Battos (Hirte)
Battos (altgriechisch Βάττος Báttos, von
, also ‚Schwätzer‘; lateinisch Battus) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Battos war ein alter Hirte aus Messenien, der vom Gott Hermes geprüft wurde, ob er ein Versprechen auch dann halten kann, wenn er sich einer Versuchung ausgesetzt sieht.
Die bekannteste Gestaltung des Mythos stammt aus den Metamorphosen des Ovid.
Mythos
Hermes hatte dem Apollon eine Herde Rinder gestohlen und Battos hatte ihn als einziger bei dem Diebstahl gesehen. Hermes versprach Battos eine Kuh, wenn er dies niemandem erzählen würde. Hermes verschwand danach zunächst, kam jedoch verkleidet zu Battos zurück und fragte diesen nach der besagten Herde. Als Belohnung für seine Auskunft würde Battos zusätzlich zu seiner Kuh noch einen Stier erhalten.[1] Er konnte diesem Angebot nicht widerstehen und verriet dem verkleideten Hermes den Ort. Daraufhin gab sich Hermes zu erkennen:
„Mich verrätst du an mich?“ sagt lachend der Atlantide,
„Mich, Treuloser, an mich?“ Und er macht zum Felsen verhärtet
Sein wortbrüchiges Herz. Noch heißt der Stein der Verräter,
Und unschuldigem Fels ist die Schande geblieben von alters.[2]
Im Homerischen Hymnos an Hermes ist der Verräter ein Greis aus Onchestos in Böotien. Ein Name wird dort nicht genannt.
Es handelt sich um eine moralisierende Sage, deren Thema die bösen Folgen von Bestechlichkeit, Schwatzhaftigkeit (darauf weist schon der sprechende Name des Battos hin) und Wortbruch sind.
Quellen
- Ovid, Metamorphosen 2,676–707; Ibis 586
- Antoninus Liberalis, Metamorphosen 23 (= Hesiod Fragment 256 M.-W.)
- Homerischer Hymnos 4 an Hermes 87ff.; 186ff.
Literatur
- Georg Knaack: Battos 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 146.
- Adolf Schirmer: Battos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 752 (Digitalisat).
Weblinks
- Battus bei Ovid – lateinischer und deutscher Text auf Gottwein.de