Benutzer:Beck's/Rechtschreibsaurus

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Ein Rechtschreibsaurus ist eine Art von Wikipedianern, die sich vehement an die Verwendung der deutschen Rechtschreibung von vor der Reform von 1996 klammert. Seit die Rechtschreibreform 2006 endgültig verabschiedet wurde und in allen Schulen im Deutschunterricht gelehrt wird, ist der Rechtschreibsaurus aus biologischen Gründen akut vom Aussterben bedroht. Bei der gegenwärtigen durchschnittlichen Lebenserwartung ist ein Aussterben eigentlich bis ca. zum Jahr 2076 zu erwarten. Dennoch ist es möglich, dass letzte Exemplare bis etwas zum Jahr 2126 überleben werden. Zu erkennen ist der Rechtschreibsaurus insbesondere anhand der Verwendung des ß nach kurzem Vokal wie etwa in den Worten „daß“ (anstatt „dass“) oder „muß“ (anstatt „muss“). Je nach Unterart ist der Rechtschreibsaurus aktiv bemüht sein unvermeidbares und überfälliges Aussterben weitestmöglich hinauszuzögern. Dahingehend kann im Wesentlichen zwischen zwei Unterarten unterschieden werden.

Unterarten des Rechtschreibsaurus

Rechtschreibsaurus passivus

Eine der bisher zwei bekannten Unterarten des Rechtschreibsaurus ist der Rechtschreibsaurus passivus. Diese Unterart ist an sich harmlos, da sie sich grundlegend mit der Rechtschreibreform von 1996 arrangiert hat, nicht selten sogar deren Vorteile einsieht. Einzig verweigert der Rechtschreibsaurus passivus den Zeit- und Energiebedarf des Erlernens der neuen bzw. geänderten Rechtschreibregeln aufzubringen und macht kein Hehl daraus, „weiterzuschreiben wie er es gelernt hat“. Somit ist vornehmliches Problem dieser Unterart, dass sie jungen Nachwuchsschreibern durch Verwendung inzwischen nicht mehr als korrekt anzusehender Schreibweisen unbedacht den Eindruck zu vermitteln, falsche Schreibweisen seien korrekt. Dadurch könnten diese im Extremfall in der Schule zusätzliche Fehlerpunkte angestrichen bekommen und schlechtere Noten erhalten. Jedoch verursacht der Rechtschreibsaurus passivus diese externen Effekte allenfalls Fahrlässig und nicht vorsätzlich wie sein deutlich problematischere Artgenosse Rechtschreibsaurus militantus.

Rechtschreibsaurus militantus

Der Rechtschreibsaurus militantus ist eine vom Aussterben bedrohte Unterart des Rechtschreibsaurus. Wie die gesamte Art des Rechtschreibsaurus ist er insbesondere anhand der Verwendung des ß nach kurzem Vokal wie etwas in den Worten „daß“ (anstatt „dass“) oder „muß“ (anstatt „muss“) zu erkennen. Anders als sein im Wesentlichen unproblematischer Artgenosse Reschtschreibsaurus passivus, versucht er aktiv sein Aussterben zu verhindern, indem er gezielt versucht reformierte Rechtschreiber zu assimilieren. Dies macht er teils auf subtile Art, indem er zunächst versucht einzelne Abschnitte des offiziellen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung an seine veralteten Rechtschreibvorstellungen interpretativ anzupassen. Wenn ein reformierter Schreiber ihm seine Fehler aufzeigt, neigt der Rechtschreibsaurus militantus dazu, ihn in unvorstellbar öde Diskussionen zu verstricken, in er Hoffnung, dass er entnervt aufgibt. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt der Rechtschreibsaurus militantus sich schlussendlich als solcher zu erkennen und versucht abstrahierend von einzelnen gezielt gesuchten Unklar- bzw. Unzulänglichkeiten der aktuellen Rechtschreibregeln das gesamte Regelwerk zu unterminieren und eigenmächtig für nichtig zu erklären – ungeachtet dessen, dass sein geliebtes altes Regelwerk nicht weniger Lückenhaft war. Besonders pikant bei der Verhaltensweise mancher Vertreter dieser Unterart ist, dass sie sich mitunter als Verfechter bzw. letzte Beschützer der wahren deutschen Schreibweise sehen, dabei ironischerweise jedoch gerade im Bereich der Integration von Fremdwörtern, speziell aus dem Englischen zu einer willkürlichen Verwässerung dieser durch unsachgemäße Übernahme fremdsprachlicher Schreibweisen beiträgt. Dabei zeichnet den Rechtschreibsaurus militantus aus, dass er diesen Umstand natürlich selber nicht (an)erkennt.

Verhalten bei Begegnungen

Sollte man in der freien Wildbahn einem Rechtschreibsaurus begegnen, sind verschiedene Verhaltensweisen zu beachten. Beim Kontakt mit einem Rechtschreibsaurus passivus empfiehlt es sich, sich nichts anmerken zu lassen und sich ganz normal zu verhalten. Auf diese Weise wird das Risiko vermieden, den harmlosen Rechtschreibsaurus passivus durch Reaktanzen zu seinem deutlich weniger angenehmen Artgenossen Rechtschreibsaurus militantus mutieren zu lassen.

Bei einem Aufeinandertreffen mit einem Rechtschreibsaurus militantus sollte man es tunlichst vermeiden in seine Fallen zu tappen und ihn mit Futter für seine unvorstellbar öden Diskussionen zu liefern. Diese kosten unglaublich viel Zeit – die sicher sinnvoller investierbar wäre – und Nerven und können so sogar zu akutem Schlafentzug führen. Es empfiehlt sich also sich bei einer Begegnung mit dem Rechtschreibsaurus militantus unauffällig zu verhalten und ihm einfach schmunzelt über seine Tiraden beim Aussterben zuzuschauen. Wichtig ist jedoch andere potenzielle Opfer über das Jagdverhalten des Rechtschreibsaurus militantus aufzuklären, um auch ihnen Zeit und Nerven zu ersparen sowie zu verhindern, dass der Rechtschreibsaurus militantus mit seinen Assimilationsbemühungen Erfolg hat.