Hermann Kropatscheck
Hermann Wilhelm Kropatscheck (* 11. Februar 1847 in Nahausen bei Königsberg in der Neumark; † 29. Juni 1906 in Berlin) war ein deutscher konservativer Publizist und Politiker.
Er studierte an der Universität Halle Geschichte und Philologie und promovierte 1869 zum Dr. phil. Im Jahr 1870 wurde er Hilfslehrer in Halle, ehe er am Deutsch-Französischen Krieg teilnahm. Im Jahr 1873 wurde Kropatscheck Lehrer am Gymnasium in Wismar und 1878 Oberlehrer in Brandenburg an der Havel.
Im Jahr 1883 trat er aus dem Schuldienst aus und wurde Redakteur der konservativen Kreuzzeitung. Chefredakteur war Kropatscheck von 1895 bis 1906.
Bereits 1879 wurde er als Mitglied der Deutschkonservativen Partei in das Preußische Abgeordnetenhaus, dem er als Abgeordneter des Wahlkreises Potsdam 7 (Westhavelland – Zauch-Belzig) bis zu seinem Tode angehörte. Im Abgeordnetenhaus kümmerte er sich vor allem um die Schul- und Bildungspolitik.[1] Von 1884 bis 1903 war er als Abgeordneter des Wahlkreises Regierungsbezirk Potsdam 9 (Jüterbog – Luckenwalde) Mitglied des Reichstags.[2] Im Reichstag spielte er eine wichtige Rolle in seiner Fraktion in der Sozial- und Handwerkerpolitik.
Kropatschek war 1890 zusammen mit dem Hofprediger und antisemitischen Politiker Adolf Stöcker, dem Nationalökonom Adolph Wagner sowie dem Pfarrer Ludwig Weber an der Gründung des Evangelisch-Sozialen Kongresses beteiligt. Dieser sollte dem Erfolg der Sozialdemokratie aber auch der zunehmenden Säkularisierung breiter Bevölkerungsschichten entgegenwirken.[3]
Er war 1890 Mitglied der Dezemberkonferenz zu Bildungsreform. Zwischen 1891 und 1892 war er Mitglied der Siebener-Kommission zur Reform des höheren Bildungswesens. Auch an der Konferenz von 1900 war er beteiligt. Kropatscheck war Mitglied der ständigen Kommission für das technische Unterrichtswesen in Preußen.
Als Autor war er beteiligt an dem Schulatlas für die Oberklassen höherer Lehranstalten.
Einzelnachweise
- ↑ Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 233 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 198–202.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 36; für die Wahlen und Wahlkämpfe ab 1890 siehe auch Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 1, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 170–174.
- ↑ Stefan Rebenich: Theodor Mommsen und Adolf Harnack. Wissenschaft und Politik im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, 1997, S. 520 Digitalisat
Literatur
- A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin 1904, S. 333
- Kropatscheck, Hermann Wilhelm. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 11, Leipzig 1907, S. 739 (Digitalisat)
Weblinks
- Kropatscheck, Hermann Wilhelm in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Hermann Wilhelm Kropatschek. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Personendaten | |
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NAME | Kropatscheck, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Kropatscheck, Hermann Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist und Politiker, MdR |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1847 |
GEBURTSORT | Nahausen bei Königsberg |
STERBEDATUM | 29. Juni 1906 |
STERBEORT | Berlin |