Benutzer:DolcebyWyndhamBadNauheim/Kurhaus Bad Nauheim

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[1] Das Kurhaus Bad Nauheim liegt im Kurpark, der 1857 von Heinrich Siesmayer (1817-1900) angelegt wurde.

1. Entstehung des Kurhauses Den Anfang zum Kurhausbau machte im Herbst 1858 die Spielbankgesellschaft, mit der Anlage der heutigen Terrassenstraße. Im Sommer 1862 wurde mit den Erd- und Bauarbeiten des Kurhauses begonnen. 1864 konnte die Spielbank ihr neues Domizil im Kurhaus beziehen. Hinter dem heutigen Emporensaal, der damals der Haupteingang war, befand sich der Konzert- und Tanzsaal, der 1.500 Personen fasste. Hier wurden regemäßig Mittags- und Abendkonzerte gegeben, die bei gutem Wetter in der im Freien liegenden Konzertmuschel veranstaltet wurden. Das Kurhaus umfasste außerdem zwei Spielsäle und ein Lesekabinett (heute Mahony‘s Irish Pub), einen Speisesaal (heutiger Spiegelsaal), Kaffee-, Restauration- und Billardzimmer und einen Tanzsaal. Am 7. Juli 1869 verlieh die Regierung von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein Nauheim den Titel „Bad“. Bereits 1859 erholte sich der spätere erste deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck in Nauheim derart gut, dass ihm ein verloren geglaubtes Bein nicht amputiert werden musste.

2. Entstehung des Konzerthauses Im Jahr 1872 führte ein Gesetz im gesamten Deutschen Reich zur Schließung aller Spielbanken. Das Kurhaus wurde mit einer 24 Meter breiten Terrasse erweitert, die am 1. Mai 1905 in Betrieb genommen wurde. Die Kombination aus Konzertmuschel und Kurhausterrasse sorgte dafür, dass die Zahl der Kurgäste stark anstieg. In der Konzertsaison von 1910 fanden wöchentlich Sinfonie- und Künstlerkonzerte mit hochkarätigen internationalen Solisten statt. Unter den 33.302 Gästen des Jahres 1910 zählte man fast ein Drittel ausländischer Besucher in Bad Nauheim. Davon allein 4.000 Russen und 1.400 Amerikaner, für die ein neues internationales Konzept ausgearbeitet wurde. Als unübertroffener Höhepunkt der Bad Nauheimer Musikgeschichte gilt der Abend des 5. Juni 1917. Als Dirigent seiner eigenen Werke wurde der berühmte Komponist Richard Strauß im überfüllten Konzertsaal von 1.700 Menschen stürmisch gefeiert. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Währungsreform veränderte sich die Besucherschicht. Im Jahr 1928 verzeichnete Bad Nauheim mit 41.200 Gästen den vorläufigen Besucherrekord. Indes bestimmten nun nicht mehr Adlige, Großgrundbesitzer oder Offiziere das Bild. Vielmehr reisten jetzt vermehrt Fabrikanten, Kaufleute, mittlere Beamte und Angestellte an.

3. Das Kurhaus während des Zweiten Weltkriegs Während des Zweiten Weltkriegs galt die Lazarettstadt Bad Nauheim als ,,nicht bombengefährdet‘‘. Aus Sicherheitsgründen machte sich dies der Reichssender Frankfurt (heute Hessischer Rundfunk) zunutze. Am 20. Juli 1944 fiel dennoch der erste Bombenteppich auf Bad Nauheim. Elf Menschen kamen ums Leben. Das Kurhaus wurde schwer getroffen und der kleine Theatersaal völlig zerstört. Die ersten Pläne zum Wiederaufbau des Kurhauses wurden im Sommer 1950 vorgestellt.

4. Wiederaufbau des Kurhauses Beginn des Wiederaufbaus war im Januar 1951. Die Wiedereröffnung konnte schließlich am 10. April 1952 gefeiert werden. Die Wetterauer Zeitung schrieb: ,,Neues Leben blüht aus den Ruinen.‘‘. Anfang der 50er Jahre stiegen die Kurgastzahlen stetig und die 20.000er Marke wurde erreicht. Nach dem Wiederaufbau rückte der Haupteingang von der Parkseite zur Terrassenstraße. 1954 wurde das Bühnenhaus wiederaufgebaut und 1956 eingeweiht.

5. Parkhotel am Kurhaus wird errichtet Am 1. Oktober 1982 wurde das Parkhotel am Kurhaus eröffnet. Sowohl das Parkhotel als auch das Kurhaus waren im Besitz des hessischen Staatsbades Bad Nauheim. Das Parkhotel umfasste 99 Zimmer und Appartements auf vier Etagen. 1995 wurde es um einen Anbau erweitert und auf 250 Betten aufgestockt. Am 15. Mai 2002 wurde aus dem Parkhotel das ,,Dolce‘‘. Heute umfasst das Dolce by Wyndham Bad Nauheim 146 Zimmer und 13 Suiten in verschiedenen Kategorien sowie insgesamt 27 Tagungsräume.

  1. "Zeiträume" von Annette Hausmanns