Chronik (Memento vom 2. August 2012 im Internet Archive) – Abgerufen am 16. Juli 2012.