Aumühle (Ansbach)

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Aumühle
Kreisfreie Stadt Ansbach
Koordinaten: 49° 17′ 21″ N, 10° 36′ 25″ O
Höhe: 400 m ü. NHN
Einwohner: 10 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 0981

Aumühle (umgangssprachlich: Āmīl[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Die Einöde liegt an der Fränkischen Rezat und an dem Eichenbach, der dort als linker Zufluss in die Rezat mündet. Der Ort liegt an der Staatsstraße 2223, die nach Alberndorf (2,2 km östlich) bzw. nach Eyb (0,7 km nordwestlich) führt.[3]

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als „Aumül“ (= die in der Aue gelegene Mühle).[2] Von der ersten Mühle ist nichts erhalten geblieben. 1599 wurde eine neue Mühle erbaut, die aber bereits im Dreißigjährigen Krieg beschädigt wurde. 1661 kaufte Johann Schrenk die Ruine und baute sie wieder auf.[4] Ab 1880 wurde sie mit einer Turbine betrieben. Seit 1987 befinden sich die Mühlengebäude im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim.[5] Übrig geblieben sind die Wohn- und Nutzgebäude.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Aumühle zur Realgemeinde Eyb. Die Mühle hatte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Aumühle die Hausnummer 1 des Ortes Eyb.[6][7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Aumühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eyb zugeordnet. Es gehörte auch der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb an.[10] Diese wurde am 1. Oktober 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, in die Stadt Ansbach eingegliedert.[9]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Wassermühle: Zweigeschossiger Bau vom Ende des 17. Jahrhunderts mit Satteldach und Lade-Erker. Im Erdgeschoss Fenster mit gekehltem Gewände und Rundbogenportal mit Quaderrahmung und schwerer Schlusssteinkonsolvolute mit Wappen in der Art Georg Andreas Böcklers. Im Erdgeschoss sind zum Teil schmiedeeiserne Fenstergitter erhalten. Scheune wohl des 18./19. Jahrhunderts, eingeschossig mit zweigeschossigem Giebel und Satteldach.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 3 8 * 9 14 11 8 10 4 4 10
Häuser[12] 1 1 1 1 1 1 1 2
Quelle [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1]
* Ort wird zu Eyb gerechnet.

Religion

Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Lambertus (Eyb) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Ludwig (Ansbach).

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
  2. a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 43.
  3. Aumühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Hans Sommer mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Es geschah im Namen des Glaubens: evangelisch im Dekanat Ansbach (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1991, ISBN 3-87214-248-8, S. 75.
  5. Aumühle auf der Website freilandmuseum.de
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 853.
  7. Johann Bernhard Fischer: Aumühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 15 (Digitalisat).
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 202.
  9. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 987 f.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  11. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 82. Der Bau befindet sich seit 1987 im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 7 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 39 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).