Benutzer:Egon Breetz/Einblatt-Wandkarte

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Kleinere Maßstäbe und Formate für analoge Schulwandkarten sind heute (2008) in Offerten der Wandkarten-Verlage dominierend – insbesondere vom Verlag Westermann. Es mögen drei Größengruppen von Schulwandkarten unterschieden werden:
Kleinformatige Wandkarten bis ca. 1,0 m²
Mittelformatige Wandkarten ca. 1,0 bis 3,0 m²
Großformatige Wandkarten über ca. 3,0 m².

Als frontale Medien für den allgemeinbildenden Schulunterricht (Kartenständer, Kartenbühne mit Gleitschienen) am besten geeignet sind mittelformatige Wandkarten.

Kleinformatige Wandkarten bedingen im Unterricht den gleichzeitigen Einsatz von weitgehend identischen Schülerkarten (Hand-, Atlas- oder Lehrbuchkarte).

Großformatige Wandkarten – besonders solche mit „Überlängen“ (Höhen von ca. 2,0 m und mehr) – sind für den Schulunterricht vornehmlich als Seitenwandkarte („Posterkarte“) mit Langzeitwirkung nutzbar, können bei frontalem Einsatz unnötige Unruhe im Klassenraum erzeugen, da die südlichen Partien des Kartenbildes und oft auch die Legende von den mittleren und hinteren Sitzreihen nicht einsehbar sind. Großformatige Wandkarten sind prädestiniert für den Hochschulunterricht in großen Hörsälen mit ansteigendem Gestühl. „Überbreiten“ (Breiten von ca. 2,0 m und mehr) sind aus Sicherheitsgründen für die Schule nicht empfehlenswert. Ungetüme Wandkarten wirken mitunter wie „Dinos aus schulkartografischer Vorzeit“.

In der Schulkartografie der ehemaligen DDR galten seit Mitte der siebziger Jahre für jede Wandkartenneuentwicklung Grenzwerte des Formats:
2,00 m Breite
1,75 m Höhe (Länge).
Diesem Formatlimit waren Maßstabswahl und Blattschnitt untergeordnet.

Nach dem Beispiel der im Jahre 1969 in erster Auflage erschienenen Schulwandkarte „Bezirk Potsdam – Oberflächengestalt“ (1:200 000) im Umfang von 1 Kartensektion, in Auswertung der Erfahrungen des VEB H. Haack/Gotha mit kleinformatigen Wandkarten für einige Entwicklungsländer und im Zusammenhang mit der Bearbeitung einer vierteiligen Posterkartenserie „RGW“ wurden für das umfangreiche Kreiskartenwerk (178 Titel) sowie für das Bezirkskartenwerk (15 Titel) im Zeitraum 1976-1989 allgemein-geografische Einblatt-Wandkarten (EWK) entwickelt, die nur eine Sektion/ein Druckblatt (Maximalformat 0,95 m x 1,25 m) umfassten und auf Hekosyn, ein relativ reißfestes Spezialkartenpapier, gedruckt wurden.

Diese kleinformatigen EWK wurden durch Vergrößerung (vorwiegend durch Maßstabsverdoppelung) der vorderseitigen Hauptkarte (Kreis- oder Bezirkstitel) der jeweiligen Schülerhandkarte gewonnen und hatten sich in der Schulpraxis bewährt.

Auch ein Teil der heutigen kleinformatigen und mittelformatigen Wandkartentitel der Schulbuchverlage Klett-Perthes /Gotha und Westermann /Braunschweig sind Einblatt-Wandkarten. Sehr hoch ist der Anteil von kleinformatigen Einblatt-Darstellungen selbstverständlich bei den (meist beschreib- und abwischbaren) Posterkartentiteln; hier dominiert das Format 70 x 100 cm.

Siehe auch

Bezirkskartenwerk
Folien-Wandkarte
Kreiskartenwerk
Schulwandkarte

Literatur

BREETZ, E.: Schulwandkarten. In: Potsd. Forsch., Reihe C, H. 64 (1986), S. 54-65.
BREETZ, E. / DORNBUSCH. J. / KUNSTMANN, G.: Hinweise zur Einblatt-Wandkartenserie „Sozialistische ökonomische Integration der Länder des RGW“ für den Geographieunterricht der Klasse 10. In: Zt. f. d. Erdkundeunterr., H. 7/1977, S. 251-255.
HÜTTERMANN, A.: Die Renaissance der Wandkarte. In: Geographie und ihre Didaktik, H. 3/1990, S. 117-129.
SPERLING, W.: Wandkarte, Schulwandkarte. In: Handbuch Medien im Geographie-Unterricht. Düsseldorf 1986, S. 145-160.