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Didier Tauzin 2016

Didier Tauzin, auch genannt Thibault (geboren am 24 September 1950 in Dakar, Senegal), ist ein ehemaliger Generalmajor des französischen Militärs. Er ist insbesondere für seine maßgebliche Beteiligung im Bürgerkrieg in Ruanda bekannt sowie für seine Ausführungen und Anfechtung der Entscheidungen der internationalen „Mucyo-Kommission“, die nach dem Bürgerkrieg u.a. zur Aufklärung entstanden ist. Für die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich in 2017 strebt er seine Kandidatur an.

Schul- und Ausbildung

Als Sohn des Soldaten Raoul Tauzin und Mutter Jane Renaudin besuchte er im Kindesalter die kommunale Schule „d’Aubeterre-sur-Dronne“ in der französischen Region Charente in Frankreich. Von 1956-1957 lebte die Familie in Marokko, da sein Vater dort stationiert war, worauf er nach Charente zurückkehrte. Bereits drei Jahre später zogen sie nach Zentralafrika, wo Didier Tauzin in Bouar die Schule besuchte. Im Jahr 1962 kehrte die Familie erneut nach Frankreich zurück, wo Didier Tauzin in La Flèche in der Region Sarthe in einer öffentlichen Militärschule „Prytanée national militaire“ während der nächsten acht Jahren aufgenommen und ausgebildet wurde. 1971 wechselte er dann zur höheren Militärschule (Generalstabsschule) „École spéciale militaire de Saint-Cyr“ in der französischen Bretagne.

Militärkarriere

In 36 Jahren beim Militär, darunter 30 Jahre in Führungspositionen, war Didier Tauzin für rund 20 militärische Operationen verantwortlich. Die meisten Operationen waren sehr speziell, wie u.a. die Befreiung von Geiseln und Hilfeleistung der ansässigen Armeen in Krisengebieten. Ausser seiner Auslandsoperationen hatte er mehrere Funktionen u.a. als Ausbildungsleiter, Verantwortlicher für höhere Ausbildungen zu Offizieren, Administration und die Besetzung und Neuaufstellung der ansässigen Armee und deren Truppen.

Er war von 1992 bis 1994 Oberbefehlshaber der ersten Fallschirminfanterie der französischen Marine („1er régiment de parachutistes d’infanterie de marine) mit Sitz in Bayonne in Frankreich.

Aufgrund seiner Beteiligung im Ruanda-Konflikt u.a. als Kommandant der Operation „Chimère“ und seiner Mitwirkung an der Operation „Turquoise“ werden seine Einheit und er als Befehlshaber des Genozids beschuldigt. Er verteidigt sich gegen die Anschuldigungen in seinen Büchern, „Rwanda: je demande justice pour la France et ses soldats.“ und „La Haine à nos trousses à Kigali à Paris“.

In 2004/2005 war Didier Tauzin Kommandant des „service militaire adapté“, einer Organisation zur Wiedereingliederung von benachteiligten Jugendlichen aus den französischen „Übersee-Départements“ in die Gesellschaft und Wirtschaft in ihren Heimatregionen. Rund acht Truppen kehrten in den Jahren wieder zurück in die „départements“ und Überseegebiete, wobei es insgesamt etwa 3.500 Frauen und Männer waren. Dabei unterstützte er sie sich in die Gesellschaft wieder einzugliedern.

Nach dem Militär

Nach seiner langjährigen Tätigkeit beim Militär lehrte Didier Tauzin an der Universität „université de Sceaux“ die Themen und Fächer Verhaltensethik, Entscheidungstreffung und Ethik in internationalen Beziehungen für den Masterstudiengang Diplomatie unter der Leitung von Sélim el-Sayegh. Er referierte auf vielen Konferenzen, hauptsächlich zur Thematik des Ruanda-Konfliktes und der internationalen Situation in Bezug auf Afrika, größtenteils in Kolloquien an der Universität „de Kaslik“ in Libanon.

Er engagierte und widmete sich daneben auch sozialen Projekten. Didier Tauzin errichtete mit seiner Frau, mit der er zwei Kinder adoptierte, ein eigenständig finanziertes Schulprojekt in Sédhiou (Region Casamance, Senegal). Für die Implementierung des Projekts gründete er einen Verbund „Compagnons bâtisseurs d’espoir“ sowie eine Firma in Frankreich („CBE Eco“), die heute jedoch nicht mehr existiert. Didier Tauzin gründete im Senegal ebenfalls einen landwirtschaftlichen Betrieb mit dem hauptsächlichen Anbau von Bananen und Gemüse sowie eine weitere Schule.

Politisches Engagement

Didier Tauzin 2016

Didier Tauzin gehört keiner Partei an, wobei er sich in 2012/2013 der Opposition anschloss und sich gegen die Erlaubnis der homosexuellen Eheschließung aussprach, wobei dies vor allem die künstliche Befruchtung und die Leihmutterschaft betraf. Spannungen zwischen ihm und einigen Politikern sind vorhanden, darunter Manuel Valls, der ihn als Faschist bezeichnete und ihm anti-demokratische Sicherheitspolitikvorstellungen vorwarf. Didier Tauzin veröffentlicht seine politischen Ansichten mit seinen Publikationen und Büchern, u.a. „Rébâtir la France“ (Januar 2015). Seine Ausführungen basieren auf die für ihn notwendige Neugestaltung der Politik, wobei er als sein zu erreichendes Ziel die Notwendigkeit der Einführung der auf den Menschen und die Bürger massgeschneiderten Politik bezeichnet, die die Grundlage ist, gestützt worauf die Wirtschaft, die Bildung, die Medizin und die menschlichen Aktivitäten sukzessive im Dienste des Menschen und des Bürgers gestellt werden muss. Das Buch verkaufte sich über 11.500 Mal.

In 2015 erklärte er gegenüber der russischen Presse („Sputnik“), dass es essentiell ist, islamistische Terrororganisationen (darunter der islamische Staat) und deren Verbündete zu zerschlagen und zu zerstören sowie dass Russland und Frankreich dies mit vereinten Kräften tun sollten.

Im Mai 2016 bestätigte er durch ein auf seiner Internetseite veröffentlichtes Video, dass er als Präsidentschaftskandidat für die Wahl in 2017 kanditieren wird. Zuvor publizierte er im Februar 2016 sein zweites Buch: „Rébâtir la France-Le projet présidentiel“. In seinem Buch setzt er sich für die Verantwortung eines jeden Mitbürgers in Frankreich und für die Einführung einer direkten Wahl (référendum d’initiative populaire“).

Quelle