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Johanna Leinius (*28.11.1984 in Kassel) ist eine deutsch-finnische Politikwissenschaftlerin und Soziologin an der Universität Kassel. Leinius forscht und publiziert im Bereich postkolonialer, dekolonialer und feministischer Theorien, politischer Ontologie und Politiken der Wissensproduktion, insbesondere mit Blick auf die Politik und Gesellschaft Lateinamerikas und sozialer Bewegungen.
Leben
Leinius studierte von 2005 bis 2011 Politikmanagement und Sozialwissenschaften an den Universitäten Bremen und Helsinki. Sie promovierte 2017 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer Dissertation über „The Cosmopolitics of Solidarity: A Postcolonial Feminist Discourse Analysis of Inter-Movement Encounters”.
Von 2011 bis 2017 war Leinius als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies am Exzellenzcluster „Die Herausbildung Normativer Ordnungen“ beschäftigt. Von 2017 bis 2021 war sie als Post-Doc im Graduiertenkolleg „Ökologien des sozialen Zusammenhalts: Heterogenität und Hybridität im synchronen und diachronen Vergleich“ an der Universität Kassel, im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften tätig. Seit 2021 arbeitet Leinius als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Soziologische Theorie an der Universität Kassel.
Leinius ist seit 2015 zusammen mit Ingmar Hagemann und Judith Vey Sprecherin des Arbeitskreises „Poststrukturalistische Perspektiven auf Soziale Bewegungen“ am Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Sie arbeiten daran, poststrukturalistische Perspektiven in der Protest- und Bewegungsforschung zu etablieren und diese Perspektiven für die empirische Forschung fruchtbar zu machen[1]. Von 2016 bis 2021 war sie zusammen mit Anna Antonakis, Christine Klapeer, Franziska Martinsen, Heike Mauer und Inga Nüthen Sprecherin der Sektion „Politik und Geschlecht“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW). Mit Heike Mauer hat sie den Sammelband „Intersektionalität und Postkolonialität: Kritische feministische Perspektiven auf Politik und Macht“ (2021, Verlag Barbara Budrich) herausgegeben, in dem Intersektionalität und Postkolonialität als Forschungsperspektiven diskutiert werden. Von 2019 bis 2022 war sie Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel. Seit 2021 ist sie Serienherausgeberin der Reihe zu Gender in der Sustainable Development Goals Series bei Springer Nature[2].
Für ihre Forschung zur Kosmopolitik der Solidarität hat Leinius mit dem Programa Democracia y Transformación Global (PDTG) aus Lima, Peru zusammengearbeitet. Gemeinsam mit dem PDTG erforschte sie Praktiken der Bündnisbildung zwischen sozialen Bewegungen und die Möglichkeiten der Schaffung von Solidarität über Differenzen hinweg, insbesondere in sozialen Kontexten, die durch Kolonialität gekennzeichnet sind. In verschiedenen Artikeln[3] sowie in der Monographie „The cosmopolitics of solidarity: Social movement encounters across difference” (2022, Springer Nature) hat sie die Ergebnisse dieser Forschung veröffentlicht. Sie arbeitet mit dem Colectivo Miradas Críticas al Territorio desde el Feminismo[4] zusammen, um die Bedeutung von Körper, Territorium und Leben in sozial-ökologischen Konflikten in verschiedenen geopolitischen Kontexten zu ergründen.
Leinius ist Autorin und Herausgeberin vielfältiger Publikationen in den Bereichen Protest- und Bewegungsforschung, Politik und Gesellschaft Lateinamerikas, lateinamerikanische Soziologie, intersektionale, dekoloniale, postkoloniale und feministische Theorie.
Publikationen (Auswahl)
- mit Heike Mauer (Hg.): Intersektionalität und Postkolonialität: Kritische feministische Perspektiven auf Politik und Macht. Barbara Budrich Verlag, Opladen 2021. ISBN: 9783847424550.
- The cosmopolitical challenge of building border-crossing feminist solidarities. In: Conway, Janet, Masson, Dominique, und Pascale Dufour (Hg.): Cross-border solidarities in 21st century contexts: feminist perspectives and activist practices, 101-116. Rowman & Littlefield, Lanham 2021, ISBN 9781538157718.
- The Cosmopolitics of Solidarity - Social Movement Encounters across Difference. Springer Nature, Cham 2022.
- Mit Hans-Jürgen Burchardt: (Post-)colonial archipelagos. Comparing the legacies of Spanish colonialism in Cuba, Puerto Rico, and the Philippines. University of Michigan Press, Ann Arbor 2022: ISBN 100472133160.
Weblinks
- Darstellung auf der Seite der Universität Kassel
- https://uni-kassel.academia.edu/JohannaLeinius
- https://orcid.org/0000-0002-9202-9286
- https://www.gender-blog.de/beitrag/intersektionale-postkoloniale-kritik/
- https://www.cgc.uni-frankfurt.de/209780/4genderstudies-dr-johanna-leinius-soziologie-koerper-territorium-und-das-leben-verteidigen-frauenwiderstand-gegen-bergbauprojekte-in-lateinamerika/
Einzelnachweise
- ↑ Johanna Leinius, Judith Vey, Ingmar Hagemann: Poststrukturalistische Perspektiven auf soziale Bewegungen: Plädoyer für eine notwendige Blickverschiebung. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Band 30, Nr. 4, 20. Dezember 2017, ISSN 2365-9890, S. 6–20, doi:10.1515/fjsb-2017-0081 (degruyter.com [abgerufen am 21. Februar 2022]).
- ↑ Sustainable Development Goals Series | Editorial board. Abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
- ↑ Johanna Leinius: Feministische Solidarität als Kosmopolitik. In: FEMINA POLITICA - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 28, Nr. 2-2019, 28. November 2019, S. 81–94, doi:10.3224/feminapolitica.v28i2.07 (budrich-journals.de [abgerufen am 21. Februar 2022]).
- ↑ Miradas críticas del Territorio desde el Feminismo. Abgerufen am 21. Februar 2022 (spanisch).