Baumgarten (Eichstedt)

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Baumgarten
Koordinaten: 52° 40′ 8″ N, 11° 52′ 14″ O
Höhe: 36 m ü. NHN
Fläche: 2,02 km²[1]
Einwohner: 56 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. September 1928
Postleitzahl: 39596
Vorwahl: 039388
Baumgarten (Sachsen-Anhalt)

Lage von Baumgarten in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Baumgarten

Baumgarten ist ein Ortsteil der Gemeinde Eichstedt (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Baumgarten, Dorfstraße mit Friedhofsmauer

Das altmärkische Baumgarten, ein Haufendorf mit Kirche,[3] liegt sieben Kilometer nördlich der Kreisstadt Stendal.[4]

Nachbarorte sind Eichstedt (Altmark) im Nordwesten, Lindtorf und Rindtorf im Nordosten und Jarchau im Südosten.

Geschichte

Bereits im Jahre 1157 wird ein Fredericus de Bomgarden in Werben in einer Urkunde als Zeuge genannt.[5]

Im Jahre 1238 wurde der Ort Baumgarten erstmals genannt – zusammen mit Jarchau als Gartgouve iuxta Bungerden (also Jarchau in der Nähe von Baumgarten).[6][7] Weitere Nennungen sind 1383 tu Bomgarde, 1426 to bomgarden und 1687 Baumgartten.[1] Später war Baumgarten Kirchdorf und landtagsfähiges Rittergut.[8]

Bei der Bodenreform 1945 wurde das Rittergut Baumgarten enteignet. Im Jahre 1953 entstand im Dorf die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Einigkeit“.[9]

Eingemeindungen

Am 30. September 1928 wurden die Landgemeinde Baumgarten mit dem Gutsbezirk Baumgarten und der Gutsbezirk Eichstedt mit der Landgemeinde Eichstedt zu einer Landgemeinde Eichstedt im Landkreis Stendal zusammengeschlossen.[10]

Einwohnerentwicklung

Ortsteil

Jahr Einwohner
2014 [00]71[11]
2015 [00]67[11]
2017 [00]65[12]
2018 [00]64[12]
2020 [0]52[2]
2021 [0]56[2]

Dorf/Landgemeinde

Jahr Einwohner
1734 39
1772 39
1790 58
1798 45
Jahr Einwohner
1801 59
1818 46
1840 58
1864 89 (Dorf und Gut)
Jahr Einwohner
1871 89
1885 23
1895 25
1905 23

Quelle:[1]

Gut/Gutsbezirk

Jahr Einwohner
1798 10 (Gut 1)
1798 12 (Gut 2)
1885 55
1895 45
1905 42

Quelle:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Baumgarten, die früher zur Pfarrei Eichstedt gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Arneburg des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Baumgarten, eine Feldsteinkirche, wurde um 1250 erbaut und hatte 1707 einen Fachwerkturm erhalten, der im Juli 1951 durch Blitzschlag in Brand geriet. Im Jahre 1954 ist der Turm im romanischen Stil wieder aufgebaut worden.[15]
  • Der Ortsfriedhof befindet sich auf dem Kirchhof.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 129–131, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b c Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  3. Landkreis Stendal, Amt für Wirtschaftsförderung (Hrsg.): Kirchen der Altmark I. Region Stendal. Ausflüge zu steinernen Zeugen der Geschichte. dbw Verlag, Stendal 1996, S. 56–57.
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 53, Nr. 275 (uni-potsdam.de).
  6. Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 51 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  7. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 294, Bungerden.
  8. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 289, 5. Baumgarten (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA289~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 585, doi:10.35998/9783830522355.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 208.
  11. a b Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  12. a b Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 110 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Arneburg. Abgerufen am 3. August 2021.
  15. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 33 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).