Augustów
Augustów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Podlachien | |
Powiat: | Augustów | |
Fläche: | 80,93 km² | |
Geographische Lage: | 53° 51′ N, 22° 58′ O | |
Einwohner: | 29.946 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 16-300 bis 16-303 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |
Kfz-Kennzeichen: | BAU | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Suwałki–Białystok | |
Nächster int. Flughafen: | Warschau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 80,93 km² | |
Einwohner: | 29.946 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 370 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 2001011 | |
Verwaltung (Stand: 2012) | ||
Bürgermeister: | Wojciech Walulik | |
Adresse: | ul. 3 Maja 60 16-300 Augustów | |
Webpräsenz: | www.augustow.eu |
Die Kreisstadt Augustów [aʊ̯ˈgustuf] (litauisch Augustavas) ist ein Kurort im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Podlachien. Der Ort ist heute bekannt für Wassersportmöglichkeiten. Im Zentrum der Stadt können Häuser im spätklassizistischen und eklektischen Stil besichtigt werden. 1970 wurde Augustów Kurort, drei Jahre später wurden die anliegenden Dörfer eingemeindet.
Geschichte
1496 wurde der Ort erstmals erwähnt. Der polnische König Sigismund II. August verlieh dem Ort am 17. Mai 1557 das Stadtrecht nach Magdeburger Recht.
1656 wurde der Ort durch die Tataren zerstört. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt von der Pest heimgesucht. 1795 wurde Augustów Teil Preußens. 1807 kam er zum Herzogtum Warschau und wurde 1815 dann Teil Kongresspolens.
1825 bis 1839 wurde der Augustów-Kanal (polnisch Kanał Augustowski) gebaut. Dieser wurde von Polen für das UNESCO-Welterbe vorgeschlagen. 1842 wurde der Ort Kreisstadt. 1899 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die in den 1840er Jahren erbaute Synagoge wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
1939 bis 1941 wurde Augustów von der Roten Armee, anschließend bis 1944 von der Wehrmacht besetzt. Die Stadt wurde während dieser Zeit zu 70 % zerstört und verlor einen großen Teil ihrer Einwohner. Seither liegt die Stadt in der kritischen Suwalki-Lücke.
Razzia von Augustów
Im Juli 1945 wurden in der Gegend von Augustów von sowjetischen Einheiten in der sogenannten Razzia von Augustów, im Rahmen der Bekämpfung des polnischen antikommunistischen Untergrundes, ca. 7000 Personen verhaftet und unter Folter verhört. Etwa 600 der Gefangenen wurden in unbekannte Richtung verschleppt und deren Todesumstände wurden bis heute nicht aufgeklärt. Es war das größte Verbrechen des kommunistischen Regimes nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Polen.[2][3][4]
Landgemeinde
Die Landgemeinde Augustów, zu der die Stadt Augustów selbst nicht gehört, hat eine Fläche von 266,52 km², auf der (Stand: 30. Juni 2016) 6.834 Menschen leben.
Söhne und Töchter der Stadt
- Sławomir Miklaszewski (1874–1949), Bodenkundler
- Emil Leon Post (1897–1954), Mathematiker
- Maciej Maciejewski (1914–2018), Schauspieler
- Andrzej Szczytko (1955–2021), Schauspieler und Regisseur
- Marek Zalewski (* 1963), Erzbischof, Diplomat des Heiligen Stuhls
- Witold Mroziewski (* 1966), Weihbischof in Brooklyn
- Dariusz Zalewski (* 1974), Weihbischof in Ełk
- Adam Rybakowicz (* 1984), Abgeordneter im Sejm
- Edyta Dzieniszewska (* 1986), Kanutin
Partnerstädte
Literatur
- LG Köln, 4. Mai 1957. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. XIV, bearbeitet von Irene Sagel-Grande, H. H. Fuchs, C. F. Rüter. Amsterdam : University Press, 1976, Nr. 444, S. 105–134 Verfahrensgegenstand: Exekution von mindestens 30 in einem Erholungsheim angetroffenen jüdischen Einwohnern Augustowos und als kommunistische Funktionäre verdächtigen russischen Gästen. Einzeltötung von mindestens 100 Juden, kommunistischen Funktionären und Mitgliedern einer kommunistischen Untergrundbewegung, die nach der deutschen Besetzung Augustowos beständig festgenommen wurden
Weblinks
- Website der Stadt (polnisch)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Soviet documents confirm ‘Little Katyn’ in Poland. Polskie Radio. 18. April 2012. Abgerufen am 8. September 2015.
- ↑ Jan Jerzy Milewski: Obława augustowska – niewyjaśniona zbrodnia z lipca 1945 roku. Instytut Pamięci Narodowej. Abgerufen am 8. September 2015. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gerhard Gnauck: Über den Opfern des Regimes liegen ihre Peiniger. 11.08.15. Abgerufen am 8. September 2015.