Beeretz-Mühle
Beeretz Mühle
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Beeretz Mühle in Geilenkirchen | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 50° 57′ 46″ N, 6° 7′ 11″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm | |
Erbaut | 1586 | |
Stillgelegt | um 1970 | |
Technik | ||
Nutzung | Getreide- und Ölmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang 1 Ölpresse | |
Antrieb | Wasserrad | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Die Beeretz Mühle war eine Wassermühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad an der Wurm in der Stadt Geilenkirchen im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Geographie
Die Beeretz Mühle hatte ihren Standort auf der linken Seite der Wurm, an der Herzog Wilhelm Straße, in der Stadt Geilenkirchen. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude heute steht, hat eine Höhe von ca. 74 m über NN[1]. Oberhalb der Beeretz Mühle stand die Mühle Eichenthal, in der Nachbarschaft an der kleinen Wurm hatte die Hünshovener Ölmühle ihren Standort.
Gewässer
Die Wurm versorgte auf einer Flusslänge von 53 km[2]zahlreiche Mühlen mit Wasser. Die Quelle der Wurm liegt südlich von Aachen bei 265 m über NN. Die Mündung in die Rur ist bei der Ortschaft Kempen in der Stadt Heinsberg bei 32 m über NN. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde eine Wurmbegradigung durchgeführt. Der geschwungene, ab und an mäandrierende Flusslauf verschwand zu Gunsten einer einfachen Trassenführung. Die Flusslänge verkürzte sich und die Strömungsgeschwindigkeit nahm zu. Für viele Menschen verbesserte sich der Hochwasserschutz, für die Mühlen war es das Ende. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[3] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[4]
Geschichte
Die Beeretz Mühle war auch bekannt als Geilenkirchener Stadtmühle bzw. Kornmühle und stand am Hauptarm der Wurm. Ihre erste urkundliche Erwähnung ist im Jahre 1486 dokumentiert. In den Unterlagen von Jülich-Berg findet sich 1539 eine Verpachtung für zwölf Jahre der Corn molenn vur gelennkirchen. Die heimatkundliche Literatur geht davon aus, dass die Mühle bereits 1380 bestanden hat. Sie soll dem Landesherren von Heinsberg und der Burg Geilenkirchen gleichsam gehört haben.
Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte die Kornmühle Gottfried Camphausen. Er kaufte die Mühle als beschlagnahmten Jülich’schen Fiskalbesitz von französischen Staat. Infolge einer Einfuhrsperre für englische Garne im Jahre 1806, rüstete der Besitzer die Mühle um und stellte mechanische Spinnstühle auf, die mit Wasserkraft angetrieben wurden. Nach der Schlacht von Waterloo und dem Ende der Franzosenzeit wurde die Einfuhrsperre aufgehoben. Die Mühle wurde nun wieder als Mühle genutzt, jetzt allerdings auch zum Ölschlagen.
Die Beeretz Mühle arbeitete bis 1970, die Wurmregulierung im Jahre 1971 besiegelte ihr Ende. Das eiserne Wasserrad wurde gegen den Willen der kritischen Öffentlichkeit abgenommen. Die Zusage, das Wasserrad nach Möglichkeit wieder anzubringen, war nur ein Versprechen. Heute ist das Mühlengebäude, welches zuletzt die Gaststätte Kornmühle beherbergte, ungenutzt.
Galerie
An der Giebelwand war einst das Wasserrad angebracht
- 201Beeretz-Mühle Uraufnahme.jpg
Geilenkirchen auf der Uraufnahme von 1846
Beeretz Mühle auf der Tranchotkarte 1805/1807
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer. 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 288–289.
- Hans-Josef Sprünken: Geilenkirchens Mühlen an der Wurm Heimatkalender des Kreises Heinsberg, 1992, S. 35–42.
→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Grundkarte 1:5000
- ↑ Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
- ↑ Archivlink (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ http://www.wver.de/