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Park Klein-Glienicke

Der umgangssprachlich Glienicker Park genannte, öffentlich zugängliche Englische Landschaftsgarten liegt im äußersten Südwesten Berlins im Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Er ist Teil des UNESCO-Welterbes Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin (Potsdamer Kulturlandschaft). Innerhalb derer gehört er neben Sanssouci, dem Neuen Garten, der Pfaueninsel und Babelsberg zu den fünf Stammparks.

Die etwa 116 ha[1] umfassende Anlage wurde als Potsdamer Sommersitz des Prinzen Carl von Preußen im 19. Jahrhundert gestaltet und ergänzte dessen Hauptresidenz, das Palais Prinz Carl am Berliner Wilhelmplatz. Gestalterischer Mittelpunkt ist die „Schloss Glienicke“ genannte prinzliche Villa im Süden des Parks, heute als Museum zugänglich. „Schloss“, Nebengebäude und Pleasureground gehören zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Der eigentliche Park untersteht dem bezirklichen Grünflächenamt Steglitz-Zehlendorf.

Benennung

Die offizielle historische Bezeichnung war ab 1824 „Park des Prinzen Carl von Preußen“, bzw. ab 1885 „Park des Prinzen Friedrich Leopold v. Pr.“ Erst im 20. Jahrhundert bürgerten sich die geografischen Begriffe ein. Die heute oft als demokratisch missverstandene Benennung „Volkspark Glienicke“ stammt aus diktatorischer Zeit. Nachdem die Stadt Berlin den Park 1934 erworben hatte, sollte der programmatische Name verdeutlichen, dass die nationalsozialistische Politik der Stadt den Park „geschenkt“ hatte. Da es sich beim „Schloss“ Glienicke nicht um eine fürstliche Residenz handelte, ist die Gesamtanlage auch nicht als „Schlosspark“ zu bezeichnen.

Geschichtlicher Abriss

Vorgeschichte

Das kirchlose Dorf Klein-Glienicke, 1375[2] erstmals urkundlich im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt, war an der Landenge zwischen Griebnitzsee und Glienicker Lake angelegt worden. Infolge des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf wüst. Nur mühsam gelang in späteren Jahrzehnten eine Neubesiedelung.

Neben der wüsten Dorfstelle wurde 1682 unter dem Großen Kurfüsten Friedrich Wilhelm ein Jagdschloss Glienicke erbaut. Es bestand aus einem einfachen kubischen Wohnbau und zwei seitlichen Wirtschaftsgebäuden, die einen bescheidenen Ehrenhof bildeten. Ein Garten wurde als Rechteck inmitten sumpfiger Schwemmgebiete der Havel angelegt und mit vier Karpfenteichen versehen.

Die Dorfstelle wurde umstrukturiert, in dem eine vierreihige, vom Schloss auf den Griebnitzsee zielende Landschaftsallee angelegt wurde. Sie wurde nördlich von einem neu ausgehobenen Kanal flankiert, der Griebnitzsee und Glienicker Lake schiffbar miteinander verband und die alte Mündung der Teltower Bäke ersetzte. Zugehörig war damals das Gebiet des heutigen Babelsberger Parks als umfriedeter Wildpark. Im Norden lagen ein Baumgarten, ein alter Weinberg (heute Böttcherbergpark) und ein neuer Weinberg, wie dies die Karte von Suchodolec überliefert.[3]

Datei:Klein-Glienicke Plan Suchodoletz
Karte des Jagdschlosses Glienicke von Samuel de Suchodolec, 1683.jpg


Bereits 1660 war eine erste hölzerne Glienicker Brücke errichtet worden, die aber noch keine direkte Verkehrsverbindung nach Berlin bedeutete, sondern nur nach Potsdam führte, bzw. über Stolpe einen Umweg nach Berlin über die erst später zum Königsweg ausgebaute Wegverbindung ermöglichte.

Datei:Klein-Glienicke Glienicker Brücke Nagel 1770
Die erste hölzerne Glienicker Brücke und das Jagdschloss Glienicke (Johann Friedrich Nagel, 1788).jpg


Unter König Friedrich Wilhelm I., dem so genannten Soldatenkönig, wurde das Jagdschloss 1715 zum Potsdamer Militärlazarett für zu separierende kranke Soldaten umgenutzt. Nördlich des Jagdschlossareals legte sich der Lazarett-Oberaufseher und Arzt Dr. Mirow ein Landgut an. Dieses bestand aus dem 1753 erbauten stattlichen Gutshaus, das umgangssprachlich bereits als Schloss bezeichnet wurde, einem kleinen Billardhaus am Jungfernsee, Wirtschaftsgebäuden, landwirtschaftlichen Nutzflächen, sowie einer Ziegel- und Kalkbrennerei.

Durch den Bau der Berlin-Potsdamer Chaussee 1794 wurden die beiden Anlagen räumlich voneinander getrennt. Während das Jagdschloss im Folgenden durch Fehlnutzung zunächst zur Fabrik, dann zum Waisenhaus verkam, entwickelte sich die nördlich gelegene Gutsanlage sukzessive zu einer fürstlichen Parkanlage.

Beginn der Parkgestaltung unter Graf Lindenau

1796 übernahm der preußische Oberstallmeister Graf Carl von Lindenau die Gutsanlage. Dieser hatte sich zuvor in Machern bei Leipzig einen überregional bekannt gewordenen Park angelegt und übertrug seine dort gewonnenen Erfahrungen auf Glienicke. Aus den bislang rein landwirtschaftlich genutzten Flächen wuchs eine „Ornamental Farm“, bei der die landwirtschaftlichen Nutzflächen von 16 unterschiedlichen Alleen und ersten Landschaftsgartenpflanzungen eingefasst wurden.[4]

Datei:Plan Glienicke 1805
Karte der Ornamental Farm Lindenaus, J. G. Hellwig 1805.jpg

Lindenau ließ in Glienicke verschiedene Kleinarchitekturen bauen, vermutlich durch Ephraim Wolfgang Glasewald, der dem Oberstallmeister in Machern die Bauten geschaffen hatte. Hervorzuheben ist hierunter der Gartensalon anstelle des heutigen Stibadiums, der seitlich von Treibhäusern eingefasst war. In der Nähe wurde die Neugierde an der Chaussee errichtet. Sie besaß als besonderen Schmuck eine liegende Sphinx-Figur über dem Eingang. Das Billardhaus Dr. Mirows ließ Lindenau erweitern.

Außerdem entstanden Wirtschaftsgebäude, darunter ein Pferdestall, eine Getreidescheune, ein Gewächshaus, eine Laube, die Eisgrube und eine Schießwand. Die wohl wichtigste Einnahmequelle blieb die Ziegelei und Kalkbrennerei, die sich auf einer vergleichsweise kleinen Fläche von etwa 160 x 120 Metern erstreckte und die einen neuen großen Ziegelschuppen erhielt. Von Machern ließ Lindenau etwa 3.000 Gehölze nach Glienicke verbringen.

1802 verkaufte Lindenau Machern und widmete sich in den folgenden Jahren intensiv dem Ausbau der Glienicker Anlagen. Aber mit der Niederlage Preußens unter den Napoleonischen Truppen 1806 und der infolge der französischen Besatzung stagnierenden Preußischen Wirtschaft, geriet auch Lindenau in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1807 erhielt er zudem den Abschied aus dem Staatsdienst und sah sich daher genötigt, Glienicke zu verkaufen. Doch der Verkauf von Landgütern erwies sich seinerzeit als nahezu unmöglich. Nachdem sich die Idee, Glienicke in einer Lotterie auszuspielen als nicht umsetzbar erwiesen hatte, verpachtete Lindenau zeitweise das stattliche Anwesen. Gleichzeitig bereitete er seine Übersiedelung auf sein Gut Büssow vor.

Die Ausgestaltung Glienickes unter Fürst Hardenberg

Ab 1810 mietete der gerade vom König zum Staatskanzler berufene Karl August von Hardenberg das Anwesen. Glienicke wurde damit vom mächtigsten Politiker Preußens und seiner dritten Gemahlin Charlotte bewohnt. Zum Kauf aber konnte sich Hardenberg aufgrund seiner beständigen finanziellen Engpässe nicht entschließen. So musste er Glienicke Ende 1812 wieder räumen, nachdem der Kaufmann Rudolf Rosentreter neuer Eigentümer geworden war.[5]

Datei:Klein-Glienicke Schirmer Schloss KPM 1824
Blick auf "Schloss" und "Gartensalon" (A. W. F. Schirmer 1824).jpg

Dieser investierte in sein neues Anwesen nicht unbedeutende Mittel, so ließ er von Karl Friedrich Schinkel vor der Südfassade des Schlosses einen halbrunden Vorbau errichten und einen Gartensaal einrichten. Rosentreter war der erste, der den mittlerweile als Schöpfer von Schaubildern und Gemälden bekannten Schinkel in Glienicke beschäftigte, der aber noch nicht mit herausragenden Architekturen hervorgetreten war.

Datei:Klein-Glienicke Schirmer Neugierde KPM 1824
Blick vom "Schloss" über die Neugierde nach Potsdam (A. W. F. Schirmer 1824).jpg

1814 wurde Hardenberg von König Friedrich Wilhelm III. in den erblichen Fürstenstand erhoben und erhielt als Geschenk die Standesherrschaft über das Amt Quilitz, das in Neu-Hardenberg umbenannt wurde. Nun hatte Hardenberg die nötigen finanziellen Mittel, Glienicke zu erwerben, wobei Rosentreter ein Interesse an Veräußerung hatte und 20.000 Taler für das Gut erzielte. Neben seinem Berliner Stadtpalais am Dönhoffplatz, den Gütern Lichtenberg und Tempelberg, der Komturei Lietzen und der Standesherrschaft Neu-Hardenberg besaß der Staatkanzler nun auch einen Sommersitz bei Potsdam.

Hardenberg führte die Glienicker Anlagen zu einer ersten künstlerischen Blüte. Karl Friedrich Schinkel kannte Hardenberg seit er 1798 von Ansbach nach Berlin versetzt worden war. Schinkel hatte bereits um 1800 in Quilitz Bauten ausgeführt und nahm nun als 1810 berufener Preußischer Baubeamter eine teilweise Neuausstattung des Stadtpalais´ Hardenbergs vor. In Glienicke setzte Schinkel seine für Rosentreter begonnenen Umbauarbeiten des Schlosses fort. Möglicherweise hat Hardenberg auch darauf hingewirkt, dass der damalige Gärtnergeselle Peter Josef Lenné von Bonn nach Potsdam berufen wurde. Hardenberg führte Schinkel und Lenné in Glienicke zusammen und begründete damit eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit.

Glienicke erhielt auch einen eigenen Gärtner, den zuvor in Tempelberg tätigen Friedrich Schojan. Von Tempelberg ließ Hardenberg zahlreiche Gehölze zur Ausschmückung Glienickes überführen. 1816 beauftragte Hardenberg Peter Joseph Lenné mit einem Entwurf für die Glienicker Gartenanlagen. Der siebenundzwanzigjährige Lenné hatte sich kurz zuvor von Bonn aus auf eine Anstellung bei der königlichen Gartenintendantur in Potsdam beworben und war als Gärtnergehilfe auf Probe eingesetzt worden.

Datei:Klein-Glienicke Hardenberg Lenné Pleasureground 1816
Der Entwurf Lennés zum Pleasureground 1816.jpg

Der Glienicker Garten war sein erster Privatauftrag. Er konnte Hardenberg vom Erwerb einer kleinen Büdnerstelle an der Berlin-Potsdamer Chaussee überzeugen und legte im Folgenden zwischen Schloss, Chaussee und Brückenwärterhaus einen Pleasureground im Sinne englischer Landschaftsgartenkunst an. Dieser Garten lag an einer landschaftlich prägenden Stelle der Potsdamer Umgegend, war von der Chaussee gut einsehbar und erlangte entsprechend viel Aufsehen.

Hardenberg ließ auch eine „Kunstmühle“ zum Betrieb von Wasserspielen bauen. Die Ziegelei wurde allerdings weiter betrieben und dürfte, direkt an den Pleasureground angrenzend, einige Unruhe verbreitet haben. Im Norden seiner Besitzung ließ Hardenberg 1816 ein Familienhaus mit vier Wohneinheiten errichten, das ein gutes Jahrzehnt später die Aufgabe eines Jägerhofs übernehmen sollte.

1822 besuchte John Adey Repton, Sohn und wichtigster Mitarbeiter Humphrey Reptons den Fürsten Hermann von Pückler in Muskau. Pückler führte den englischen Gast auch auf das Gut seines Schwiegervaters, beide weilten wohl gut eine Woche in Glienicke. Nach seiner Rückkehr in England entwarf Repton für eine Kundin einen „Hardenberg-Basket“, ein Rosenbeet in einem hölzernen Korb inmitten eines runden Blühpflanzenbeets. Diese Beetform erfreute sich anschließend einiger Beliebtheit und wurde auch von Pückler als vorbildlich veröffentlicht. Seiler meint, Repton habe einen solchen Korb in Glienicke gesehen und als Vorbild genommen, zumal Glienicke damals gartenkünstlerisch weiter entwickelt war, als Neu-Hardenberg. Demnach ging Glienicke mit dem Hardenberg-Basket erstmals in die europäische Gartengeschichte ein.[6]114

Datei:Klein-Glienicke Hardenbergbasket
Hardenberg-Basket von J. A. Repton 1822.jpg

Im November 1822 starb Hardenberg unerwartet in Genua. Sein Sohn Christan Graf von Hardenberg-Reventlow plante Glienicke zu verkaufen. Offenbar wollte er das Gut aber an einen würdigen Käufer veräußern, denn die Verkaufsverhandlungen zogen sich über ein Jahr bis März 1824 hin. Der Käufer wurde Prinz Carl von Preußen. Wie genau es zustande kam, dass der drittgeborene Sohn des Königs, der noch nicht einmal verheiratet war, als erster Sohn des Königs einen eigenen Grundbesitz erhielt, ist bis heute nicht geklärt. Er muss aber für alle Beteiligten als geeigneter Käufer für das fürstliche Anwesen angesehen worden sein, dessen Verkauf nun mittlerweile 50.000 Taler erzielte. Carl erwarb von Hardenbergs Erben ein modernes, wirtschaftlich voll funktionsfähiges Anwesen, das auch weitgehend modern möbliert und eingerichtet war und durch seine Gartenanlagen hervorstach.

Der Park des Prinzen Carl

Prinz Carl erwarb den die Anlage im Alter von zweiundzwanzig Jahren. Da er ein hohes Alter erreichte, konnte er Glienicke fast sechzig Jahre ausgestalten und erweitern. Zunächst konnte er bruchlos an die Gestaltungen Hardenbergs anschließen. Der Gutsbetrieb wurde sukzessive zugunsten der entstehenden Parkanlage reduziert auf die für den Eigenbedarf notwendigen Einrichtungen (Milchwirtschaft und Schafherden zum Abweiden). Die Ziegel- und Kalkbrennerei wurde gänzlich eingestellt.

Die Bauten entwarf weiterhin Schinkel, sie wurden von Ludwig Persius ausgeführt, der ab 1836 auch mit eigenen Entwürfen tätig werden konnte. Nach Persius´ Tod 1845, übernahm Ferdinand von Arnim die Funktion des prinzlichen Hofbaumeisters. Nach dessen Tod 1866 beschäftigte Prinz Carl für die Bauten keinen bedeutenden Architekten mehr. Nun wurde Ernst Petzholtz tätig, ein im Villenbau erfolgreicher Potsdamer Maurermeister.

Die Gartenanlagen wurden zunächst von Lenné entworfen und durch Hofgärtner Schojan ausgeführt, den schon Hardenberg nach Glienicke geführt hatte. Ab 1850 fungierte Gisler als prinzlicher Hofgärtner. Für die Partie des Ufer-Höhenweges zog Prinz Carl den Landschaftsmaler August Wilhelm Ferdinand Schirmer hinzu. Auch Fürst Pückler beeinflusste die Glienicker Gartenanlage. Er widmete Prinz Carl 1833 seine „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“, ein allseits bekannt werdendes Buch zur Gartengestaltung, das Carl des Öfteren bei der Parkgestaltung zurate gezogen haben scheint.

Seit der Jahrhundertmitte scheint Prinz Carl den Park nur noch nach eigenen Geschmacksvorstellungen gestaltet zu haben, wurde aber sicher durch Lenné bis zu dessen Tod 1866 weiter beraten. Über die Details der Parkgeschichte sind wir nur sehr unzureichend informiert, da fast sämtliche Pläne Lennés und der gesamte Briefwechsel zwischen Prinz Carl und Lenné verschollen sind.[7]

Der Park erreichte Anfang der 1860er Jahre seine endgültige Dimensionierung, letzte Um- und Neubauten entstanden Anfang der 1870er Jahre, also ein halbes Jahrhundert nach Übernahme des Parks. Dabei zeigte sich, dass Prinz Carl im Laufe der Zeit auch Moden nachlief, und bereits zuvor Gestaltetes überformte. Außerdem verfiel auch er einem übermäßigen Respekt vor üppig wachsenden Bäumen, wandte nicht mehr den nötigen Schnitt an, so dass bereits zu Lebzeiten des Prinzen Sichtachsen zuwuchsen. Als ideale Phase des Glienicker Parks wird heute die Mitte des 19. Jahrhunderts angesehen, als die Pflanzungen der älteren westlichen Parkteile bereits voll entwickelt waren und die Parkerweiterungsflächen im Osten ihre grundlegende Gestaltung erfahren hatten.

Von den überlieferten Parkplänen der Zeit Prinz Carls sind vier hervorzuheben: 1. Ein von Lenné 1824 oder 1825 gefertigter Plan, der das Stammgrundstück zeigt, aber nur als schwarz-weiß-Foto überliefert ist. 2. Ein von Lenné 1831 gezeichneter Erweiterungsplan, der zwar nicht verwirklicht wurde, aber die Intentionen Lennés verdeutlicht. 3. Eine von Gustav Meyer 1845 nach Neuvermessung für eine Veröffentlichung gezeichneter Karte im Maßstab 1:2000. Dies ist der kartografisch exakteste und detailgetreuste Plan, der das Grundstück nach der großen Osterweiterung darstellt. Er liegt in einer zweiten Zeichnung M 1:4000 vor, die eine Druckvorlage sein sollte. 4. Eine nach dem Verleger „Kraaz-Plan“ benannte Karte von 1862, die in Farblithografien überliefert ist. Sie stellt den Park in der endgültigen Dimensionierung dar, ist sehr detailreich, aber nicht so exakt wie der Meyer-Plan. Dafür zeigt sie aber in vier kleinen Sonder-Karten den Schlosskomplex mit Löwenfontäne und Stibadium, das Hofgärtner- und Maschinenhaus, Casino und Klosterhof, sowie das Jagdschloss mit seinen Nebengebäuden.

Der Park nach dem Tod Prinz Carls

In seinem Testament hatte Prinz Carl festgelegt, dass die Erben jährlich 30.000 Mark für die Parkpflege aufzubringen hatten. Sein Sohn Prinz Friedrich Karl starb schon zwei Jahre nach seinem Vater im Jahre 1885. So wurde der zwanzigjährige Enkel Prinz Friedrich Leopold Erbe der Anlagen, zu denen er offenbar keine besonders emotionale Beziehung entwickelte hatte. Die Parkanlagen waren nun nicht mehr interessierten Besuchern zugänglich und verschwanden aus dem öffentlichen Bewusstsein. Die mangelnde Pflege führte zum Verlust der Parkräume. Beispielsweise hatte Prinz Carl Gebüschgruppen aus Eichen angelegt, die stets in Schnitt gehalten werden mussten. Sie wuchsen nun zu Bäumen hoch, die die Sichtachsen verschlossen.[8]

1889 ließ Prinz Friedrich Leopold durch Schlossbaumeister Albert Geyer das Jagdschloss und dessen Nebengebäude vollständig in Formen des süddeutschen Frühbarocks umbauen. Die Baugruppe war repräsentativ und hatte besonders durch den Zwiebelturm eine gewisse Gefälligkeit, stand aber in der Potsdamer Kulturlandschaft ebenso isoliert dar, wie zuvor das neubarocke Schloss des Prinzen Friedrich Karl.

Nachdem sich der menschlich schwierige Prinz mit seiner Familie und seinem Cousin Kaiser Wilhelm II. überworfen hatte, zog er sich gänzlich ins Jagdschloss zurück. Den Jagdschlossgarten ließ er 1911 mit einer martialisch anmutenden Betonmauer umziehen, von der heute noch ein kleiner Abschnitt am Kurfürstentor erhalten ist. Der mittlerweile als Altes Schloss bezeichnete Schinkelbau, der Park und die Nebengebäude wurden kaum noch gepflegt. Da der Park nicht mehr öffentlich zugänglich war, schwand er aus dem öffentlichen Bewusstsein.[9]

Der Sturz der Hohenzollernmonarchie und die Überführung der Schlösser in staatliche Verwaltung betraf Glienicke nicht. Als Besitz einer Nebenlinie des ehemals regierenden Königshauses blieb es Eigentum des Prinzen. Dieser verzog aber nach Lugano in die Villa Favorita, wodurch die Glienicker Anlagen noch weniger gepflegt wurden. Zudem nahm er zahlreiche Kunstwerke aus dem Alten Schloss und dem Pleasureground mit in die Schweiz, wo er sie zur Tilgung von Schulden veräußerte. Anfang 1931 ließ er verbliebenen Glienicker Kunstbesitz versteigern.

Schon zuvor hatte er begonnen, Parkteile zu veräußern. So kaufte der Preußische Staat 1924 den Böttcherbergpark. Aus dem Jahr 1928 hat sich ein Bebauungsplan für den Böttcherberg in recht simpler Parzellierung erhalten, der aber glücklicherweise nicht verwirklicht wurde. Die einst berühmte Parkanlage drohte in diesen Jahren regelrecht vernichtet zu werden. Laut Julier beabsichtigte der Prinz die gesamte Parkerweiterungsfläche von 1841 als Bauland zu veräußern, was ihm von Seiten des preußischen Staates untersagt wurde. Der Staat verlangte eine dauerhafte Erhaltung als Park, worauf der Prinz Schadensersatzforderungen an den Staat stellte. Dank des Todes des Prinzen wurden die Pläne nicht weiter verfolgt.[10]

Dennoch hing das Herz des Prinzen in gewisser Weise an Glienicke, denn dort hatte er anlässlich des Todes seines Sohnes Prinz Friedrich Karl jun., der 1917 im Krieg gefallen war, eine Familiengrabstätte anlegen lassen. Als Platz hatte er die Höhe über dem Großen Wiesengrund, westlich der Römischen Bank gewählt. Es wurde eine kreisrunde Senke ausgehoben, in der die Gräber radial entlang der Futtermauern angeordnet wurden. Prinz Friedrich Leopold fand hier 1931 die letzte Ruhestätte, seine von ihm vollkommen entfremdete Gattin (+ 1959) lehnte es ab, neben ihm beigesetzt zu werden. Die noch heute belegte Begräbnisstätte beeinträchtigt in ihrer Schlichtheit nicht den historischen Park, hat ihn aber auch nicht bereichert.

1934/35 erwarb die Stadt Berlin die Glienicker Anlagen mit Ausnahme des Schlosses und des Pleasuregrounds. Zuvor war auf den Vormund des minderjährigen Erben auf Betreiben des Staatskommissars Julius Lippert nicht unerheblicher Druck zur Veräußerung ausgeübt worden und die Kaufsumme durch Konfiszierung des Vermögens des Herbert Gutmann bereit gestellt worden. Nur der etwa dreieckige Bereich zwischen Hofgärtnerhaus, Wirtschaftshof und Rotunde/Große Neugierde verblieb der prinzlichen Familie. Der Park wurde nun der Öffentlichkeit zugängig gemacht und erhielt den Namen „Volkspark Glienicke“, womit Lippert verdeutlichen wollte, das gewissermaßen er dem Volk ein Geschenk gemacht hatte. Der Bezug zur nationalsozialistischen Politik wurde noch dadurch unterstrichen, dass die feierliche Eröffnung anlässlich des "Führergeburtstags" vorgenommen wurde.

Allerdings reservierte sich Lippert den Jägerhof und dessen Umgebung für das waidmännische Vergnügen. Der Jägerhof wurde innen zu einem modernen Jagdhaus umgebaut und stilistisch angepasst erweitert. Oberhalb des Jägerhofes wurde der Große Jagdschirm beseitigt und an seiner Stelle eine Bastion mit Geschützen errichtet, von der Lippert gewissermaßen einen Feldherrenblick genießen konnte.

Im Park wurden mit Ausnahme der „Einsiedelei“ sämtliche historische Holzarchitekturen beseitigt, die Knüppelholzbrücken durch moderne Kantholz-Konstruktionen ersetzt. Scheinbar Beschädigtes wurde „repariert“. So wurde die Teufelsbrücke sozusagen vervollständigt und damit ihres sentimentalen Charakters beraubt. Auch in das Wegesystem wurden Einschnitte vorgenommen.

Als in den 1930er Jahren der Kunsthistoriker Johannes Sievers den 1942 veröffentlichten Band „Bauten für den Prinzen Karl“ der Reihe „Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk“ erarbeitete, fand er in Glienicke eine weitgehend geplünderte Anlage vor. Er erkannte das Gesamtkunstwerk und dokumentierte auch die Werke der hier nach Schinkel tätigen Architekten und Künstler. Sievers Beobachtungen sind die erste grundlegende wissenschaftliche Arbeit über Glienicke und heute eine wichtige Quelle, da im Folgenden ein umfängliches Zerstörungswerk einsetzte.

Julius Lippert übernahm nach Heinrich Sahms Rücktritt auch das Amt des Berliner Oberbürgermeisters unter dem Titel Stadtpräsident. Er erkor sich Glienicke als künftigen Amtssitz, bzw. Dienstwohnung. Dazu sollten die südwestlichen Parkteile als Garten dienen, die noch der prinzlichen Familie gehörten. Dieser Teil wurde 1938/39 erworben. Der bis dahin noch im Schinkel-Schloss wohnende Prinz Friedrich Leopold jun. führte daraufhin die verbliebenen Kunstwerke zum Gut Imlau im Salzburger Land, wohin er sich zurückzog.

Das Schloss sollte nun durch Dietrich Müller-Stüler zum Stadtpräsidenten-Amtssitz ausgebaut werden, wozu es nicht kam, vermutlich auch, da Lippert dank einer Intrige Albert Speers im Juli 1940 sein Amt verlor. Was genau an Baumaßnahmen vorgenommen wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar. An zerstörerischen Baumaßnahmen dieser Jahre ist der Abriss der Hälfte der Gewächshäuser zu vermelden, die einem Tennisplatz weichen musste.

Der künstlerische Wert der Parkanlage wurde damals völlig verkannt. Beim Ausbau der Berlin-Potsdamer Chaussee im Zuge der Reichsstraße 1 fielen große Mengen Abraum an. Ein erheblicher Teil dieser Erdmassen wurde der Einfachheit halber in den Jagschlossgarten und den Pleasureground verkippt. Aus künstlerisch gestalteten Parkflächen wurden so banale Grünflächen auf denen neue Wege die verbliebenen Bauten auf kürzester Strecke verbanden. Zudem wurde die Berlin-Potsdamer Chaussee zwischen den Parkanlagen von 13 Meter Breite auf 29 Meter erweitert.

Im Verlauf des Krieges diente das Schloss als Lazarett. Bei Kriegsende zogen sich schließlich deutsche Verbände auf der „Insel Wannsee“ zusammen und sprengten alle Brücken, um sich mit der schon bis Zehlendorf vorgedrungenen Roten Armee einen sinnlosen Endkampf zu liefern. Dabei entstand ein nicht unerheblicher Schaden an den Gehölzen der Uferzone und das Casino wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Anfang der sowjetischen Besatzungszeit erfolgte eine kurze Nutzung durch das Militär, wobei das Obergeschoss des Schinkelschlosses als Pferdestall genutzt wurde, wodurch die Räume weiter geschädigt wurden.

Die Wiederherstellung der Glienicker Anlagen

Nach Gedankenspielen der frühen Nachkriegszeit, den Glienicker Park zu einer wichtigen West-Berliner Sportstätte an der Grenze zur SBZ/DDR auszubauen und damit vollständig zu zerstören, setzte ein Umdenken ein, das Werk Schinkels und seiner „Schüler“ zu bewahren. Das Schloss wurde 1950-52 äußerlich im Wesentlichen nach Schinkels Intention wiederhergestellt, allerdings der Hofdamenflügel entkernt und verlängert, wodurch der Gartenhof in seinen Sichtbeziehungen empfindlich gestört wurde. Genutzt wurde das Schloss nun als Sportlererholungsheim. 1952 wurde der Park unter den Landschaftsschutz gestellt, ein wichtiger Schritt zur dauerhaften Erhaltung.[11]

Die Nebengebäude wurden sukzessive instand gesetzt. Das Casino stand noch jahrelang ohne Dach und wurde dann 1963 rekonstruierend unter Verwendung der Grundmauern faktisch neu gebaut. Bauliche Details der Bauten, die nicht wieder verbaut wurden, wurden in einem „Lapidarium“ (lapis= lat. Der Stein) im Sockel des Wasserturms eingelagert. Der Parkbereich, der bis 1939 der prinzlichen Familie gehört hatte, war wie in der Vorkriegszeit nicht öffentlich zugänglich und entsprechend nicht im öffentlichen Bewusstsein präsent.

1966 wurden die Bauten des Pleasuregrounds der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin unterstellt. Während sich Schlösserdirektorin Margarete Kühn mit ganzer Kraft für den Wiederaufbau des Charlottenburger Schlosses eingesetzt hatte, richtete ihr Nachfolger (1969) im Amt Martin Sperlich zunehmend seinen Blick auf die Glienicker Anlagen, die er als Park und nicht als Ansammlung von Schinkel-Bauten im Grünen verstand. In dem Vermessungsingenieur Michael Seiler fand er den am Glienicker Park interessierten Spezialisten, der wissenschaftliche Grundlagen zur Wiederherstellung des Gartens schuf und schließlich 1986 seine Dissertation über die gesamte Gartengeschichte Glienickes vorlegte.

Bereits 1978 war ein Referat für Gartendenkmalpflege beim Senator für Bau- und Wohnungswesen gebildet worden. Die Leitung übernahm der Gartenarchitekt und –Historiker Klaus v. Krosigk und baute das Referat zur funktionsfähigen Fachbehörde auf. Die somit institutionell entwickelte Berliner Gartendenkmalpflege legte neben dem Berliner Tiergarten ihren zweiten Schwerpunkt auf die Glienicker Anlagen. Im Folgenden fanden spektakuläre gartenarchäologische Grabungen im Bereich von Pleasureground und im Jagdschlossgarten statt. Basierend auf den Grabungsergebnissen, die mit der kritischen Auswertung der historischen Parkpläne kombiniert wurden, konnte eine authentische Wiederherstellung erfolgen, die in Fachkreisen auch international Beachtung fand.

Das „Schinkeljahr“ 1981 brachte einen weiteren Schub an öffentlichem Interesse und öffentlichen Fördermitteln, so dass die Bauten in wichtigen Details ergänzt werden konnten und eine Rekonstruktion der Orangerie durchgeführt werden konnte. 1982 erfolgte der amtliche Eintrag als Baudenkmal/Gartendenkmal der gesamten Anlagen. Während die „Berliner Mauer“ einerseits den Glienicker Anlagen Schaden zufügte (Schweizerhäuser und die Restauration wurden abgerissen) ermöglichte sie indirekt den Rückbau der Berlin-Potsdamer Chaussee auf nahezu die ursprüngliche Dimension. Nach dem Mauerfall wäre dies kaum mehr möglich gewesen.

Sperlich war inzwischen der Kontakt zum Lebensgefährten des 1959 verstorbenen Prinz Friedrich Leopold jun., Friedrich Baron Cerrini de Montevarchi gelungen. Dieser vermachte testamentarisch die nach Imlau verbrachten Glienicker Kunstwerke der Schlösserverwaltung, darunter das als Quelle unschätzbare „Journal über Glienicke“. Cerrini verstarb 1985, so konnte Sperlichs Nachfolger als Schlösserdirektor Jürgen Julier zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 das bis dahin von der Heimvolkshochschule genutzte Schloss als Schlossmuseum eröffnen. Gleichzeitig konnten in den von der Heimvolkshochschule neu bezogenen Nebengebäuden des Jagdschlosses eine Ausstellung zu diesem Parkbereich und die gerade wiederhergestellten Gartenanlagen erstmals besucht werden.[12]

Mit der Vereinigung der deutschen Staaten 1990 konnten die Anlagen der Potsdamer Kulturlandschaft in Berlin und Potsdam in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen werden, was zuvor schon beantragt worden war, aber wegen der Grenzsperranlagen nicht möglich war. Bei Bildung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 1995, wurde Glienicke dauerhaft zum Schlossmuseum und bislang einzigem Hofgärtnermuseum bestimmt.

Prinz Carl und seine Sammlungen

Prinz Carl war das mittlere der sieben Kinder des Königspaars. Zum Zeitpunkt des Todes seiner Mutter war er acht Jahre alt und wurde nun für zehn Jahre von Heinrich Menu von Minutoli erzogen, der den Jungen stark prägte. Minutoli beförderte besonders Carls Interesse an Altertümern und Antiquitäten und verhalf ihm zu einer guten Allgemeinbildung. Später hat er Prinz Carl den Erwerb des berühmten Goslarer Kaiserstuhls vermittelt.[13]

Königin Luise schätzte Carl als ihr schönstes Kind ein und bis in seine dreißiger Jahre war Carl ein attraktiver Mann, dessen Äußeres dann allerdings welkte. Der junge Prinz Carl hatte ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, das gepaart war mit einem ausgesprochenen Standesbewusstsein und liebte früh Geselligkeiten. Beispielsweise lud er vierzehnjährig den um zwanzig Jahre älteren Schinkel zum Diner und besprach mit ihm dessen Projekt eines Nationaldoms. Carl hatte in jungen Jahren auch ein einnehmendes Wesen, so dass er 1818 auf dem Aachener Kongress sogleich die Zuneigung des Fürsten Pückler gewann. Doch ist zu Carls gesellschaftlichem Umgang eine zumeist zweckgebundene Freundlichkeit überliefert.

Ein auffallender Charakterzug Carls war seine Sammelleidenschaft, die er schon als Kind mit Mineralien entwickelt hatte. Später sammelte der Prinz Antike Kunst und die klassizistische Plastik seiner Zeit, byzantinische und mittelalterliche Kunst, Renaissance- und Barockkunst, Waffen, Geschütze und Jagdzeug, Kutschen und Boote, ja Seiler hat darauf hingewiesen, dass selbst die zahllosen Findlinge, mit der Carl seine Parkanlage dekorierte, auch eine Art Sammlung darstellten, zumal er sie bis aus Westfalen herbeischaffte.[14]

Als drittgeborener Sohn des Königs war Carls berufliche Funktion, die eines hohen Militärangehörigen, womit er sich nicht so stark identifizierte, wie sein älterer Bruder Wilhelm. Im Gegensatz zu diesem, der in der Familie den Ruf eines Liberalen hatte, war Carl politischer Vertrauter seines ältesten Bruders, des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. Beide waren sich einig in einer restaurativen Politik mit der alle demokratischen Entwicklungen unterbunden werden sollten.

Entsprechend war Carls politisches Leitbild der Hof von St. Petersburg, an dem seine Schwester Charlotte seit 1817 residierte. Sie lud Carl erstmals 1820 nach St. Petersburg ein, wo er eine Hofhaltung und Regierung vorfand, wie er sie sich für Preußen gewünscht hätte. Hier konnte er auch moderne Landschaftsgärten studieren, wobei ihn der Park von Pawlowsk besonders faszinierte.

Mit Charlotte teilte Carl die Vorliebe für alles Englische. Einig war man sich aber in der Ablehnung britischer Politik. So ist Carl nie nach England gereist und kannte entsprechend die berühmten Englischen Landschaftsgärten nur aus Veröffentlichungen. 1825 wurde Carls Schwager Nikolai unerwartet Zar, womit Charlotte als Zarin Alexandra Feodorowna ihre Familie mit wahrhaft kaiserlichen Geschenken beglücken konnte. So erhielt auch Carl kostbare Geschenke, die er teilweise in den Glienicker Anlagen verbauen konnte. St. Petersburg blieb bis zu Charlottes Tod 1860 Carls bevorzugtes Reiseziel.

Mit 21 Jahren reiste Prinz Carl erstmalig durch Italien, von Mailand, über Verona, Venedig, Rom, Florenz bis nach Neapel. Dem Kronprinzen blieb eine solche Reise vom König damals verwehrt. Die Beschwernisse von Carls Italienreise durch das noch technisch rückständige Land überwogen für den jungen Mann die herrlichen Eindrücke von Kunst und Kultur. An seinen Vater schrieb er den bemerkenswerten Satz, man solle, um den Gefallen an Italien nicht zu verlieren, das Land nicht selbst ansehen, sondern in Bildern und Büchern studieren. Und mit dem Pleasureground und seinen Bauten schuf sich Carl ja gewissermaßen ein Stück Italien aus zweiter Hand. Erst ab den frühen 1840er Jahren unternahm Carl wieder einige Reisen nach Italien, nun in Begleitung der Familie.

Eine sehr große Leidenschaft des Prinzen war die Jagd. Er ist dieser Passion sein ganzes Leben nachgegangen und hat in Preußen die Parforcejagd wieder eingeführt. Jagdliche Anlagen in Glienicke waren also keine Dekoration. Prinz Carls historische Jagdzeugsammlung war aber nicht in Glienicke, sondern im Stadtpalais untergebracht und befindet sich heute im Jagdschloss Grunewald. Unbekannt, da unerforscht ist bislang, wo und wie der Prinz in Glienicke Jagdtrophäen präsentierte. Es anzunehmen, dass er dies auf effektvolle Weise getan hat und nicht wie sein Sohn im Jagdschloss Dreilinden in Massen an den Wänden arrangierte.

Carls überaus intensiv betriebene Parkgestaltungen und seine Sammelleidenschaft waren zum einen ein Ausgleich zu den beruflichen Verpflichtungen, zum anderen waren sie auch eine Kompensation der eigenen politischen Bedeutungslosigkeit. Prinz Carls Kunstsammlungen und ihre Aufstellung im Park waren sicher auch der Versuch, die eigene zeitlich begrenzte und historisch unbedeutende Lebensspanne aufzuwerten, in dem sie in Glienicke in einen größeren, gewissermaßen überzeitlichen Rahmen gestellt wurde.

Börsch-Supan hat 1987 darauf hingewiesen, dass Carls Neigung das Antiquarische und nicht das Künstlerische gewesen sei.[15] Es fehlt bei genauerer Betrachtung eine eigentliche Kunstsammlung. Gemälde wurden eher als Gelegenheit, nicht planmäßig erworben. Zudem waren die angekauften Gemälde überwiegend gängige Ware, während die für Carl zeitgenössische Kunst, wie Gemälde von Caspar David Friedrich, Karl Blechen oder Adolf Menzel offenbar vollkommen außer Betracht blieb. Dies ist bemerkenswert angesichts der damals vom König getätigten Ankäufe für die Schlösser und das 1830 eröffnete Museum in Berlin.

Carl erwarb auch keine modernen Bildwerke, vielmehr wurden Wiederholungen von bereits für andere Orte geschaffene Plastiken aufgestellt. Beispielsweise die Figuren Tiecks für den Teesalon im Berliner Schloss oder Dankbergs Knabe für die Froschfontäne in Sanssouci. Hier fehlte dem Sammler offenbar der tiefere Kunstverstand. Vielleicht korrespondiert dieses mit Carls großer Musikalität. Mit ihr hat der Prinz gerne unterhalten. Es existieren aber nur Hinweise auf ausgesprochen modische Musik, wie von Lanner oder Strauß. Das von seiner Biografin Gräfin Rothkirch 1982 so liebevoll geschilderte Bildnis Prinz Carls als einem „Kenner und Beschützer des Schönen“ betrifft sicher nur einen kleinen Teil seiner Persönlichkeit.[16] 123

Die Nutzung der Anlage zur Zeit Prinz Carls (1824-1883)

Über die Nutzung des Parks durch die Prinzlichen Herrschaften ist man gut informiert dank des „Journal über Glienicke“, das der Hofmarschall (1824-50 Curd/Kurt von Schöning, 1850-67 Franz von Lucchesini) täglich führen musste. In diesem Tagebuch wurden nicht nur die täglichen Aktivitäten des prinzlichen Paares (die Kinder wurden durch Erzieher beschäftigt) aufgezeichnet, sondern auch Buch geführt über sämtliche Gedecke bei Tisch zur Abrechnung der prinzlichen Apanage. Entsprechend ist der gesellschaftliche Umgang Prinz Carls detailliert überliefert.[17]

Dadurch ist überliefert, dass das Frühstück öfter im Garten eingenommen wurde, das Diner hingegen grundsätzlich im Schloss serviert wurde. Der „Thee“ aber (die Abendmahlzeit) wurde – sofern es die Witterung erlaubte – jeden Abend an einem anderen Platz im Garten oder Park eingenommen. Die Vielzahl von „Theeplätzen“ erklärt sich also aus dem Bedürfnis, die Parkanlage täglich spätnachmittags oder am Abend aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln zu erleben. Eine umfangreiche Dienerschaft ermöglichte diesen Luxus.

Während der Pleasureground ausschließlich zu Fuß begangen wurde, wurde der Park weitgehend mit der Kutsche besucht. So machte Prinzessin Marie fast nur Ausfahrten. Gästen wurde der Park natürlich auch mittels Kutschfahrten gezeigt. Die Fahrten wurden an verschiedenen Stellen durch Promenaden ergänzt, um beispielsweise den Wasserfall an der Teufelsbrücke vorgeführt zu bekommen. Prinz Carl dagegen war meist zu Pferd im Park. Kein Potsdamer Parkeigner widmete sich derart intensiv der Gartengestaltung. Bisweilen täglich inspizierte er die Parkarbeiten, so dass er bei der Umsetzung der Planungen stets neue Vorstellungen von der Gestaltung einfließen lassen konnte, gelegentlich auch selbst Hand anlegte.

Der Park konnte nach Meldung an einem der Torhäuser von interessierten Besuchern zu Fuß besichtigt werden. Dabei oblag es natürlich der Willkür der Wärter, wen sie einließen. Bei Abwesenheit der prinzlichen Familie, kenntlich durch die nicht gehisste Flagge auf dem Schloss, konnten nach Meldung beim Kastellan („Inspektor“) auch der Pleasureground, Teile des Schlosses und der Nebengebäude besichtigt werden. Die prinzliche Familie verstand sich dabei als stilbildend für das gemeine Volk.

Die Nebengebäude des Parks (Torhäuser, Hofgärtner- und Maschinenhaus, Matrosenhaus, Jägerhof, Unterförstereien) besaßen alle ein umfriedetes Wirtschaftsgrundstück und waren nicht für Fremde zugänglich. Die historischen Einfriedungen der Wirtschaftsgrundstücke bestanden aus hölzernen Staketenzäunen. Auch die Parkgrenzen waren von durchgehenden, fein proportionierten „Estaquets“ nach Persius´ Entwurf bestanden, die ein ungewolltes Eindringen von Mensch und Tier unterbanden.

Den Anfang der Sommersaison des Prinzlichen Paares markierte der 1. Mai, als Kaufdatum von Glienicke. Wichtige Feiertage waren hier der Geburtstag des Prinzen (29.6.), der seiner Schwester Charlotte (13.7.) und deren Gatten Zar Nikolai I. (6.7.), sowie der seines Vaters König Friedrich Wilhelm III. (3.8.). An Feiertagen kreuzte die prinzliche Miniaturflotte auf dem Jungfernsee, die „Masten“ (Fregattenattrappe) und das Schloss wurden beflaggt, es wurde Salut geschossen und bei Dämmerung wurden in den Schalen auf den Gebäuden Flammen entzündet. Später werden auch Illuminationen mit „bengalischen Flammen“ erwähnt. Derartiges wurde auch veranstaltet, wenn Staatsgäste dem Prinzen die Aufwartung machten oder wenn der König mit hochgestellten Gästen per Schiff zur Pfaueninsel fuhr oder von dort zurückkehrte. Dann wurde auch der Wasserfall „losgelassen“. Die Saison in Glienicke endete mit der Hubertusjagd am 3. November.

Historische Beschreibungen des Glienicker Parks aus der Zeit Prinz Carls finden sich in der frühen touristischen Literatur bei Samuel Spiker (1833), Anonymos (1839), Ludwig Rellstab (1854), August Kopisch (1854), Karl Ludwig Häberlin (1855) und Heinrich Wagener (1882). Eine kurze, aber charakteristische Beschreibung hat Helmut von Moltke seiner Braut gesandt, als er 1841 Adjutant in Glienicke war.

Historische Veröffentlichungen der Gebäude finden sich in Schinkels „Sammlung Architektonischer Entwürfe“ (Schloss und Casino), im „Architektonischen Album“ (Rotunde, Hofgärtner- und Maschinenhaus, Gewächshäuser, Matrosenhaus, Stibadium und Böttcherberg-Pförtnerhaus) sowie im „Architektonischen Skizzenbuch“ (Obertor- und Wildparktor-Pförtnerhaus, Haupttor-Pförtnerhaus, Jagdschlossbauten und Schweizerhäuser). Bemerkenswerter Weise fehlen Veröffentlichungen von Löwenfontäne, Jägerhof und dem Klosterhof. Vom Park liegt eine wenig attraktive Lithografie um 1845 im Maßstab 1:5000 vor und eine sehr attraktive Farblithografie von etwa 1862 im Maßstab 1:2500, der so genannte Kraaz-Plan.

Fotografisch ist zur Zeit Prinz Carls nur der Pleasureground dokumentiert worden: Der Fotograf Robert Scholz fertigte um 1875, also vielleicht anlässlich der Fünfzig-Jahr-Feier 1874, eine Serie von Aufnahmen an, die den Garten in schon weitgehend zugewachsenem Zustand zeigen. Vom Park fehlen damalige Aufnahmen. Als Johannes Sievers mit seinem Sohn Wolfgang in den 1930er Jahren Park und Bauten dokumentierten, waren die Holzarchitekturen bereits verschwunden und die Parkräume völlig zugewachsen.

Die Parkgliederung und Gestaltung seit der letzten Erweiterung

Humphrey Repton, der wohl einflussreichste englische Landschaftsgestalter seiner Zeit hatte Ende des 18. Jahrhunderts die Gestaltungsprinzipien des klassischen englischen Landschaftsgartens formuliert. Demnach wurde direkt am Wohnhaus der Blumengarten angelegt, an den sich der Pleasureground, der Hausgarten anschloss. Beide waren vom eigentlichen Park durch Zäune, Mauern oder invisible fences („unsichtbare“ Zäune oder Gräben) getrennt, da im Park Nutzvieh und Wild frei lief, das die Blumen und Ziersträucher des Gartens verbissen hätte.

In Glienicke hat der Blumengarten eine Sonderform des Gartenhofs. Der Pleasureground erstreckt sich zwischen Schloss und Glienicker Brücke. Der Park gliedert sich in die Partie des Großen Wiesengrundes, der heute etwa die Mitte der Anlage einnimmt, westlich schließt sich die Partie des Ufer-Höhenweges an, die sich im Norden im Jägerhof-Bereich fortsetzt. Im Nordosten liegen die steil abfallenden Hänge eines Bergparks, genannt die „Carpathen“. Südlich hiervon und östlich des Großen Wiesengrunds erstreckt sich eine durch Täler dominierte Partie mit waldigem Charakter. Südlich der Berlin-Potsdamer Chaussee liegen der Böttcherberg-Park mit der rahmenden Schweizerhauspartie und der Jagdschlossgarten.

Ein Charakteristikum Lennéscher Parkgestaltung sind die sehr zahlreichen und überraschend erscheinenden Sichtachsen sowohl innerhalb des Parks, als auch in die Potsdamer Kulturlandschaft. Auch das stete Ineinandergreifen von Wiesenräumen zum Erschließen eines Höchstmaßes an Blickbeziehungen ist typisch für die Gartenkunst Lennés. Figürliche Beete, lebhaft gegliederte Teiche und bergig gestaltete Parkpartien sind typisch für die Gartenkunst des Fürsten Pückler. Beides vereinigte Prinz Carl in Glienicke, wobei die westlichen Parkpartien eindeutig die Handschrift Lennés zeigen.

Im 19. Jahrhundert wurde der Glienicker Park über den am Mitteltor (heute ein unscheinbarer Treppenzugang an der Königstraße) beginnenden Hauptfahrweg, den „Drive“ erschlossen. Somit fuhr der Besucher zunächst an dem großen Findling mit dem Kaufdatum 1. Mai 1824 und dem Großen Wiesengrund vorbei. Er passierte dann den heute trockengefallenen Schlossteich und den Wirtschaftshof und erreichte schließlich die offene Seite des Gartenhofs, über den er das Schloss betrat.

Der Gartenhof

Das „Schloss“ wurde nicht über eine Außenfassade erschlossen, sondern durch die Gartenhofpergola, die zu dem versteckt liegenden Hauseingang führte. Zugang zur Pergola war nach Schinkels Umbau eine einfache Pfeilerstellung, die 1840 durch Persius durch das noch vorhandene Propylon (Portalbau) mit bekrönender Achillesstatuette von Friedrich Tieck ersetzt wurde. Dieses Propylon stand frei, bis man 1952 den Hofdamenflügel verlängerte. Man schritt also zu Prinz Carls Zeiten durch das Propylon direkt in die Pergola.

Veranda

Die im 19. Jahrhundert als „Veranda“ bezeichnete Pergola bestand zunächst aus Holz, hatte eine bemalte hölzerne Decke und gusseiserne Bodenplatten. 1863 wurde sie durch eine Gusseisenkonstruktion ersetzt, die nach 1945 durch eine der ursprünglichen Pergola angenäherte Holzkonstruktion mit unhistorischer Drahtglasdeckung ersetzt wurde. Westlich des Haupteinganges konnte die Pergola verglast werden und war somit als zusätzlicher wintergartenartiger Wohnraum nutzbar. Ein Kamin mit Wandbild darüber „Pegasus von Nymphen gewaschen und getränkt" von Julius Schoppe ermöglichte die Beheizung. Die Pergola ist mit Aristolochia Macrophylla und Passiflora berankt, wodurch sie einen südlich-exotischen Charakter erhält. Das Bild von Schirmer weist zumindest zeitweise auf Lonicera-Berankung hin.

Der Gartenhof wurde zum Aufstellungsort der antiken Reliefs, die Carl über den Kunsthandel erworben hatte. Nicht als Schloss, sondern als italienische Villa verstand sich die Anlage, bei deren Bau man auf antike Fundstücke gestoßen sei. Die Spolien wurden auf eher dekorative, als archäologische Weise in der Rückwand der Pergola arrangiert. Die nach 1945 noch vorhandenen Antiken Glienickes sind in einem Katalog erschlossen worden. [18]

Wein- und Adjutantenlaube

An der Vorfahrt vor dem Kavalierflügel befindet sich die Weinlaube, die auch mit Vitis Vinifera berankt ist. In den Nischen ihrer Rückwand standen früher Bronzeplastiken. Die einst unter den Nischen befindliche Sitzbank ist im Lapidarium eingelagert. Über der Weinlaube sind vor einem wegen der Fernwirkung leuchtend türkisfarben gefassten Wandfeld Skulpturenabgüsse aufgestellt. Die „Felicitas Publica“ vom Münchner Max-Josephs-Denkmal Christian Daniel Rauchs wird flankiert von den Figuren des Odysseus und der Iphigenie des Berliner Teesalon-Zyklus von Friedrich Tieck. An der Ecke wurde ein Zink-Abguss des Hauptes der seinerzeit berühmten Athena Hope angebracht.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartenhofs vermittelt zum Pleasureground zwischen Pergola und Kavalierflügel-Treppenhauseingang die Adjutanten-Laube mit darüber liegender Terrasse, die heute nur provisorische Brüstungsgitter besitzt. Gartenseitig der Adjutantanlaube befindet sich der Merkurbrunnen und ihm gegenüber unter dem Renaissance-Zierbogen stand eine noch im Lapidarium eingelagerte Neorenaissance-Bank. Ganz nah in einer Nische der Ostfassade des Schlosses setzt eine Kopie der Venus Italica von Antonio Canova das Antikenprogramm fort.

Gelegentlich fanden bei der kontinuierlichen Ausgestaltung Doppelungen des Antiken-Programms statt. 1852 schenkten die Angestellten Glienickes dem Prinzenpaar zur Silberhochzeit einen Abguss des ausruhenden Merkurs aus Herkulaneum, eine der seit der Ausgrabung 1758 am meisten rezipierten lebensgroßen Bronzefiguren der römischen Antike. Damit war der Gartenhof an beiden Seiten von Figuren jenes antiken Gottes eingefasst, der damit wohl als Schutzpatron Glienicke anzusehen ist. Der Götterbote Merkur hatte in der Antike einen ambivalenten Charakter: als Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden und der Hirten, aber auch der Kaufleute, Kunsthändler und Diebe, sowie der Redekunst, der Gymnastik und der Magie.

Beete und Plastiken

Im Gartenhof und im Pleasureground befinden sich für Glienicke charakteristische elliptische und runde Tortenbeete mit Terrakotta-Palmetten-Einfassung. Die Originale der Beet-Einfassungssteine wurden im Keller der Neugierde gefunden, so dass eine getreue Wiederherstellung möglich war. Es wurden zehn Grundtypen in zahlreichen Variationen vorgefunden. Unterirdisch sind die Beete ummauert, was eine spezifische Bewässerung ermöglichte. Außerdem waren die Beete mit lockerem Substrat gefüllte, das ein schnelles Auswechseln der – gelegentlich im Topf gesetzten – Pflanzen nach Einsetzen des Verblühens ermöglichte. Die Vielzahl der Beete erforderte entsprechend während der gesamten Saison das Vorhalten großer Mengen von Blühpflanzen. Inmitten dieser Pflanzungen setzten bisweilen Canna einen exotischen Akzent.

Im Bereich des Gartenhofs und der Schlossterrassen und wohl auch am Casino wurden während der Sommersaison nicht winterharte Kübelpflanzen aufgestellt, die im Winterhalbjahr in die Orangerie verbracht wurden. Soweit überliefert, handelte es sich dabei nicht um Palmen, sondern – neben Zitrusgewächsen der ja teilweise noch aus Hardenbergs Zeiten stammenden „Orangerie“ – um mediterrane und exotische Blühpflanzen, wie Plumbago, Agapanthus und in den Zierschalen auch Aloe.

Da sich das prinzliche Paar bei den täglichen Passagen zur Kutsche vornehmlich in der Veranda aufhielt, war der Kavalierflügel die eigentliche Ansichtsseite des Gartenhofs. Entsprechend wurden in die Fassade des Flügels besonders ausdrucksstarke Spolien eingemauert. Vor der Hecke am Kavalierflügel befindet sich ein Laufbrunnen mit bekrönendem Abguss der Ildefonsogruppe, als Zitat einer entsprechenden Anlage in Weimar, der Heimat der Gattin des Prinzen. Vor die Hecke sind Kübelpflanzen gestellt, die rhythmisch den Pfeilern der Pergola antworten. Die Mitte des Gartenhofs markiert ein Brunnenbecken, in dem sich seit mindestens 1837 ein Renaissance-Schalenbrunnen von 1562 befand, der später von den Erben Prinz Carls veräußert wurde.

Der Pleasureground

Der ab 1816 geschaffene Pleasureground ist ein Frühwerk Lennés und zugleich eines seiner Meisterwerke. Der Pleasureground scheint ein natürliches Geländemodell zu besitzen, wurde aber von Lenné vollständig künstlich-künstlerisch modelliert. Die hier zuvor bestehende plane Büdnerstelle und die nördlich anschließenden vier Obst- bzw. Weinterrassen, an die sich die Alleepflanzungen Lindenaus anschlossen, sind nicht mehr zu erkennen.[19]

Als Hausgarten befinden sich hier Wasserspiele, plastische Kunstwerke und Tortenbeete, auch einige Beete in geometrischen Formen, die vermutlich durch den Fürsten Pückler beeinflusst waren. Den Pleasureground durchziehen zahlreiche, ursprünglich gusseiserne Wasserleitungen, die nicht nur den Wasserspielen, sondern auch der intensiven Bewässerung der Pflanzungen dienen.

Der Pleasureground ist zum Park hin durch Bauten abgeschrankt. Entlang der Berlin-Potsdamer Chaussee verläuft ein Drahtschuppenzaun, zur Uferchaussee ein invisible fence und die untere Pergola des Casinos. Die historischen Zugänge erfolgten über den Gartensaal des Schlosses, die Adjutanten-Laube, das Pförtchen am Stibadium, die beiden Pforten der Casino-Pergola und den Klosterhof. Der heutige Zugang von der Vorfahrt aus ist nicht historisch.

Vor der West- und Ostseite des „Schlosses“ befinden sich Terrassen. Hier wurden seit Hardenbergs Zeiten die Zitrusbäume in Kübeln aufgestellt. Diese Orangerie war seinerzeit kostbar, was auch daraus hervorgeht, dass Christian von Hardenberg-Reventlow sich im Kaufvertrag 1824 ausbedungen hatte, vier kleine und vier große Orangenbäume, sowie zwei Zitronenbäume aussuchen zu können.[20]

Löwenfontäne

Da das Schloss keinen Sockel in Form eines Souterrains besaß, plante Schinkel eine hohe Terrassenmauer, die den Bau optisch vom Garten abgehoben hätte. Mit dieser Planung veröffentlichte er auch den Bau in seiner „Sammlung Architektonischer Entwürfe“. Carl jedoch kam auf den Gedanken einer neuen Brunnenanlage, zumal die alte gusseiserne Brunnenschale aus Hardenbergs Zeiten vor dem Gartensalon ihm als Wasserspiel zu bescheiden war. Nachdem eine Dampfmaschine angeschafft und installiert war, wurde ab etwa 1836 eine große Brunnenanlage geplant und 1838 ausgeführt. Carl bezog in die Planungen die beiden großen Medici-Bronzelöwenfiguren mit ein, die seine Schwester Charlotte ihm 1831 zum 30. Geburtstag geschenkt hatte. [21]

Die neue Anlage wurde in der Achse der Schloss-Südfassade errichtet und bezog die alte Bruchstein-Futtermauer mit ein. Zum Brunnen wurde von der Terrasse eine sanft absteigende Freitreppe geführt, die zu einem das Becken halbrund umfassenden asphaltierten Terrassenweg führte. Letzterer wurde rückwärtig von einer Balustrade mit Vasen- und Figurenaufsätzen hinterfangen. Seitlich wurde die Anlage von zwei hohen Sockeln aus je vier gebündelten dorischen Säulen flankiert, auf denen die Löwen in voll vergoldeter Fassung aufgestellt wurden.

Die Sockel bestehen aus Zinkguss-Hohlkörpern und –Blechen um ein tragendes Eisengerüst. Sie waren, wie auch die Reliefs an den Pfeilern des Schlossbalkons, den Details des „Propylons“ und des Stibadiums, Produkte der Zinkgussfabrik Moritz Geiß, die das durch Schinkel und Peter Beuth propagierte kostengünstige und feinst ziselierbare Material in bester Qualität herstellte. Auch am Casino finden sich solche Zierrahmungen, die mit Farbe gefasst wurden, der Sand zugesetzt wurde, so dass die Illusion von Sandstein entstand.

Am 2. Juni 1838 sprangen die Fontänen zum ersten Mal in Anwesenheit des russischen Kaiserpaars. Dies war ein großes Ereignis, da bislang ja nur auf der Pfaueninsel Wasserspiele per Dampfkraft betrieben wurden und es noch sechs Jahre dauern sollte, bis auch in Sanssouci die Fontänen sprangen.

Die Form des Wasserspiels der Glienicker Hauptfontäne variierte im Laufe der Zeit. Zunächst blies eine Tritonfigur einen einfachen Wasserstahl in die Höhe. Später wechselte man zu Reiherbusch- und Glockenformen. Die Löwenfiguren spien zusätzlich Wasserstrahlen und ein Wasserschleier wurde durch Überlauf des geriefelten Beckenrandes erzeugt.

Die Löwenfontäne wurde zu einer Art Signum der Glienicker Parkanlagen, zumal sie ja am stärksten Richtung der Berlin-Potsdamer Chaussee wirkte und nahezu jedermann bekannt war. Unter den zahlreichen Glienicker Parkveduten ist der Blick von der Chaussee das am häufigsten dargestellte Motiv. Dabei ist bemerkenswert, dass hier ja kein Weg, sondern nur eine „Gesichtslinie“ dargestellt wurde, eine Achse, die mit dem Tortenbeet beginnt und über Brunnenbecken und Freitreppe zum Mittelrisalit des Schlosses mit der tief über den Balkon herab gezogenen Markise und dem beflaggten Mast auf dem Belvedere-Aufsatz führt.

Sphingentreppe

Seitlich parallel zur Löwenfontäne vermittelt die Sphingentreppe vom Schlossterrassen-Niveau zum unteren Gartenbereich. Es handelt sich um eine flache Treppe unter einem schlichten und berankten Eisengitter-Berceau. Die am Treppenfuß aufgestellten Sphinx-Figuren und die nicht passgenauen Stufen stammen noch von dem frühklassizistischen Gewächshaus mit „Gartensalon“, das nach 1796 Lindenau anstelle des heutigen Stibadium erbauen ließ.

Kleinstein-Mosaikpflasterungen

Vor der östlichen Treppe der Löwenfontäne weist eines der wenigen erhaltenen Kleinstein-Mosaik-Pflaster auf den Teeplatz unter der einst daneben befindlichen Königslinde. Letztere war einer der beeindruckendsten Einzelbäume des Anwesens. Die alten Linden hingegen, die heute auf der anderen Seite des Mosaiks in skurrilem Schrägwuchs stehen, waren seinerzeit jung. Kleinstein-Mosaikpflaster kamen Mitte des 19. Jahrhunderts in Mode. Dabei wurden weiße, graue, rote und schwarze kleine Steinquader in geometrisch gemusterten teppichartigen Belägen verlegt. In Glienicke haben sich solche Pflasterungen im Propylon, um das Casino, an der Treppe der Römischen Bank im Park, an der Adjutantenlaube und an der Löwenfontäne erhalten, doch waren sicher erheblich mehr vorhanden.

Stibadium

Das Stibadium war der Hauptteeplatz des Pleasuregrounds mit einem seinerzeit grandiosen Blick auf Potsdam und die Löwenfontäne. Der Name ist ein Zitat aus einer Villenbeschreibung von Plinius d. J., der als Stibadium einen besonders reizvollen Ruheplatz beschrieb. Ähnlichkeit mit der von Plinius beschriebenen Architektur hat das Glienicker Stibadium nicht. Die Glienicker Herrschaften verwendeten diesen Namen nicht, sie sprachen von der Römischen Bank. Der Bau entstand 1840 nach Entwurf von Persius, der damit ein Hauptwerk unter seinen Zierarchitekturen schuf und auch unter dem Namen Stibadium veröffentlichte.[22]

Es handelt sich um eine halbe Tholos-Architektur mit einem hölzernen Halb-Kegeldach, das auf der Unterseite mit Zwölfgötterprogramm ausgemalt ist. Da es sich aber um vierzehn Felder handelt, sind den klassischen zwölf Olympischen Göttern noch Dionysos und Amphitrite beigestellt. Als gartenseitige Stütze diente ursprünglich eine Zinkgus-Kore nach Entwurf von August Kiss. Sie wurde später durch eine vollplastische Marmor-Wiederholung der Felicitas Publica (Öffentliches Wohl) von Christian Daniel Rauchs Münchener Max-Joseph-Denkmal ersetzt.

In die Architektur eingestellt ist eine Exedra, die durch winkelförmige Bänke innerhalb der Zungenmauern ergänzt wurde. Alle Bänke hatten Zinkguss-Wangen nach Stülers Entwurf, wie sie sich auch am gleichzeitig entstandenen Propylon des Schlosses finden. Auf der Terrasse steht eine Granitschale von Cantian, die Prinz Carl von seinem 1840 verstorbenen Vater geerbt hatte. Auf den Pfeilern der Terrassenmauern standen große antikisierende Steinvasen, die heute im Lapidarium eingelagert sind. Das Stibadium war überreich mit Bronzenachgüssen antiker Statuetten und mit Schmuckvasen bestückt, die ebenso verloren sind, wie der farbige Bodenbelag in gelbem, roten, weißen und schwarzem Steinplatten. Auch das Stibadium war von der Berlin-Potsdamer Chaussee gut einsehbar und hat entsprechend als architektonisches Vorbild für zahlreiche Gartensitze gewirkt.

Neugierde

Die Neugierde war ein Pavillon, in dem man hinter Stores verborgen, ungesehen und damit ungeniert neugierig den Verkehr auf der Berlin-Potsdamer-Chaussee betrachten konnte. Der Teepavillon entstand nach 1796 für Lindenau, wahrscheinlich nach Entwurf von Glasewald und hatte bereits seine Hauptschauseite zum Garten, wo eine Sphinxfigur über dem Eingang einen Blickfang bildete. [23]

1825 wurde die Neugierde für Prinz Carl von Schinkel als einer der ersten Baumaßnahmen in Glienicke in strengen dorischen Stilformen umgestaltet. Das Innere dagegen wurde in Pompejianischer Manier gefällig ausgemalt. Wohl erst 1848 bekam auch die Neugierde die Funktion eines Sammlungsbaus. In die Vorhalle wurden nun großenteils erhaltene antike Mosaiken, Wandmalereifragmente und Inschriftentafeln eingefügt. Gleichzeitig wurde der Gartenseite eine gefällige florentinische Renaissance-Arkade vorgeblendet. Was sich auf den Treppenwangen befand, wo nur noch steinerne Ringe auf ehemals hier aufgestellte Kunstwerke verweisen, ist derzeit nicht bekannt.

Laitièrenbrunnen und Umfeld

Vor der Neugierde befindet sich der Laitièrenbrunnen, ein von der Bronzefigur eines Milchmädchens bekrönter große Findling. Die Bronze war 1827 ein Geschenk von Carls Schwester Charlotte in St. Petersburg und ist der Zweitguss einer Plastik von Pavel Sokoloff im Park von Zarskoe Selo. Dargestellt ist die sprichwörtliche Milchmädchenrechnung der Fabel von Lafontaine. Das heutige Glienicker Milchmädchen ist ein neuer Abguss, der 1987 in der Sowjetunion geschaffen wurde.[24]

Hinter dem Laitièrenbrunnen befindet sich die Fliederlaube, auf deren Mosaikgepflasterten Terrasse eine gusseiserne Halbrundbank steht. Im Pleasureground befanden sich noch weitere Plastiken, deren genauer Standort heute nicht mehr bekannt ist. Berichtet wird beispielsweise von einer mit Pfeil und Bogen auf eine Venusfigur zielenden Cupido-Statue, die nahe der Laitière unter einer Esche aufgestellt war, in Bezug darauf, dass Amors Pfeile aus dem Holz jenes Baumes gefertigt waren.

Der Weg führt weiter über den heute so genannten Lennéhügel, von dem man einen überraschenden Blick über die Pergola des Casinos auf den Jungfernsee zum Turm der von Persius gebauten Villa Jacobs hat. Nördlich liegt der Knabenbrunnen von 1856 anstelle des von Hardenberg an dieser Stelle errichteten „Monuments“. Am Gebüsch, halb versteckt befinden sich Säulentrümmer, ein Arrangement aus verschiedenen antiken Spolien, darunter zwei Säulentrommeln vom griechischen Poseidontempel am Kap Sunion und einem Kapitell vom Pantheon in Rom.

In der Mitte des Pleasuregrounds steht der Knabenbrunnen. Es handelt sich dabei um eine Schalen tragende Figur von Dankberg, die zuvor für die Froschfontäne in Sansssouci geschaffen wurde. Zu Hardenbergs Zeiten war hier ein Denkmal, genannt das "Monument", errichtet worden.

Rotunde (Große Neugierde)

Der Neubau der Glienicker Brücke 1831-34 bedeutete für den Pleasureground eine kleine Gebietserweiterung, da die neue Brücke südlich parallel zur alten Holzbrücke errichtet wurde und die Straßentrasse entsprechend verschwenkt werden musste. Außerdem wurde das alte Brückenwärterhaus aufgegeben und sein Eckgrundstück in den Garten integriert. An dieser neuen Gartenecke wünschte sich der Kronprinz eine runde Laube, wozu er auch erste Skizzen lieferte.[25]

Schinkel setzte diesen Grundgedanken mit einer Antikenrezeption um. Das durch Stichveröffentlichungen bekannte Siegesmonument des Choragen Lysikrates in Athen bestimmte alle Details des neuen Pavillons, der den südwestlichen Eckpunkt Glienickes deutlich architektonisch markierte. Der eigentliche Pavillon entstand 1835 und wurde 1837 von einer archäologisch fast getreuen Nachbildung des Lysikrates-Monumentes bekrönt. Es handelt sich um eine der bedeutendsten Kleinarchitekturen in Schinkels Werk.

Die 16 Säulen bestanden damals aus hochmodernen Terracotta-Werkstücken aus der Feilnerschen Tonwarenfabrik. Schinkel und Peter Beuth hatten im Zuge ihrer Reform des Gewerbewesens, die Verwendung künstlerisch qualitätvoller Tonwaren in der Architektur propagiert. Die vergoldeten Gusseisenbrüstungsgitter haben als Mittelmotiv im Wechsel einen Hera- und einen Jupiterkopf. Der Überlieferung zufolge soll die Prinzessin Marie in den Hera-Bildnissen porträtiert worden sei, während der Jupiterkopf dem Typus des Zeus von Otricoli folgt. Ob dieses Gebäude eine nicht nur formale, sondern auch inhaltliche Antikenrezeption war, ist nicht bekannt.[26]

An dem mittigen Rundpfeiler, den eine Sitzbank umzog, waren in zwei Reihen antike Gesichtsplastiken eingelassen, oben zwölf größere und darunter in dem Putzband 36 kleinere Köpfe. Sie sind teilweise verkauft worden zum anderen Teil 1952 zur Ergänzung der Relieffragmente im Gartenhof eingemauert worden.

Benannt wurde der Bau seinerzeit als „Rotunde“, bisweilen auch als „Monument des Lysikrates“ oder „Choragisches Monument“ gelegentlich auch unkorrekt „Laterne des Demostenes“. Im Gegensatz zur Neugierte war die Rotunde gänzlich einsichtig. Prinz Carl nutzte diesen Umstand an seinen Geburtstagen (29. Juni), in dem er von hier aus seine Geburtstagsglückwünsche entgegennahm, was dieses Ritual zeitlich erheblich optimierte.

Die neue Glienicker Brücke sollte zunächst in Eisenkonstruktion errichtet werden. Ausgeführt wurde aber ein Sichtziegelbau, der mit seinen Segmentbögen in der Seenlandschaft einen stark architektonischen Akzent setzte. An den Enden bildeten die Brüstungsmauern halbrund zurückschwingende Exedra-Bänke zum Ausruhen der Passanten. Am 30. September 1834 wurde die Brücke durch eine Überfahrt der Zarin eingeweiht.

Auf dem Glienicke gegenüber liegenden Ufer bildete die Villa Schöningen, die Villa des Hofmarschalls von Glienicke Curd von Schöning, ein architektonisches Gegengewicht zur Rotunde. Diese Villa wurde 1843 von Persius mit königlicher finanzieller Beteiligung errichtet. Friedrich Wilhelm IV. hatte ein großes Interesse daran, dass diese exponierte Stelle der Potsdamer Umgebung von einer baukünstlerischen Architektur geziert wurde. Nach Schönings Tod (1850) war Prinz Carl zeitweise Besitzer der Villa.

Schinkels Ziegel-Brücke wurde aufgrund des gestiegenen Schiffsverkehrs 1905-07 durch die heutige elegante Stahlkonstruktion ersetzt, die aber der Rotunde und der Villa Schöningen ihre architektonische Fernwirkung nahm. Angeblich wurde die Rotunde damals abgetragen und leicht versetzt wiederaufgebaut. Frühestens damals wurden die Terrakotta-Säulen durch Sandsteinsäulen ersetzt, da der Aufwand, beschädigte Terracotta-Bauteile nach zu brennen in keinem Verhältnis zur Neuschöpfung in Sandstein stand.

1935 wurde die mittlerweile als „Große Neugierde“ bezeichnete Rotunde beim Ausbau der Reichsstraße 1 abermals abgetragen und etwa elf Meter parkeinwärts versetzt rekonstruiert. Damit wurden die ursprünglichen Blickbeziehungen eingeschränkt, denn zur Bauzeit konnte man in die Fahrbahntrasse der Glienicker Brücke zur Villa Schöningen blicken. Geblieben ist der Blick nach Babelsberg, dem neugotischen Sommerschloss von Carls Bruder Wilhelm, der einst deutscher Kaiser werden sollte.

1980/81 wurde die in sich verdreht wiederaufgebaute Rotunde in Details korrigiert und gartenseitig der kegelstumpfförmige Erdsockel wiederhergestellt. Eine abermalige grundlegende Restaurierung, die weitere Details wiederherstellte, konnte 2011 abgeschlossen werden.

Casino

Nördlich der Rotunde erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung das 1824 von Schinkel entworfene Casino (ital. „Häuschen“), sein frühester Bau für Prinz Carl. Es entstand durch Umbau des eingeschossigen Billardhauses aus Mirows, Lindenaus und Hardenbergs Zeiten. Das Casino war die Dépendance des Schlosses mit dem wohl schönsten Teeplatz, der gerundet vorspringenden Terrasse Richtung Jungfernsee. Mit seinen langen Pergolen bestimmt das Casino architektonisch das Jungfernseeufer. Es sollte eine Reminiszenz von Landhäusern am Golf von Neapel sein.[27]

Direkt am Ufer des Jungfernsees, etwas nördlich versetzt an einer Halbinsel, befand sich als Vertikalakzent zu der horizontal gestreckten Architektur des Casinos eine Fregattenattrappe, genannt „die Masten“. Es war eine Holzarchitektur mit drei hohen Mastbäumen, die an Festtagen beflaggt wurden. Der praktische Nutzen war der eines Geräteschuppens. Die Masten wurden 1880 durch Brandstiftung zerstört und seither nicht wieder aufgebaut.[28]

Im Casino befinden sich im Erdgeschoss zwei nach der Kriegszerstörung rekonstruierte Räume mit Resten der vollplastischen Stücke der Antikensammlung. Im Obergeschoss befand sich eine kleine Wohnung für Gäste. Hier wohnten hochstehende Gäste, denen man die eigentlichen Gästezimmer über dem Pferdestall des Kavalierflügels nicht zumuten wollte.

An der Ostseite des Casinos befindet sich ein Frühstücksplatz, von dem die Marmorbank und das darüber liegende Wandbild in architektonischer Rahmung erhalten sind. Das erneuerte Wandbild mit Schattenrissen von berühmten Antiken war wohl als gelehrtes Ratespiel gedacht. U.a. sieht man den betenden Knaben von Sanssouci, der in einem Abguss dem Casino gegenüber steht. Hier lag ein nur fotografisch überliefertes durch viele Spolien geziertes Antikengärtchen, das aber wohl erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde.

Von den sehr vielen antiken Steinkunstwerken, die Carl an und auf den Banklehnen gehäuft hatte, ist so gut wie nichts verblieben. Die Statue des Asklepios ist erst nach 1945 hier aufgestellt worden. Zu Prinz Carls Zeiten stand hier eine lebensgroße antike Figur, die seinerzeit als Aristides angesehen wurde. Nach Gröschel[29] war dies eine Identifikationsfigur des Prinzen Carl, denn Aristides war im fünften vorchristlichen Jahrhundert ein bedeutender Staatsmann und Heerführer Athens und unter dem Beinamen „der Gerechte“ als Führer der Konservativen Gegenbild zum bedenkenlosen Neuerer Themistokles.

Die weit ausladenden Pergolen sind die frühesten entsprechenden Pfeiler-Laubengänge, die im Berlin-Potsdamer Raum ausgeführt wurden.[30] Sie sollten in den folgenden Jahrzehnten eine zahlreiche Nachfolge erhalten. In die Blickachse der südlichen Pergola baute Schinkel die Rotunde, die durch das Versetzen 1935 heute nicht mehr sichtbar ist. In die Achse der nördlichen Pergola baute Persius den Wasserturm, der auch heute noch Blickpunkt ist.

Der Bau des Casinos war für Prinz Carl gesellschaftlich ein sehr großer Erfolg, da es allseits bewundert wurde. Es ist durch Briefe überliefert, dass das Casino und dessen Ausstattung zeitweise Carls Lebensmittelpunkt bildeten. Auch in späteren Jahren wurden alle Gäste des Prinzen zum Casino geführt, wo sie den Bau und die herrliche Lage gezeigt bekamen. Auch für Schinkel, der mittlerweile hochbedeutende Bauten, wie die Berliner Neue Wache und das dortige Schauspielhaus gebaut hatte wurde der Casinobau ein weiterer Markstein auf seinem Wege zum bedeutendsten Architekten Preußens.

Zum Südzimmer des Casinos hat sich der Entwurf Schinkels für die Ausmalung erhalten. Es ist einer der aufwändigsten Ausmalungsentwürfe, die wir von Schinkel für ein – zumal recht kleines – Zimmer kennen. Auffallend ist auch die üppig drapierte Gardine, die aber wohl in durchscheinendem Voile gedacht war. Nach der Zerstörung fand man nur noch Reste der Deckenbemalung vor. Beim Wiederaufbau wurde der Raum komplett nach dem Schinkel-Entwurf ausgemalt. Dies ist noch auf Fotos im Landesdenkmalamt dokumentiert, aber nicht mehr im Zimmer selbst, da nach Übernahme durch die Schlösserverwaltung die Wandgestaltung mit Ausnahme der Decke überklebt wurde. Weil man unter der Neuausstattung des späten 19. Jahrhunderts keine Spuren der schinkelschen Malereien gefunden hatte, ging man davon aus, dass Schinkels Entwurf mit Ausnahme der Decke, von der sich vor 1942 ein Eckstück fand, nicht ausgeführt worden war.

Die Rekonstruktion des anschließenden Saals mit Stuckmarmorierung ist aber bis heute sichtbar. Hierfür ist sowohl ein Entwurf Schinkels bekannt, als auch sind Fotos überliefert, dass dieser Entwurf Schinkels ausgeführt worden ist. Alle übrigen Räumlichkeiten des Casinos sind ab 1962 neu gestaltet worden.

In der Nische an der Nordseite des Casinos stand zur Zeit Prinz Carls eine Athena-Statue, die sich heute im British Museum in London befindet. Damit war das Casino als ein Ort der Kunst charakterisiert. Zum Casino inhaltlich zugehörig ist das benachbarte Artemis- oder Pliniusbeet, das von einer antiken Statue der Göttin der Jagd bekrönt war, die heute durch einen Abguss ersetzt ist (Original im Casino). Die von der Göttin verfolgten Wildtiere waren früher in der immergrünen Bepflanzung des kegelstumpfförmigen Beetes kunstvoll eingeschnitten. Beide Göttinnen waren Bestandteil des Glienicker Antikenprogramms, das auf den Pleasureground beschränkt war und das heute nur noch teilweise nachzuvollziehen ist. Auffallend ist beispielsweise das scheinbare Fehlen des Kriegsgottes Ares, der aufgrund von Carls militärischer Profession eigentlich einen besonderen Platz hätte einnehmen müssen.[31]

Der Glienicker Pleasureground ist weniger eine Reflektion von Italiensehnsucht als dass er eine antike Villenanlage darstellen soll. Sie steht in der Tradition der beiden Villen des jüngeren Plinius, der seine Anlagen in Beschreibungen der Nachwelt hinterlassen hat. Lage und Aussehen dieser Anlagen sind bis heute nicht bekannt. Darum waren diese Villenbeschreibungen seit dem 18. Jahrhundert Imaginationsfläche für Generationen von Architekten und Bauherren. Während der Kronprinz in Charlottenhof einige Details der Plinius-Beschreibungen, wie das Stibadium architektonisch rekonstruieren ließ, hat Carl in seinem Anwesen einen eher versteckten Bezug gewählt.

Klosterhof

Der Klosterhof wurde um 1850 wohl von Ferdinand von Arnim erbaut. Es ist der einzige Bau Glienickes, dessen Entstehung nicht durch Entwurfspläne dokumentiert ist und bei dem die architektonische Urheberschaft eine Zuschreibung ist. Die zum Pleasureground gelegene Bogenhalle ist als erster Bauabschnitt entstanden und diente wohl, wie heute der gesamte Vorhof, zunächst als Tor zwischen Pleasureground und Park. Der Klosterhof besteht aus einem Vorhof und dem schon zu Prinz Carls Zeiten verschlossenen kreuzgangartigen Hof.[32]

Der Vorhof verweist durch eine hohe Säule mit Markuslöwen auf Venedig. Von dort stammten zahlreiche mittelalterliche Spolien, die im Klosterhof verbaut wurden. In den heute leeren Nischen seitlich der großen Säule standen Ziersäulen. Ihre unteren Hälften (sandsteinernen Knotensäulen) stehen heute im Gartenhof, die Oberteile in Cosmatenarbeit (Mosaik-Einlegearbeiten) befinden sich wegen der Gefahr des Vandalismus im Lapidarium. Bekannt ist das an einer Mauerecke eingebaute sog. Affenkapitell, das ein Kapitellfragment vom Campanile zu Pisa („Schiefer Turm“) ist. Im Glockentürmchen hing zur Zeit des Prinzen Carl eine Glocke, die eine sentimentale Klangstaffage des Parks war.

Die Arkaden des „Kreuzganges“ werden von Doppelsäulen getragen, die auch das Eingangsportal flankieren. Sie stammen aus dem Kloster S. Andrea della Certosa bei Venedig, das zur Anlage österreichischer Militäranlagen abgetragen wurde. Prinz Carl erwarb sämtliche Spolien über den Kunsthandel.

Der Klosterhof besteht aus einem U-förmigen, kreuzgratgewölbten Gang. Links endet der Gang an einer großen Nische, in dem ein besonderes Kunstwerk gestanden haben muss, das aber nicht mehr bekannt ist. Rechts schließt sich an den Gang eine Art Tresorraum an, der ursprünglich ein Oberlicht besaß. Hier befand sich die kostbare Sammlung mittelalterlicher Schatzkunst, deren Höhepunkt das goldene Vortragekreuz Kaiser Heinrichs II. war (heute Kunstgewerbemuseum Berlin). Als größte Kostbarkeit war hier der berühmte Goslarer Kaiserthron aus dem 11. Jahrhundert aufgestellt, den Prinz Carl über seinen Erzieher Heinrich Menu von Minultoli erworben hatte und den er testamentarisch der Stadt Goslar vermachte, wo er sich heute wieder befindet.

An den Wänden des Kreuzganges sind dekorativ Reliefs der byzantinischen Kunst eingelassen. Es handelt sich überwiegend um Paterae und Formellae, also runde oder hochrechteckige, zumeist venezianische Zierreliefs. Das kostbarste dieser Reliefs ist heute nur als Abguss vertreten: Der Kaisertondo des späten 12. Jahrhunderts in der Südwand ist heute eines der Glanzstücke des Museums von Dumbarton Oaks in den USA.

Wie durch das Journal und einen Brief bekannt, diente der Klosterhof als Frühstücksplatz. Man saß dann auf den Bänken in der Bogennische unter einem Spolien-Arrangement, das u. A. aus Teilen des Sarkophags des Philosophen Pietro D´Abano aus S. Antonio in Padua, einer der berühmtesten Kirchen Italiens besteht. Die mittelalterliche Brunnenmündung in der Mitte des Hofes wurde zum Springbrunnen umfunktioniert und lieferte damit eine weitere klangliche Bereicherung.

Der Klosterhof ist eine ungewöhnliche Verbindung von romantischer Stimmungsarchitektur und Museumsfunktion, gewissermaßen eine sehr verspätete Eremitage mit wissenschaftlichem Anspruch. Er ist trotz formaler Ähnlichkeiten zum Ensemble der Potsdamer Friedenskirche eine einzigartige Anlage geblieben. Trotz des Verlustes der gesamten Schatzkunst und wichtiger Stücke der byzantinischen Kunst ist die hier erhaltene Sammlung immer noch eine der umfangreichsten ihrer Art, die auch mittlerweile durch einen Katalog erschlossen ist.[33]

Etwas weiter östlich passiert der Weg eine Formation von acht Linden. Dies ist der Rest der geometrischen Alleebepflanzung des späten 18. Jahrhunderts. Zu Prinz Carls Zeiten wurden diese Bäume durch regelmäßigen Schnitt zur „Lindenlaube“. Durch fehlende Pflege im 20. Jahrhundert sind die Bäume wieder hochgeschossen. Kürzlich hat man begonnen, durch Rückschnitt die Lindenlaube wieder zu gewinnen.

Orangenhaus und Gewächshäuser

Mit dem Bau des Dampfmaschinenhauses 1838 war die Voraussetzung für einen technisch zeitgemäßen Neubau der Gewächshäuser gegeben. Da die Treibhäuser am Gartensalon aus Lindenaus Zeiten weder in der Größe noch in der technischen Ausstattung modernen Anforderungen entsprechen konnten, plante Schinkel 1839 an ihrer Stelle basierend auf einer Skizze des Kronprinzen einen Neubau, der aber nicht verwirklicht wurde.[34]

Da Prinz Carl an dieser Stelle aber das Stibadium bauen wollte, musste ein Gelände für einen Ersatzbau festgelegt werden. Man wählte den Bereich westlich des Remisenhofs am Rande des Pleasuregrounds. Persius entwarf eine zweiteilige Anlage, bestehend aus den nach Süden ausgerichteten Treibhäusern, die von kleinen Wassertürmen flankiert werden und der hohen, nach Osten ausgerichteten Orangerie. Mit den großen Arkaden der Orangerie bezog sich Persius architektonisch auf die Arkatur der Remise. Diese Beziehung ist durch den Neubau eines Wohnflügels in angepassten Bauformen aus den 1950er Jahren gestört worden.

Der Bau wurde bis zum Sommer 1839 fertiggestellt. Während der Orangeriebau der Unterbringung der nicht winterharten Kübelpflanzen diente, wurden in den Treibhäusern Früchte angezogen, wie Ananas, Feigen, Pfirsiche, Pflaumen und Erdbeeren. Vor den Treibhäusern wurden großflächige Anzuchtbeete angelegt und diese laut Parkplan von 1862 zum Pleasureground abgepflanzt. Persius veröffentlichte dieses Gebäude in den „Neuesten Bau-Ausführungen“, wobei deutlich wird, dass er es als ein technisch besonders gelungenes Werk einschätzte.[35]

Remisenhof und Schlossturm

Der Remisenhof war von Schinkel 1828 im Zuge des Schlossumbaus konzipiert worden. Die vergleichsweise große Remise war notwendig, Prinz Carls „Sammlung“ von Kutschen aufzunehmen. Schinkel entwarf eine vierbogige Schauseite, deren Arkatur das Agoranomion in Athen zitierten, das man seinerzeit fälschlicher Weise für eine griechisch-antike Architektur hielt. 1835 wurde im Winkel von Kavalierflügel und Remise der Schlossturm gebaut, der tatsächlich als beschwerlich zu ersteigender Aussichtspunkt genutzt wurde. Alle Bauteile waren von Schinkel in harmonischen Proportionen aufeinander abgestimmt.

1874 wurde die Remise um eine Bogenachse nach Westen erweitert und erhielt ein Obergeschoss. Gleichzeitig wurde der Turm um eine Aussichtsloggia in reichen spätklassizistischen Formen erhöht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Remise wieder abgestockt, aber nicht wieder auf die ursprüngliche Länge verkürzt. Stattdessen wurde anstelle der Futtermauer Richtung Orangerie ein neuer Wohnflügel in angepassten Stilformen errichtet. Da zudem der Turm nicht wieder abgestockt wurde, sind in diesem Bereich nahezu alle historischen Proportionen verloren.[36]

Der Remisenhof ist nach Nordosten mit einem Eisengitter abgeschrankt. In dessen Mitte erhebt sich der Neptunbrunnen mit gusseiserner Statue von Ernst Rietschel, die den antiken Schutzgott der Pferde mit Dreizack darstellt. Die Statue war ein Geburtstagsgeschenk des Königs zu Prinz Carls Geburtstag 1838. Das marmorne Brunnenbecken ist eine Spolie aus der 1797 abgerissenen Rehgartenkolonnade von Sanssouci. Ein gleichartiges Muschelbecken befindet sich an der südlichen Treppe des Casinos.

Nahe des Remisenhofs wurden einige übrig gebliebenen steinernen Sammlungsstücke etwas lieblos abgestellt, Neben einem mittelalterlichen Taufstein, einem Mühlstein und einer Säule liegen hier vier Sandsteinatlanten. Sie stammten ursprünglich vom barocken Donnerschen Haus in Berlin (heute Palais am Festungsgraben), wurden 1862 im Jagdschloss Glienicke eingebaut und wurden bei dessen Umbau 1889 überflüssig.

Gartenmöbel

In Glienicke existierte eine Möblierung des Gartens in Form von Stühlen, Sesseln und Bänken in Eisenkunstguss. Sie werden aufgrund ihres großen Gewichtes während der Saison dauerhaft an den wichtigsten Teeplaätzen aufgestellt gewesen sein. Beim Schloss ist so eine Möblierung vielleicht für die Adjutantenterasse denkbar. Auf dem frühesten Foto des Stibadiums von etwa 1854 befinden sich vor der Exedra-Bank offenbar gusseiserne Tische und Stühle, die Knüppelholzmöbel imitieren. Die Stühle erinnern in ihrer Umrissform an Louis-Quinze Möbel und gehören wohl zu Carls Faible für Rokoko über den Persius schon 1837 geklagt hatte. An der dorischen Architektur wirken sie nach heutigem Stilempfinden deplaziert.

Als Sievers seine Studien in Glienicke betrieb fand er verschiedene Gartenmöbel vor und ordnete einige Schinkels Entwurstätigkeit zu. Er har sie in seinem Möbelwerk veröffentlicht.[37] Er fand dabei ein Ensemble aus Bank und Sesseln mit fein profilierten Wangen und Lehnen, sowie marmorner Sitzplatte. Ob dies nun eine einzelne Gruppe von Möbeln darstellte, oder ob die mehrheit der Gartenmöbel diesem Typus entsprach, konnte nicht ermittelt werden. Da Sievers keine entsprechenden Stücke in anderen Gärten fand, sind sie vielleicht exclusiv für Glienicke hergestellt worden. Baer[38] hat sie auf die Zeit um 1827 datiert.

Ferner fand er den Typus eines eisernen Stuhles mit Rohrgeflecht imitierender Stahlbandbespannung, der in der Lehne und zwischen den Beinen Akanthusranken aufwies. Bei diesem geschmückten Biedermeierstuhl aus Eisen waren die Stuhlbeine unten mit Stäben untereinander verbunden, damit der Stuhl nicht im weichen Gartenboden versinken konnte.

Einen weiteren Gartenbanktypus fand Sievers vor, den er auch aus anderen Parkanlagen kannte, diese aber leider nicht benannte. Dieser Banktyp besaß antikisch dekorierte Seitenwangen und eine rautengitterförmige Rücklehne, sowie eine hölzerne Sitzfläche. Alle gusseisernen Gartenmöbel sind heute verschollen und an den wenigen heute noch vorhandenen Bankstandorten stehen heute andere Typen von Gartenbänken. Wo man sich sonst im Pleasureground Gartenmöbel vorstellen kann, ist gänzlich unbekannt. Auf den historischen Fotos sind - abgesehen vom Sibadium - keinerlei derartige Möbel zu erkennen. Für den Park sind eigentlich nur an der Römischen Bank Gusseisenmöbel denkbar. Sonst wird das Personal leichte Holzmöbel an die Plätze verbracht haben, wo die prinzlichen Herrschaften den Tee einzunehmen wünschten.

Der Park

Der Glienicker Park macht wegen nicht genügender Pflege seit Ende des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen noch einen waldartigen Eindruck. Aber abgesehen von den östlichen Parkerweiterungen sind fast alle Bäume des Parks erst von Prinz Carl gepflanzt worden. Allein im ersten Winterhalbjahr von Carls Besitz wurden 1824/25 26.000 Gehölze gesetzt, zumeist Eichen, Pappeln, Robinien und Flieder.[39] An exponierten Stellen wurden in den folgenden Jahren mit großem Aufwand auch bis zu 30jährige Bäume gepflanzt. Beim Geländemodell wurde die vorgefundene vielfältige topografische Gestalt beibehalten und an markanten Stellen überhöht, abgegraben oder geglättet.

Bei der Gestaltung stand Prinz Carl nachweislich bis 1844 Peter Josef Lenné zu Seite, aber vermutlich hat Lenné den Prinzen auch noch bis zu seinem Tode 1866 beraten. Der Einfluss des Fürsten Pückler ist bei den Glienicke Anlagen nicht zu übersehen. Doch hat sich Prinz Carl dem direkten Gestaltungseinfluss des Fürsten entzogen. Bemerkenswerter Weise nutzte der Prinz die sechsjährige Reise (1833-40) des Fürsten, um sich von dessen Mitarbeiter Rehder in Babelsberg die praktische Gestaltungsweise Pücklers anzueignen.[40]

Erschlossen wurde der Park durch den Hauptfahrweg, den Drive. Von ihm aus konnte man von der Kutsche aus die meisten Sehenswürdigkeiten des Parks zumindest über Sichtachsen erfassen. Am später so genannten Mitteltor beginnend, führt der Drive am „Schloss“ vorbei und lenkt dann nach Norden, wo er vor dem Jägerhof mit einer großen Kurve nach Süden abbiegt und zurückführt. Da der Park mehrfach erweitert wurde, ist der ursprüngliche Drive entsprechend verändert und erweitert worden. Auf dem Parkplan von 1862 führt er über die Berlin-Potsdamer-Chaussee hinaus und erschloss dort den Böttcherbergpark mit Anschlussmöglichkeit an Babelsberg und den Jagdschlossgarten.

Partie des großen Wiesengrundes

Diese Partie umfasst die größte nicht durch Wege erschlossene Fläche des Glienicker Parks. Sie erstreckt sich zwischen dem Schloss und der ehemaligen östlichen Parkgrenze, zwischen dem Wirtschaftshof und dem Matrosenhaus, bzw. der Römischen Bank. Diese Partie ist auch die weiträumigste der gesamten Parkanlage und sollte damit als Auftakt der Parkanlage eine sehr umfangreiche Ausdehnung des Anwesens suggerieren. Als typische Merkmale des Englischen Landschaftsparks wurden hier von Lenné Clumps, also Baumgruppen gepflanzt. Auch einige wenige Solitärbäume wurden in den scheinbar natürlichen Parkraum komponiert. Eine durch das hier freilaufende Vieh gebildete Äsungslinie der Baumkronen (Browsing Line) fiel durch das Gefälle des Wiesegrunds nicht auf. Trotzdem dürften hier aus ästhetischen Gründen auch Shrubberies, also Strauchgruppen gepflanzt worden sein, die dann eines besonderen Schutzes bedurften.

Findling

Als Besonderheit wurde jeder Parkbesucher zunächst mit einem sehr großen Granitfindling konfrontiert, den Carl hatte hierher bringen und mit dem Kaufdatum 1. Mai 1824 versehen lassen. Darunter hatte Lippert das Kaufdatum 1934 einmeißeln lassen, was nach 1945 wieder beseitigt wurde. Wegen des äsenden Viehs sind Promenaden des Prinzenpaars innerhalb des Wiesengrundes unwahrscheinlich. Vielmehr diente der Wiesengrund vielfältiger Einblicke von den ihn rahmenden Wege.

An der südöstlichen Ecke des Wiesengrundes und damit ursprünglich auch an der äußersten Ecke des Parkgrundstücks befand sich das Hauptzufahrtstor zum Park, über dessen Aussehen wir seltsamerweise nichts wissen. Nachdem der Park 1841 nach Osten erweitert worden war, wurde an der neuen Südostecke das sogenannte Obertor gebaut und das alte Park-Haupttor wurde in „Mitteltor“ umbenannt. Auf den Parkplänen ist hier kein Pförtnerhaus eingezeichnet, das Tor muss also eine schlichte, vielleicht auch nur hölzerne Architektur gewesen sein, die sich aber gegenüber den anderen Zufahrten an der Chaussee herausgehoben haben müsste, denn als Haupt-Parkzufahrt ist eine besondere Gestaltungsweise anzunehmen. Sievers fand es bei seinen Forschungen nicht mehr vor. Vielleicht war es schon von Prinz Friedrich Leopold beseitigt worden. 1935 wurde hier eine monumentale Kalkstein-Freitreppe als Zugang zum „Volkspark“ gebaut, die nach 1945 wieder beseitigt worden ist.[41]

Römische Bank im Park

Die Römische Bank, zu Zeit Prinz Carls meist zur Abgrenzung zum Stibadium mit dem Zusatz „im Park“ versehen, war eine jener typischen Exedren, mit denen die Potsdamer Parkanlagen zur Zeit Friedrich Wilhelms IV. bestückt wurden. Besonders ist hier aber die sehr abgelegene Lage, die nur in der Bank am Ruinenberg eine Parallele besitzt. Sie wurde vielleicht von Persius um 1840 erbaut, vermutlich aber erst nach der Parkerweiterung von 1841. Mit der halbrunden sandsteinernen Rückwand folgt sie dem seinerzeit gängigen Vorbild, der Bank der Mammia an der Gräberstraße von Pompeji.

Soweit noch vorhandene Abdrücke an der Rückwand zeigen, müssen die Bank-Wangen aus schmuckvollen Marmor- oder Steinblöcken bestanden haben. Als Johannes Sievers 1937 die Bauten des Parks in den 1930er Jahren fotografierte, waren diese Bauteile bereits in simpler Konstruktion ergänzt. Auch die Pflasterung der Terrasse war damals schon verloren, wie auch der Sockel zwischen den kleinen Stufenanlagen. Erhalten haben sich aber die vierfarbigen geometrischen Kleinsteinmosaik-Pflasterungen der Zwischenpodeste der nach Osten zum tiefer liegenden Drive führenden Treppe. Daher ist anzunehmen, dass auch die Terrasse eine solche, mehrfarbige Pflasterung besaß.[42]

Die Römische Bank war der aufwändigste Teeplatz im Park. Dies kann man heute nur noch erahnen, denn die Architektur ist nur noch ein Torso, der weitgehend zugewachsen ist. Der um 1985 teilweise frei gelegte Blick auf Potsdam ist fast wieder zugewachsen. Auch die Treppenpodest-Pflastermosaiken sind überwuchert.

Auf den Parkplänen Gustav Meyers ist die Römische Bank eingetragen mit einem halbrunden Vorplatz. Vor diesem lag ein heute trocken gefallener Reservoir-Teich. Ein historisches steinernes Sühnekreuz wurde hier als sentimentales Versatzstück aufgestellt. Zwar wissen wir nicht, wie die Bank im Detail aussah, aber der Aussichtsblick von der Bank ist uns durch ein Aquarell Ferdinand von Arnims überliefert. Auf diesem Aquarell erkennt man den kleinen Teich und die großartige Aussicht auf die Silhouette Potsdams vom Schloss Babelsberg bis zur Garnisonkirche und die differenzierte Parkbepflanzung des Wiesengrundes mit Baum- und Buschgruppen.

Schloss-Teich

Im Süden war der Wiesengrund durch den heute trockengefallenen Schlossteich bestimmt. Eine große, durch die unregelmäßige Form und Inseln natürlich wirkende Wasserfläche bot einen vielfältigen Blickfang, sowohl vom Wiesengrund als auch von Vorfahrt und vom Gartenhof des Schlosses. Der Teich war gänzlich künstlich und muss zwischen 1838 und 1845 ausgehoben worden sein. Er hatte allerdings erst zwei Drittel der endgültigen Größe. Seiler verweist auf die Ähnlichkeit mit dem „Schwarzen Meer“ im Babelsberger Park und damit auf Einfluss des Fürsten Pückler.[43]

1853 wurde der Teich nach Süden erweitert und damit dem Drive genähert. Eine Wiederherstellung dieses Teiches ist geplant und wäre für das Gesamtensemble eine große Bereicherung. Die dafür notwendigen Mittel sind aber auf absehbare Zeit nicht vorhanden, zumal eine Probeflutung unter Hinzuziehung der Feuerwehr ergab, dass die Dichtung der Teichsohle weitgehend verloren gegangen ist.

Haupttor und Wirtschaftshof

Zwischen Pleasureground und Park liegen die direkte Vorfahrt zum Schloss mit dem Johannitertor und der Wirtschaftshof an der Berlin-Potsdamer Chaussee. Der Wirtschaftshof besteht aus dem Rinderstall mit Turm und Durchblicksbogen, dem schlichten Schafstall und der Schornstein-bekrönten Konditorei (die prinzliche Bäckerei lag im Dorf Klein-Glienicke). Schafstall und Konditorei wurden vermutlich als Umbauten um 1840 erbaut, denn sie tragen Persius´ Handschrift, sind aber schon im Parkplan um 1817 eingetragen. [44]

Für den Kuh- und Wirtschaftspferdestall mit Turm ist ein Persius-Entwurf von um 1843 überliefert, der Bau ist aber in den Meyer-Plänen um 1845 noch nicht eingezeichnet. Dieser Bau erhielt später einen etwas zu aufwändigen Turmaufsatz. Nach 1945 wurde er durch Einbau von Wohnungen verändert worden und verlor seine Pergolen. Den Wirtschaftshof an so prominenter Stelle zu bauen ist als England-Zitat zu verstehen, wo die Wirtschaftshöfe in die Landschaftspark-Gestaltung einbezogen waren, aber dort natürlich die ökonomische Grundlage der Ländereien waren, während sie in Glienicke ja nur die Prinzliche Tafel versorgten.

Das Tor der direkten Vorfahrt, die natürlich bei Fahrten nach und von Potsdam genutzt wurde, scheint zunächst recht schlicht gestaltet gewesen zu sein. Bekannt ist nur ein Entwurf Schinkels mit zwei sich duckenden Löwenfiguren auf den seitlichen Sockeln, dessen Ausführung ungesichert ist.[45] Auf einem Gemälde von W. Reuter sind auf den Ecken der Mauerwangen je zwei flache Schalen dargestellt, wie sie sich heute noch an der Südtreppe des Casinos finden.

1842 wurden auf bestehenden Torpfeilern liegende Hirschfiguren nach Rauchs Entwurf aufgestellt. Damit erhielt das Tor, wie auch das gleichzeitig gebaute Wassertor eine jagdliche Note. Beide Tore besaßen noch keine Torhäuser. Später scheint das Haupttor eine größere Bedeutung erhalten zu haben, denn 1849 baute Ferdinand von Arnim hier ein Pförtnerhaus mit einem Karyatiden geschmückten Erker als besonderem Blickfang. Seine südlich vorgelagerte Pergola ist bei der Wiederherstellung nach 1945 leider beseitigt worden.

1853 wurde Prinz Carl vom König zum Herrenmeister der Ballei Brandenburg des wiederbegründeten Johanniterordens ernannt, was für ihn eine persönliche Beziehung hatte, da sein Stadtpalais im 18. Jahrhundert das Johanniterpalais war. 1854 wurde Carl als wichtiger politischer Vertrauter des Königs zum Generalfeldzeugmeister im Rang eines Feldmarschalls berufen. Diese beiden neuen Ehren wurden als Motiv in den neuen Gittern des Haupttores durch Johanniterkreuze und „krepierender Granaten“ eingefügt.

Das von v. Arnim entworfene neubarocke Gittertor ist stilistisch eigentlich wenig passend zu den übrigen Bauten des Pleasuregrounds, erfreut sich aber heute wegen der gefälligen Formen und der Vergoldung einiger Beliebtheit, wie die häufige Verwendung als Fotomotiv zeigt. Dazu tragen auch die beiden hyperboräischen Greifen bei, die nach Entwurf von August Kiss entstanden und die ebenfalls 1861 aufgestellt wurden und denen heute sowohl die Krönchen, als auch eine Schwanzschlinge fehlen. Mit den Greiffiguren sollte Glienicke als ein nördliches Paradies charakterisiert werden.

Uferchaussee und Wassertor

Breits 1825 spielte der Prinz mit dem Gedanken einer Parkerweiterung nach Osten über die dort an der Parkgrenze entlang führende Straße zur Sacrower Fähre hinweg. Um nach einer Erweiterung keine öffentliche Straße mitten im Park dulden zu müssen, kam er auf die Idee der Verlegung dieser Straße an das Ufer des Jungfernsees. Diese Ufer-Chaussee wurde erst zeitlich parallel zur Parkerweiterung 1840/41 gebaut.[46]

Die Chaussee wurde ein gutes Stück von der bisherigen Uferlinie entfernt durch Aufschüttung eines Dammes angelegt. Dadurch entstand ein breiter Wassergraben vor der Parkgrenze, der heute wenig beachtet wird, da der Wasserstand heute etwa einen Meter unter dem damaligen liegt. Die Pflasterung der Chaussee erfolgte 1841-43, wobei nur die ersten 226 m von der Brücke bis zum Wassertor mit Feldsteinen regelrecht gepflastert wurden, die übrige Chaussee erhielt eine Decke aus Kies und Lehm.

Mit Anlage der Uferchaussee wurde ein neues Tor für notwendig erachtet, das den Drive über eine Stichstraße im Bereich der ehemaligen Ziegelei mit der Uferchaussee verband, man also bei Fahrten zur Pfaueninsel nicht vom Schloss aus um das Grundstück herumfahren musste. Schon zuvor befand sich ein Parkzugang, über den Materialien von der Ablage zur Ziegel- und Kalkbrennerei transportiert wurden.

Persius gestaltete dieses sogenannte Wassertor, das direkt auf die Halbinsel mit der Fregattenattrappe führte, auf sehr schlichte Weise durch viertelkreisförmig zurückschwingende Flügelmauern mit Torpfeilern, Rundbogenpförtchen und Torgittern. Als Schmuck dienten zwei stehende Hirschfiguren, die 1868 durch die heutigen liegenden Hirsche ersetzt wurden. Im Süden schloss es an die untere Pergola des Casinos an, der nun von Persius zwei kleine Rundbogenportale eingefügt wurden. Im Norden wurde vom Wassertor eine Sichtziegelmauer bis vor das Maschinenhaus gezogen, die zur architektonischen Steigerung des Wasserturms zwei kleine Rundtürme ausbildet.[47]

Ufer-Höhenweg-Partie

Der am Jungfernsee liegende und auf diesen bezogene Parkbereich hatte von Natur her großen Reiz durch das Steilufer, das an drei Stellen durch Erosionsrinnen eingeschnitten wurde. Hier wurde bei der gärtnerischen Gestaltung auf Rahmung von Fernsichten in die sich entwickelnde Potsdamer Kulturlandschaft Wert gelegt. Der heutige waldartige Eindruck existierte noch nicht, vielmehr wurden umfänglich Gehölze gepflanzt. Das Formen von Schluchten und Wasserfällen ist dem Werk Lennés fremd. Pückler dagegen erläutert solche Anlagen in den „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“. Vermutlich hat sich Prinz Carl durch diese inspirieren lassen.

Außerdem zog Carl den Landschaftsmaler August Wilhelm Ferdinand Schirmer hinzu. Dieser war von Schinkel dem Fürsten Pückler zur Illustration der „Andeutungen“ empfohlen worden. Schirmer erwies sich darin außerordentlich erfolgreich und meisterte die Schwierigkeit, noch unfertige Anlagen Pücklers im beabsichtigten Endzustand darzustellen. Außerdem hatte Schirmer während seiner Zeit als Vorlagenmaler der KPM 1824 einige Veduten in Glienicke geschaffen. Vermutlich daher schien Prinz Carl dieser Landschaftsmaler besonders geeignet, ihn bei der Parkgestaltung zu unterstützen. Schirmers Anwesenheit ist für 1837 und 1838 gesichert, in diesen Jahren wurde also diese Parkpartie gewissermaßen in die Natur gemalt.

Die Wegeführung ist in diesem Bereich recht engmaschig. Im Osten verläuft der Drive, von dem aus das Matrosenhaus, die Erlenwiese und das Zelt gesehen wurden. Westlich parallel zum Drive verläuft der Ufer-Höhenweg, der zu den eigentlichen Park-Attraktionen führt. Westlich von ihm verlief ein Weg am Fuß des Hanges, der sich aber vor der Teufelsschlucht mit dem Ufer-Höhenweg vereinigte.

Die Ufer-Hühenwegs-Partie kontrastierte in ihrer Gestaltung zum Pleasureground. Gustav Meyer lobte Prinz Carls Glienicker Anlagen 1859 in seinem "Lehrbuch der schönen Gartenkunst" wie folgt: "Der Pleasureground in würdevoller Ruhe gehalten und frei von allen Spielereien, ist zwar von geringer Ausdehnung, aber so unterhaltend und dem Schlosse und der Umgebung so vorzüglich angepaßt, und bis in seine Enzelheiten so vollendet, daß er hierin schwerlich übertroffen werden dürfte. Dasselbe ist mit dem Parke der Fall in welchem mehrere auf künstlichem Wege hergestellten, höchst pittoreske Erdbildungen in der Form von felsigen Regenschluchten, Gebirgsseen und Bächelchen dem Beobachter Bewunderun von der Meisterschaft ihre Begründers abnöthigen.`"[48]

Den architektonischen Auftakt der Ufer-Höhenweg-Partie markiert das Hofgärtner- und Maschinenhaus, das mit seinem Wasserturm eine Landmarke in der Parkanlage und in der nördlichen Potsdamer Kulturlandschaft ist. Der Fußweg westlich des Drive führte durch die Pergola am Hofgärtnerhaus und dann unter dem Schwibbogen hindurch. Heute ist dies durch den – nicht historischen – Metallzaun nicht möglich.

Geschützplatz

Neben seine antiquarischen Neigungen hat Prinz Carl zeitlebens eine gewisse Verspieltheit an den Tag gelegt. Dazu gehörte neben der Freude an der Miniaturflotte auch das Böllern mit Geschützen. Der Prinz sammelte daher auch historische Kanonenrohre, die er wohl ab etwa 1837 südlich des Hofgärtnerhauses aufstellen ließ. Die Rohre waren auf den kastellartigen Wasserturm ausgerichtet. Damit verwies der Prinz natürlich auch seinen „Beruf“ als Militär, ja, mit den gewissermaßen „erbeuteten“ Waffen stellte er sich als Feldherr dar. 1935 wurden die noch vorhandenen Rohre auf die neu erbaute Bastion verbracht.[49]

Hofgärtner- und Maschinenhaus

Das Hofgärtner- und Maschinenhaus baute Ludwig Persius 1836-38 für die nach der Pfaueninsel früheste Potsdamer Dampfmaschinenanlage zum Betreiben von Wasserspielen. Das Gebäude ist der erste eigenständige Bau Persius´ und gleichzeitig eines seiner Hauptwerke. Aus statischen Gründen wurden der neue Wasserturm und das als Umbau des Ziegelmeisterhauses entstandene Hofgärtner-Wohnhaus separat gegründet und mit einem Schwibbogen baulich verbunden. Derartige Konstruktionen hatte schon Schinkel bei verschiedenen Kirchturm-Neubauten angewandt. Am Fuß des Turms liegt das Maschinenhaus, dessen Dampfmaschine Havelwasser sowohl in das Turmreservoir, als auch in den Park pumpte.[50]

Es handelt sich um den frühesten Wasserturm im Berlin-Potsdamer Raum. Türme zur Trinkwasserversorgung existierten noch nicht und bisherige Wasserspiel-Anlagen wie in Sanssouci oder auf der Pfaueninsel waren mit offenen Reservoirs auf Hügeln ausgekommen. Das Reservoir befand sich im Glienicker Wasserturm unter dem Dach in einem mit kleinen gereihten Rundbogenfenstern und unten kleinen halbmondförmigen Überlauföffnungen ausgezeichneten Geschoss. Das darunterliegende Geschoss mit den hohen Bogenfenstern enthält einen Tee- und Belvedere-Raum mit vier Pfeilern, die das Reservoir trugen. Die Fenster konnten durch Herausnahme der Holzläden geöffnet werden und boten eine grandiose Rundumsicht, Richtung Jungfernsee befindet sich zudem ein Balkon.

Die auch durch das seitlich gestellte Nebengebäude sehr malerische Baugruppe bietet reizvolle Durchblicke, etwa durch die Pergola oder durch den großen Bogen unter dem ein Zinkabguss der Venus von Capua aufgestellt ist, der einzigen Plastik außerhalb des Pleasuregrounds. Die eiserne Einfriedung ist modern, zu Prinz Carls Zeiten befand sich nur um das eigentliche Hofgärtnerhaus ein hölzerner Staketenzaun nach Persius Entwurf. Der Weg führte damals auch nicht um das Gebäude herum, sondern durch die Pergola und den Schwibbogen.

Das Wasserreservoir im Turm existiert nicht mehr, aber das Hofgärtnerhaus enthält nach wie vor Dienstwohnungen. Im Sockelgeschoss des Turms und im Dampfmaschinenhaus befindet sich seit den 1960er Jahren das „Lapidarium“. Hier sind die (noch) nicht wieder aufgestellten, aber sicher gestellten Steine der Glienicker Zierarchitekturen und Ausstattungsstücke untergebracht.

Am Fuß des Gebäudekomplexes liegt eine Senke, die heute der Parkwirtschaft dient, zur Zeit des Prinzen Carl als „Holzhof“ genutzt wurde. Dies war der Tonstich der ab 1824 aufgegebenen Ziegelei, die zahlreiche Ziegel zum Bau wichtiger Bauten lieferte, wie beispielsweise dem von Schinkel für Wilhelm von Humboldt gebauten Schloss Tegel oder dem von Schinkel entworfenen Turm der Charlottenburger Luisenkirche. Die Halbinsel von Prinz Carls Fregattenattrappe diente bis 1824 als Anlegestelle für das Verschiffen der Ziegel und die Anlieferung der Rüdersdorfer Steine für die Kalkbrennerei. Doch wohl auch danach wurden hier über den Wasserweg transportierte Baumaterialien und Pflanzen angelandet.

Erlenwiese, Erlenschlucht und Baumkanzel

Die südlichste der drei Erosionsrinnen im Steilufer ließ Prinz Carl umfänglich ausgestalten. Im Osten zog sich entlang dem Drive Senke der Erlenwiese. Sie wurde von Carl mit zwei kleinen Teichen und Felsblöcken geziert. Der kleine Wasserlauf floss nach Süden und dann nach Westen in die ebenfalls mit Felsen ausgekleidete Schlucht, in der zwei kleine Wasserfälle vom Ufer-Höhenweg her sichtbar eine optische und akustische Parkbelebung bildeten.

Für die über die Schlucht führende Erlenbrücke ordnet Seiler einen erhaltenen Entwurf Persius zu einer Knüppelholzbrücke zu.[51] Es haben sich weitere derartige Entwürfe Persius´ erhalten. Offenbar sollten die hier aus Knüppelholz gebildeten Architekturen einen besonders naturverbundenen Eindruck erwecken. Dazu gehörte auch die nicht mehr vorhandene Baumkanzel, deren Standort heute durch zwei Bänke markieren. Diese hölzerne Umbauung einer sehr alten Kiefer ist in sämtlichen Parkplänen ab 1825 eingezeichnet und durch ein Gemälde von Julius Schoppe in seiner genauen Gestalt bekannt. Zu einem unbekannten Zeitpunkt benannte Carl diesen Aussichtsort als „Kaiserpinie“ um, zu Ehren seines Schwagers Zar Nikolai I.

(orientalisches) Zelt

Auf einer Höhe am Drive befand sich das orientalische Zelt, zu dem zwei Verbindungswege vom Ufer-Höhenweg führten. Es war eine achteckige Konstruktion aus Stoff um eine zentrale Holzstütze. Das Vorbild findet sich in dem 1818 in London erschienen Vorlagenwerk von John Papworth „Designs for Rural Residences“. Seiler vermutet, dass das Zelt im Auftrag des Königs für den Charlottenburger Schlossgarten gefertigt wurde, dort aber nicht aufgestellt wurde. Stattdessen habe der König Prinz Carl die Zierarchitektur als Einweihungsgeschenk gemacht. Denn in Glienicke ist das Zelt bereits im Mai 1824 nachweisbar. Demnach wäre es die früheste Zierde, die der Prinz dem Park zugefügt hätte.[52]

Als weitgehend aus Stoff gefertigte Zierarchitektur, hatte das Zelt eine kurze Lebensdauer und wird regelmäßig erneuert worden sein. Auf dem lithografierten Parkplan von 1862 ist das Zelt noch eingezeichnet. Es existiert ein moderner Nachbau, der aber wegen der Gefahr des Vandalismus nicht dauerhaft am Originalstandort aufgestellt werden kann, sondern seinen hauptsächlichen Zweck als Musikerschutz bei Konzerten im Schlossbereich findet.

Teufelsbrücke und Felsenteich

Von den vielen Teufelsbrücken in Mitteleuropa war diejenige über die Reuß bei Andermatt die berühmteste. Sie führte als einbogige Steinkonstruktion über eine sehr enge Felsenschlucht, die eine der vier Alpenpässe bildete. Hier standen sich 1799 napoleonische und russische Truppen gegenüber und lieferten sich ein Gefecht, bei dem die Brücke schwer beschädigt wurde, zunächst unpassierbar war und später nur notdürftig ergänzt wurde. Erst in dem langen Zeitraum 1820-30 wurde seitlich von ihr eine neue Steinbrücke errichtet, deren Bau Carl Blechen in einem berühmten Ölgemälde festgehalten hat. Prinz Carl griff also ein Motiv auf, das seinerzeit aktuell war. Seiler hat trotzdem zu Recht darauf hingewiesen, dass eine künstliche Ruinenbrücke im Landschaftsgarten eigentlich letztmalig Ende des 18. Jahrhunderts modern gewesen ist.[53]

Dessen ungeachtet ließ Carl 1837 durch Persius eine Ruinenbrücke bauen, die einzigartig in der Potsdamer Kulturlandschaft ist. Als Ort wurde die mittlere und – laut Parkplan 1825 – tiefste Erosionsrinne gewählt. Die hier vorhandene Schlucht wurde durch Aufschichten von Findlingsblöcken zu einer Felsklippe ausgestaltet um hier einen Wasserfall als besondere Attraktion erleben zu können. Zu Prinz Carls Zeiten wurde beim Nahen von hochrangigen Parkbesuchern von Gartenarbeitern das Wehr des Reservoir-Teichs geöffnet, so dass kurzzeitig beeindruckende, wenn nicht gar erschreckende Wassermassen über die Felsen stürzten.

Oberhalb der Teufelsbrücke führt der Drive mit der wohl von Persius entworfenen Töpferbrücke über den Wasserlauf. Von hier aus konnte man die „Teufelsschlucht“ und nach Osten der den Wasserfall speisenden Felsenbach mit historischem Steinkreuz sehen. Hier zweigt nach Osten ein schmaler Weg ab, der zu dem Reservoirteich des Wasserfalls, dem Felsenteich führt. Der Teich wurde bewusst stark abgepflanzt, um ihm einen versteckten, gewissermaßen geheimnisvollen Charakter zu verleihen. Etwas seitlich befinden sich die Grabplatten zweier Pferdegräber. Die dem Prinzen als tägliche Begleiter dienenden Lieblingspferde wurden nicht dem Abdecker überlassen. Auch Lieblingshunde des Prinzen wurden im Park bestattet. Die Gräber wurden nicht konzentriert, sondern an verschiedenen Orten des Parks angelegt.

Die Teufelsbrücke wurde 1935 gewissermaßen repariert, in dem die hölzernen Bauteile beseitigt und durch eine Ziegelkonstruktion ergänzt wurden. Eine Wiedergewinnung des ursprünglichen Zustandes gestaltete sich schwierig, da Ruinenbrücken in der deutschen Bauordnung nicht vorgesehen sind. Nach langer Vorplanung konnten 2001-2006 von der Gartendenkmalpflege eine Instandsetzung des Wasserfalls und der Rückbau der Brücke erfolgen.

2009 wurde die Teufelsbrücke nach heftigen Regenfällen zu einer wirklichen Ruine. Das Wasser unterspülte das Fundament des Mittelpfeilers, der aus der Brücke heraus brach. Erstaunlicherweise hielt die Brücke aber trotz sehr großer Spannweite stand und konnte durch das THW mittels Stützkonstruktion gerettet werden. Eine Wiederherstellung steht noch aus.

Matrosenhaus

Vom Drive zweigt ein aufsteigender Weg nach Nordosten ab. Nahe dieses Abzweigs liegt das Matrosenhaus, das gewissermaßen den Weg mit einer Pergola überfängt. Das Matrosenhaus selbst entstand aus dem Weinmeisterhäuschen Dr. Mirows, dessen Rebhänge sich im oberen Bereich des heutigen Großen Wiesengrundes befanden. Persius baute das Haus 1840 in Form einer kleinen „Fabbrica“ für die Matrosen der kleinen prinzlichen Flotte um. Das Wohnhaus hat einen kleinen Turm, dessen Spitze in Form eines Narwal-Zahnes gestaltet war und auch der Delphin auf der Giebelspitze bildete ein maritimes Detail. Das Wohnhaus besitzt eine kleine seitliche Pergola und ein Stallbau war mit zwei Scheinpergolen angeschlossen. Bei der Wiederherstellung nach 1945 wurden Stallung und Pergolen zerstört.[54]

Jägerhof-Partie

Da Prinz Carl neben seiner Parkmanie und seiner Jagdfreude einen Hang zu modischen Neuigkeiten hatte und in diesen Leidenschaften eine ausgeprägte Anglophilie entwickelt hatte, bildete sich damals in der königlichen Familie sein Spitzname „Sir Charles Glienicke“, heraus, mit dem er gelegentlich auch Briefe unterzeichnete. Britische Politik dagegen, goutierte er nicht, weshalb Prinz Carl wohl auch nie Britannien und seine Gärten bereist hat. Während dort die Parforcejagd ungebrochen alle Moden überstand, war sie in Preußen mit dem „Soldatenkönig“ verschwunden. Der Prinz betrieb eine Wiederbelebung, wofür er eine Meute „gefleckter Schweißhunde“ anschaffte und Piceure zusammenstellte. Beide sollten in einem Gebäude im Norden Glienickes untergebracht werden. Dort befand sich das Arbeiterfamilienhaus aus der Zeit Hardenbergs, von letzterem hatte Carl die niedere und mittlere Jagdgerechtigkeit übernommen.

Diese nördliche Parkpartie sollte sich offenbar architektonisch von dem übrigen Park unterscheiden. Angesichts der zahlreichen Holzarchitekturen hat Seiler 1986 diese Art der Park-Ausgestaltung mit dem Begriff „Waidmannsromantik“ zu charakterisieren versucht.[55] Zu dieser Stilstufe gehörte sicher der „Große Jagdschirm“, der als sechseckige, halbgeschlossene Aussichtshütte aus Knüppelholz ausgeführt wurde. Von hier aus hatte man einen großartigen Ausblick über den Jungfernsee bis zum Pfingstberg. Der Jagdschirm ist eine der wenigen bildlich überlieferten Holzarchitekturen Glienickes. Etwas weiter nördlich befand sich eine Bank mit Blick auf die Pfaueninsel, der durch ein historisches Steinkreuz dekoriert wurde.

Dieser Bereich ist heute gestört durch die Bastion, die Julius Lippert hier 1935 bauen ließ und der der Große Jagdschirm zum Opfer fiel. Lippert ließ hier die historischen erbeuteten Geschütze aufstellen, die Carl auf einem Platz nahe des Hofgärtnerhauses arrangiert hatte. Diese Geschütze wurden nach dem zweiten Weltkrieg von den Alliierten an die Herkunftsstaaten übergeben.

Aus der tiefer liegenden dritten Erosionsrinne formte Prinz Carl die Hubertusschlucht. Auch sie besaß einen noch erkennbaren Wasserlauf und Felsausschmückung. Die hier im Verlauf des Ufer-Höhenwegs aus Knüppelholz errichtete Hubertusbrücke war mit einem historischen „Bildstöckl“ geschmückt.

Jägerhof

Zum Jägerhof lieferte der Kronprinz mindestens eine Ideenskizze. Innerhalb einer allgemeinen Englandmode sollte er ganz selbstverständlich in abstrahierten Stilformen der englischen Gotik gestaltet werden. Schinkel hat dann den Umbau aus dem bestehenden Familienhaus in gewünschter Form mit Knüppelholzportikus und Reet gedeckten Dächern entworfen. Die kleine Anlage bestand aus einem Wohnhaus für die Piceure, in dem auch Pferdeställe untergebracht waren und einem winkelförmig angeschlossenen Bauteil für die Hundemeute. Persius führte den Bau im Sommer aus und am 19. November 1828 vermerkt der Hofmarschall im „Journal“ den Einzug der „Pikörs“ und der Hundemeute. Damit dürfte dieser Bereich funktionsfähig ausgestattet gewesen sein.[56]

Im späten 19. Jahrhundert erhielt der Jägerhof eine Schieferdeckung. Bei der Erweiterung ab 1934 wurde der Knüppelholzportikus entfernt und auch der Erweiterungsbau mit Schiefer eingedeckt. 1981 erhielten die beiden ursprüglichen Bauteile wieder ihr Reetdach und den hölzernen Portikus. Die Wege aber wurden in diesem Bereich noch nicht wieder hergestellt, weshalb man heute gewissermaßen auf Abstand gehalten wird.

Jägertor

Persius führte in einigen seiner um 1840 errichteten Bauten den (neu-)gotischen Stil in Glienicke fort. Das mit Anlage der Uferchaussee um 1841 notwendig gewordene Jägertor ist entsprechend als gotisierender Sichtziegelbau mit eingefügten Spolien gestaltet worden. In der östlichen Türöffnung war im Entwurf eine vermutlich historische Wolfsfigur eingezeichnet, deren genaue Gestalt nicht überliefert ist. An diesem Tor endete der Wassergraben als Parkbegrenzung und ein Staketenzaun führte als Grenze gen Moorlake.[57]

Durchschreitet man das Jägertor, gelangt man auf das Krughorn, von dem man heute noch einen herrlichen Blick auf die Sacrower Heilandskirche hat. Das Krughorn war im 19. Jahrhundert eine regelrechte Landzunge, die man 1935 für den Wasserverkehr abgebaggert hat. Zur Zeit des Prinzen Carl hatte man also von hier einen besonders schönen Umblick in die Potsdamer Kulturlandschaft, wie man ihn heute nur noch vom Boot aus erleben kann.

Schießhütte und Kugelfang

In dem sich östlich des Jägerhofs ersteckendem Wiesenraum baute Persius 1840 eine Schießhütte um eine Eiche herum. Er hat das romantisch anmutende Nutzgebäude in sehr malerischer Zeichnung veröffentlicht, offenbar war ihm der kleine Bau wichtig. Der zugehörige Kugelfang war ein neugotischer, vermutlich künstlich-ruinös gestalteter Ziegelbau mit einem runden Winkelturm, in dem mittelalterliche Spolien eingemauert waren. Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg durch Vandalismus fast völlig zerstört worden, die schon zuvor stark reduzierte Schießhütte wurde in den 1930er Jahren abgerissen.[58]

Partie der „Carpathen“

Der nordöstliche Parkteil zwischen Nikolskoer Weg und dem Weg nach Moorlake wurde Ende der 1850er Jahren erworben. Es handelte sich um Forstflächen, die steil vom Nikolskoer Weg Richtung Moorlake abfallen, sie sind zudem von drei Erosionsrinnen durchfurcht. Die Erschließung gestaltete sich entsprechend schwierig, da die Wege ja nicht nur zu Fuß, sondern auch gefahrlos mit der Kutsche befahren werden sollten und daher ein gewisses Gefälle nicht überschritten werden konnte. Die Wege wurden serpentinenartig angelegt, was in den Parkplänen als eng parallel laufende Trassen erscheinet.[59] Die Benennung meinte vermutlich eine besonders abgelegene karge Bergwelt. Bezeichnender Weise wurde die Schweiz nicht hier, anknüpfend an das schon 1841 erbaute Forsthaus Moorlake, sondern am Böttcherberg mit den dortigen Schweizerhäusern thematisiert.

Die Bepflanzung besteht heute fast ausschließlich aus hoch gewachsenen Buchen, die vermutlich beim Erwerb der Forstparzellen nicht vorhanden waren, sondern erst von Carl gepflanzt wurden. Auch hier gab es Lichtungen, bespielsweise unterhalb der Viktoriabank. Der Erlebniswert dieser Partie ist - abgesehen von der bewegten Topografie - vollständig verloren gegangen, es handelt sich heute um einen Buchenwald.

Kleinarchitekturen

Das Aussehen dieses Parkteiles ist nicht durch Ansichten aus der Zeit Prinz Carls überliefert. Zweifellos überwog der Waldcharakter, war aber sicher mit Durchpflanzungen, Lichtungen und Holzarchitekturen, von denen wir nur den Namen kennen, akzentuiert. Erhalten ist nur eine steinerne Bogenbrücke, die den Fahrweg über eine Erosionsrinne führt und einen bescheidenen Blickfang vom Nikolskoer Weg darstellt. Auch hier befanden sich hölzerne Zierarchitekturen, wie der Karpathenschirm und der Moorlakeschirm, die aber nicht bildlich überliefert sind. Durch den Kraaz-Plan sind weiter Aussichtspunkte, wie die Viktoria-Bank und der nach dem Hofmarschall benannte "Monte Lucchesini" überliefert.

Wildparktor

Zu dieser Parkerweiterung gehört ein weiteres Torhaus, das wohl von v. Arnim um 1860 errichtet wurde. Als gelber Sichtziegelbau ist es wie das Obertor eine bescheidene Architektur, die allerdings einen Turm besitzt, der im veröffentlichten Entwurf niedriger war als er sich heute präsentiert. Möglicherweise war dies ein wichtiger Aussichtspunkt. Das Tor wurde als Wildparktor benannt und besitzt auch noch das eigentliche Tor.[60] Nördlich des Wildparktores hat sich einer der wenigen Parkräume erhalten.

Wildpark

Durch das Journal ist überliefert, dass Prinz Carl zunächst eine Hirschbucht angelegt hatte und später einen „Wildpark“ besaß, der mehrmals verlegt wurde.[61] Da Tore gemeinhin danach benannt wurden, was außerhalb von ihnen lag (vgl. Brandenburger Tor Berlin, Berliner Tor Potsdam), muss in Erwägung gezogen werden, dass Mitte des 19. Jahrhunderts der prinzliche Wildpark in den an den Park anschließenden Bereich des Finkenberges verlegt worden war. Dort stellt sich aber die Frage nach einer Tränke. Die Gestaltung dieser topografisch reizvollen Gebiete, die Lenné schon 1831 in seinem großen Erweiterungsplan für die Expansion der Glienicker Anlagen vorgesehen hatte, ist noch nicht erforscht. In jedem Fall muss es außerhalb des heutigen Parks im "prinzlichen Wildpark" an der heute so genannten Pfaueninselchaussee noch ein Forsthaus gegeben hat, denn das Journal vermekt, der Prinz habe diesem 1857 gebauten "Jägerhäuschen" den Namen "Wildmeisterei zu Klein Glienicke" gegeben.[62]

Partie der östlichen Parkerweiterung

1841 erhielt Carl von seinem Bruder, König Friedrich Wilhelm IV. eine sehr große Forstparzelle östlich seines bisherigen Parks geschenkt, genauer gesagt „zur dauerhaften Nutzung überlassen“, womit sich dir Parkfläche fast verdoppelte. Dieses Gebiet war also schon von Bäumen bestanden, machte aber, nach den wenigen überlieferten Bilddokumenten einen recht kargen Eindruck.[63] Hier wurde also durch Auslichtungen, Vor- und Zwischenpflanzungen gestaltet, wovon heute nur noch wenig zu erkennen ist. Das Gebiet ist auch noch nicht detailliert in seiner gertenkünstlerischen Gestaltung erforscht.[64]

Dieser Parkbereich befindet sich - in gestalterischer Hinsicht - in einem beklagenswerten Zustand. Die Instandhaltungsmaßnahmen haben sich seit den 1930er Jahren auf das Fällen überalterter Bäume beschränkt. Aber historisch getreue Nachpflanzungen oder die Freilegung zugewachsenener Parkräume fanden nicht statt. Eine Differenzierung zwischen Baumpflanzungen und Buschpflanzungen existiert nicht mehr. Das Wegenetz ist sehr schadhaft und Nebenwege sind teilweise im Bewuchs untergegangen. Sehr störend ist das Wildgehege, das bis zum Drive reicht und ihn streckenweise mit dem Maschendrahtzaun flankiert. Da der Drive hier gegen den Wiesengrund abgesenkt ist, fühlt man sich geradezu gefangen.

Laut dem Kraaz-Plan muss diese Parkpartie aber sehr erlebnisreich gestaltet worden sein. Hier waren aber weniger Bauten als gartenkünstlerisch ausgeschmückte topografische Besonderheiten die Attraktion. Gegenüber der ehemals sehr kleinteilig ausgestatteten und auf den Jungfernsee bezogene Partie des Ufer-Höhenweges, war die östliche Parkerweiterung großräumiger gestaltet. Der Wiedergewinnung dieses Parkteile sollte in den kommenden Jahrzehnten größere Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn mit dem kontinuierlichen Verlust der von Prinz Carl gesetzten Bäume, verliert diese Bereich die letzten Reize einer Parkgestaltung.

Täler

Ein Charakteristikum der Topografie des Parkerweiterungsgebietes sind vier Täler. Das südlichste barg einen natürlichen Teich und war nach dem Vorbesitzer Riecks Fenn genannt. Die anderen drei Täler blieben trocken, erfuhren aber eine Umformung, in dem ihre Sohle seespiegelartig planiert wurde.[65]. Die Anregung zu dieser Gestaltung, die in Lennés Werk nicht vorkommt, entnahm Prinz Carl wohl Pücklers „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“.

Benannt wurden diese Täler als Eichwiese, Mariental, Adjutantental und jenes mit Teich als Tal des einsamen Hirten. Von diesem Parkteil sind nicht nur die Standpunkte der Bänke überliefert, sondern auch einige Aquarelle von Julius Hennicke, die einen erstaunlichen Aussichtsreichtum bei noch recht wenig entwickelter Bepflanzung zeigen. Somit wirken die Bilder kahl, zumal sie keine Blickrahmung und keinen Mittelgrund zeigen. 1843 kritisierte der König gegenüber Persius, es gäbe zu viele Durchsichten in Carls neuen Anlagen, heute ist keine einzige mehr vorhanden.[66]

Die Erweiterungsgebiete wurden sehr gleichmäßig von Wegen erschlossen. Das stetige Ineinandergreifen von Wiesengründen als Charakteristikum der Gestaltung Lennés fehlt hier. Seiler konstatiert eine konsequente und nicht besonders raffinierte Wegführung an Hangkanten, wodurch die Fernsichten einfach zu erreichen waren.[67]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch Anlage eines umfänglichen Wildgeheges ein Teil dieses Parkbereichs für Spaziergänger unzugänglich. Nur von Randbereichen kann man das Mariental aus der Ferne erkennen. Von den Pflanzungen sind hier durch Wildverbiss nur die Bäume übrig geblieben, wodurch der Bereich östlich der Römischen Bank besonders kahl erscheint. Da die hier befindlichen Bauten Holzkonstruktionen waren, waren sie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorhanden.

Pförtnerhäuser

Nach der Parkerweiterung wurden zwei neue Parktore angelegt, eines am Abzweig des Nikolskoer Weges von der Berlin-Potsdamer Chaussee (sog. Obertor) und eines im Nordosten am Wald. Über letzteres gelangte man durch den Wald das neu erbaute Forsthaus Moorlake und Nikolskoe. Die 1838 fertiggestellte Peter und Paulskirche auf Nikolskoe diente den prinzlichen Herrschaften am Sonntag dem Gottesdienstbesuch.[68]

Das Pförtnerhaus dieses Tores ist als so genannte Einsiedelei erhalten. Es erhielt offenbar in Bezug auf Nikolskoe das Aussehen eines Blockhauses. Bauzeit und Architekt dieses heute in den baulichen Details sehr reduzierten Hauses sind nicht überliefert, doch dürfte es um 1842 von Persius gebaut worden sein.[69] Dieser hatte schon 1841 die prinzliche Unterförsterei Moorlake in Form eines Schweizerhauses errichtet, die später eine beliebte Ausflugsgastätte wurde. Hierzu vermeldete das Journal, dass am 14.7.1841 die Prinzlichen Herrschaften erstmals den "Thee im neuen Försterhause auf dem Wege zur Pfaueninsel" zu sich nahmen.[70]

Erst um 1852 wurde am Obertor als südöstlicher architektonischer Eckpunkt der Glienicker Anlagen ein neues Pförtnerhaus nach Entwurf von Ferdinand v. Arnim errichtet. Es ist ein schlichter Sichtziegelbau in Form eines kleinen Landhauses. [71] Die Einfahrt zum Drive lag westlich des Pförtnerhauses. Im 20. Jahrhundert wurde die Chaussee abgegraben und die Einmündung des Nikolskoer Weges nach Osten verlegt. Damit wurde zwar der Glienicker Park etwas vergrößert, aber das Obertor seiner Funktion beraubt und das eigentliche Tor in der Konsequenz beseitigt.

Hirschbuchten und Menagerie

Prinz Carl besaß laut Journaleintragungen Hirschbuchten, die im Standort wechselten. Lokalisierbar sind sie bislang nicht, zumal sich bei ihnen grundsätzlich die Frage nach einer Tränke stellt, für die in der Parkerweiterung ja nur der Hirtenteich in Frage kommt. Außerdem finden sich Hinweise auf Bauten für Ziertiere, die aber wohl keine regelrechte Menagerie bildeten. Veröffentlicht wurde ein reizvolles Kanarienvogelhaus nach Entwurf von Arnims, bei dem es unbekannt ist, ob es wirklich ausgeführt worden ist. [72]

Böttcherbergpark

Der Böttcherberg südlich der Berlin-Potsdamer Chaussee gehörte seit 1804 zum Glienicker Gut. Der 66 Meter über NN hohe Hügel besaß durch Tonabbau und Erosion Richtung Jagdschloss eine Schlucht. Bei der gärtnerischen Ausgestaltung Mitte des 19. Jahrhunderts akzentuierte Prinz Carl einen gebirgigen Charakter durch künstliche Felsformationen aus (Hohl-)Ziegeln und Beton. Ergänzt wurde dies durch einen Wege-Durchstich, dessen Wände Felsen simulierten.

Der Böttcherbergpark war separat umfriedet und besaß drei Zufahrten: jeweils gegenüber dem Mittel- und dem Obertor und im Süden Richtung Babelsberg. Damit war er bei Parkumfahrten an den Drive nördlich der Chaussee angebunden. Die beiden Pforten an der Chaussee sind 1939 beim Chausseeausbau beseitigt worden. Sievers beschreibt sie als doppelflügelige Eisengitter zwischen Mauerpfeilern, deren Deckplatte durch eine zapfenartige Eisenspitze bekrönt wurde. [73]

Torhaus

Das an der südlichen Zufahrt befindliche Torhaus war von Persius 1844 gebaut worden und entsprach stilistisch den gleichzeitig entstandenen Bauten des Potsdamer Wildparkes. Entsprechend der Veröffentlichung Persius´ im „Architektonischen Album“ war das Böttcherberg-Pförtnerhaus eine besonders malerische Anlage, die mit Runderker, Loggia, Pergola und Glockentürmchen am eigentlichen Tor gewissermaßen die Abbreviatur einer Potsdamer Villa darstellte. Das Haus ist nach 1945 zerstört worden, bislang sind auch keine Fotografien bekannt geworden. [74] Erhalten hat sich aber die benachbarte prinzliche Unterförsterei, ein in seinen neugotischen Stilformen wohl auf die Babelsberger Architekturen bezogener Bau von Persius von 1840 in der Achse der Barockallee.

Loggia Alexandra

Für den Böttcherberg haben sich verschiedene Entwürfe zu einem Prinzenschloss erhalten, das auch auf Lennés Erweiterungsplan von 1831 eingetragen ist, aber nie verwirklicht wurde. Stattdessen wurde auf dem Böttcherberg 1869/70 von Petzholtz und dem Bildhauer Alexander Gilli die Loggia Alexandra als Erinnerung an die 1860 verstorbene Schwester Charlotte (Zarin Alexandra Feodorowna) erbaut. Die dreibogige Loggia war nach Entwurf Gillis prachtvoll ausgemalt, durch eine Büste der Zarin geschmückt und von einer Aussichtsterrasse bekrönt.[75]

1978 war die Loggia Alexandra durch andauernden Vandalismus schwer zerstört. Eine Instandsetzung war auch deshalb unterblieben, da seit den 1930er Jahren eine Umsetzung in den Park nördlich der Berlin-Potsdamer Chaussee erwogen wurde. Nach einer grundlegenden Instandsetzung in den 1980er Jahren musste die Loggia zum Schutz vollständig vergittert werden. Bei einer weiteren Restaurierung wurden die Wandmalereien wieder zur ursprünglichen Farbigkeit gebracht und 2001 eine Verglasung vorgenommen.

Schweizerhauspartie

Zum Böttcherberg gehörten auch acht Häuser im Schweizerhausstil, die Carl 1863-67 durch von Arnim auf angrenzenden Grundstücken sukzessive erbauen ließ. Diese sehr malerischen Bauten dienten zwar auch Staffage für die Parklandschaft hatten aber eine wirtschaftliche Funktion, da sie als Mietobjekte vorgesehen waren. Da sich die Vermietung als schwierig erwies, wurden die Schweizerhäuser zumeist von Hofangestellten bewohnt.

Die Anregung zu diesen Bauten dürfte Carl durch Veröffentlichungen erhalten haben. 1861 aber kann er während seines Schweiz-Aufenthalts auch solche Häuser im Original studiert haben. Das Besondere an den Glienicker Schweizerhäusern ist, dass nicht nur malerische Details von Schweizerhäusern übernommen wurden. Üblich war seinerzeit das Dekorieren von modernen Bauaufgaben, wie Bahnhöfe, Hotels und Ausflugsgaststätten im Schweizerhausstil, der ihnen völlig unangemessen war. Prinz Carl aber ließ Häuser bauen, die dem Schweizer Typus des „Chalet“ in erstaunlich getreuer Weise entsprechen.[76]

Soweit den überlieferten Karten zu entnehmen, war der Böttcherberg nicht gegen die Schweizerhauspartie abgegrenzt. Vielmehr diente der Bäkekanal als neue Parkgrenze im Süden und die zur Erschließung der Schweizerhäuser notwendige Parkstraße war am vordersten Schweizerhaus durch ein Gittertor zu versperren. Grundbuchamtlich wurden die Schweizerhäuser aber nicht dem Park zugeschlagen, so dass sie auch nicht Teil des Gutsbezirks wurden, der 1920 nach Berlin eingemeindet wurde. Daher verlief in diesem Bereich ab 1961 die „Berliner Mauer“, für die vier Schweizerhäuser abgerissen wurden.

Arbeiterhaus

Das stilistisch ähnlich scheinende nördlichste Haus nahe der Königstraße am Friedhof ist kein Schweizerhaus sondern ein Arbeiterhaus für die Glienicker Anlage mit acht Wohnungen. Es entstand 1873/74 und ist typologisch interessant, da es im Grundriss die typischen minimierten Stube-Kammer-Kammer Wohnungsgrundrisse des frühen Mietshausbaus aufweist.[77]

Am Kapellenbau von Klein-Glienicke hatte Prinz Carl keinen Anteil. Seine Kirche war St. Peter und Paul auf Nikolskoe, zu der er über seinen Geburtstag, dem Peter und Pauls-Tag einen immer wieder im Journal benannten Bezug hatte. Unter St. Peter und Paul ließ er für seine Familie eine Gruft bauen. Den Bau der spielzeughaften Glienicker Kapelle überließ er seinem Bruder Wilhelm und dessen Frau Augusta, das recht kleine Grundstück aber stiftete Prinz Carl, der ja auch fast alle angrenzenden Grundstücke besaß.

Restauration

Südlich der Berlin-Potsdamer Chaussee nahm Prinz Carl 1874 eine letzte Parkerweiterung vor. Gegenüber dem Wirtschaftshof hatte Carl 1843 das 7.500 qm große Grundstück des Grunwald´schen Caféhauses erworben, um hier eine lärmende Schankwirtschaft zu unterbinden. 1873/74 ließ er neben dem alten Caféhaus durch Petzholtz die „Restauration“ erbauen und anschließend den Altbau abtragen. Dieses zweigeschossige spätklassizistische Palais war eine Art Restaurant mit Fremdenzimmern, das der Prinz gelegentlich auch für seine Gäste und für Festivitäten nutzte.[78]

Damit gehörten – abgesehen von einem schmalen Friedhofsstreifen – beide Straßenseiten zwischen Glienicker Brücke und Nikolskoer Weg dem Prinzen. Das Grundstück wurde aber – wie die Schweizerhäuser – nicht verwaltungstechnisch in das prinzliche Anwesen einbezogen und daher später nach Neubabelsberg eingemeindet und kam mit diesem 1938 zu Potsdam. Somit lag das Haus ab 1945 unmittelbar an der Grenze zwischen Potsdam und dem amerikanischen Sektor von Berlin und wurde 1961 beim Bau der Berliner Mauer in diese mit einbezogen. Mitte der 1970er Jahre wurde es beim Ausbau der „Staatsgrenze“ abgerissen. Bislang sind weder Baupläne noch historische Fotos aus der Zeit vor 1945 bekannt geworden.

Jagdschlossgarten

Der Jagdschlossgarten war die späteste Parkanlagenerweiterung, die Prinz Carl in Glienicke vornahm. Er war ein in sich abgeschlossener Parkgarten, der aber optisch die älteren Anlagen ergänzte. Offiziell wurde die Anlage für Prinz Carls Sohn Friedrich Karl angelegt. Letzterer aber hatte seinen Lebensmittelpunkt im Jagdschloss Dreilinden und interessierte sich nicht für die Gestaltung des Jagdschlosses Glienicke. Daher kann man den Jagdschlossumbau und die Anlage des Jagdschlossgartens als alleiniges Werk des Prinzen Carl bezeichnen.[79]

Das Grundstück des barocken Jagdschloss war ein längliches Rechteck und wurde vom Waisenhaus des Wilhelm von Türk genutzt. Noch vor dem Erwerb dieses Grundstücks kaufte Carl angrenzende Parzellen, ließ sich vom König das „Alluvium“ (Schwemmland) schenken und vereinigte 1859 alles zu einer neuen Fläche auf der er den Jagdschlossgarten vollständig neu anlegte. Der Jagdschlossgarten war ein in sich abgeschlossener Parkgarten, der aber optisch die älteren Anlagen des Prinzen Carl ergänzte.

Mit dem Tod Friedrich Wilhelms IV. und der Krönung seines Bruders Wilhelm 1861 gelangte Carl, nun allerdings endgültig politisch kalt gestellt, in den Genuss der Gewinne der Fidei-Commis-Güter Flatow und Krojanke in Westpreußen. Damit hatte er erstmals reiche Finanzmittel für seine Leidenschaften. Da der König seit 1858 bereits regierungsunfähig war, war sein Tod absehbar. Man darf also spekulieren, dass Prinz Carl bei der Planung der Jagdschlossanlagen, die Westpreußischen Güter-Einnahmen bereits einkalkuliert hatte.

Waisenhaus

Um die Türksche Stiftung, als Betreiber des Waisenhauses zum Verkauf des Jagdschlosses zu bewegen, hatte Carl das Eulenburgsche Anwesen südlich der Restauration und östlich des Jagdschlosses erworben und ließ dort die vielgestaltige Baugruppe eines neuen Waisenhauses in kostengünstiger Fachwerkbauweise bauen. Richtung Jagdschloss hatte er aber einen Grünstreifen abgetrennt und bepflanzt, um eine Sichtschranke zum künftigen Waisenhaus zu besitzen.[80] Die später baulich erweiterte Anlage enthält heute attraktive Wohnungen.

Jagdschloss und Nebengebäude

Das Jagdschloss-Anwesen wurde 1859-1862 nach Plänen Ferdinand von Arnims umgebaut. Das Jagdschloss selbst wurde auf fast doppelte Grundfläche erweitert. Der nördliche Nebenflügel wurde als Kavalierbau, der südliche zum Stall- und Remisenbau ausgebaut. Letzterer erhielt eine hohe Durchfahrt, die als Durchblick auf das Babelsberger Dampfmaschinenhaus fungierte. Zwischen Schloss und Stall wurde als Neubau das Küchenhaus eingefügt. Die Bauten wurden im Ehrenhofbereich mit eisernen Treillagen untereinander verbunden.

Alle Bauten wurden im vergleichsweise prachtvollen Neobarockstil gestaltet. In Potsdam stehen diese Stilformen isoliert dar. Es wird vermutet, dass Carl sich durch neobarocke Bauten in und um St. Petersburg anregen ließ, die seinerzeit in Rückbezug auf die Zeit Zar Peters I. entstanden. Prinz Carl bezog sich auf die Zeit des Großen Kurfürsten, der das ursprünglich ja sehr bescheidene Jagdschloss Glienicke hatte erbauen lassen.

Kurfürstentor

Als Haupttor des Glienicker Jagdschlossanwesens fungierte nicht das Tor zur Barockallee am Ehrenhof, sondern das Kurfürstentor an der damaligen von-Türk-Straße. Die heutige Zufahrt an der Chaussee existierte nicht. Vielmehr fuhr man vom Johannitertor zum Kurfürstentor und kam somit zur Vorfahrt des Jagdschlosses, das entsprechend nicht vom Ehrenhof her betreten wurde, also wie das Schinkel-Schloss eine ungewöhnliche Erschließung besaß.

Ehrenhof

Zum Ehrenhof gelangte man durch ein Portal in der Nord-Treillage oder über das Tor an der Barockallee Richtung Dorf. Hier wurden die Hirschfiguren aufgestellt, die sich bis dahin am Haupttor des Schinkel-Schlosses befanden. Der Ehrenhof war durch die berankten Treillagen und durch das riesige geometrische Teppichbeet vor dem Schloss eine Art Blumengarten. Doch sind die klassischen Unterteilungen der englischen Landschaftsgartenkunst innerhalb des Jagdschlossgartens nicht mehr auszumachen. Dennoch wurde auch kein neobarocker Garten angelegt. Vielmehr wurden kleine formale Anspielungen an barocke Gartenkunst vorgenommen. So auf der Gartenseite des Jagdschlosses, wo um den Springbrunnen volutenförmige Beet-Formationen angelegt wurden.

Garten

Der eigentliche parkartige Garten wurde von einem Drive erschlossen, der vom Brückentor an der Glienicker Brücke zur Jagdschloss-Vorfahrt verläuft. Laut v. Krosigk teilt dieser Fahrweg den Jagdschlossgarten in einen auf das Jagdschloss ausgerichteten Teil und einen Teil, der die optische Erweiterung des Glienicker Pleasuregrounds nördlich der Chaussee ist. Hier liegt der Schlossteich, der durch die Wasserspiele des Pleasuregrounds gespeist wurde.[81]

Der Hauptaussichtsplatz befindet sich mitten im Garten und hat seine Hauptsicht auf den Pleasureground und die Löwenfontäne. Ergänzt wurde dies durch einen Aussichtsplatz an der Glienicker Lake, von dem man einen herrlichen Blick auf Babelsberg und Potsdam hat. Die Glienicker Lake ist mit vielen Sichtachsen in den Jagdschlossgarten eingebunden.

Würdigung

Unter den zahlreichen formal ähnlichen Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts ragt der Park Klein-Glienicke durch die hohe Qualität sowohl der Bauten als auch der Gartenkunst heraus, auch wenn die östlichen Parkbereiche noch nicht gartenkünstlerisch wiederhergestellt sind. Der Park besticht auch durch seine landschaftliche und gestalterische Vielfalt. Zudem ist er durch die intensive Gestaltung des Prinzen Carl eine besonders persönlich geprägte Anlage.

Einzelnachweise

  1. Berlin Handbuch,Das Lexikon der Bundeshauptstadt,Berlin: FAB, 1993, S.653
  2. Die Baudaten fast sämtlich nach Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Berlin; München 1994. Die weiteren Angaben in Johannes Sievers, Bauten für den Prinzen Carl von Preußen (Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk), Berlin 1942
  3. Gabriele Schultheiß-Block (Hg), Das gantze Eyland muß ein Paradies werden. Jagdschloss Glienicke, Ausstellungskatalog, Berlin 1987
  4. Ausführlich bei: Michael Seiler, Die Entwicklungsgeschichte des Landschaftsgartens Klein-Glienicke 1796-1883, Dissertation Hamburg 1986, S. 22ff
  5. Seiler, Dissertation 1986, S.44
  6. Seiler, Dissertation 1986, S. 85
  7. Seiler, Dissertation 1986, S. 111
  8. Seiler, Dissertation 1986, S. 56
  9. Jürgen Julier, Glienicke im 20. Jahrhundert, in: Schloß Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 185ff
  10. Julier, Glienicke im 20. Jahrhundert, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 185 Hiernach auch die folgenden Daten
  11. Michael Seiler, Martin Sperlich, Schloß und Park Glienicke (Zehlendorfer Chronik 1/77), Berlin 1987; Klaus von Krosigk, Heinz Wiegand, Glienicke (Berliner Sehenswürdigkeiten 6), Berlin 1992
  12. Jürgen Julier, Zum Gedenken an Friedrich Baron Cerrini de Montevorchi, in: Schloß Glienicke – Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 7
  13. Margret Schütte, Prinz Friedrich Carl Alexander von Preußen (Biografische Skizze), in: Schloß Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog Berlin 1987. S. 191-210
  14. Seiler, Dissertation 1986, S. 227f.
  15. Helmut Börsch-Supan, Prinz Carl von Preußen, die Maler und die Bildhauer, in: Schloß Glienicke – Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 212
  16. Malve Gräfin Rothkirch, Prinz Carl von Preußen, Kenner und Beschützer des Schönen, Osnabrück 1981
  17. Seiler, Dissertation 1986, S. 235 ff.
  18. Friedrich Wilhelm Goethert, Katalog der Antikensammlungen des Prinzen Carl von Preußen im Schloß zu Klein-Glienicke bei Potsdam, Mainz 1972
  19. Michael Seiler, Martin Sperlich, Schloß und Park Glienicke (Zehlendorfer Chronik 1/77), Berlin 1987; Klaus von Krosigk, Heinz Wiegand, Glienicke (Berliner Sehenswürdigkeiten 6), Berlin 1992
  20. Seiler,Dissertation 1986, S. 113
  21. Jürgen Julier, Parkgebäude nach Entwurf Schinkels, in: Schloß Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungkatalog 1987, S. 41
  22. Tilo Eggeling, Ludwig Persius als Architekt in in Glienicke, in: Schloss Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 63
  23. Julier, Parkgebäude... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 36
  24. Michael Seiler, Entstehung des Landschaftsgartens Klein-Glienicke, in: Schloß Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 141
  25. Julier, Parkgebäude... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 36
  26. Sepp-Gustav-Gröschel, Glienicke und die Antike, in: Schloß Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog Berlin 1987, S. 248ff stellt keine Bezüge zwischen Prinz Carl und dem antiken Knabenchor-Leiter her.
  27. Julier, Parkgebäude... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 33-38
  28. Seiler, Dissertation 1986, S. 260
  29. Gröschel, Glienicke und die Antike, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 264
  30. Julier, Parkgebäude nach Entwürfen Schinkels, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 35
  31. Zum Antikenprogramm und der Antikenrezeption: Gröschel, Glienicke und die Antike, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke1987, S. 243-267
  32. Andreas Bernhard, Die Bautätigkeiten der Architekten v. Arnim und Petzholtz, in: Schloß Glienicke – Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 84
  33. Gerd H. Zuchold, Der Klosterhof des Prinzen Carl im Park von Klein-Glienicke (Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 20/21), Berlin 1993
  34. Dieser Entwurf ausführlich behandelt bei: Sievers, Schinkel-Lebenswerk Prinz Carl 1942, S. 126ff
  35. Eggeling, Persius in Glienicke, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 64
  36. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 99f
  37. Johannes Sievers, Die Möbel (Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk), Berlin 1950, S. 24f
  38. Winfried Baer, Zur Frage der Möblierung von Schloss Glienicke, in: Schloss Glienicke Bewohner Künstler Parklandschaft, Ausstellungskatalog 1987, S. 222
  39. Sperlich/Seiler, Zehlendorfer Chronik 1987, S.30
  40. Seiler, Entstehungsgeschichte... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 149
  41. Sperlich/Seiler, Zehlendorfer Chronik 1987, S.13
  42. Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S.417f
  43. Seiler, Entstehungsgeschichte... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 141
  44. Eggeling, Perisus in Glienicke, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 72-74; Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloss Glienicke 1987, S. 81-83
  45. Ausstellungskatalog Schloss Glienicke 1987, S. 388
  46. ausführlich zu Gestaltung und Bepflanzung bei Seiler, Dissertation 1986, S. 189-195
  47. Eggeling, Persius in Glienicke, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 71.73
  48. Zitiert nach Seiler: Entstehungsgeschichte... in: Ausstelllungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 148
  49. Der Geschützplatz ist durch ein Foto Wolfgabg Sievers von 1934 überliefert, auf dem die Rohre auf dem Rasen liegen, also nicht mehr aufgestellt waren in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987,S. 415f
  50. Eggeling, Persius in Glienicke, in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S.66-71
  51. Seiler, Entstehungsgeschichte... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 148f
  52. Seiler, Dissertation 1986, S. 123
  53. Seiler, Dissertation 1986, S. 227f; Seiler, Entstehungsgeschichte... in: Ausstellungskatalog 1987, S. 149; Eggeling, Persius in Glienicke, in: Ausstellungskatalog Schloss Glienicke 1987, S. 78
  54. Eggeling, Persius in Glienicke in: Ausstellungskatalog Schloss Glienicke, 1987, S. 73f, Als Katalognummer 136 dort ein nicht bei Sievers abgebildetes Foto aus seinem Nachlass, das noch die Gesamtanlage zeigt.
  55. Seiler, Dissertation 1986, S. 229
  56. Julier, Parkbauten... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 38
  57. Eggeling, Persius in Glienicke in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 76f
  58. Eggeling, Persius in Glienicke in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 76f
  59. Seiler, Dissertation 1986, S.
  60. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Schloß Glienicke, Ausstellungskatalog 1987, S. 87, dort auch Sievers-Foto von um 1934 mit Resten des Staketenzauns
  61. Seiler, Dissertation 1986, S.232f
  62. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S.88
  63. Seiler, Dissertation 1986, S. 232
  64. Seiler, DIssertation 1986, S.230
  65. Seiler, Dissertation 1986, S 229
  66. Seiler, Dissertation 1986, S. 231
  67. Seiler, Dissertation 1986, S. 230f
  68. Wilfried M. Heidemann, St. Peter und Paul auf Nikolsloe 1838-1988, Berlin 1988
  69. Bislang ist nur ein historisches Foto der Zeit um 1932 aus dem Nachlass Cerrini bekannt, abgebildet in Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 373
  70. Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 372
  71. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S.87; Sievers Schinkel-Lebenswerk Bauten für den Prinzen Carl, 1942, S. 142 bildet die Anlage noch mit dem eigentlichen Tor und Staketenzaun ab. Auf dieser Aufnahme von 1934 ist die Chausee noch nicht abgegraben und die Anlage steht entsprchend noch direkt an der Straße.
  72. Architektonisches Skizzenbuch 1864 Heft III, Blatt I
  73. Sievers, Schinkel-Lebenswerk Prinz Carl, 1942, S. 144
  74. Eggeling, Persius in Glienicke, in:Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 78f; Sievers, Schinkel-Lebenswerk Prinz Carl, 1942, S. 143f beschreibt das Haus als Bestand, hat aber kein Foto anfertigen lassen.
  75. Bernhrad, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 95-98
  76. Bernhard, Die Bautätiglkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 93-95
  77. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 95
  78. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 101f
  79. Gabriele Schultheiß-Block, Das gantze Eyland muss ein Paradies werden, Ausstellungskatalog Berlin 1987; Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 88-93
  80. Bernhard, Die Bautätigkeit... in: Ausstellungskatalog Schloß Glienicke 1987, S. 88
  81. Klaus von Krosigk und Heinz Wiegand, Glienicke, 1992,S. 59

Literatur

  • Johannes Sievers, Bauten für den Prinzen Carl (Karl Friedrich Schinkel – Lebenswerk), Berlin 1942
  • Friedrich Wilhelm Goethert, Katalog der Antikensammlungen des Prinzen Carl von Preußen im Schloß zu Klein-Glienicke bei Potsdam, Mainz 1972
  • Michael Seiler, Martin Sperlich, Schloß und Park Glienicke (Zehlendorfer Chronik 1/77), Berlin 1977, erw. Auflage 1987
  • Malve Gräfin Rothkirch, Prinz Carl von Preußen, Kenner und Beschützer des Schönen, Osnabrück 1981
  • Klaus von Krosigk, Gartendenkmalpflege – Der Landschaftsgarten von Klein-Glienicke (SenStadtUm), 1984
  • Klaus von Krosigk, Heinz Wiegand, Glienicke (Berliner Sehenswürdigkeiten 6), Berlin 1984, erw. Auflage 1992
  • Michael Seiler, Die Entwicklungsgeschichte des Landschaftsgartens Klein-Glienicke 1796-1883, Dissertation Hamburg 1986
  • Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin (Hg), Schloss Glienicke, Ausstellungskatalog, Berlin 1987
  • Gabriele Schultheiß-Block (Hg), Das gantze Eyland muß ein Paradies werden. Jagdschloss Glienicke, Ausstellungskatalog, Berlin 1987
  • Gerd H. Zuchold, Der Klosterhof des Prinzen Carl im Park von Klein-Glienicke (Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 20/21), 2 Bände, Berlin 1993