Benutzer:Arcitorius10/Fimoik
FIMO ist eine eingetragene Marke für Modelliermassen der STAEDTLER Mars GmbH & Co. KG. Der Markenname ist ein Silbenwort aus dem Spitznamen der FIMO-Entwicklerin Sophie Rehbinder-Kruse, Fifi, sowie Modelliermasse. FIMO war die erste Modelliermasse, die im Backofen gehärtet werden konnte.
Eigenschaften und Zusammensetzung
FIMO ist eine leicht formbare, ofen- oder lufthärtende Modelliermasse. Gegenüber Knetmasse ist das ofenhärtende Material im rohem Zustand erheblich fester, ermöglich durch seine größere Reißfestigkeit das Modellieren von filigranen Objekten und kann bei 110 °C ausgehärtet werden. Dabei geliert das enthaltene Kunststoffpulver und bildet nach dem Abkühlen einen harten Festkörper.[1]
Bei lufttrocknenden FIMO-Materialien XX. Fester als Ofenknete XX???
In rohem Zustand kann die Modelliermasse variabel geformt oder mit flüssigen Farben oder Pulvern gemischt oder bedeckt werden.[2] Die ausgehärtete Modelliermasse kann lackiert oder bemalt sowie mechanisch bearbeitet werden: Feilen, Schleifen, Bohren, Drechseln.
Ofenhärtende Modelliermasse besteht nach Angabe des Herstellers aus Kundststoffpulver (PVC), phthalatfreien Weichmachern und Additiven. Lufttrocknende Modelliermasse besteht aus Kaolin (basic, natural), Wasser und Additiven. Die verschiedenen Farben der Modelliermassen entstehen durch Beimengung von Farbpigmenten.[3]
Verwendung
Die Modelliermasse findet Verwendung als Kinderspielzeug, im Hobby- und Kreativbereich, im Schmuckdesign, in der angewandten Kunst sowie in der pädagogischen bzw. therapeutischen Arbeit.
FIMOair ist für pädagogische Zwecke in Schulen, Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen geeignet.[4]
Man kann aus ihr u. a. Figuren, Puppen, Miniaturen, Dekorationsartikel und Schmuck herstellen.
FIMO Daneben wird alternativ von STAEDTLER die Produktlinie FIMOair angeboten - eine an der Luft und bei Raumtemperatur aushärtende Modelliermasse. Laut herstellerspezifischer Gebrauchsanweisung besitzt die FIMO Modelliermasse folgende Charakteristiken: „In rohem Zustand kann sie vielfältig bearbeitet werden (mit flüssigen Farben oder Pulvern gemischt oder bedeckt werden, gestempelt, texturiert u. v. m.). Aber auch nach dem Härten kann sie noch z. B. bestempelt, geschnitzt, gedrechselt, gebohrt, geschliffen und poliert, mit z. B. Acrylfarben bemalt oder mit farbigem oder klarem Lack lackiert werden. Man kann aus ihr etwa Figuren, Puppen, Miniaturen, Dekorationsartikel, Schmuck oder Mosaiksteine herstellen.
Anwendungs- und Gesundheitsrisiken
Laut Altersempfehlungen des Herstellers ist FIMO für Kinder ab acht Jahren geeignet. Das Aushärten mittels einer Wärmequelle sollte unter der Aufsicht von Erwachsenen erfolgen. Wird FIMO entgegen der sachgemäßen Verwendung verschluckt, härtet es durch die Magensäure aus und kann innere Verletzungen durch scharfkantige Ausformung verursachen. Bei Verschlucken ist unbedingt ein Arzt hinzuzuziehen.
Laut Herstellerempfehlung darf auch bei sachgemäßer Verwendung die vorgeschriebene Temperatur von 130 °C nicht überschritten werden, da ansonsten vermehrt gesundheitsschädliche Salzsäuredämpfe entstehen können. Demnach wird auch empfohlen, während der Aushärteerwärmung Abstand zu halten, die Umgebung fortlaufend gut zu lüften und die Temperatur- und Zeitgrenzen keinesfalls zu überschreiten.
Entsprechend diesen Gefahren sind Kinder bei der Verwendung und Durchführung des Aushärtevorgangs unter Aufsicht zu halten.[5]
Toxizität
FIMO entspricht der EU-Spielzeugrichtlinie und der entsprechenden EN-Norm EN71 Teil 5, welche Anforderungen an die Stoffe und Werkstoffe festlegt, die in chemischem Spielzeug – ausgenommen Experimentierkästen – verwendet werden. Auf Grund dessen ist FIMO berechtigt, das CE-Zeichen zu tragen, was der Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Inverkehrbringung innerhalb der gesamten EU entspricht. FIMO fällt unter die Normung laut EN71 Teil 5, da dieses Produkt ein „im Ofen zu härtendes weichmacherhaltiges Modelliermassen-Set“ ist.
In den Vereinigten Staaten wird FIMO im Abstand von fünf Jahren vom Duke University Medical Center überprüft und durfte bislang aufgrund der jeweils ausgestellten Unbedenklichkeitsbescheinigungen in den USA das AP-Siegel non-toxic von ACMI (Arts and Crafts Material Institute) tragen.[6]
Trotz der formalen Zulassungen, welche die Vermarktung des Produktes legitimieren, ist im Zuge der allgemeinen Debatte zu Gesundheitsrisiken von erwärmten Kunststoffen und Weichmachern folgendes anzumerken:
- die Zeitschrift Ökotest hat 1993 verschiedene dauerhaft und nicht-dauerhaft aushärtende Modelliermassen – darunter FIMO – untersucht und getestet. Von 21 untersuchten Modelliermassen gehört FIMO zu der Gruppe der drei dauerhaft aushärtenden Modelliermassen, die allesamt als nicht empfehlenswert eingestuft wurden. Diese Modelliermassen tragen eine zusätzliche Anmerkung Warnhinweis des Herstellers: Kein Kinderspielzeug (seither sind die in der EU seit 2007 in Kinderspielzeug verbotenen phthalathaltigen Weichmacher durch andere ersetzt worden). Die übrigen getesteten Modelliermassen härteten produkttypisch nicht dauerhaft aus.
- Die EU lässt untersuchen, ob vom Bestandteil PVC gesundheitliche Gefahren ausgehen.[7]
Eventuell verstärkt wird eine mögliche Gesundheitsbelastung durch die bei der Aushärtung eingesetzte Erwärmung und der damit verbundenen erhöhten Stoffflüchtigkeit pro Zeiteinheit.
Am Einsatzort sollte deshalb nicht gegessen, getrunken oder geraucht werden. Nach dem Verwenden sollten mit dem Produkt in Kontakt gekommene Hände sowie alle Arbeitsmaterialien mit Wasser und Seife gereinigt werden. Des Weiteren sollten lediglich Werkzeuge verwendet werden, welche der Hersteller in der Gebrauchsanweisung empfiehlt.
Geschichte
Entwicklung von FIMOIK
Die Basisrezeptur zu FIMO wurde 1939 von Sophie Rehbinder-Kruse (1904-XX) entwickelt, einer Tochter der Puppenmacherin Käthe Kruse. Kruse suchte in den 1930er-Jahren in Bad Kösen (Sachsen-Anhalt) nach einem neuen Material für ihre Puppenköpfe. Sie versuchte es mit Igelit: Der damals entwickelte Kunststoff eigenete sich allerdings nicht für Puppenköpfe, weil das Material nicht stabil genug war. Kruses zweite Tochter Sophie experimentierte weiter und entwickelt daraus die Modelliermasse FIMOIK. Der Silbenname setzt sich zusmmen aus Sophies Spitznamen Fifi, Modelliermasse und Mosaik. In ihrer Werkstatt in der Nymphenburger Straße in München entwickelte Sophie Rehbinder-Kruse mit ihren Mitarbeitern die Modelliermasse weiter. Die ersten Knetkästen „Käthe Kruses Ofenknete FIMOIK“ kamen 1954 als Modelliermasse für Kunsthandwerk auf den Markt. Jeder Knetkasten enthielt eine detaillierte Anleitung und Modelliermasse in acht Farben.[8]
Von FIMOIK zu FIMO
Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg 1964 hatte Sophie Rehbinder-Kruse einen Messestand. mit einem Iwurden die Rechte an Eberhard Faber verkauft, der 1966 den Namen in FIMO änderte.
1978 übernahm Staedtler die Firma Faber und damit auch alle Rechte bezüglich FIMO. Seit 2010 werden FIMO Verkaufseinheiten direkt mit dem Staedtler-Logo produziert. hergestellt wird und davor bis einschließlich 2009 von der, seit 1978 in deren Besitz befindlichen, Eberhard Faber GmbH hergestellt wurde.
Trivia
In der DDR wurde ein vergleichbares Produkt unter dem Namen SURALIN hergestellt und vertrieben.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://www.staedtler.com/de/de/entdecken/was-ist-fimo-eigentlich-alles-wissenswerte-zur-beliebten-bunten-modelliermasse-von-staedtler/; abgerufen 11. Dezember 2019.
- ↑ Bedienungsanleitung
- ↑ https://www.staedtler.com/de/de/entdecken/was-ist-fimo-eigentlich-alles-wissenswerte-zur-beliebten-bunten-modelliermasse-von-staedtler/; aufgerufen 11. Dezember 2019.
- ↑ https://www.staedtler.com/de/de/entdecken/was-ist-fimo-eigentlich-alles-wissenswerte-zur-beliebten-bunten-modelliermasse-von-staedtler/
- ↑ a.staedtlercdn.com (Memento des Originals vom 21. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ acminet.org (Memento des Originals vom 12. Mai 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ Umweltproblematik von PVC (Grünbuch der EU-Kommission) abgerufen am 18. Juni 2012
- ↑ Cornelia/Geschichte im STAE Unternehmensarchiv