Bahnhof Gensingen-Horrweiler

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Gensingen-Horrweiler
Empfangsgebäude, Straßenseite
Empfangsgebäude, Straßenseite
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt, Abzweigstelle
Lage im Netz ehemaliger Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 3 (zuvor 5)
Abkürzung FGHO[1]
IBNR 8000121
Preisklasse 5
Eröffnung 1871
Profil auf Bahnhof.de Gensingen-Horrweiler-1031228
Lage
Stadt/Gemeinde Gensingen
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 53′ 54″ N, 7° 56′ 18″ OKoordinaten: 49° 53′ 54″ N, 7° 56′ 18″ O
Eisenbahnstrecken

Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz

Der Bahnhof Gensingen-Horrweiler liegt an der Trennung der Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach und der Rheinhessenbahn Worms–Alzey–Bingen in der Gemeinde Gensingen im südlichen Landkreis Mainz-Bingen. Betrieblich ist er seit einem Umbau kein Bahnhof mehr, sondern nur noch ein Haltepunkt. Beide Strecken werden an der Abzweigstelle „Gensingen-Horrweiler Abzw“ etwa einen Kilometer nördlich getrennt. Die Strecke nach Alzey wird im Stationsbereich parallel zu den Gleisen in Richtung Bad Kreuznach geführt und nutzt das östliche der drei verbliebenen Bahnsteiggleise. Die Anlage steht als Denkmalzone Bahnhof Gensingen-Horrweiler unter Denkmalschutz.

Lage

Der Bahnhof liegt im Ort Gensingen am äußersten Ortsrand etwa einen Kilometer östlich des Zentrums. Der ebenfalls namensgebende Ort Horrweiler liegt etwa zweieinhalb Kilometer östlich. Die Bahnanlagen verlaufen annähernd in Nord-Süd-Richtung. Beide Strecken kommen aus Richtung Norden und verzweigen sich im Süden der Station in Richtung Südosten (Alzey) und Südwesten (Bad Kreuznach).

Geschichte

Historische Bahnsteige.

Der Bahnhof wurde im Jahre 1871 im Zuge des Baus der Rheinhessenbahn von Worms über Alzey nach Bingen von der Hessischen Ludwigsbahn errichtet.[4]

Die als strategische Bahn gebaute Verbindungsstrecke von Gau-Algesheim nach Bad Kreuznach wurde am 15. Mai 1902 in Betrieb genommen. Dabei wurde zwischen Büdesheim-Dromersheim und Gensingen-Horrweiler ein kurzer Abschnitt der Rheinhessenbahn mitgenutzt, die Weiterführung nach Bad Kreuznach zweigt in Gensingen-Horrweiler ab.

Der einstmals große Bahnhof mit drei Bahnsteigen und fünf Gleisen ist mittlerweile zu einem doppelten Haltepunkt zurückgebaut worden und verfügt heute nur noch über drei Gleise an einem Haus- und einem Inselbahnsteig. Die Trennung der beiden Strecken erfolgt seitdem bereits an der knapp einen Kilometer nördlich des Bahnhofs gelegenen Abzweigstelle gleichen Namens; die eingleisige Rheinhessenbahn in Richtung Alzey nutzt heute nur noch das östliche der drei Gleise im Bahnhof Gensingen-Horrweiler (Gleis 4).

Die Modernisierung der Anlagen des Bahnhofs war seit Anfang der 1990er Jahre im Gespräch.[5] Nach langen Verhandlungen begann im Zuge der Mittelfristplanung der DB Station&Service AG die Modernisierung. Hierzu wurden im Dezember 2014 provisorische Bahnsteige errichtet.[6][5] Diese sollten einen leichten Einstieg in auf den beiden durch Gensingen-Horrweiler führenden Bahnstrecken verkehrenden Triebwagen vom Typ Alstom Coradia LINT 41/54 von DB Regio[7] und Vlexx ermöglichen. Außerdem sollte damit Baufreiheit bei der Sanierung der Bahnsteig hergestellt werden. Die Bahnsteige wurden im Wesentlichen unverändert erhalten. Die Bahnsteigdächer mit ihren Stützen, Pflaster, Fliesen und Treppenstufen wurden saniert. Die Bahnsteige wurden auf 55 cm erhöht. Man rechnete mit Kosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro.[5] Ein barrierefreier Zugang zu den Bahnsteigen ist vom Bahnübergang der Bahnhofstraße aus möglich. Im Oktober 2018 wurde der sanierte Bahnhof dem Verkehr übergeben.[8]

Anlagen

Empfangsgebäude

Hausbahnsteig am Empfangsgebäude vor der Erneuerung
Güterschuppen.

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Gensingen-Horrweiler ist ein dreiteiliger, klassizierender Sandsteinquader-Typenbau, welcher um 1870/80 mit Inbetriebnahme des Bahnhofs errichtet wurde. Heute ist es im privaten Besitz und dient nicht mehr dem Bahnbetrieb. Seine Adresse lautet Alexander-Bretz-Straße 3.

Bahnsteige

Der Bahnhof Gensingen-Horrweiler besaß einst insgesamt drei Bahnsteige mit fünf Bahnsteigkanten. Der östlichste Mittelbahnsteig (ehemalige Gleise 5 und 6) ist heute mit Büschen und Sträuchern überwachsen und nicht mehr zugänglich. Die 2014 errichteten und 2018 wieder entfernten provisorischen Bahnsteige schlossen an die bestehenden Bahnsteige in nördliche Richtung an, der Zugang zum Mittelbahnsteig führt nach wie vor durch den Bahnsteigtunnel zwischen den Bahnsteigen. Auch der nicht mehr genutzte Bahnsteig mit den entfernten Gleisen 5/6 ist nach dem Bahnhofsumbau teilweise erhalten.[5]

Weitere Anlagen

Der Bahnsteigtunnel verbindet den Hausbahnsteig mit dem Mittelbahnsteig, das anschließende Teilstück auf den zweiten Mittelbahnsteig ist versperrt. Nördlich des Empfangsgebäudes steht der Güterschuppen, der ebenfalls in Privatbesitz ist.

Denkmalschutz

Der Bahnhof steht als Denkmalzone unter Denkmalschutz. Diese beinhaltet das Empfangsgebäude, die Bahnsteige einschließlich ihrer Überdachungen sowie die Unterführung, welche um 1910 errichtet wurde.[9]

Betrieb

Entlang der Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach verkehren zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs jeweils im Stundentakt. Entlang der Rheinhessenbahn verkehrt lediglich die Regionalbahnlinie RB 35. Alle drei Linien sind in den Rheinland-Pfalz-Takt eingebunden.

Die Regional-Express-Linie RE 3 hält nur teilweise in Gensingen-Horrweiler,[10] die Regionalbahnlinien RB 33 (Nahetalbahn) sowie RB 35 (Rheinhessenbahn) halten jeweils stündlich hier.

Linie Linienname Zuglauf Takt
RE 3 Nahe-Express (Frankfurt (Main) –) MainzIngelheimGensingen-HorrweilerBad KreuznachKirnIdar-ObersteinTürkismühleSaarbrücken einzelne Züge
RE 15 Mainz – Ingelheim – Gensingen-Horrweiler – Bad Kreuznach – Kaiserslautern 2 mal täglich
RB 33 Nahetalbahn Mainz – Ingelheim – Gau AlgesheimGensingen-Horrweiler – Bad Kreuznach – Kirn – Idar-Oberstein stündlich
RB 35 Rheinhessenbahn WormsMonsheimAlzeyArmsheimGau-BickelheimGensingen-HorrweilerBingen (Rhein) Stadt stündlich

(Stand 2021)

Weblinks

Commons: Bahnhof Gensingen-Horrweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise