Benutzer:Abubiju/U 466

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Abubiju/U 466
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: M 46 289
Werft: Deutsche Werke AG, Kiel
Bauauftrag: 15. August 1940
Baunummer: 295
Kiellegung: 18. März 1941
Indienststellung: 16. Juli 1943
Kommandanten:

30. April 1942 – 20. August 1942
Kapitänleutnant. Otto Harms

Einsätze: 1 Unternehmungen
Versenkungen:

keine

Verbleib: am 5. März 1944 im arktischen Ozean nordwestlich Hammerfest beim Angriff auf den Nordmeergeleitzug RA 57 durch Wasserbomben von Flugzeugen der HMS Chaser versenkt.

U 466 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine im Nordmeer und im Nordatlantik eingesetzt wurde.

Bau und Indienststellung

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. August 1940 an die Deutsche Werke AG in Kiel vergeben. Diese Werft war seit 1932 mit dem Bau von U-Booten beauftragt – hauptsächlich mit Booten der kleineren Typen II A bis II D.[1] Seit dem Sommer 1940 bauten die Deutschen Werke auch Versorgungsboote vom Typ XIV und stellten bis 1943 zehn Boote dieser U-Boot-Klasse her.[2] Die U-Boote der U-Boot-Klasse XIV, offiziell Typ XIV genannt, waren eine Modifikation des Typs IX D und wurden entworfen, um andere deutsche U-Boote während des Zweiten Weltkrieges mit Treibstoff, Lebensmitteln und Munition zu versorgen. Der Spitzname der Boote dieser Klasse war „Milchkuh“. Die Kiellegung des XIV-Bootes mit der Baunummer 295 erfolgte am 18. März 1941 und der Stapellauf am 20. Dezember 1941. Das Boot wurde mit dem Namen U 464 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Otto Harms am 30. April 1942 in Dienst gestellt.[3]

Geschichte

Am 14. August 1942 verließ U 464 Bergen zu einer Versorgungsfahrt in Richtung der Ostküste Neufundlands. Das Boot wurde westlich der Färöer-Inseln in schwerer See von einem PBY-Catalina-Flugboot entdeckt und mit fünf Wasserbomben belegt, welche das Boot schwer beschädigten und tauchunfähig machten. Obwohl das U-Boot immer noch 8 Knoten an Geschwindigkeit zu leisten im Stande war, entschied sich Kapitänleutnant Harms, das Boot aufzugeben und der sicheren Versenkung durch Feindbeschuss zu entgehen, indem er es selbst versenken ließ (Lage). Er und die 52 Mann Besatzung von U 464 (zwei Mann starben bei dem Luftangriff) wurden von dem in der Nähe fahrenden isländischen Trawler Skaftfellingur aufgenommen.[4]

Der Trawler näherte sich dem sinkenden U-Boot und begann mit Rettungsmaßnahmen. Zunächst zögerten die deutschen Seeleute, das herbeigeeilte Boot zu betreten. Als jedoch ein Mann bereits per Seil an Bord gehievt worden war, folgten die anderen seinem Beispiel, sprangen ins Wasser und schwammen zum rettenden Boot.[5] Die siebenköpfige Besatzung des Trawlers brachte die 52 erschöpften Gefangenen unter Androhung von Waffengewalt im Bug des Schiffes unter, bis sie später am Tag durch die beiden britischen Zerstörer Castleton und Newark übernommen wurden und so in britische Kriegsgefangenschaft gerieten.

Siehe auch

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. Geleitwort von Prof. Dr. Jürgen Rohwer, Mitglied des Präsidiums der Internationalen Kommission für Militärgeschichte. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 1996, S. 89. ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 1997, S. 75, 190. ISBN 3-8132-0512-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 2008, S. 56. ISBN 978-3-8132-0514-5.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maas: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger. Bernhard & Graefe Verlag, München 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg – Die Jäger 1939–1942. Heyne Verlag, 1998. S. 719, 768–770. ISBN 3-4531-2345-X.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Zunächst wurden die U-Boote, zum Teil für den Export, aufgrund der Beschränkungen des Versailler Vertrags, unter Geheimhaltung gebaut.
  2. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 189–191.
  3. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 75.
  4. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 90.
  5. Lt. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, enterten die U-Bootmänner den Trawler in der Hoffnung, ihn zu kapern und mit dem Boot zurück nach Deutschland zu gelangen


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