Bagnoli (Neapel)

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Wappen von Bagnoli
Bagnoli
Stadtteil von Neapel
Lage von Bagnoli in Neapel
Koordinaten 40° 49′ 17″ N, 14° 10′ 5″ OKoordinaten: 40° 49′ 17″ N, 14° 10′ 5″ O
Fläche 7,96 km²
Einwohner 23.648 (2009)
Bevölkerungsdichte 2971 Einwohner/km²
Postleitzahl 80137
Municipalità Municipalità X

Bagnoli ist der 18. von den 30 Stadtteilen (Quartieri) der süditalienischen Hafenstadt Neapel.[1] Er liegt am Meer in der Bucht von Pozzuoli und gehört zur westlichen Peripherie Neapels.

Geographie und Demographie

Bagnoli ist 7,96 Quadratkilometer groß und hatte im Jahr 2009 23.648 Einwohner.[2]

Geschichte

Datei:BagnoliNa.jpg
Reste des Stahlwerks von Bagnoli

Der Name Bagnoli leitet sich wahrscheinlich vom altgriechischen Wort Balneolis ab, da es bis zur Ansiedlung der Stahlindustrie mehrere Thermalbäder gab.

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts fasste in Bagnoli erstmals die Stahlindustrie Fuß, wodurch sich der Ort nachhaltig industrialisierte. Zu jener Zeit errichtete die Società Anonima Ilva, aus der später der Konzern Italsider wurde, ein Stahlwerk mit einer Kapazität von schließlich 2,3 Mio. t. Zwei Hochöfen wurden Ende der sechziger Jahre neu installiert. Aufgrund von politischen Konflikten wurde der Bau eines Warmwalzwerks unterbrochen. Das Werk arbeitete in den 1970er Jahren und vermutlich auch später stark defizitär. 1991 wurde das Werk aufgrund der Stahlkrise geschlossen. Bis 2005 wurde es abgerissen.[3]

2016 versuchte der damalige italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, das Areal zu sanieren und neue Firmen anzusiedeln.[4][5][6]

In den Jahren von 1946 bis 1951 bestand ein Flüchtlingslager der Internationalen Flüchtlingsorganisation. Im Rahmen der Operation Keelhaul haben die Alliierten von dort in den Nachkriegsjahren tatsächliche oder ehemalige Sowjetbürger zwangsweise in die Sowjetunion repatriiert.

Einzelnachweise

  1. Comune di Napoli: Atlante Statistico dell' Area Napoletano (italienisch), S. 38
  2. Comune di Napoli: Bollettino di Statistica - 2009 (italienisch), S. 64
  3. FAZ.net / Tobias Piller: Italiens entwertete Küsten (Kommentar)
  4. Friedhelm Gröteke: Ohne Rücksicht auf Verluste. In: Die Zeit. 21. März 1978, abgerufen am 9. Februar 2016.
  5. Bagnoli: Neapels verlorenes Viertel zeigt eisernen Willen, 10. Juli 2013
  6. Oliver Meiler: Die Schande Italiens. Im Westen Neapels rottet das einst grösste Industrieareal Süditaliens vor sich hin. Jetzt will es Premier Matteo Renzi sanieren - als Bauherr, als Macher wider alle Widerstände: Bagnoli ist der Testfall seines Regierungsstils. Der Bund, Bern 12. April 2016, Seite 5

Weblinks

Commons: Bagnoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien