Benutzer:Amtiss
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Die Grenzen der Wikipedia
- Ein Ideengeflecht
Je mehr Mensch sich durch "das Wissen" gräbt, desto mehr wird offensichtlich, dass vieles eine Frage des Standpunkts, konstruiert oder nicht wissenschaftlich abbildbar und erfassbar ist (oder nicht erfasst wird). Wikipedia-Mitarbeit kann viel dazu beitragen, diesen kritischen Blick zu entwickeln oder sich stattdessen einzuigeln in der heilen Fakten-Welt. Es gibt für jeden etwas, die einfachsten Beispiele sind aus gesellschaftspolitischen und soziologischen Themenfeldern greifbar, allerdings zeigen alle Wissenschaftsfelder die Fähigkeit zum Paradigmenwechsel und auch diese Übergänge sind schwierig in die Wikipedia transferierbar. Ein paar spannende Entdeckungen möchte ich hier festhalten:
- Wissenschaft
- es gibt keinen Namen des Fachgebiets, vereinfachend zusammengefasst: Einfluss von Bakterien auf den menschlichen Körper oder noch kürzer Giulia Enders (und die vielen anderen Wissenschaftler in den Quellenangaben ihres Buches); unglaublich reiches Erkenntnisgebiet und erstaunlich unterrepräsentiert
- Faszien und ihre Erforschung, Zusammenhang zu Meridianen, gefunden in der GEO, Papierausgabe, die ist ausführlicher als der Link
- und ja, auch soetwas angeblich Grundsolides wie die Physik hat ihre Grenzen[Anm. 1], als Beispiel gefällt mir das: Expansion des Universums + Dunkle Energie vs. Schweizer-Käse-Theorie, die besagt, dass wir im Zentrum eines materiearmen Teils (Käse-Loch) liegen und die materiedichten Teile (Käse) sich zusammenziehen und sich daher in alle Richtungen von uns wegbewegen. Spektrum der Wissenschaft, Juli 2009. Während im ersten Fall ein schwer falsifizierbares Konstrukt (fehlende Interaktion der dunklen Materie/Energie) genutzt wird, sind die räumlichen Relationen im Käse-Modell zwar eine einfache Erklärung (siehe Ockhams Rasiermesser), allerdings auch Hinderungsgrund bzgl. Falsifikation / "Verifikation". Die Grenze also auf den Punkt gebracht: Wir Menschen haben ja gerade mal den Rand des Sonnensystems erreicht und dabei festgestellt, dass vieles anders ist als in der Theorie (z.B. Pioneer-Anomalie).
- Es gibt allerdings wesentlich mehr beachtete Alternativ-Theorien in der Kosmologie und Physik allgemein als diesen Liebling von mir ;-) Wusstet ihr, dass die Bezeichnung Big Bang darauf basiert, dass sich über die/den Entwickler der Theorie lustig gemacht wurde?
- Statistik: Der Bereich muss noch wachsen, aber alles nach und nach:
- Überanpassung: Stellst du an bestimmte Daten nur genügend Fragen, wirst du ein wissenschaftliches Resultat (d.h. Hypothese trifft mit mind. 95% Wahrscheinlichkeit zu, p<=0,05) erhalten. Beispiel: Dark chocolate helps loosing weight (ja, klingt einleuchtend, oder? :-)
- en:Nutritional Psychology? Zu neu um in die Wikipedia zu kommen? Ja, offenbar. Wie wäre es mit dem ausführlichen 2-Satz-Artikel en:Nutritional epidemiology. Na gut. Müssen wir wohl doch warten, bis die Grenzen der Wikipedia gesprengt werden und solange uns selbst zusammensuchen, was wir lesen möchten. [1], [2], [3], usw.
- Gibts dafür einen Begriff? Der Widerspruch zwischen der proklamierten(!) Wissensgesellschaft einerseits und der weitreichende Verlust von Fähigkeiten in der heutigen Ökonomie (am Beispiel Softwareentwicklung). Still trending... Ich empfehle dazu auch die Trisolaris-Trilogie.
- Unternehmen
- Durch die Monetarisierung von so vielem ist der Übergang zwischen werblichen Quellen und neutral-informierenden Quellen fließend. Konsens herstellen: Die politische Ökonomie der Massenmedien zeigt auf, dass das auch für Medien gilt, die in der Wikipedia als gültige Quellen gelten. Selbst Wissenschaft ist nicht davor gefeiht, zu kommerziellen Zwecken eingespannt zu werden. (Beispiele gibt es da genug, spannend finde ich wie schon vor medialem Aufgreifen des Themas Klimawandel vorausschauend von Unternehmen (die mit fossilen Brennstoffen Geld verdienen) Forschung finanziert wurde, um einen Angriff auf dessen Geschäftsmodell zu verhindern. Keine Ahnung, ob Richard Lindzen in die Kategorie gehört.) Da die Marktwirtschaft das dominante Gesellschaftsmodell im Westen und auch im deutschsprachigen Raum ist, ist eine Vermengung von Wissen, NPOV und Wirtschaftsinteressen geradezu unvermeidbar.
- Erfahrungswissen, Implizites Lernen, Alltagstheorien - manches Wissen hat Formen, die durch Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist nicht vorgesehen sind.
- Feminismus und angrenzendes:
- "Digitaler Friedhof für kritisches Wissen" von Ina Freudenschuss, 30. Juni 2011, verweist u.a. auf Forschungsinitiative "Critical Point of View" (CPOV)
- "Die deutsche Wikipedia unter der Lupe" - Dokumentation des antifeministischen Mobbings (und die Vorgeschichte) gegen Benutzer:Fiona_B.
- (Neben prinzipieller) Unvollständigkeit
- Inhalte können aufgrund fehlender Quellen nicht dargestellt werden.
- Z.B.: Während eine Liste Fälle unrechtmäßiger Polizeigewalt in Deutschland (u.a. wegen Quellensituation und Moral-gelenkter NPOV-Einwände (1), (2)) gelöscht wird, ist eine solche Liste in Bezug auf Geheimdienste aufgrund der Quellenlage nicht mal denkbar.
- Weiterführende Artikel existieren nicht.
- Artikel gehen nicht auf die Vorbedingungen des Lesers ein oder stellen die Unvollständigkeiten dem Leser nicht dar.
- Unvollständigkeit führt zu Löschung u.ä. (so dass diese Tatsache auch selbstverstärkend wirkt)
- Wikipedia bildet Interessenslagen und Konflikte um Inhalte/Deutungshoheit (in der Wikipedia) nicht ab. Das ist auch prinzipiell unmöglich, z.B. Wissen/Fakten mit Zeitpunkt des Entstehens zu erfassen. Beispiel ist der Lügenpresse-getriebene Vandalismus und verbreitete Gerüchte. (Gerüchte stellen zwar kein Wissen dar, prägen aber Handlungen und Entscheidungsrahmen von Bearbeitern.)
- Z.B.: Einen Artikel wie Soziologische Untersuchungen zur Wikipedia-Community oder die Soziologie der Wikipedia gibt es nicht.
- Politische und geheimdienstliche Einflussnahme auf Wikipedia
- Weiterführende Informationen: Wikipedia - Wegen Irrelevanz gelöscht (26C3), Wikipedia_Diskussion:Kurier#Enzyklopädische_Darstellung_oder_politische_Entlarvung?
- Benutzerbarkeit / verschiedene Versionen:
- Wer sich inhaltliche Änderungen anschauen möchte, klickt sich entweder auch durch die gesamten technischen Änderungen (Bsp. #1, #2; Bot-Edits nicht vergessen) oder ist schon so weit drin (im technischen oder dem Wikipedia-Verständnis), dass er/sie ein Tool zur Versionsanalyse verwendet. Dorthin zu kommen ist schon schwierig. Allerdings ist die technische Unmöglichkeit technische Details (Code-Baustein im Text) bei Bedarf leicht auszublenden ein Hindernis, das eher erfahrenere Autoren behindert. Ich probiere zum ersten Mal den visuellen Editor aus... mal schauen, ob wie anfängerunfreundlich es denn im Jahre 2016 noch ist.
- In den weiterführenden Informationen (26C3-Vortrag) wird angemerkt, dass es einerseits sinnvoll wäre Versionsmanagment zuzulassen, andererseits der aktuelle technische Stand Mitschreiber dazu zwingt, sich auf eine Version zu einigen und das heißt in der Wikipedia ziemlich oft kämpfen, Edit-Wars etc. Dass umstrittene Themen aus unterschiedlichen Ecken der Gesellschaft oder Wissenschaft unterschiedlich beschrieben werden, ist logisch. Als selbstverantwortlicher Leser möchte ich aber entscheiden, aus welcher Perspektive mich ein Thema interessiert. In der jetzigen Situation gilt dagegen das Dominanzprinzip und das Leitmedien-Prinzip, oft auch eine Unterwerfung unter beschränkte Aussagekraft von Wissenschaft ohne eine kritische Betrachtung von Leitmedien, Wissenschaft und formalen Entscheidungen.
- "Die Wahrheit ist das was in der Wikipedia steht." (Wahrheit als eine von 4 Seiten der Wirklichkeit.)
- Die Community (eher im Sinne der Gesamtmenge der Nutzer als einer Gemeinschaft mit gemeinsamen Zielen und Mitteln)
Quellen
- Das Wikipedia-Versprechen, Video-Beitrag in der ARD vom 11. Januar 2021
Refs / Anmerkungen
- ↑ Grenze meine ich hier v.a. im Sinne "was können wir wissen".
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Meine Interessen, die ich auch in die Wikipedia-Erweiterung einbringen kann:
- Physik und damit zwangsläufig auch Mathematik
- Psychologie, v.a. bezüglich Wahrnehmung
- Philosophie (ist auch meinen Philo-Lehrer geschuldet; "mein" Gebiet ist die Erkenntnistheorie; [4])
Meine Wikipedia-Karriere begann ca. 2003 mit dem zumeist geringfügigem Ändern von Artikeln als IP. Diesen Benutzeraccount habe ich erst seit Ende Mai 2005.
Dass ich zur Wikipedia gestoßen bin, liegt wohl an dem Konzept sofort und unproblematisch Dinge ändern zu können, und so ist auch heute noch so, dass ich gerne mal eben einen Rechtschreibfehler korrigiere, Links setze/ändere oder mich um Formulierungen, Interwikilinks, Kategorisierungen u.a. Kleinigkeiten kümmere (sozusagen Feinschliff :-). Wenn ich in meinem Studium vorangeschritten bin, werde ich mich auch eingehender mit fachlichen Aspekten in den Artikeln auseinandersetzen und umfangreichere Edits machen. Wissensschnipsel und (inhaltsbezogene) Fehlerkorrekturen kriegen die Artikel jedenfalls schon heute von mir.
Manchmal ist es übrigens so, dass ich mit dem "Glauben" an das alt-ehrwürdige Wikiprinzip "Sei mutig" (und dem daraus resultierenden Anwenden, s.o.) auf Widerstand/reverts stoße. Ich werde allerdings keinen Editwar anfangen, vor allem dann nicht, wenn man mich auf vergangene Diskussionen und Fehler hinweist. Nur manchmal ist es einem doch zu viel, erst meterlange, unaufgeräumte Diskussionsseiten durchzusuchen, für Edits, von denen man glaubt, das sie dem Artikel dienlich sind. -- Amtiss, SNAFU ? 22:19, 22. Jan 2006 (CET)
Wunschartikel
- Attentional blink (eng. Version - auf deutsch sicher anders)
- Computerarithmetik - Interessantes Thema - wie rechnen Computer?
- Duck Typing (siehe Boo (Programmiersprache));Fangfrage, Fangschaltung - Müssen noch besser werden
- Gehirnstromtraining / Feedbacktraining (Neurofeedback)
- Künstliche Knappheit (Knappheit,en:Artificial scarcity)
- Otto E. Rössler - Rössler-Attraktor, Endophysik
- Rückwärtssprechen - Wie geht das ? Es gibt einige, die das problemlos können.
- Perlschnurblitz - Ebenfalls seltene "Blitzform" neben dem Kugelblitz (laut Brockhaus).
- Plyometrie - Allerdings bin ich nicht sicher ob Plyometrics so übersetzt werden sollte, zumal diese Trainingsform wohl noch nicht so verbreitet ist.
- Semantischer Kampf - Ereignisse von geschichtlicher Relevanz sorgen manchmal direkt nebenher für das Bedürfnis sie mit Begriffen fassbar zu machen. Der Umfang der Bedeutung eines Begriffs wird aber nicht immer im Konsens festlegt, sondern entwickelt sich und das eben auch im Kampf. (Meiner Meinung nach ein sehr chaotischer Prozess, wo der Erfinder/Autor des Begriffes das Nachsehen haben kann.)
- Stanislas Dehaene - Autor von "The Number Sense. How the mind creates mathematics." [5]
- Ullrich Schiller - "Macht außer Kontrolle"
Weitere fehlende Artikel
- Chernoff-Gesichter - entwickelt durch Herman Chernoff (en:Chernoff's faces)
- Symposium - Zurzeit nur eine Begriffsklärungsseite, nichts über diese "Kultur". (Den Begriff "Symposiumskultur" habe ich aus einem Telepolisartikel. Es kann sein, das das Lemma nicht so wichtig ist, aber ein ausführlicher Artikel über Tagungen im allgemeinen wäre nicht schlecht.)
Eigene
Manfred Nötzel, Julia Kowalski, Entarteter Halbleiter, F. E. Higgins, Susning.nu, AFNI, FMRIB Software Library, Inhibition of return, Motorschwelle, u.a., so einige BKL.en und Weiterleitungen
- Alternative zur Artikellöschung | Nobody is perfect+ | Vertrauen | Partaner Time (CU)
- Wikisammlung | Paradoxa und Angrenzendes | Schreibtisch inmitten einer Spielwiese | CCC-00,23,42,Erratik
- URL-in-Wiki-Konverter | allpages mal anders | WikiBlame - Versiongeschichte durchsuchen | Beitragsstatistik
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