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Elisabeth Weber (* 16. Mai 1941 in Hamburg) ist eine Friedens- und Menschenrechtsaktivistin. Sie ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und war von 1983 bis 2003 Fraktionsmitarbeiterin der Grünen im Bundestag.[1][2] In dieser Funktion war sie unter anderem die zentrale Koordinatorin der Osteuropapolitik ihrer Partei, vor allem zur Zeit des Kalten Krieges. Weber gehörte zu den wichtigsten westdeutschen Unterstützern der DDR-Opposition.[3]

Leben

Elisabeth Weber studierte ab 1960 Theaterwissenschaft und Germanistik zuerst in Köln, dann in Wien und zuletzt 1962 in Westberlin.1969 promovierte sie.

Durch Proteste gegen den Algerienkrieg 1960 wurde sie aktiv in der Studentenbewegung und begann sich stärker mit friedenspolitischen Themen auseinander zu setzen.

1970 kam sie zur maoistischen KPD und wurde dort Mitglied im Zentralkomitee. Im Rückblick bezeichnet sie ihren Weg zur KPD als Suche nach einem Platz, wo man sowohl Kritik an den USA als auch an der Sowjetunion ausüben kann.[4] Nach zehn Jahren verlässt sie die KPD und orientiert sich politisch um.

Bis 1983 unterrichtete Elisabeth Weber Deutsch für Ausländer an der Universität Köln. Dabei lernte sie Raissa Orlowa und über sie ihren Mann Lew Kopelew kennen. Beide waren russische Dissidenten, die in Köln im Exil lebten.

Politik

Im Dezember 1983 wurde sie

Elisabeth Weber gehörte zu dem Kreis grüner Politiker, die enge Beziehungen zur Opposition in Osteuropa pflegten und diese aktiv unterstützten. Diese Richtung und Personen dieser Richtung innerhalb der Grünen werden je nach Publikation als "END-Fraktion"[5], "Ost-West-Aktivisten"[6], "Kreis um Petra Kelly", "Basisaktivisten" oder als "Menschenrechtsflügel" bezeichnet. Die wichtigsten Kontakte dieser Gruppe waren in der DDR Anfang der 80er die unabhängige Friedensbewegung und ab Mitte der 80er die Initiative Frieden und Menschenrechte. Nach Polen gab es vor allem durch Elisabeth Weber ab 1986 enge Kontakte zur neu gegründeten Friedensgruppe «Freiheit und Frieden» (Wolność i Pokój, WiP). Durch diese Kontakte wurden auch engere Kontakte zur unabhängigen Gewerkschaft Solidarność gebildet. Weber reiste ab 1986 mehrmals pro Jahr zu Treffen mit Oppositionellen nach Polen und nahm später als Beobachterin bei der Bildung der Runden Tische in Polen teil.

Nach der Friedlichen Revolution in der DDR und der damit einhergehenden Freigabe der Stasi-Akten verdächtigte Bärbel Bohley kurzzeitig Elisabeth Weber wegen einer Fehlinterpretation eines unvollständigen Stasi-Dokuments als Stasi-Spitzel.[7]

Sie ist seit 2003 Rentnerin. Für die Heinrich-Böll-Stiftung und das Kopelew-Forum ist sie aber noch ehrenamtlich aktiv.[8]

Ehrungen

Für ihre Vermittlungsarbeit zwischen Ost- und Westeuropa bekam sie 2003 das Bundesverdienstkreuz.[9]

2010 wurde ihr, zusammen mit 9 weiteren Deutschen, die Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Zentrums der Solidarność überreicht. Marek Prawda, der damalige polnische Botschafter in Deutschland, nannte Elisabeth Weber "eine Legende" in der Beziehung zwischen Polen und Deutschland.[10]

Weblinks

Swetlana Gannuschkina im Gespräch mit Dr. Elisabeth Weber

Lew-Kopelew-Preis#Lew Kopelew Forum

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Weber. In: Jugendopposition.de. Abgerufen am 19. Januar 2019.
  2. Unabhängige zivilgesellschaftliche Organisationen in Russland. In: Ost-West Europäische Perspektiven. Abgerufen am 19. Januar 2018.
  3. Die Staatssicherheit und die Grünen. 2016, S. 99, 156.
  4. No. LXII Elisabeth Weber, Deutschland. In: reinhardbuetikofer.eu. 20. August 2018, abgerufen am 21. Januar 2019.
  5. Grünes Gedächtnis: 2014/2015. 2015, abgerufen am 14. Februar 2019.
  6. Jens Gieseke, Andrea Bahr: Die Staatssicherheit und die Grünen. 2016.
  7. Ilko-Sascha Kowalczuk: Fasse dich kurz! Der grenzüberschreitende Telefonverkehr der Opposition in den 1980er Jahren und das Ministerium für Staatssicherheit. 2014, S. 132.
  8. Lew Kopelew Forum e.V. In: kopelew-forum.de. 2019, abgerufen am 14. Februar 2019.
  9. Ehrung für Elisabeth Weber. In: Kölner Stadt-Anzeige. 2. Oktober 2003, abgerufen am 19. Januar 2019.
  10. Medaillen für deutsche Solidarność-Unterstützer. In: bundestag.de. Abgerufen am 19. Januar 2019.

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