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Thomas Scheper

Thomas Scheper, geb. 29.03.1956 in Hannover, ist ein deutscher Chemiker und Professor für Technische Chemie. Er hat seit 1995 den Lehrstuhl am Institut für Technische Chemie [1] der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover [2] inne, den er von Karl Schügerl übernahm. Da er sich in seiner Forschung mit allen Facetten der modernen Biotechnologie beschäftigt, kann er als einer der letzten Wissenschaftler mit einer umfassenden Expertise in diesem Bereich angesehen werden. Seine Beiträge zur Wissenschaft können in über 500 wissenschaftlichen Artikeln, 23 Patenten und zahllosen Buchkapiteln nachgelesen werden.

Leben

Thomas Scheper verlebte seine Jugend in Hannover und München. Nach dem Abitur 1975 studierte er ab 1976 Chemie in Hannover und schloss das Studium 1981 mit dem Diplom ab. Seine Promotion zum Thema Bioprozesskontrolle mittels Duchflusscytometrie und Fluoreszenzspektroskopie absolvierte er von 1982-85 als Stipendiat des Fonds der Chemischen Industrie bei Prof. Schügerl im TCI und blieb auch in der Folge als Hochschulassistent am Lehrstuhl, bis er 1986 für ein Jahr als visiting scientist ans California Institute of Technology (CalTech) in Pasadena, Kalifornien, USA in die Arbeitsgruppe des renommierten Prof. Jay E. Bailey wechselte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er als Gerhard-Hess-Fellow der DFG an seiner Habilitation zum Thema „New Analytical Techniques for Monitoring Cell State and Cell Environment During Cultivation”, die er 1990 erfolgreich abschloss. 1992 folgte Scheper dem Ruf auf eine Professur für Biotechnologie in Münster, 1993 lehnte er einen Ruf nach Hohenheim ab.

1995 folgte Scheper dann dem Ruf auf die Nachfolge von Karl Schügerl auf den Lehrstuhl am TCI in Hannover, dem Institut, in dem er selbst ausgebildet wurde. In den folgenden Jahren baute Scheper als Institutsleiter des TCIs den Forschungsschwerpunkt Biotechnologie in Hannover stetig aus, z.B. durch Etablierung des konsekutiven Biotechnologie-Studiengangs Life Science [3], durch Beteiligung an zahllosen DFG-Forschergruppen, SFBs und sonstigen Verbünden, nationalen wie internationalen Forschungsprojekten oder durch Mitwirkung an der Forschungsinfrastrukturentwicklung wie dem Aufbau des Niedersächsischen Implantationsforschungszentrums NIFE [4] und dem Biomolekularen Wirkstoffzentrum BMWZ [5]. 2000 lehnte Scheper einen Ruf an die Universität Graz ab.

In der Tradition der Biotechnologie-Gründungsväter wie Karl Schügerl und Christian Wandrey betrachtete und bearbeitete Scheper das Feld der Biotechnologie immer umfassend und konnte so eine Expertise in den verschiedensten Kompetenzfeldern entwickeln. Die aktuellen Forschungsarbeiten von Scheper umfassen die Bereiche Bioprozessanalytik, Zellkulturtechnik, Tissue Engineering/Regenerative Medizin, Downstream-Technologie, Bioanalytik, Biosensoren, Enzymtechnologie und Lebensmittelbiotechnologie.

Thomas Scheper hat zahllose Abschlussarbeiten und Promotionen betreut und eine Vielzahl von Habilitationen wie die von Roland Ulber, Cornelia Kasper [6], Detlef Bahnemann [7], Stefan Barcikowski [8], Sascha Beutel [9] und Jonathan Bloh [10]. Scheper ist Managing Editor der Springer Series of “Advances in Biochemical Engineering/Biotechnology” [11] und verantwortlich für bisher ca. 170 Sonderausgaben.

Thomas Scheper ist in vielfältigen Funktionen aktiv in Gremien, Organisationen und Vereinen, z.B. als Mitglied bei Acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften), als Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft [12], als Vorstandsmitglied der Fachsektion Biotechnologie der DECHEMA, als Beiratsmitglied des ESA Peer Panels “Life Science”, Sartorius AG, Göttingen (Sartorius_(Unternehmen)), als Aufsichtsratsmitglied der Sartorius AG, Göttingen, als Mitglied des Board of Governors am Technion, Haifa, Israel, als Vorsitzender der Deutschen Technion Gesellschaft [13] von 2013-2019 und Stellvertretender Vorsitzender seit 2019, als Mitglied des Vorstands der DECHEMA (zwei Amtsperioden, 2009-2013) oder als Vorsitzender des Vorstands der Fachgemeinschaft Biotechnologie in der DECHEMA (2008 – 2012).

Thomas Scheper ist verheiratet, hat zwei Töchter und einen Hund.

Ehrungen

  • 2019 Honorary Fellowship am Technion
  • 2014 Wissenschaftspreis des Landes Niedersachsen
  • 2006 Scientific award of German Technion Society
  • 1999 Lecture Prize „Advanced Analysis for Accelerated Bioprocessing“, UCL, Biochem. Eng.
  • 1993 Dozentenstipendium des Verbands der Chemischen Industrie
  • 1993 Max-Buchner-Preis der DECHEMA
  • 1987 Gerhard-Hess-Preis der DFG


Ausgewählte Publikationen

Weblinks