Ballets Suédois

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Ballets Suédois: Produktion Skating Rink (1922) von Jean Börlin, Bühnenbild: Fernand Léger

Die Ballets Suédois waren ein von 1920 bis 1925 Jahre aktives Ballettensemble mit Hauptsitz in Paris. Seine Gründer waren Rolf de Maré und der Tänzer und Choreograph Jean Börlin.

Geschichte und Schwerpunkte

Das Ballettensemble Ballets Suédois wurde 1920 in Paris von dem schwedischen Mäzen und Kunstsammler Rolf de Maré (1888–1964) gemeinsam mit dem Tänzer und Choreographen Jean Börlin gegründet. Es bestand hauptsächlich aus schwedischen und dänischen Tänzern, darunter neben Börlin Jenny Hasselquist, Carina Ari und Irma Calson. Das Debüt der Ballets Suédois fand am 25. Oktober 1920 im Pariser Théâtre des Champs-Élysées statt. Während ihres nur 5-jährigen Bestehens (Auflösung 1925) traten die Ballets Suédois jedoch nicht nur dort, sondern auch auf zahlreichen europäischen Bühnen und in den Vereinigten Staaten auf.

Das Ensemble wandte sich ähnlich wie die von Sergei Djagilew 1909 gegründeten Ballets Russes – an deren Erfolg es anknüpfen wollte – gegen herrschende Strömungen des Akademismus und griff Einflüsse des Ausdruckstanzes etwa von Isadora Duncan, Mary Wigman oder Rudolf von Laban auf. Der für sämtliche, über 20 Produktionen als Choreograph und vielfach auch Solotänzer verantwortliche Jean Börlin, zuvor beim Ballett der Königlichen Oper Stockholm tätig, bezog seine Inspirationen häufig aus der zeitgenössischen Malerei. Thematisch griff er teils auf schwedische, aber auch außereuropäische Folklore, teils auf Alltagsgeschichten zurück. In seinen Choreographien strebte er eine Synthese aus Tanz, Musik, Poesie und zeitgenössischer Malerei an. Integriert wurden etwa Elemente afrikanischer Tänze (Verschmelzung afrikanischer Schöpfungsmythen mit Jazz-beeinflusster Musik in La Création du monde, 1923), Rollschuhlauf (Skating-Rink, 1922) oder abstrakter Kunst bis hin zum dadaistischen Multimediaschauspiel (Relâche, 1924).

Ähnlich wie bei den Balletts Russes prägend war die Zusammenarbeit mit Malern und Komponisten der damaligen Avantgarde. Zu ersteren zählten Fernand Léger, Giorgio De Chirico und Pierre Bonnard. Hinzu kamen Libretti bzw. Livrets von Dichtern wie Paul Claudel und Jean Cocteau. Die Zusammenarbeit mit der französischen Komponistengruppe Les Six resultierte in der Gemeinschaftskomposition Les Mariés de la tour Eiffel (1921).

Produktionen

Alle Choreografien von Jean Börlin:[1]

Einzelnachweise

Literatur

  • Bengt Häger: Ballets Suédois, Thames and Hudson, London, 1990, ISBN 978-0-500-235874
  • The Oxford Dictionary of Dance, 2. Aufl., Hrsg.: Debra Craine und Judith Mackrell. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-956344-9, S. 44.
  • Mathias Auclair, Frank Claustrat, Inès Piovesan: Les Ballets Suédois Une compagnie d'avant-garde (1920 - 1925), Opéra national de Paris, 2014, ISBN 978-2-35340-186-4
  • Karin Dietrich: Die Schwedischen Ballette – Les Ballets Suédois. Getanzte Visionen im Paris der 1920er Jahre. (Studien und Dokumente zur Tanzwissenschaft, Band 6, hrsg. vom Deutschen Tanzarchiv Köln). Lang Verlag, Frankfurt am Main, Bern, New York u. a. 2015, ISBN 978-3-653-05291-6.

Weblinks