Benutzer:CroMagnon/Qualitäts- statt Relevanzkriterien
Auf dieser Seite sammle ich Ideen, wie man mittelfristig die gesamten Relevanzkriterien durch Qualitätskriterien ersetzen könnte.
Basis ist u.a. der Vorschlag Benutzer:TheK/Außensicht sowie Benutzer:P. Birken/Was ist eigentlich eine Enzyklopädie.
(Anmerkung: Dieser Text ist aus den Jahren 2008/2009. Ich stehe nach wie vor zu dieser Überzeugung, aber einige Dinge haben sich inzwischen geändert ;-) )
Das Problem
Eine der umstrittensten Sektionen unserer Enzyklopädie sind seit jeher die Löschkandidaten. Um etwas Ordnung in diese Sektion zu bekommen, wurden die Relevanzkriterien erstellt. Diese zeigen an, ab welchem "Bekanntheitsgrad" man einen Artikel nicht mehr wegen mangelnder Relevanz löschen darf.
Problematisch an diesem Ansatz ist folgender:
- Die Diskussionen rund um die Relevanzkriterien binden eine riesige Menge von Ressourcen. Heutzutage muss für eine Änderung einer kleinen Sektion dieser Seite entweder eine umfangreiche, mindestens 2-3 Bildschirmseiten umfassende Diskussion stattgefunden haben oder die Sache wird direkt mit einem Meinungsbild gelöst. Zweiteres ist zwar dann "Wikipedia-rechtlich" einwandfrei, doch die neuesten Meinungsbilder rund um die RKs zeigen, wie lange die Vordiskussionen oft sind. Wäre diese Zeit nicht anders sinnvoller nutzbar?
- In den Löschdiskussionen geht es häufig mehr um das Artikelthema als um den Artikel selbst. Es wird lange diskutiert, ob das Thema relevant ist oder nicht, oft mit Angriffen auf das Artikelthema. Statt "Wir helfen dir, wie dein Artikel gut werden kann" gehen Löschdiskussionen oft in die Richtung "Wir wollen deinen Beitrag nicht, und werden dir beweisen, warum". Das dies zu Frust bei insbesondere neuen Nutzern führt, deren Beiträge einen LA kassieren, ist mehr als nachvollziehbar, da dies einen indirekten persönlichen Angriff auf die Person des Autors des Löschkandidaten, seine Interessen und seine Urteilsfähigkeit darstellt. Ein möglicher guter Artikel zum Thema ist dagegen Nebensache - obwohl genau das dem Sinn der Qualitätssicherungsabteilung der Wikipedia entsprechen würde.
- Die Relevanzkriterien hängen wesentlich davon ab, welche Nutzer sich an der Diskussion zu ihrer Etablierung/Änderung beteiligt haben. Nicht alle Wikipedianer haben Lust und Zeit, sich über solche Sachen Gedanken zu machen, und dadurch kommt es zu einem hohen "Verlust" an Meinungen. Die meisten Relevanzkriterien können daher nicht als Konsens der Gemeinschaft, sondern nur der Diskussionsteilnehmer, angesehen werden.
- Auch etablierte Relevanzkriterien bieten Ermessensspielraum. Und genau hier kommt es zu den bekannten Konflikten zwischen Ex- und Inklusionisten, Admins und normalen Nutzern, mit Folgen wie über erbosten Nutzern, die sich über "Adminwillkür" beschweren, riesige Löschprüfungsdiskussionen usw. Meines Erachtens sind diese Diskussionen noch vor dem Sperrdiskussionen "Streitgrund Nr. 1" in der Wikipedia. Sollte nicht darüber nachgedacht werden, ob es dies wirklich wert ist?
- Die Relevanzkriterien stehen entgegen des ursprünglichen Sinns der Löschkandidaten. Wer sich einmal etwas Wikipedia-historisch betätigt, wird feststellen, dass es bei der Einführung der Löschkandidaten ursprünglich um die Qualität der Artikel ging, also um schlechte, unrettbare, "falsche Stubs".
- Einige Relevanzkriterien sind nicht sinnvoll nachprüf- und belegbar. Der augenscheinlichste Fall ist die "5000er-Auflage-Regel" bei den Musikern, die in den Löschdiskussionen als wichtige Regel zur Aufnahme oder Nichtaufnahme eines Musikers oder einer Band führt - aber nur durch Vermutungen und Spekulationen beurteilt werden kann.
- Eine Enzyklopädie soll laut WP:QA auf Sekundärquellen basieren. Warum soll dann nicht auch diesen überlassen werden, festzustellen, was relevant ist und was nicht? Die meisten Quellen arbeiten nach mehr oder weniger rationalen Kriterien, die Wikipedia dagegen hat einen gewissen Bias zu einigen Themen im Hinblick auf die Benutzer, die sie gestalten, was sich auch auf die Konsensfindung in den Relevanzkriterien auswirkt. Zudem könnte man bei strenger Betrachtungsweise sogar sagen, dass die Relevanzkriterien gegen den Grundsatz Keine Theoriefindung verstoßen, weil dadurch die Kriterien einzelner Benutzer im Bezug auf Relevanz (also in gewisser Weise eine Theorie) als Grundlage für den Umfang des Inhalts der Wikipedia gelten.
Sinn der Relevanzkriterien
Die Relevanzkriterien haben in der Wikipedia bisher einen Sinn, der nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, nämlich den der Qualitätssicherung. Sie verhindern, das zu viele Artikel zu Nischenthemen erstellt werden, die so wenig Leute interessieren, dass sie monatelang ungelesen und -verbessert in den Tiefen der "Deep Wikipedia", kaum verlinkt und so auch kaum auffindbar, vergammeln. Sie tragen also zur Skalierbarkeit der Wikipedia bei, was vereinfacht gesagt bedeutet, dass durch sie die Antwort auf die Frage "Reichen die Nutzer der Wikipedia aus, um ihre Qualität zu sichern?" positiver ausfällt.
Die Frage ist nun: Warum hat man nicht gleich konkrete Qualitätsanforderungen an die Artikel (außer dem minimalistischen Wikipedia:Artikel) gestellt, damit solche Problem-Artikel gar nicht erst entstehen? Ganz einfach: In der Anfangsphase der Wikipedia (bis 2006) war die jetzige Vorgehensweise durchaus sinnvoll, denn zu einer kurzen Definition gesellte sich schnell ein zweiter Satz, bis irgendwann ein kompletter Artikel vorhanden war. Solange also zu den wichtigen Stichworten nicht schon Artikel vorhanden waren, waren die Relevanzkriterien statt Qualitätskriterien durchaus ein sinnvoller Ansatz.
Die Zeiten haben sich aber geändert. Bei 800.000 Stichwörtern gibt es nur sehr wenige noch nicht vorhandene Artikel, bei denen ein "Stub" noch Erfolgschancen zum Wachsen hat. Selbst "gestandene", aber schlechte Artikel werden immer häufiger zur Löschung vorgeschlagen und in der Diskussion wird mehr oder weniger eindeutig auf Löschen entschieden. Qualitäts-Richtlinien wie WP:MA und WP:AüF erfreuen sich immer höherer Akzeptanz, auch wenn sie nicht bei allen beliebt sind.
Vorschlag: Qualitäts- statt Relevanzkriterien
Siehe auch: Neuentwurf für die Seite Wikipedia:Artikel. Dort brainstorme ich, wie man die Vorschläge hier konkret in diese Seite einbauen kann.
Alle neuen Artikel müssen ein Mindest-Qualitätsniveau erfüllen, das deutlich über dem eines "Stubs" liegt. Dieses Niveau beinhaltet:
- Eine genügende Anzahl Fakten. Es muss klar werden, warum der Gegenstand wichtig ist und einen Artikel verdient. Das bedeutet: Bei einem Personenartikel müssen Leistungen und Werke belegt oder leicht nachprüfbar angeführt werden. Es reicht also nicht "XXX war ein bedeutender Schriftsteller", sondern die "wichtigen" Werke müssen in diesem Fall inklusive zumindest einer Kurzbeschreibung der Rezeption bereits im Artikel erwähnt sein.
- Unabhängige Sekundärquellen als Belege. Dies gilt gleichzeitig als Relevanzkriterium, denn das, was nicht relevant ist, über das existiert in der Regel auch keine Sekundärliteratur. (Zur Problematik regional fokussierter Quellen s.u.)
- Enzyklopädischer Stil. Essays und Textwüsten werden nicht mehr akzeptiert.
- Neutraler Standpunkt im Sinne von "ein Standpunkt, der alle wichtigen Sichtweisen berücksichtigt und nicht tendenziös aus einer bestimmten Sichtweise heraus schreibt" (da ein wirklich zu 100% neutraler oder objektiver Standpunkt unmöglich ist).
Weiterhin gelten die themenspezifischen Qualitätskriterien wie WP:MA weiter.
Mögliche Einwände ... und ihre mögliche Lösung
Nun kann man einwenden, dass mit einer derart strengen Regel, für sich alleine stehend, Neuautoren vergrault werden könnten. Texte mit wertvollem Inhalt könnten so gelöscht werden, nur weil sie etwa "zu essayhaft" geschrieben sind. Deshalb folgende Zusatzklausel:
- Für Texte, die die obigen Kriterien nicht erfüllen, die aber auch nicht eindeutig löschwürdig sind (also die Schnelllöschkriterien erfüllen), wird ein Entwurfsnamensraum eingerichtet. Dort könnnen Artikelentwürfe solange lagern, wie sie verbessert werden. Liegt ein Artikel 30 Tage lange ohne Bearbeitung und ohne die Kriterien zu erfüllen, im Entwurfsnamensraum, kann er per SLA gelöscht werden. (über einen automatisierten Header sollte auf die Frist aufmerksam gemacht werden)
Die Möglichkeit, Artikelentwürfe im eigenen Benutzernamensraum anzulegen, wird dadurch nicht tangiert.
Ein weiterer Einwand in der Gegenrichtung könnte die Behauptung darstellen, dass diese Regelung der Werbung etwa für kleine Unternehmen, solange der Artikel gut geschrieben ist, keinen Einhalt gebieten würde, da Anforderung 2 von jedem Regionalunternehmen oder -verein erfüllt werden könne, da diese ja in der Regel in den regionalen Medien, Heimatbüchern etc. Eingang finden.
Dieses Problem lässt sich dadurch lösen, indem man klare Regeln dafür aufstellt, was als Beleg für Relevanz gilt und was nicht.
Quellenkritik (BETA 2)
Bei den Qualitätskriterien kommt der zweiten Anforderung, der Nachprüfbarkeit durch Belege, eine entscheidende Bedeutung zu. Daher ist es wichtig, festzulegen, was in welcher Situation als Beleg oder Quelle gilt und was nicht.
Die ursprüngliche Überlegung war, die Quellen in bestimmte Kategorien einzuteilen. Diese Vorgehensweise hat sich aber als problematisch herausgestellt, da dann massive Einordnungsschwierigkeiten auftauchen dürften, die zu ähnlichen Konflikten wie heute bei den Relevanzkriterien führen könnten (Beispiel: Sind - um Extreme zu nennen - Junge Welt und Junge Freiheit seriöse journalistische Quellen?).
Der neue Ansatz geht dagegen von verschiedenen Arten von Belegen aus: Belege für Fakten, Meinungsbelege und Relevanzbelege.
Belege für Fakten
Bei Belegen für Fakten ist es wichtig, dass die Methodik des Quellmediums transparent erscheint, um einen Wahrheitsanspruch zu erfüllen. Dies ist bei wissenschaftlichen Publikationen der Fall und teilweise im sogenannten "Qualitätsjournalismus", insbesondere dann, wenn dieselben Sachverhalte von mehreren Medien gleichzeitig vorgetragen werden.
Immer dann, wenn zumindest Zweifel an der Transparenz der Recherche bestehen, also in journalistischen Quellen und Sachbüchern ohne Peer-Review dagegen sollte das Quellmedium zusätzlich angegeben werden.
Ein (dummes aber hoffentlich aussagekräftiges) Beispiel:
- Eine wissenschaftliche (zitierfähige) Quelle darf für den Satz angegeben werden: "Wasser ist flüssig"
- Eine journalistische Quelle sollte dagegen zusätzlich angegeben werden, sofern es sich um die einzige Quelle für die Aussage handelt: "Nach Darstellung der Hintertupfinger Zeitung ist Wasser flüssig". Genauso soll bei Sachbüchern verfahren werden ("Nach Darstellung von Max Mustermann in Musterpublikation ist Wasser flüssig").
Nicht geeignet als Beleg für Fakten sind interaktive Medien wie Foren und Wikis, aber auch Privathomepages, Blogs und ähnliche Medien, da bei diesen die Barrieren zur Publikation zu niedrig sind, um eine qualitätssichernde Funktion zu erfüllen.
Meinungsbelege
Belege für Meinungen von Personen können aus allen Quellen angegeben werden, die Originalzitate gebrauchen und vertrauenswürdig erscheinen, auch beispielsweise die Privathomepage / Blog der betroffenen Person. Zu bevorzugen sind immer die originalen Meinungsäußerungen, also im Idealfall Interviews und Originalwerke des betroffenen Autors (Primärquellen).
Nicht geeignet dagegen sind interaktive Medien ohne zuverlässige Qualitätssicherungsmechanismen wie Foren und Wikis, sowie Seiten, die die Meinung abgeändert (also kein Originalzitat) wiedergeben.
Relevanzbelege
Als Relevanzbelege können alle Quellen verwendet werden, die den Kriterien für die "Belege für Fakten" entsprechen, deren Thema der Artikelgegenstand ist (also keine bloße Erwähnung oder ein bloßes Zitat) und die zusätzlich nicht mit dem Artikelgegenstand direkt in Verbindung stehen. Diese Einschränkung gilt auch beispielsweise für kleine Regionalmedien, die über Personen aus dem eigenen Verbreitungsgebiet berichten.
Außerdem muss zum Beleg der Relevanz:
- eine mehrfache Rezeption nachgewiesen werden (d.h. es werden mindestens 2-3 Quellen im Artikel verwendet, die diesem Kriterium entsprechen)
- eine Relevanz des Artikelgegenstands über einen längeren Zeitraum hinaus nachgewiesen werden (d.h. es handelt sich nicht um eine reine Nachricht). Dabei muss es (abgesehen von den zwei "Pflichtquellen") sich nicht unbedingt um verschiedene Quellen handeln (d.h. ist auch eine Quelle, die mehrere Erfolge eines Künstlers aufzeigt, aktzeptabel), eine Vielfalt steigert jedoch die Qualität des Artikels.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Keine Diskussionen mehr rund um Relevanzkriterien (schon dies bedeutet eine riesige Ressourceneinsparung).
- Weniger kontroverse Löschkandidaten und Löschdiskussionen, da die Regeln klarer sind.
- Die Bewertungsbausteine wie "Überarbeiten" und "Unverständlich" und vor allem "Belege fehlen" könnten langfristig überflüssig werden, da solche Problemartikel gar nicht erst erstellt werden dürften bzw. im Entwurfsnamensraum zwischenlagern können, solange sie aktiv verbessert werden.
- Auch die Relevanzkriterien wären klarer als bisher. Da Quellenangaben fast immer nachprüfbar sind, entstehen keine ewigen Diskussionen etwa ob eine Band wirklich 5000 Alben verkauft hat.
- Es gäbe keine Unterschiede in den Relevanzkriterien zwischen einzelnen Rubriken mehr. Ein Beispiel: Der Streit zwischen den Befürwortern und Gegnern von Artikeln über Fiktives fiele weg.
- Die Regelung entspricht voll dem aktuellen Grundsatz unter WP:Q.
- Die Zahl der Löschdiskussionen dürfte drastisch zurückgehen, aus folgenden Gründen:
- Die Qualitätskriterien sind viel klarer. Was ein "Substub" ist und was schon ein "Artikel", ergibt sich bereits aus den Kriterien.
- Bei Essays, Textwüsten und Ähnlichem könnte der Text direkt in den Entwurfsnamensraum verschoben werden. Dabei müsste nur als Regel etabliert werden, dass der Autor / die Autoren benachrichtigt werden und eine URV-Prüfung vorgenommen wird.
- Artikel im Entwurfsnamensraum haben weit größere Chancen, bearbeitet zu werden, als solche im Benutzernamensraum. Auf die "Müllhalden" im BNR dagegen könnte man größtenteils verzichten - also würden auch viele Löschanträge gegen Benutzerunterseiten entfallen.
- Die QS könnte gestrichen werden oder durch eine weniger umfangreiche Version für Problemfälle ("Taskforce für den Entwurfsnamensraum") ersetzt werden.
Nachteile
- Es könnte immer noch vorkommen, dass ein Artikelgegenstand, der nach den "alten" RK nicht relevant wäre, nach den "neuen" Kriterien akzeptiert werden würde. (Nur würde er nicht mehr monate- oder jahrelang als halbfertiger Artikel vergammeln)
- Ebenso vorstellbar ist auch das Gegenteil: wenn ein Artikel gelöscht wird, weil er nur aus regional fokussierten Quellen besteht.
- Es wäre nicht mehr möglich, Relevanzkriterien themen-gemäß zu erstellen. (Möglich wären dagegen Positivlisten von themenspezifischen Quellen)
- Unsere Relevanzkriterien würden sich von den Kriterien anderer Medien abhängig machen. (Dies ist allerdings eine logische Konsequenz aus dem Grundsatz, die Wikipedia auf Basis von Sekundärquellen zu erstellen.)
Was passiert bei einem mangelhaften Artikel?
Der Mitarbeiter der Eingangskontrolle findet einen mangelhaften Artikel. Er wägt ab:
- Schnelllöschkriterien erfüllt (Artikel unrettbar oder eindeutig irrelevantes Thema) -> SLA, wie bisher.
- Relevanz geht nicht aus dem Artikel hervor (Relevanzbeleg nicht erfüllt) -> Entwurfsnamensraum & Autor benachrichtigen
- Relevanz wurde durch den geforderten Beleg erfüllt, Qualität aber nicht (z.B. mangelnde Neutralität, Essay, Textwüste) -> Entwurfsnamensraum & Autor benachrichtigen
- Artikel mit unwahrscheinlicher, aber nicht eindeutig nicht vorhandener Relevanz -> Löschdiskussion, wie bisher. Da aber für neue Artikel in der Eingangskontrolle die Qualitätskriterien bindend sind, wird sich dieser Fall auf "Altfälle" und einige wenigen Streitfälle beschränken, die zwischen dem Qualitätsniveau von Fall 1 und 2 liegen (Dummes Beispiel: Bildzeitungsartikel wird als "Relevanzbeleg" gebracht).
Was tun, wenn:
- Der Autor den Artikel zurückverschiebt oder ansonsten sein Missfallen der Entscheidung ausdrückt, der Artikel aber nicht verbessert wird? --> LA (wie bisher)
- Einspruch gegen SLA --> LA (wie bisher)
- Nach dem Verschieben in den Entwurfsnamensraum werden starke Zweifel an der Relevanz laut --> Es kann ein LA gestellt werden. Das "Vergessen" dieses Schrittes führt aber wegen der 30-Tage-Regel dazu, dass der Artikel trotzdem gelöscht wird - nur eben später.
Wie kann man den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Systems beurteilen?
Es stellt sich ja immer die Frage, ob ein neues System obwohl gutgemeint eher mehr Schaden anrichtet als das alte. Deswegen hier ein paar Kriterien, an der man den "Erfolg" messen kann:
Quantitative (messbare) Kriterien:
- Verbesserungsquote der beanstandeten Artikel: Man vergleicht die Verbesserungen an Artikeln, die aktuell LA kassieren, mit denen, die nach Einführung des Systems in den Entwurfsnamensraum verschoben werden (plus LAs).
- Rückgang von Artikeln mit Bewertungsbausteinen: In der Theorie dürfte es zu einem kommen - es bliebe nachzuprüfen, ob dies auch so ist.
- Zunahme der Quote der neuen Artikel pro Tag, die behalten werden (kontroverses Kriterium, könnte auch darauf hindeuten, dass die Relevanzkriterien durch die neue Regelung gesunken sind, daher allenfalls am Rand interessant)
- Zu / Abnahme von Neuautoren (Achtung: externe Variablen! Nur bei klarem Einfluss der Regeländerung.)
- Zu / Abnahme von neuen Exzellenten und Lesenswerten (die statistische Signifikanz dürfte schwer zu ermitteln sein)
Qualitative Kriterien (eventuell über Umfragen ermittelbar):
- Verbesserung des Diskussionsklimas
- Gefühltes höheres Qualitätsniveau allgemein
Löschregel-Änderung
Wie können die entsprechenden Löschregeln konkret geändert werden?
Vorschlag: Von aktuell
Neben diesen eindeutigen Fällen gibt es vor allem drei Gründe, warum Artikel gelöscht werden:
- Der Gegenstand des Artikels ist nicht relevant genug oder die Relevanz wird nicht dargestellt. Orientierung bieten die Relevanzkriterien.
- Der Artikel erfüllt nicht unsere qualitativen Anforderungen (siehe dazu: Wikipedia:Artikel und Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel). „Was Wikipedia nicht ist“ listet ferner wichtige Punkte auf, was für Arten von Artikeln in der Wikipedia unerwünscht sind.
- Der Artikel stellt eine Urheberrechtsverletzung dar.
Hin zu:
Artikel können neben diesen eindeutigen Fällen aus zwei Gründen gelöscht werden:
- Der Artikel stellt eine Urheberrechtsverletzung dar.
- Der Artikel erfüllt die zwei möglichen Mindestkriterien für Artikel beide nicht:
- Das Thema des Artikels wird von der Wikipedia-Gemeinschaft als relevant erachtet und erfüllt mindestens die qualitativen Minimalanforderungen für Artikel ("Stub-Niveau"). Orientierung für Relevanz bieten die Relevanzkriterien, bei Themen, die dort nicht erfasst sind, muss von einer vergleichbaren Relevanz ausgegangen werden können. Die Relevanz muss im Artikel selbst dargestellt werden.
- Der Artikel erfüllt die weitergehenden Qualitätskriterien (zusätzlich zu den qualitativen Minimalanforderungen: neutraler Standpunkt, Belege durch verlässliche, vom Thema unabhängige Quellen, sowie im Fall von lebenden Personen die strengeren Kriterien für Artikel über lebende Personen).
Bei den Mindestkriterien handelt es sich jeweils um hinreichende Bedingungen. Artikel, die eindeutig mindestens eines von beiden Kriterien erreichen, dürfen nicht gelöscht werden. In strittigen Fällen muss der konkrete Artikel einzeln diskutiert werden.