Benutzer:44Pinguine/Bismarckbrunnen (Breslau)
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Brunnen des Kampfes und des Sieges ehemals Bismarckbrunnen | |
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Ort | Breslau, Polen |
Land | Polen |
Verwendung | Schmuck und Denkmal |
Bauzeit | 1903 bis 1905 |
Architekt | Bernhard Sehring Ernst Seger (Bildhauer) |
Baustil | Neobarock[1] |
Technische Daten | |
Höhe | mehr als 8 m[2] m |
Stockwerke | drei |
Baustoff | Sandstein und Granit |
Koordinaten | |
Lage | Koordinaten: 51° 6′ 43,6″ N, 17° 1′ 17,2″ O51° 6′ 43,6″ N, 17° 1′ 17,2″ O |
Der Bismarckbrunnen in der heutigen polnischen Stadt Wroclaw war ein zu Ehren des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck im beginnenden 20. Jahrhundert eingeweihter Schmuckbrunnen in der damaligen schlesischen Stadt Breslau. Er befindet sich am Johannes-Paul II.-Platz in der Altstadtpromenade und erstreckt sich entlang des Stadtgrabens.[1] Er ist erhalten und seit 1980 denkmalgeschützt. Der offizielle Name Bismarckbrunnen durch den Bezug auf die beiden großen Figurengruppen Kampf und Sieg nach 1945 geändert, als Breslau Polen zugeschlagen worden war.
Geschichte
In Vorbereitung des 100. Geburtstags des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck (1903) hat das preußische Komitee zur Errichtung von Bismarck-Denkmälern einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Schmuckbrunnens ausgeschrieben, nachdem von der für das Denkmal in Breslau vorgesehenen Bausumme ein Rest übriggeblieben war.[1] Von den eingereichten Entwürfen überzeugte das Projekt des Bildhauers Ernst Seger zusammen mit dem Architekten Bernhard Sehring die Jury besonders, sie erkannten ihnen den ersten Preis in Höhe von 3000 Mark zu. Beide erhielten danach den Auftrag zur Herstellung des Werkes.[3]
Der Schmuckbrunnenkomplex wurde 1905 auf dem damaligen Königsplatz (heute plac Jana Pawła II).) aufgestellt und im August des gleichen Jahres feierlich eingeweiht. Er bildete mit dem gegenüber vorhandenen Bismarck-Denkmal einen zusammenhängenden Bau- und Gedenkkomplex. Das Denkmal wurde nach Beschädigungen im Krieg später abgerissen.
Während der Kämpfe um die Festung Breslau im Jahr 1943 erlitt die Brunnenanlage größere Schäden, insbesondere verlor die auf dem Löwen sitzende Siegesfigur ihren Kopf. Erst 1955 wurde das gesamte Bauwerk restauriert.[1]
Die Anlage steht seit Oktober 1980 unter Denkmalschutz.[4] Sie heißt seitdem Kampf-und-Sieg-Brunnen (poln. Fontanna Alegoria Walki i Zwycięstwa) – Im Jahr 1990 ließ die Stadtverwaltung den Brunnenkomplex einige Meter weiter nach Süden versetzen.[5] Im Jahr 2014 wurde eine abendliche Beleuchtung installiert.[6]
Beschreibung
Der Architekt hatte eine langgestreckte hufeisenförmige Anlage entworfen, an deren beiden Enden je eine Figurengruppe steht (zwei Elemente) und die sich dazwischen zur offenen Seite als mehrstufiges (3 Stufen vom Straßenniveau) Podest präsentiert. Die Verbindung zwischen den Brunnenteilen bildet eine durch das Brunnenbecken gehende gemauerte halbrunde Sitzfläche, die zum Verweilen und Betrachten einlädt. Die senkrechten Flächen der langen Bank waren mit einem Ornamentband verziert.[7]
Seger gestaltete die Sandstein-Figurengruppen Kampf und Sieg, die die Politik Bismarcks gut illustrieren. Sie wurden auf rechteckigen Podesten platziert und bilden die beiden seitlichen Schlussteile der Brunnenanlage. Die Gruppe Kampf zeigt einen mit einem Löwen ringenden nackten Mann als Allegorie des Kampfes. Der Sieg wird durch einen auf einem Löwen sitzenden ebenfalls nackten Menschen symbolisiert.
Ein zweietagiges annähernd rundes steinernes Brunnenbecken (drittes Element) unterbricht das Zentrum der Umfassungsmauer, aus dem sich ein wuchtiger kannelierter aufrecht stehender bearbeiteter Stein mit quadratischem Grundriss erhebt. Außen am Becken sind in gleichmäßigen Abständen sechs rechteckige aufrecht stehende leicht verzierte Säulenfüße angeordnet. Auf dem Stein im Zentrum steht eine runde Brunnensäule mit einer darüber aufsitzenden runden flachen Wasserschale, bekrönt von einer noch höher aufragenden vasenförmigen Düse. Aus dieser strömt gleichmäßig Wasser hinab und vom Rand der Schale dann allseitig im Schwall in das obere Brunnenbecken. An jedem Säulenstumpf befindet sich eine Austrittsöffnung, das übrige Wasser strömt dagegen über den oberen Beckenrand in das untere Becken.[8] Der Säulenstumpf entspricht in Material und Ausführung den Podesten der Löwengruppen, die jedoch wesentlich größer sind.
Die auf einer der ersten Ansichtskarten angedeutete hintere Rundwand sollte aus einer Hecke bestehen. Sie wurde so nicht realisiert, wie spätere Abbildungen zeigen.[9]
Literatur
- Königreich Preußen: Breslau Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesien, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
- Richar Grün: Der Beton: Herstellung, Gefüge und Widerstandsfähigkeit gegen physikalische Einflüsse. (Hier wird der von der Stadt Breslau verwendete Beton und der Anstrich am Bismarckbrunnen in Breslau als Schutz gegen Verwitterung und Verschmutzung hervorgehoben.) (E-Book, Srpinger Verlag 2013)
Weblinks
- Ansicht der Brunnenanlage von oben, die sehr gut die Anordnung der Elemente zeigt., auf polska-org.pl.
- Großes Foto des Brunnenzentrums, auf polska-org.pl.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Fontanna Alegoria Walki i Zwyciestwa (polnisch) auf fotopolska.eu, abgerufen am 18. Februar 2021.
- ↑ Bismarckbrunnen, Größenverhältnisse zwischen vorübergehenden Menschen und der Brunnensäule.
- ↑ Preisgerichtsentscheidung für einen Brunnenentwurf mit Aufstellort Breslau (rechte Spalte), 9. Dezember 1902. In: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung.
- ↑ Denkmalliste der Stadt Breslau, Stand 17. Januar 2011 (polnisch)
- ↑ Textbeschreibung zu einem Brunnenfoto (polnisch), abgerufen am 19. Februar 2021.
- ↑ Installation der Beleuchtung an der Allegorie des Kampfes und des Siegesbrunnens am Johannes Paul II. Platz (polnisch), auf gazetawroclawska.pl, abgerufen am 19. Februar 2021.
- ↑ Der Bismarckbrunnen auf einer Ansichtskarte von 1905.
- ↑ Einige Ansichten des Brunnens und eine kurze Beschreibung (polnisch), abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Breslau. Bismarckbrunenn.