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Hans W. Kropatscheck war ein deutscher Diplomat, Kaufmann und Offizier.

Leben

Herkunft und Familie

Kropatscheck war ein Sohn des Reichtagsabgeordneten Hermann Kropatscheck. Seine Familie entstammte ursprünglich aus Podmok in Böhmen, wo im Jahre 1763 sein Vorfahre Johann Kropatscheck aufgrund seines evangelischen Glaubens fliehen musste. Er heiratete im Jahre 1905 Margarete, geb. von Petzel (* 1880), Tochter des preußischen Generalleutnant Eugen von Petzel. Das Ehepaar bekam zwei Kinder, nämlich Irmgard (* 23. Oktober 1906 in Tsingtau) und Hans Wilhelm (* 12. März 1908 in Tsingtau).

Karriere

Kropatscheck absolvierte 1896 das Luisengymnasium in Berlin[1] und trat danach in das deutsche Heer ein, wo er im Alter von 19 Jahren den Rang eines Leutnants im Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 in Rostock erreichte. Durch familiäre Beziehungen seines Großvaters konnte er einen Dolmetscherkurs im russischen Kaiserreich besuchen. Nach Ausbruch des Boxeraufstands wurde Kropatscheck dem Ostasiatischen Expeditionskorps zugeteilt, wo er an der Schlacht bei Peking teilnahm und 1901 als Adjutant des Ostasiatischen-Etappen-Kommandeurs, Hauptmann Lettre, diente.[2] Einige Zeit später diente er als Adjutant des Generalmajors Eugen von Petzel, mit dessen Tochter Margatete er sich 1904 verlobte. Wegen der Heirat und auch wegen einer Verwundung im Kampf nahm er seinen Abschied als Invalide aus dem preußischen Militär[1], um nun als Kaufmann zu arbeiten. Durch familiäre Beziehungen konnte er eine kurze Ausbildung bei der HAPAG in Hamburg abschließen, um danach dem HAPAG-Büro in Tsingtau zugeteilt zu werden.[3]

Während des Russisch-Japanischen Krieges suchte der Blockadebrecher "Anhalt" Zuflucht in Tsingtau, ohne den vertraglich festgemachten Durchbruch in Port Arthur durchzuführen. Kropatscheck setzte sich gestrebt dafür ein, das Schiff an die russische Regierung auszuliefern. Durch diese Aktion wurde er vom russischen Kaiserreich erst zum Handelskonsul, dann zum Vizekonsul[4], mit dem Sankt-Stanislaus-Orden Ritter II. Klasse und einer hohen Position in Tsingtau ausgezeichnet. Durch die dadurch entstehenden guten Beziehungen zum russischen Kaiserreich erlebte der Handelsweg China-Wladiwostock einen großen Aufschwung. In Tsingtau stand er im offenen Konflikt mit dem nationalliberalen Paul Rohrbach, dessen imperialistische Ideen er nicht teilte. 1913 wirkte er als Vertreter der Hamburg-Amerika-Linie in Tsingtau.[5]

Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges wirkte er in Tsingtau als Leutnant der Reserve in der Nachrichtenabteilung, später im Landsturm. Während der Belagerung von Tsingtau gerieten er und seine Familie in die japanische Kriegsgefangenschaft. Er selbst blieb von Januar 1915 bis Februar 1920 inhaftiert. Nach seiner freilassung blieb er vorerst in Japan und arbeitete dort bei C. Illies & Co. als Lagerschuppenaufräumer. Am 3. September 1922 kehrte er mit seiner Familie mit der Atsuta Maru wieder nach Deutschland zurück.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Königliches Luisen-Gymnasium (Berlin Germany): Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Königlichen Luisen-Gymnasiums zu Berlin. 1907 (google.com [abgerufen am 3. September 2022]).
  2. 'Allgemeine Zeitung. 1901 = Jg. 104, 5 - 6 ## 11.06.1901' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. The Directory & Chronicle of China, Japan, Straits Settlements, Malaya, Borneo, Siam, the Philippines, Korea, Indo-China, Netherlands Indies, Etc. 1906 (google.com [abgerufen am 3. September 2022]).
  4. Reichsverkehrsministerium: 1914. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2020, ISBN 978-3-11-234694-5 (google.com [abgerufen am 15. September 2022]).
  5. Rudolf Fitzner: Deutsches Kolonial-Handbuch: Nach amtlichen Quellen bearbeitet ... H. Paetel., 1913 (google.com [abgerufen am 15. September 2022]).
  6. Tsingtau - historisch-biographisches Projekt. Abgerufen am 3. September 2022.