Azinhaga
Azinhaga | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Region: | Alentejo | |||||
Unterregion: | Lezíria do Tejo | |||||
Distrikt: | Santarém | |||||
Concelho: | Golegã | |||||
Koordinaten: | 39° 14′ N, 8° 41′ W | |||||
Einwohner: | 1620 (Stand: 30. Juni 2011)[1] | |||||
Fläche: | 38,21 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2] | |||||
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner pro km² | |||||
Politik | ||||||
Bürgermeister: | Vítor Manuel da Guia | |||||
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Junta de Freguesia de Azinhaga Rua Pilar del Rio 2150 006 Azinhaga |
Azinhaga ist eine portugiesische Gemeinde (Freguesia) im Kreis (Concelho) von Golegã, im Ribatejo.
Geografie
Der Ort liegt am Rio Almonda, in den grün bewachsenen Flachgebieten rund um den Rio Tejo.
Geschichte
Azinhaga wurde vermutlich in maurischer Zeit gegründet, sein Name bedeutet auf Arabisch in etwa „enger Weg“ oder „schmaler Durchgang“. Seine Stadtrechte („Foral“) erhielt der Ort von König Sancho II. Anfang des 13. Jahrhunderts. Vor allem in der Zeit des königlichen Ministerpräsidenten Marquês de Pombal (1699–1782) wurden viele der Zuflüsse und Seitenarme des Tejo umgeleitet und die Gegend von Azinhaga trockengelegt, so dass der Grund für die arabische Namensgebung wegfiel und Azinhaga Teil des heutigen weiten, für Landwirtschaft, Vieh- und Pferdezucht geeigneten Gebietes wurde. Durchziehende Truppen des französischen Invasionsheer verursachten Anfang des 19. Jahrhunderts beträchtliche Schäden. Seit 1895 gehört Azinhaga zum damals neugeschaffenen Kreis (Concelho) von Golegã, und nicht mehr zum Concelho von Santarém, zu dem es vorher stets gehörte.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Ort wurde 2008 im Beisein Saramagos die Casa Museu José Saramago eröffnet, ein Museum für den bekanntesten Sohn des Ortes und Literaturnobelpreisträgers 1998. Einige Einrichtungen seiner Stiftung (Fundação José Saramago) sind ebenfalls dort untergebracht.[4]
Die dreischiffige Kirche Igreja de Nossa Senhora da Conceição stammt aus dem 17. Jahrhundert, einige Azulejos aus der Zeit sind noch in ihr zu sehen. Durch die französischen Invasionstruppen unter Marschall André Masséna im Winter 1810/1811 stark zerstört, wurde ihr Wiederaufbau erst 1882 abgeschlossen. Sie erhielt dabei einen vorher nicht existenten Kirchturm.[5]
Verschiedene alte Herrenhäuser liegen im Gebiet der Gemeinde. In einem wird eine private Hotelanlage für Reiturlaub geführt.[6]
Das Feuchtgebiet des Paúl do Boquilobo ist seit 1981 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.[7]
Im Mai findet das jährliche Stadtfest statt. Mit Parallelen in Herkunft und Ausrichtung zur Festa dos Tabuleiros im nahen Tomar, findet hier außerdem alle vier Jahre die Festa do Bodo statt. Sie ist eine ursprüngliche rein religiöse Prozession, die heute über mehrere Tage zusätzlich verschiedene Veranstaltungen umfasst, von Musik über Gastronomie und Kleinkunst bis zu Ausstellungen und Folkloretänze. Nach 2007 und 2011 findet die nächste Festa do Bobo 2015 statt.
Wirtschaft
Der Ort lebt vor allem von der Landwirtschaft. Pferdezucht hat ebenfalls Bedeutung, besonders des Lusitano-Pferdes. Ebenso wie die lokale Rinderzucht (Stiere) ist auch die Pferdezucht hier, wie allgemein im Ribatejo, mit dem portugiesischen Stierkampf verbunden.
Verkehr
Eisenbahn
Azinhaga liegt 4 km über die Kreisstraße entfernt von Mato de Miranda, einem Haltepunkt der Linha do Norte.
Fernstraße
Der Ort ist über die Nationalstraße N365 an die 15 km entfernte A23 (Auffahrten Entroncamento und Atalaia) und über die jeweils etwa 20 km entfernten Auffahrten Santarém und Torres Novas an die A1 angeschlossen.
Söhne und Töchter
- Francisco Serrão († 1521) Seefahrer
- João Carlos de Saldanha Oliveira e Daun (1790–1876), adliger General und liberaler Politiker, mehrfach Premierminister
- José Saramago (1922–2010) Schriftsteller, Literaturnobelpreisträger 1998
- Augusto do Souto Barreiros (1922–2012) Literat und Bühnenautor
Weblinks
- Offizielle Webseite der Gemeinde (port.) (Memento vom 11. Juni 2013 im Internet Archive)
- Blog über Azinhaga (port.)
- Impressionen aus Azinhaga auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
- ↑ Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
- ↑ jfazinhaga.com. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 9. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ publico.pt. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 9. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ jfazinhaga.com. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 9. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ solarespiritosanto.com: Solar do Espírito Santo - Turismo Equestre (Memento vom 12. Mai 2012 im Internet Archive)
- ↑ cm-golega.pt: Reserva Natural do Paúl do Boquilobo (Memento vom 12. April 2012 im Internet Archive)