Benutzer:Andreas-Wolsky/Kopie-von-Originalartikel-Trauma

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als psychologisches, seelisches oder mentales Trauma oder Psychotrauma (griech.: Wunde, Pl.: Traumata, Traumen) wird eine seelische Verletzung bezeichnet, welche durch die starke psychische Erschütterung aufgrund eines traumatisierenden Erlebnisses hervorgerufen wird. Traumatisierende Ereignisse können beispielsweise Naturkatastrophen, Geiselnahme, sexueller Missbrauch oder Unfälle mit drohenden ernsthaften Verletzungen sein.[1] Erlittene Traumatisierungen können langfristige psychische Symptome und Störungen verursachen, die sich teils erst nach Monaten oder Jahren bemerkbar machen und unter Umständen mit veränderten Hirnaktivitäten und neuroanatomischen Veränderungen einhergehen [2]. In einem erweiterten Sprachgebrauch wird auch stellvertretend das traumatisierende Ereignis selbst als Trauma bezeichnet.

Sprengung des Bezugsrahmens. Verletzung der Regulationssysteme. Bleibt erhalten. Heilung durch Integration.

Erläuterungen

Nicht jedes Ereignis, welches hier als Trauma definiert ist, muss eine psychische Störung auslösen. Manchmal gelingt es Personen, die traumatischen Ereignisse auch ohne professionelle Hilfe zu bewältigen. Hierbei sind die Schwere des Traumas und die Unterstützung durch das soziale Umfeld entscheidend. Je schwerer die belastende Situation war, desto mehr vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit, eine Posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln, ist bei länger andauernden Traumata (Typ II Trauma) größer als bei einmaligen Traumata (Typ I Trauma). Weiterhin wirkt ein von Menschen verursachtes Trauma (zum Beispiel Vergewaltigung, Folter oder Krieg) schlimmer als wenn das Trauma „zufällige“ Ursachen hatte (Naturkatastrophe, Autounfall). Prävalenz (wie häufig sind Traumata?) Kann es jeden treffen? Was geschieht im Gehirn?

Definitionen

In der aktuellen internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) und den klinischen Beschreibungen und diagnostischen Anleitungen dazu[3] und im aktuellen U.S.-amerikanischen (international genutzten) diagnostischen und statistischen Handbuch psychischer Krankheiten (DSM-IV-TR) gibt es Beispiele und Definitionen von traumatischen Erlebnissen und Stressformen, die Voraussetzungen bestimmter psychischer, trauma-assoziierter Erkrankungen sind. Nicht jedes Trauma muss indes pathogen sein, und ein und dasselbe traumatische Erlebnis kann bei der einen Person eine psychische Erkrankung auslösen und bei der nächsten wiederum nicht.

ICD-10

Im ICD-10 erfolgt eine Normierung des Trauma-Begriffs (ist gedacht als Statistik nicht bezüglich Verursachung)


DSM-IV-TR

Im DSM-IV-TR wird detaillierter Beschrieben, als im ICD-10


Ursachen (Ätiologie)

Diskrepanz zwischen Ereignis und Bewältigungsmöglichkeiten. Dieses löst Erinnerungsabszess aus, dieses löst traumatic stress aus, dieses verursacht Ich-Störungen (seelische Störungen).

Störungsmodell 1

Störungsmodell 2

typische Beispiele für Traumatisierende Situation

Das traumatisierende Erlebnis muss in seiner Wirkung von einer Stärke gewesen sein, dass es einen bleibenden, nachhaltigen Eindruck bei der betroffenen Person hinterlassen hat. Allerdings muss diese Stärke der Person weder im Zeitpunkt des Erlebens noch später bewusst sein, sie kann das Erlebnis insbesondere dauerhaft oder über lange Zeit gänzlich vergessen / verdrängen. Ein Trauma kann sowohl durch ein körperliches als auch durch ein seelisches Erleben der betroffenen Person oder beides verursacht werden, relevant für das psychologische Trauma sind jedoch nur die seelischen Auswirkungen des Erlebens. Allerdings können die körperlichen Erlebnisse zusätzlich zum seelischen auch ein körperliches Trauma verursacht haben. Das Trauma kann sowohl angenehm empfunden und Ergebnis einer erfreulichen Situation – positives Trauma –, als auch unangenehm empfunden und Ergebnis einer unerfreulichen Situation – negatives Trauma – sein. Das Wort wird jedoch fast immer in seiner negativen Bedeutung benutzt, andernfalls ist es durch einen eindeutig positiven Kontext oder einen positiven Zusatz näher bestimmt.

Verlust

Ein Trauma kann durch den Verlust, das plötzliche Verlassenwerden von einer wichtigen Bezugsperson, einem geliebten Menschen, ausgelöst werden. Nicht selten ist die Folge davon das Vermeiden von Nähe innerhalb von Beziehungen, da man große Angst empfindet, auch diese Person wieder zu verlieren. Kommt es nach einem Verlust zu einem erneuten Verlust einer wichtigen Bezugsperson, wird meist das erste Verlassenheitstrauma reaktiviert und man spricht von einer Retraumatisierung.

Als in den siebziger und achtziger Jahren Kleinkinder in den Krankenhäusern nicht von ihren Eltern besucht werden durften, kam es bei vielen Kleinkindern und Säuglingen zu solchen Verlassenheitstraumata mit Sofort- und Spätfolgen: Die Kinder erkannten zum Teil ihre Eltern nicht wieder, ließen sich nicht mehr so tief auf Beziehungen ein oder klammerten verstärkt. Im Erwachsenenalter kann es zu unverhältnismäßig starken emotionalen Reaktionen kommen, wenn eine wichtige Bezugsperson weggeht.

Gewalt

Körperliche, seelische oder sexualisierte Gewalt führt fast immer zu einem mehr oder minder großen Trauma. Zu den traumatisierenden Gewalterfahrungen gehören beispielsweise: Krieg, Tötungsversuch, Folter, Vergewaltigung, sexuelle und/oder körperliche Misshandlung, Mobbing; bedingt gehören dazu auch: emotionale Vernachlässigung, Verwahrlosung, soziale Ausgrenzung, Zwangsräumung und Obdachlosigkeit. Entscheidend ist hier die Erfahrung des hilf- und wehrlosen Ausgeliefertseins an die Misshandlungen, den Missbrauch und / oder die Willkür eines anderen Menschen (Ohnmacht). Kommt es später zu erneuten Gewalterfahrungen, spricht man von Reviktimisierung.

Gewalttätige Traumata in der Kindheit und Jugend – egal ob einmalig oder längerandauernd – führen oft zu tiefgreifenden Störungen in der Persönlichkeit der Opfer, die über die Symptomatik allgemeiner posttraumatischer Erkrankungen hinausgehen. Bei langandauerndem Aufwachsen in einem gewaltgeprägten familiären oder sozialen Umfeld wirkt sich die Traumatisierung zudem in Form erzieherischer Prägung aus, die sich später in einer spezifisch geformten Denk-, Fühl-, Handlungs-, Kommunikations- und Wertestruktur niederschlägt. Da im Erwachsenenalter die Persönlichkeit gefestigter ist, braucht es hier stärkere Traumatisierungen, um die gleichen Auswirkungen auf die Persönlichkeitsstruktur zu haben; Erwachsene können aber prinzipiell alle Folgen wie auch Kinder und Jugendliche erleiden.

Verletzung und Tod

Auch ohne die Einwirkung von menschlicher Gewalt kann das Erleben von schwerer körperlicher Verletzung beispielsweise durch einen Unfall traumatisierend wirken. Dabei ist nicht entscheidend, ob der Traumatisierte selbst verletzt wird oder nur Zeuge einer Verletzung von anderen Personen ist. Dies gilt selbstverständlich auch für das Erleben des Todes eines anderen Menschen. Aus diesem Grund werden Berufsgruppen wie Rettungssanitäter, Feuerwehrleute oder Polizisten häufig Opfer einer Traumatisierung, da diese mit solchen Situationen überdurchschnittlich häufig konfrontiert werden.[4]

Folgen - Symptome (Neu) - Pathopsychologie

unspezifische

spezifische

Dissoziation

Intrusion

Folgen Traumatisierende Situationen (Symptome und deren Behandlung)

Folgen von Traumatisierungen, die über die allgemeinen posttraumatischen Symptomatiken hinausgehen, können Bindungs-, Anpassung- und Persönlichkeitsstörungen sein. Es gibt auch Folgen, die spezifisch für die Art der Gewalt sind. So kann sexualisierte Gewalt zu diversen Störungen der Sexualität und des Lustempfindens (sowohl in Form von Hemmung als auch Übersteigerung) führen; Folter wiederum geht später häufig mit idiopathischen Schmerzen einher.

Folgen traumatisierender Situationen (Symptome und Verhaltensweisen)

Folgen (Symptome - Diagnose der Folgestörungen)

Ein psychisches Trauma hat oft schwerwiegende Folgen für die traumatisierte Person, die von Leid- und Angstgefühlen bis hin zu schwerwiegenden psychischen Störungen reichen. In der medizinischen Diagnose wird unterschieden:

Durch sog. Trigger ausgelöste Reaktionen können sich bis ins hohe Alter zeigen. Ein Trigger ist ein Ereignis, das den Traumatisierten hauptsächlich emotional an sein Trauma erinnert (meist in Form von Ängsten). Zum Beispiel kann das Geräusch eines Silvesterknallers bei einem Menschen, der einen Bombenangriff miterlebt hat, panische Angst auslösen. An das eigentliche traumatische Ereignis erinnert er sich jedoch in vielen Fällen nicht, besonders wenn es sich im Kleinkindalter ereignet hat. Maßgeblich für die Folgewirkungen des Traumas ist nicht die äußere (objektive) Intensität des erlebten Ereignisses, sondern die innere (subjektive) Wahrnehmung der eigenen, zwangsläufig verdrängten schweren Kränkung bzw. Verletzung.

Auswirkungen auf das Leben (Symptome)

Die Auswirkungen von Traumata beeinflussen oft in starkem Maß das Leben der Betroffenen. Traumatisierte Menschen wechseln häufig zwischen dem Vermeiden von Erinnerungen an die seelische Verletzung und ihre Folgen (bis hin zu Trance-ähnlichen Zuständen bzw. Dissoziationen) auf der einen und dem plötzlichen „Überfallenwerden“ durch Erinnerungen (sogenannte Flashbacks) auf der anderen Seite. Diese treten oft in Form einzelner Bilder, Gefühle, Gerüche in das Bewusstsein oder bestimmte auslösende, an das Trauma erinnernde Faktoren („Trigger“) lösen Gefühle und Angstreaktionen aus, oft ohne dass der oder die Betroffene dies auf das Trauma zurückzuführen vermag.

Das kann sogar dazu führen, dass anderen Menschen zum Beispiel medizinisch notwendige Hilfe verweigert wird, weil die Traumabetroffenen dies als Störfall in ihrem geregelten Ablauf empfinden und die Situation schlicht ignorieren, sie als nicht existent betrachten, um sich Normalität zu suggerieren. Das steuert das Unterbewusstsein und ist eine zum Teil über Jahre hinweg antrainierte Schutzreaktion, um erneute Traumatisierungen zu vermeiden.

Ein weiteres Problem für die erkrankten Menschen ist das Gefühl, in Ihrer Rolle verhaftet zu sein, das gleichermaßen im sozialen Umfeld untermauert wird.

In der Bindungsforschung zeigte sich, dass ein Zusammenhang zwischen Traumatisierung der Eltern und einer Bindungsunsicherheit von Kleinkindern besteht, aus diesem Grund ist es wichtig, auch Untersuchungen an Kindern durchzuführen, die mit bestimmten Bindungstörungen diagnostiziert sind (z. B. „Secure base distortion“), oder an Kindern von traumatisierten Müttern, bei denen eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde. [5][6] (Siehe auch hierzu: Eltern mit PTBS)

Der Begriff der Salutogenese geht auf Aaron Antonovsky zurück. Während seiner Zeit am Applied Social Research Institute beschäftigte sich Antonovsky mit Studien von Frauen, die in Mitteleuropa zwischen 1914 und 1923 geboren wurden. Einige von ihnen waren Überlebende aus Konzentrationslagern. Dabei fiel ihm auf, dass 29 % der ehemals internierten Frauen trotz dieses Traumas in ihrer Gesundheit nicht beeinträchtigt waren.

Diese Beobachtung führte ihn zu der Frage, welche Eigenschaften und Ressourcen diesen Menschen geholfen hatten, unter den Bedingungen der KZ-Haft sowie in den Jahren danach ihre (körperliche und psychische) Gesundheit zu erhalten - allgemein: Wie entsteht Gesundheit? So brachte Antonovsky die Frage nach der Entstehung von Gesundheit in die Wissenschaft ein.[7]

Andrei und Vanya gelten als entwicklungspsychologisches Fallbeispiel. Die Zwillinge wurden schon im jungen Alter von ihrer Stiefmutter in den Keller verbannt und geschlagen. Als man sie im Alter von sieben Jahren befreite, konnten sie nicht sprechen und verstanden die Bedeutung von Bildern nicht. Die Zwillinge wurden ihrem Vater und ihrer Stiefmutter weggenommen und später adoptiert. In einer liebevollen Umgebung gelang es ihnen, ihren intellektuellen und emotionalen Rückstand aufzuholen. Sie haben sich vollständig von ihren frühen Lebenserfahrungen erholt.[8][9]

Protektive Faktoren, Chronifizierung, Sequenzielle Traumatisierung

In einer Langzeitstudie von jüdischen Kriegswaisen zeigte der Psychiater Hans Keilson auf, dass die Art und Weise, wie mit den Kindern in den Jahren nach dem traumatisierenden Ereignis umgegangen wurde, eine größere Auswirkung auf die Entstehung von Traumasymptomen hatte als das auslösende Ereignis selbst. Keilson bezeichnete diesen Vorgang als sequentielle Traumatisierung.[10]

Werners Studie

Unbehandelte Traumata können zu einschneidenden, sehr belastenden Folge-Erkrankungen führen, die womöglich lebenslang anhalten bzw. die Biographie einer Person negativ beeinflussen. Sie müssen es jedoch nicht, wie die Langzeitstudie von Emmy Werner gezeigt hat.[11] Durch diese Langzeitstudie ist bekannt, dass eine stabile Bezugsperson die wichtigste und bedeutendste Hilfe für einen traumatisierten Menschen ist.

Ebenso ist es von großer Hilfe für Betroffene, dass ihnen erklärt wird, was sie haben, und dass ihre Verhaltensweisen und Empfindungen typisch, also gewisserart „normal“ bei einem Trauma sind. Wer einem potenziell traumatisierenden Ereignis ausgesetzt war, sollte sich dringend möglichst professionelle Hilfe organisieren. Er/sie sollte zur Ruhe kommen, mit Vertrauten darüber sprechen, sich womöglich an einen darauf spezialisierten Psychotherapeuten oder eine -therapeutin wenden. Die Spezialisierung umfasst eine traumatherapeutische Ausbildung und die Erfahrung in der jeweiligen Therapieform.


Therapie

Selbstbehandlung/Untersützung

Menschen verfügen über erstaunliche Heilungskräfte. Was macht gesund? Was hält gesund?

  • Stabilisierende Körpertherapien
  • Ressourcen nutzen
  • selbstbestimmt leben
  • durch Trauma wachsen
  • Veränderungen meistern
  • Sinn von Traumata erkennen
  • Flow-Zustände, positive Einstellung
  • Eigene Vorstellungskraft zur Selbstuntersützung nutzen
  • Proaktiv sein

Psychotherapie

Krankenkassebezahlte/Nicht-bezahlte
  • Kognitiv-behaviorale Therapien
  • Prolongierte Exposition
  • Imaginary Scripting
  • Psychodynamische Therapien
  • Mehrdimensionale psychodynamische Traumatherapie
  • Psychodynamische imaginative Traumatherapie
  • EMDR
  • Ansätze zur Traumatherapie greifen Elemente verschiedener Schulrichtungen auf und entwickeln zusätzlich eigene Methoden. Aus der inzwischen auch neurophysiologisch untermauerten Erkenntnis, dass traumatisierte Menschen eine von anderen psychologischen Störungsbildern deutlich verschiedene Dynamik und Physiologie aufweisen, haben sich auch Methoden entwickelt, die speziell der Trauma-Behandlung dienen.
  • Eine Traumatherapie stützt sich meistens auf verschiedene Therapieformen.

Eine Verhaltenstherapie wird angewendet, um antrainierte Schutzmechanismen, die den Alltag belasten, zu umgehen und aufzulösen. Die Psychodynamische Psychotherapie arbeitet zunächst an der Stabilisierung der Persönlichkeit des Patienten. Hier werden Strategien zum Umgang mit traumatischen Erinnerungen erlernt und die Suche nach der (zum Teil durch das Trauma gestörten) Identität unterstützt. Somatic Experiencing baut durch auf Gesprächsebene achtsam begleitete Körpererfahrung traumatische Stressreaktionen auf physiologischer Ebene ab und kommt so ohne die belastende Traumageschichte aus. Auch körperorientierte Therapieformen werden erfolgreich eingesetzt. Kunsttherapie kann entscheidend dazu beitragen, die inneren Bilder besser zum Ausdruck zu bringen und dadurch besser zu verarbeiten. Gelegentlich kann auch die medikamentöse Therapie, zum Beispiel mit Antidepressiva, stabilisierend zur Traumatherapie beitragen. Die Symptome können derart stark ausgeprägt sein, dass ein Gespräch über das Trauma nicht möglich ist, sei es wegen Vermeidungsstrategien, Flashbacks oder sonstigen Symptomen. Diese können durch Medikamente so weit abgeschwächt werden, dass eine Therapie überhaupt ermöglicht wird. Der Einsatz von Benzodiazepine sollte sehr zurückhaltend erfolgen. In der Langzeitbehandlung gehen die positiven Effekte rasch verloren. Das Missbrauchspotential ist hoch. Darüber hinaus gibt es einen Abstumpfungseffekt. Die Betroffenen haben auf Langzeit weniger Chancen, einen gesundheitsfördernden Verarbeitungsprozess einzugehen.[12] Imagination:In der Behandlung von Beziehungstraumata ist Ressourcenarbeit ein zentraler Baustein, beispielsweise mittels Imagination wie bei Luise Reddemann beschrieben: Es geht vor allem um die Vernetzung jener Wirkmechanismen, die den Traumatisierten möglichst rasch die Kontrolle über sich zurückgewinnen lassen. Die Arbeit verläuft ressourcen- und prozessorientiert und vermeidet während der Stabilisierungsphase Traumakonfrontationen, um nicht eine Retraumatisierung durch Überflutung mit traumatischem Material auszulösen. Die Verarbeitungsprozesse des Patienten werden vom Therapeuten als stabiler Bezugsperson begleitet.


Medikmente

(aus PTBS kopiert:)

Benzodiazepine werden zur kurzzeitigen Behandlung eingesetzt. Eine Langzeitgabe ist zu vermeiden, da sie eine erhöhte Suchtgefahr aufweisen.[13] Dazu Hofmann, Lahousen und Bonelli: „Die Erfahrung zeigt, dass es gerade bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung zu Missbrauchsverhalten kommt, d.h. nicht nur das Alkoholproblem ist ein gängiges Problem, das sich aus falschen Bewältigungsstrategien ergibt, sondern auch der Missbrauch von Tranquilizern. Des Weiteren zeigt sich hier, dass in der Langzeitbehandlung mit Benzodizepinen, bzw. wenn sich diese Therapie im unkritischen Verhalten von Arzt und Patient verselbständigt, die positiven Effekte rasch verloren gehen, das Suchtproblem eine Eigendynamik entwicktelt und sich somit zu einem eigenständigen bedeutenden Problem mausert. Darüber hinaus scheint es so zu sein, dass die Betroffenen durch die Einnahme der Benzodiazepine auf Langzeit deutlich weniger Chancen haben, einen gesundheitsfördernden Verarbeitungsprozess einzugehen.“ Die Datenlage sei kontroversiell einzuschätzen. Unter anderem existierten Studien, die zeigten, dass es bei Verabreichung von Benzodiazpinen (unter anderem Alprazolam) zu keiner signifikanten Besserung komme. Unter anderem wäre hier die Studie von Braun u. a. aus dem Jahr 1990 zu nennen, bei der allerdings eine kleine Fallzahl an Patienten untersucht wurde. Aus diesem Grund sollte sich die Gabe von Benzodiazepinen – wenn überhaupt – dann auf die Akutphase der Behandlung beschränken und es sollten langwirksame Substanzen genutzt werden. Der häufige Einsatz von Benzodiazepinen beruhe unter anderem auch auf der Tatsache, dass viele Ärzte über die Möglichkeiten die posttraumatische Belastungsstörung mit modernen Antidepressiva zu behandeln unzureichend informiert wären.[14]

(Eigene Bearbeitung:)

Priorität der traumazentrierten Arbeit, es gibt kein "Anti-Stressivum", Zustand der PTBS pathologisch oder envolutionär richtig und sinnvoll? Medikamentation erfolgt also gegen biologische Sinnhaftigkeit und reduziert somit den Erfolg (wirkungsarm), werden symptombezogen eingesetzt und können symptombezogen lindern, zur Regulation der gestörten Stressphysiologie, vgl. BPS-Pharmakologie mit kompexe PTBS mit PTBS, noch nicht so segensreich wie bei Schizophrenie, Symptom-Ausprägung der PTBS ist hochgradig stressabhängig? Entzugssymptomatik nicht mit Trauma-Exposition koppeln, stattdessen schrittweise Reduktion während Therapie, Kritik: Medikamentation oft hilflose Reaktion auf Krisen in ambulanter und stationärer Therapie ohne Risiko der Absetzung jemals wieder einzugehen, teils hohe Psychopharmako-Dosierung), Inensivierung bei Exposition(???) notwendig, teils experimenteller Einsatz von Ärzten da psychiatrisch fundiertes Medizieren noch nicht möglich Schizophrenie (Symptome ebenfalls sehr stressabhänigig) versus Borderline versus BPS versus komplexe PTBS versus PTBS bzgl. Medikamentation, Nebenwirkungen (Entzug, Gewichtszunahme, Kostenbegrenzungen, Milfchfluss)

Symptome: Depersonalisationszustände, schwache Frontalhirn-Kontrolle, Einschlaf- Durchschlafprobleme, Erregungszustände, Angstzustände, psychotisches Verhalten (BPS), Intrusionen und Flashbacks (Reduzierung, "Flashback-Stopp"), Depression, Suizid, Selbstkontrolle, Selbstverletzungen, Kontaktabbruch,

  • Antidepressivum (SSRI der dritten, vierten Generation, Stabilisierung des Serotoninspiegels, inhaltliche Indikation zur Vermeidung von harten Suizid, nach Akut-Traumata, NICHT trizyklische Antidepressiva)
  • Tranquilizer (Benzodiazepam, Angstzustände, werden z.B. in Göttingen eingesetzt, ist Glaubensfrage)
  • Neuroleptika (niederpotent, atypische, BPS-Patienten vielleicht doch latent schizophren, psychotisch - offenbar kein Ansprechen bei Persönlichkeitsstörung, progredierter Kontrollverlust bei Patienten und Patient kämpft gegen Kontrollverlust und damit gegen Medikentenwirkung))
  • Schlafmittel (Melatonin 3 - 15 mg,
  • Hypnotika, Opiat-Antagonist (Naltrexon bzw. Nemexin, auch für Heroinkranke da Endorphin-Vergiftung vbeiBPS, SVV? vermutet, klinische Erfahrung sehr widerprüchlich und patientenabhängig stark divergierende Wirkung - von schlagartiger Verbesserung zu wirkungslos?)
  • Methylphenidat (Ritalin) Standardmedikament beim Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom gegen schwache Frontalhirn-Kontrolle (Impulse über limbisches System)
  • Anti-Epileptika (Stabilisierung von Affektschwankungen)

Fragen zur Pharmakologie:

Wann einsetzen? Welches Medikament? Wirkt wie und gegen was? Risiken? Dosierung? Gibt es wichtige Hintergründe? (Wirkmechanismus, Substanzklassen, Vgl. mit anderen psychischen Störungen) Was kennt der Laie, was kann er nicht verstehen? Hausarzt, Facharzt, stationär eingesetzt? Häufige Missverständnisse? Häufige Probleme? Warum bei PTBS so viele verschiedenen Medikamente und nicht zwei oder drei häufige (vgl. ADS)? Welche grundlegenden Arbeiten kann ich anführen? Wie weit ist man mit Erforschung der Pharmakologie? Wie detailiiert soll dem Laien das Medikament erklärt werden (immerhin wird zum Schluss sowieso verlinkt)? Fließtext oder Tabelle oder Fließtext und Tabelle? Ab welcher "Symtpomstärke" ist Pharmak. einzusetzen? Bei welchen Symptomen welches Medikament? Bei welcher

Traumatologie

Die wissenschaftliche Untersuchung der Wirkungen und Therapiemöglichkeiten der Traumata ist unter anderem eine Aufgabe der Psychotraumatologie. Der Umgang mit Traumatisierungsphänomenen nimmt in jeder Therapierichtung innerhalb der Psychologie eine zentrale Stellung ein, insbesondere in der Psychoanalyse, die unbewusste Wirkungen von Traumatisierungen untersucht und zu behandeln versucht.

Siehe auch

Folgestörungen

Sonstiges

Weblinks

  • S2-Leitlinie: Diagnostik und Behandlung von akuten Folgen psychischer Traumatisierung, AWMF-Registernummer 051/027 (online: Volltext), Stand 05/2008

Videos

Vorlage:Geist und Gehirn

  1. Lexikon für Psychologie und Pädagogik, Werner Stangel, Universität Linz, aufgerufen am 10. August 2011
  2. Einführung in die Psychotraumatologie, Clemens Hausmann, UTB-Verlag, S.50 u.51, aufgerufen am 10. August 2011
  3. The ICD-10 – Classification of Mental and Behavioural Disorders – Clinical descriptions and diagnostic guidelines [PDF 1,29 MiB]
  4. Fullerton C.S., Ursano R. J. & Wang L.: Acute Stress Disorder, Posttraumatic Stress Disorder, and Depression in Disaster or Rescue Workers. In: Am J Psychiatry. Band 161, Nr. 8, 2004, PMID 15285961.
  5. Schechter DS, Willheim E (2009). Disturbances of attachment and parental psychopathology in early childhood. Infant and Early Childhood Mental Health Issue. Child and Adolescent Psychiatry Clinics of North America, 18(3), 665-687.
  6. Schechter DS, Coates, SW, Kaminer T, Coots T, Zeanah CH, Davies M, Schonfield IS, Marshall RD, Liebowitz MR Trabka KA, McCaw J, Myers MM (2008). Distorted maternal mental representations and atypical behavior in a clinical sample of violence-exposed mothers and their toddlers. Journal of Trauma and Dissociation , 9(2), 123-149.
  7. Schliehe, F.; Schäfer, H.; Buschmann-Steinhage, R.; Döll, S. (2000): Aktiv Gesundheit fördern, Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
  8. Raymond Lemay. Resilience, the Developmental Model and Hope. The Crucial Times. 34, 5-6
  9. Jarmila Koluchová: Severe Deprivation in Twins: a Case Study. In: Journal of Child Psychology and Psychiatry, 1972, Vol. 12, Nr. 2, S. 107-114, DOI:10.1111/j.1469-7610.1972.tb01124.x
  10. Hans Keilson, Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Stuttgart 1979. Zitiert nach Reiner Steinweg: „Kollektive Traumata“ als politische Zeitbomben und wie sie – vielleicht – entschärft werden könnten. Überlegungen zu den möglichen Langzeitwirkungen des 11. September und der Infrastrukturzerstörung im Westjordanland. (PDF) Abgerufen am 3. Oktober 2010 (Auch in: Jörg Calließ (Hg.), Zivile Konfliktbearbeitung im Schatten des Terrors, Loccumer Protokolle Band 58/02, Evangelische Akademie Loccum, 2003 i.V.). S. 3
  11. Resilienz: Immun gegen das Schicksal? [1] von Ursula Nuber
  12. P. Hofmann, T. Lahousen, R. Bonelli: „Psychopharmakologische Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung“, aus: Alexander Friedmann: "Psychotrauma: Die posttraumatische Belastungsstörung". Veröffentlicht von Springer, 2004; S. 96 ff.
  13. G. Flatten, U. Gast, A. Hofmann, P. Liebermann, L. Reddemann, T. Siol, W. Wöller, E. R. Petzold: Posttraumatische Belastungsstörung – Leitlinie und Quellentext; Schattauer-Verlag, Stuttgart, New York 20042. Otto Benker, Hanns Hippius: Kompendium der psychiatrischen Pharmakotherapie; Heidelberg: Springer, 2009.
  14. P. Hofmann, T. Lahousen, R. Bonelli: Psychopharmakologische Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung; in: Friedmann, Hofmann, Lueger-Schuster, Steinbauer, Vyssoki (Hrsg.): Psychotrauma – die posttraumatische Belastungsstörung; Heidelberg: Springer Verlag, 2004; S. 96–97.