Benutzer:Barbara Hofler/Religionsjournalismus

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Religionsjournalismus

Religionsjournalismus befasst sich mit religiösen Themen, Personen und Ereignissen. Dabei ist der Religionsjournalismus kein klar abgegrenztes Ressort. Vielmehr greift der Bereich Religionsjournalismus stark in andere Ressorts über. So finden sich heute in deutschen Regionalzeitungen durchschnittlich zehn bis fünfzehn Beiträge, die in Verbindung mit kirchlichen Themen stehen. Vor allem in der Berichterstattung der Ressorts Politik, Lokal und Regional spielt der Religionsjournalismus eine große Rolle. Besonders eng verbunden ist der Religionsjournalismus außerdem mit der Solzialberichterstattung.

Unterscheidung

Zu unterscheiden sind im Religionsjournalismus religiös verantwortende Medien und nicht kirchliche Medien. Die kirchliche Publizistik hat in den letzten Jahren deutliche Auflagerückgänge hinnehmen müssen. Die Ressorts weltlicher Medien verzeichnen steigendes Interesse an religiösen Themen. Immer öfter gehen deshalb religiös verantwortende Medien in nicht kirchliche Medien über. Die evangelisch konservative Wochenzeitung Christ und Welt ist ein Beispiel dafür. Seit 2010 ist Christ und Welt Beilage in der Wochenzeitung Die Zeit. Zuvor erschien Christ und Welt unter dem Namen Rheinischer Merkur als eigenständige Publikation.

Themenauswahl in der Berichterstattung

Im Religionsjournalismus, anders als im Nachrichtenjournalismus, ist nicht die Aktualität wichtigstes Auswahlkriterium der Berichterstattung. Wichtiger ist die Auswahl nachhaltiger Themen. Ein nachhaltiges Thema könnte zum Beispiel die Berichterstattung über den Kopftuchstreit sein.

Darstellungsformen

Da der Religionsjournalismus vermehrt nachhaltige Themen aufgreift, bieten sich Darstellungsformen, wie Porträts und Reportagen an. Greift man das Beispiel Kopftuchstreit wieder auf, zeigt sich, dass der Journalist der Thematik gerechter wird, wenn er Frauen mit und ohne Kopftuch in einer Reportage begleitet. Eine rein nachrichtliche Berichterstattung würde der Komplexität dieser Thematik nicht genügen.

Aus- und Weiterbildung

Der optimale Weg in den Religionsjournalismus ist das Studium der katholischen oder evangelischen Theologie, der Religionswissenschaft, Islamwissenschaft oder der Judaistik. Natürlich sind die Wege in den Religionsjournalismus vielfältig. So bieten das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik und das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses Fortbildungen für Journalisten, die bereits Erfahrung in der religiösen Berichterstattung haben.

Universitäre Ausbildung

Die Abteilung Christliche Publizistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bietet den bundesweit einmaligen Masterstudiengang "Medien-Ethik-Religion" an.

Arbeitsmarkt

Journalisten, die sich mit religiösen Themen auskennen und über sie berichten können, werden immer wichtiger. Dennoch gibt es in fast keiner Redaktion einen so genannten "Church Editor", einen Journalisten der sich nur mit religiöser Berichterstattung befasst. Die Redaktionen setzen auf Journalisten, die vielseitig einsetzbar sind. Da die ethisch verantwortungsvolle Berichterstattung über den Islam von besonderer Bedeutung ist, werden immer häufiger muslimische Journalisten eingestellt.

Auszeichnungen

Die katholische Kirche vergibt den katholischen Medienpreis in den Kathegorien Print und elektronische Medien. Mit dem Robert-Geisendörfer-Preis der evangelischen Kirche in Deutschland wird hauptsächlich die Leistung der Sozialberichterstattung ausgezeichnet.

Literatur