Benutzer:AndyNE/Werkstatt/Aal-Prinzip
Das Aal-Prinzip (Abkürzung für „Andere arbeiten lassen“) bezeichnet die ironische Umschreibung für das Web 2.0-Prinzip des User Generated Contents („vom Nutzer erzeugte Inhalte“). Erstmals vorgetragen wurde es von Dr. Andreas Weigend, früher Chefentwickler bei Amazon.de, auf dem Next 10 Years-Kongress und wurde zuerst vor allem von Bloggern übernommen und verbreitet.
Es kritisiert das Verhalten von Medien und Unternehmen, die mit von Benutzern erstellten Inhalte (z.B. über Werbeeinnahmen oder den Weiterverkauf) Gewinne machen. Vereinfacht ausgedrückt stellt das Unternehmen nur eine leere Seite bzw Plattform zur Verfügung, die Benutzer mit Inhalt füllen sollen.
Dies stellt eine moderne Variante der „Mitmach“-Formen dar, wie sie bereits von Printmedien beispielsweise durch die Veröffentlichung von Kochrezepten der Leser praktiziert werden, deren Aufbereitung aber mehr Arbeit benötigt und üblich in nur geringerem Maße eingesetzt wird.
Bekannte Beispiele
eBay und Amazon stellen lediglich den Onlinemarktplatz bereit, die User kaufen, verkaufen und bewerten (fast ausschließlich) selbst.
YouTube und ähnliche Firmen, dessen Benutzer Videos, Bilder und ähnlichen Content hochladen und dabei ihre Urheberrechte zur Veröffentlichung und zum Weiterkauf übertragen.
Abwandlungen
im Internet:
Wikipedia stellt die Plattform bereit, die die Benutzer mit Artikeln, Bildern und anderen Inhalten füllen, sowie teils sogar die Plattform-Software weiterentwickeln und ihre Arbeit unter der GNU GPL-Lizenz veröffentlichen. Wikipedia selbst ist ein Non-Profit-Projekt, jedoch können deren Inhalte gemäß der Lizenz z.B. als Bücher gedruckt und verkauft werden.
in Printmedien:
Mittlerweile breitet sich das Aal-Prinzip auch ausserhalb des Internets immer weiter aus, wobei fast immer auch das Internet zur Übertragung an die Unternehmen benutzt wird.
Die Zeitschrift MAX des Burda-Verlags sucht nach „neuen Talenten, nach frischen Ideen, ausgefallenen, schönen, skurrilen und lustigen Bildern“ und versucht die User mit Sprüchen wie „Can i beat`em?!“ zum mitmachen zu bewegen. Zumindest einen Teil der Zeitschriftinhalte sollen die Leser selbst produzieren. Zu den Honoraren äußert sich der Verlag wie folgt: „Wir können leider kein Fotohonorar bezahlen. Aber jeder Flickr-Fotograf wird namentlich genannt, bekommt also einen Credit. Und eine MAX-Ausgabe gibt’s natürlich per Post.“ [1]
Quellen
- ↑ „Kostenlose Fotos für MAX“, MAX Magazine und Bildanfrage für Veröffentlichung in der MAX Magazin bei flickr.com
Weblinks
- „Lass das doch die Community machen“ bei heise.de
- „Die Mär vom Geschäft mit Web 2.0“ bei spiegel.de
- Web 2.0 - Das Internet wird sozial bei faz.net