Beese (Kalbe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Beese
Koordinaten: 52° 43′ 56″ N, 11° 30′ 59″ O
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 2,87 km²[1]
Einwohner: 69 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Mehrin
Postleitzahl: 39634
Vorwahl: 039030
Beese (Sachsen-Anhalt)

Lage von Beese in Sachsen-Anhalt

Kirche zu Beese (2018)

Beese ist ein Ortsteil der Ortschaft Vienau und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Das altmärkische Kirchdorf Beese liegt 12 Kilometer nordöstlich von Kalbe (Milde) auf dem Kalbeschen Werder. Östlich des Dorfes fließt der Fluss Untere Milde, der ab Beese den Namen Biese führt.[3]

Die Bahnstrecke Stendal–Uelzen liegt östlich und nördlich des Dorfes.

Geschichte

Mühlstein der Mühle

Im Jahre 1284 wird das Dorf als villa Besa erstmals genannt.[1] 1311 trat Heyrico fabro de Besa in Salzwedel als Zeuge auf.[1] 1324 wird Beese als Beso erwähnt, als es in den Besitz der Familie von Alvensleben kam.[4] Weitere Nennungen sind 1420 vor dem Stedeken czu der Byse, 1541 Pisen, 1608 Biese, 1687 Biese,[1] und 1804 Biese und Beese, ein Dorf mit einem Rademacher, zwei Krügen, einem Nebenzollamt von Osterburg und einer Windmühle,[5] die am Anfang des Weges nach Dolchau noch am Anfang des 20. Jahrhunderts stand.[6] Im Dorf gab es am Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ross- und Grützmühle.

Herkunft des Ortsnamens

  • Jürgen Udolph meint, der Ortsname könnte auf das mittelniederdeutsche Wort für „Binse“ zurückzuführen sein, im Sinne von „Binsenbach“.[7]
  • Matthias Friske ergänzt, dass es sich um eine Übertragung des Ortsnamens Beesem aus dem Wendland handeln könnte.[7]
  • Heinrich Sültmann meint hingegen, dass der Name auf eine slawischen Bezeichnung für „Holunder“ zurückgehen könnte.[8]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Beese aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Mehrin eingemeindet.[9] Ab 17. Oktober 1973 kam der Ortsteil Beese zu Vienau (aufgrund der Eingemeindung von Mehrin in Vienau).[10]

Ab 1. Januar 2010 kam der Ortsteil zur Stadt Kalbe (Milde), da Vienau an jenem Tag mit anderen Gemeinden zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammengelegt wurde.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 94
1774 88
1789 84
1798 94
1801 90
1818 83
Jahr Einwohner
1840 120
1864 114
1871 127
1885 148
1895 119
1900 [0]115[12]
Jahr Einwohner
1905 117
1910 [0]121[12]
1925 116
1939 122
1946 150
2015 070
Jahr Einwohner
2016 66
2017 67
2018 69

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] und 2015 bis 2018[2]

Religionen

Die evangelische Kirchengemeinde Beese gehörte früher zur Pfarrei Mehrin[13] und jetzt zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[14] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Besse ist eine spätromanische Feldsteinkirche aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts mit einem Fachwerkturm. Sie ist eine Filialkirche von Mehrin. Zur Ausstattung gehört eine Altarwand aus dem frühen 18. Jahrhundert.[15]
  • Der Ortsfriedhof liegt im Süden des Dorfes.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 136–139, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00416~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 337 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00358~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Wilhelm Zahn: W. Zahn's Wanderkarte für die Altmark auf Grund amtlicher Unterlagen. 9. Auflage.
  7. a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 69–71.
  8. nach Matthias Friske: Heinrich Sültmann: Der Kalbesche Werder. Geschichte der Dörfer. Kalbe 1924, DNB 976448130, S. 58.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360–362.
  11. Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. Jahrgang 15, Nr. 15, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; abgerufen am 19. September 2021]).
  12. a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 157.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 9. März 2019.
  15. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 34.