Bahnhof Dornbirn

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Dornbirn
Datei:Bahnhof Dornbirn Panorama 1.jpg
Blick auf das Aufnahmsgebäude des Bahnhofs Dornbirn und den angrenzenden Busbahnhof
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung Do
IBNR 8100122
Eröffnung 1872
Lage
Stadt/Gemeinde Dornbirn
Bundesland Vorarlberg
Staat Österreich
Koordinaten 47° 25′ 3″ N, 9° 44′ 20″ OKoordinaten: 47° 25′ 3″ N, 9° 44′ 20″ O
Bahnhof 429 m ü. A.
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Österreich

Der Bahnhof Dornbirn ist der Bahnhof der österreichischen Stadt Dornbirn im Bundesland Vorarlberg. Er liegt an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz und wird von Fern- und Regionalzügen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bedient. Der Bahnhof ist eine von vier Bahnstationen in Dornbirn sowie eine der wichtigsten der S-Bahn Vorarlberg mit Umsteigefunktion für den regionalen und kommunalen Busverkehr im Vorarlberger Unterland sowie in den Bregenzerwald.

Geschichte

Der Dornbirner Bahnhof wurde am 1. Juli 1872 von der privaten Vorarlberger Bahn in Betrieb genommen. Das ursprüngliche Aufnahmsgebäude ist heute nicht mehr zu erkennen, bildet in seiner Bausubstanz aber nach wie vor das Erdgeschoss des Aufnahmsgebäudes. Zwar besuchte schon von 7. bis 9. August 1881 Kaiser Franz Joseph I. die Stadt Dornbirn, um das erste Telefon der k.u.k. Monarchie in Betrieb zu nehmen und kam dabei am Bahnhof Dornbirn an, allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch kein durchgängiger Bahnverkehr in die anderen österreichischen Bundesländer möglich, da der Arlbergtunnel erst drei Jahre später, im Jahr 1884, fertiggestellt wurde. Ab dem Zeitpunkt der Eröffnung des Arlbergtunnels am 21. September 1884 gab es auch tägliche Fernverkehrszüge Richtung Innsbruck und Wien.[1] Von 1902 bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1938 verkehrte auch die Elektrische Bahn Dornbirn–Lustenau, eine Straßenbahn zwischen den beiden namensgebenden Gemeinden, vom Bahnhofsvorplatz aus.

Datei:Bahnhof Dornbirn 1975.jpg
Blick auf den Dornbirner Bahnhof im Jahr 1975

Um die Jahrhundertwende kam es erstmals zu einem Umbau am Bahnhof Dornbirn, wobei Zubauten für den Güterverkehr sowie eine Aufstockung des Aufnahmsgebäudes entstanden. Der nunmehr zweigeschoßige Bau entsprach bereits der heutigen Kubatur des Aufnahmsgebäudes am Dornbirner Bahnhof. In den 1920er-Jahren folgte die durchgängige Elektrifizierung der gesamten Bahnstrecke und damit auch des Bahnhofs Dornbirn. Erstmals generalsaniert wurde der Bahnhof im Jahr 1955, als er nach damaliger Vorstellung „messetauglich“, also repräsentativ und organisatorisch auf die Besucherströme der Dornbirner Messe abgestimmt, gemacht werden sollte. 1965 wurden die Gleisanlagen auf der Ostseite verlängert und Anschlüsse für angrenzende Unternehmen im Bereich des Bahnhofs geschaffen sowie die Sicherungsanlagen modernisiert.[1]

Seine jüngste und nachhaltigste Veränderung erfuhr das Bahnhofsgelände im Zuge der Modernisierung im Vorfeld der Weltgymnaestrada 2007, für die Dornbirn als Austragungsort fungierte. Dabei wurde das Bestandsgebäude generalsaniert, die Unterführung und sämtliche Bahnsteige modernisiert und dem aktuellen Bahnhofsdesign der ÖBB angepasst sowie ein direkt am Hausbahnsteig gelegener Supermarkt, Fahrrad­abstellplätze und ein Übergang zum ebenfalls neugestalteten Busbahnhof direkt vor dem Aufnahmsgebäude errichtet. Das Aufnahmsgebäude wurde in „ÖBB-Rot“ gestrichen.[2] Zwei zusätzliche neue Unterführungen wurden dabei im nordöstlichen Teil des Bahnhofs gebaut, wobei eine davon den direkten Bahnsteigzugang von der nördlichen Bahnhofsseite ermöglichen sollte.[3] Der Umbau, der von August 2005 bis Juni 2007 dauerte, kostete 28 Millionen Euro und war damit eine der größten Infrastrukturinvestitionen im Schienenbereich in Vorarlberg in diesen Jahren.[4] Im Jahr 2013 wurde der Bahnhof daraufhin im Rahmen des Bahntests des Verkehrsclub Österreich bereits das sechste Jahr in Folge zum schönsten Bahnhof in Vorarlberg gewählt.[5]

Lage und Umgebung

Datei:Busbahnhof Dornbirn.jpg
Blick auf Busbahnhof und Post­hoch­haus am Bahnhofsvorplatz

Der Bahnhof Dornbirn befindet sich am Rande der Innenstadt und trennt den dichtbesiedelten innenstädtischen Kern des Stadtbezirks Markt im Süden vom Wohnbezirk Rohrbach im Norden. Der Bahnhof selbst und die Bahnstrecke befinden sich damit exakt auf der Bezirksgrenze. Der Hauptausgang des Bahnhofs sowie das zentrale Aufnahmsgebäude und sämtliche Parkplätze befinden sich jedoch auf der südlichen, innerstädtischen Seite des Bahnhofs. Einen direkten, überdachten Zugang gibt es von der Bahnsteigunterführung zum vor dem Aufnahmsgebäude gelegenen zentralen Busbahnhof der Stadt. Von hier unmittelbar an den Bahnhof angrenzend befindet sich neben einem Sutterlüty-Supermarkt auch das Posthochhaus, in dem sich die Dornbirner Stadtzentrale der Österreichischen Post befindet. Nordöstlich an das Aufnahmsgebäude anschließend wurde mit dem letzten Umbau eine zweistöckige Fahrradgarage errichtet, wo sich sowohl öffentliche Abstellplätze als auch verschließbare Abstellboxen für Fahrräder befinden. Vom Bahnhof aus führt in südlicher Richtung die Bahnhofstraße in Richtung Stadtzentrum, in nordöstlicher Richtung verläuft die Dr.-Anton-Schneider-Straße entlang den Bahngleisen.

Im Aufnahmsgebäude befinden sich ein Warteraum für die Reisenden, eine Bäckerei-Filiale sowie ein Mobilitätszentrum des Verkehrsverbunds Vorarlberg. In diesem Mobilitätszentrum sind die Ticketverkaufs- und Anlaufstellen für die ÖBB und die Buslinien konzentriert.

Da der Bahnhof und sein Umfeld seit vielen Jahren als sozialer Problembrennpunkt, wo es immer wieder Beschwerden und Übergriffe gab, gelten,[6] wurde ein ohnehin benötigtes, neues Dienstgebäude für die Bundespolizei auf einem Grundstück südwestlich des Bahnhofsvorplatzes, unmittelbar an Bahnsteig 1, errichtet und im März 2021 bezogen. Die Polizeiinspektion Dornbirn sowie das Bezirkspolizeikommando sind darin untergebracht.[7]

Verkehr

Aufgrund seiner hohen Fahrgastfrequenz als Bahnhof der größten Stadt Vorarlbergs wird Dornbirn, außer von der Linie S1 der S-Bahn Vorarlberg, auch von Regionalexpress-, InterCity-, Railjet- und Nightjet-Zügen bedient. Die Railjets verkehren sechsmal täglich von Bregenz über Dornbirn und Wien Hauptbahnhof bis Bahnhof Flughafen Wien.

Zuggattung/Linie Verlauf Takt
Railjet (Flughafen Wien) – Wien – Wien Meidling – St. Pölten – Linz – Salzburg – Wörgl – Jenbach – Innsbruck – Imst-Pitztal – Landeck-Zams – Langen am Arlberg – Bludenz – Feldkirch – Dornbirn – Bregenz 120 Minuten
ÖBB Nightjet Wien – Wien Meidling – Tullnerfeld – St. Pölten – Amstetten – St. Valentin – Linz – Wels – Attnang-Puchheim – Vöcklabruck – Salzburg – Innsbruck – Ötztal – Imst-Pitztal – Landeck-Zams – St. Anton am Arlberg – Langen am Arlberg – Bludenz – Feldkirch – Rankweil – Götzis – Hohenems – Dornbirn – Bregenz Ein Zugpaar täglich
IC 32 (Dortmund) – Bochum – Essen – Mülheim – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz – Bingen – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Göppingen – Ulm – Biberach – Aulendorf – Ravensburg – Friedrichshafen – Lindau-Reutin – Bregenz – Dornbirn – Feldkirch – Bludenz – Langen – St. AntonLandeck-Zams – Imst-Pitztal – Ötztal – Telfs-Pfaffenhofen – Innsbruck Ein Zugpaar (IC 118/119) täglich
REX Lindau-Insel – (Lindau-Reutin –) Lochau-Hörbranz – Bregenz Hafen – Bregenz – Riedenburg – Dornbirn – Hohenems – Götzis – Rankweil – Feldkirch – Frastanz – Nenzing – Bludenz 30 Minuten außer bei Überschneidung mit einem Railjet
S 1 (Lindau-Insel – Lindau-Reutin – Lochau-Hörbranz –) Bregenz Hafen – Bregenz – Riedenburg – Lauterach – Wolfurt – Schwarzach – Haselstauden – Dornbirn – Dornbirn-Schoren – Hatlerdorf – Hohenems – Altach – Götzis – Klaus in Vorarlberg – Sulz-Röthis – Rankweil – Feldkirch Amberg – Feldkirch – Frastanz – Schlins-Beschling – Nenzing – Ludesch – Nüziders – Bludenz 30 Minuten, in Wochenendnächten 60 Minuten
S 5 Lustenau – Lauterach – Wolfurt – Schwarzach – Haselstauden – Dornbirn (– Dornbirn-Schoren – Hohenems – Götzis – Klaus in Vorarlberg – Rankweil – Feldkirch) Unregelmäßig, 4 Zugpaare

Stand: Dezember 2021

Vom Busbahnhof auf dem Bahnhofsvorplatz aus fahren die Busse des Stadtbus Dornbirn, Regionalbusse des Landbus Unterland und des Landbus Bregenzerwald sowie Fern- und Reisebusse ab:

Linie nach Abfahrtskante
1 Bahnhof Schoren – Messequartier Ost
2 Mühlebach – Pfarrheim Wallenmahd Ost
3 Hatlerdorf Bahnhof – Pfarrheim Wallenmahd Ost
4 Forach – Wieden – Am Stiglbach West
5 Kirche Rohrbach – Am Eisweiher / Messequartier Ost
6 Im Porst – Am Eisweiher Süd
7 Inatura – Sägerbrücke (– Waldbad Enz) Süd
8 Am Stiglbach C
9 Kehlegg Arbeiterkammer
10 Oberdorf – Hatler Kirche – Schoren – Messequartier Arbeiterkammer
12 Kastenlangen Post
11 LauterachHardBregenz A
13 WolfurtKennelbach – Bregenz A
20 Schwarzach – Wolfurt – Bregenz A
21 Schwarzach – Wolfurt – Lauterach – Bregenz A
22 HohenemsAltachMäderKoblach B
23 Hohenems – Götzis B
38 BödeleSchwarzenbergBersbuch B
40 EggAndelsbuchBezauSchoppernau West
41 AlberschwendeLingenauHittisauSibratsgfäll West
46 Ebnit Post
47 Gütle West
50 LustenauHöchstGaißau A
52 Lustenau A
52a Lustenau – Höchst West
351 Lustenau – Widnau (CH) – Heerbrugg (CH) Post
Datei:Flixbus 201x logo.svg Bregenz – LindauMünchenRegensburgWeiden in der OberpfalzHof (Saale)LeipzigBerlin D

(Stand: August 2022)

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bahnhof Dornbirn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Josef Huber: Dornbirner Bahnhof. Artikel im Dornbirn Lexikon (lexikon.dornbirn.at) des Stadtarchivs Dornbirn.
  2. Bludenzer Bahnhof bekennt Farbe. Abgerufen am 6. Juni 2020.
  3. Bahnhofsumbau Dornbirn: Die geplanten Maßnahmen. Artikel im Leserservice der Vorarlberger Nachrichten, Juni 2005.
  4. Gorbach: 28 Millionen Euro für den Bahnhof Dornbirn. APA-OTS-Presseaussendung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie vom 23. Dezember 2004.
  5. Dornbirn hat den schönsten Bahnhof. Artikel auf vorarlberg.ORF.at vom 19. August 2013.
  6. Sicherheitsbegehung Bahnhof Dornbirn. In: Website des Landespolizeikommandos Vorarlberg. 28. Februar 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
  7. Michael Mäser: Polizei zieht an den Bahnhof. 1. März 2021, abgerufen am 3. August 2021.
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