Benutzer:Concionator/Zwei-Drittel-Gesetz
Das Zwei-Drittel-Gesetz besagt, dass bei einem Spiel mit gleichwahrscheinlichen Ergebnissen in einer Folge von voneinander unabhängigen Wiederholungen des Spiels im Mittel in etwa zwei Drittel (genauer: 63,21%) der Ergebnisse mindestens einmal vorkommen.
Als Beispiel stelle man sich etwa eine Urne vor mit verschiedenen Kugeln vor. Dann besagt das Zwei-Drittel-Gesetz, dass im Mittel bei unabhängigen Ziehungen mit Zurücklegen in etwa 63% der Kugeln mindestens einmal gezogen werden. Alternativ stelle man sich ein Glücksrad mit verschiedenen Zahlen vor, die jeweils mit gleicher Wahrscheinlichkeit erdreht werden können. Auch hier besagt das Zwei-Drittel-Gesetz, dass bei -maligem Drehen des Glückrades im Mittel etwa 63% der Zahlen mindestens einmal erdreht werden. Das letzte Beispiel ist unter Roulettespielern bekannt, in diesem konkreten Fall besagt das Zwei-Drittel-Gesetz, dass im Mittel bei einer Serie von 37 Roulettespielen 63% der der 37 möglichen Zahlen mindestens einmal erdreht werden.
Achtung: Die Aussage ist nicht, dass bei einer einzigen 37er Serie 63% der 37 Zahlen mindestens einmal vorkommen, sondern nur dass bei vielen 37er Serien im Mittel 63% der Zahlen pro 37er Serie vorkommen. Bei einzelnen 37er Serien können durchaus extreme Fälle vorkommen, z.B. dass nur sehr wenige, etwa 5% der Zahlen erdreht werden oder sogar sehr viele, etwa 90% der Zahlen.
Beweis der Aussage
Bei -maliger Wiederholung voneinander unabhängigen Versuchen mit gleichwahrscheinlichen Ergebnissen, strebt die Wahrscheinlichkeit ein bestimmtes Ergebnis genau -mal zu erhalten für gegen . Wenn wir zeigen können, dass der erwartete relative Anteil der Ergebnisse, die bei -maliger Wiederholung genau -mal vorkommen, ebenfalls für ebenfalls gegen diesen Wert strebt, folgt das Zwei-Drittel-Gesetz aus dem Fall , denn der erwartete Anteil der Ergebnisse, die mindestens einmal vorkommen ist dann gegeben durch den Wert .
Bezeichnet die Indikatorvariable, dass das -te Ergebnis in einer Serie von voneinander unabhängigen Versuchen mit gleichwahrscheinlichen Ergebnissen genau -mal vorkommt (die Abhängigkeit der Indikatorvariable von wird der einfachheithalber unterdrückt, aber immer mitgedacht!), dann zählt die Anzahl (also den absoluten Anteil) der Ergebnisse, die genau
-mal vorkommen. Der Variable ist dann entsprechend eine Schätzfunktion für den relativen Anteil. Nun ist aber der Erwartungswert für alle derselbe. Daher ergibt sich und somit . Dieser Ausdruck strebt aber für große gegen , was zu beweisen war.
Wir haben also folgendes gezeigt: Der erwartete relative Anteil kann für genügend großes genähert werden durch .