Benutzer:Esteticacgn/Keratinglättung

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Keratinglättung (auch BKT, Brazilian Blowout, Escova Progressiva, Keratin-Kur) ist eine ursprünglich aus den USA stammende Behandlungsmethode, durch die Haar zeitweilig geglättet wird, indem es durch Einsatz eines Glätteisens mit flüssigem Keratin und einer Schutzlösung versiegelt wird. Konzentriertes Keratin wird auf das Haar aufgetragen und tief in die Haarstruktur eingearbeitet. Keratin ist ein Faserprotein, welches von menschlichen Organismen gebildet wird. Menschliche Haare bestehlen im wesentlich aus Proteine, die als Keratin bezeichnet werden. Das in der Produktformel enthaltene Keratin wird dann durch die Wärme des Glätteisens in den Haarfasern versiegelt.

Charakteristiken

Brasilianische Haarglättungs-Behandlungen entfernen Naturkrause, glätten das Haar und halten etwa drei Monate an. Sie kosten zwischen Euro 150 bis Euro 600, abhängig von der Haarlänge. Diese Keratin-basierenden Behandlungen werden an allen chemisch behandelten Haartypen (gebleicht, mit Highlights, gefärbt, dauergewellt, mit Glättungscreme behandelt oder vorgeglättet) sowie an unbehandeltem Haar vorgenommen. Die Technik bei der Anwendung ist dem japanischen Yuko System in der Weise ähnlich, dass erhitzte Glätteisen verwendet werden, um das Produkt in die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Haarkutikula">Haarkutikula</a> einzuschließen. Die Behandlungen zielen darauf ab, Locken und Wellen zu glätten sowie Naturkrause zu reduzieren. Sie garantieren kein vollständig geglättetes Haar, obwohl bei korrekter Ausführung zwischen 50 und 80 Prozent der Locken reduziert werden können, abhängig von der natürlichen Haarstruktur. Behandlungen halten ca. 10 - 12 Wochen vor und das Wiederholen der Behandlung erlaubt es, auch nachgewachsenes Haar zu behandeln. Abhängig von der jeweiligen Behandlung, darf der/die Behandelte sofort oder erst nach einer Wartezeit von bis zu 72 Stunden das Haar waschen, nass machen, Sport treiben, das Haar hinter die Ohren klemmen oder es hochstecken, da sonst das Behandlungsergebnis darunter leiden könnte.

Die Methode wurde aufgrund des Einsatzes hoher Konzentrationen reglementierter Chemikalien in verschiedenen Ländern verboten, darunter Kanada und die Europäische Union

Arbeitsschutz und Warnung vor Gesundheitsgefährdung

Die staatliche Verwaltungsbehörde für Arbeitsschutz und Gesundheit (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Occupational_Safety_and_Health_Administration">OSHA</a>) hat eine Warnung <a href="https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html">(1)</a> vor Gesundheitsgefährdung herausgegeben sowie eine Informationsseite <a href="https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html">(2)</a> veröffentlicht, als Reaktion auf die Beschwerden von Stylisten und Besitzern von Friseursalons, die sich bei der Anwendung folgender Haarglättungs-Produkte Formaldehyd ausgesetzt sahen: Brazilian Blowout, Acai Professional Smoothing Solution,Professional Brazilian Blowout Solution, Cadiveu, Brasil Cacau, Acai Therapy, Copomon/Coppola, Keratin Complex Smoothing Therapy, Natural Keratin Smoothing Treatment,Natural Keratin Smoothing Treatment Blonde,Express Blow Out ,Marcia Teixeira,Brazilian Keratin Treatment, Advanced Brazilian Keratin Treatment, Chocolate Extreme De-Frizzing Treatment, Soft Gentle Smoothing Treatment, Soft Chocolate Gentle Smoothing Treatment.


Die OSHA hat Luftproben in mehreren Friseursalons genommen und fand <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Formaldehyd">Formaldehyd</a> in der Luft, während Stylisten die Haarglättungs-Produkte anwandten. Manche der Produkte waren als frei von Formaldehyd gekennzeichnet oder listeten das Formaldehyd versteckt auf dem Produktetikett oder dem Sicherheitsdatenblatt auf. In den meisten Fällen, bei denen auf dem Etikett Formaldehyd nicht als Inhaltsstoff angegeben war, fand die OSHA heraus, dass die Besitzer der Friseursalons, in denen diese Produkte eingesetzt wurden, nicht wussten, dass Haarglättungs-Produkte Formaldehyd enthalten oder sie ihre Mitarbeiter diesem aussetzen könnten, da Hersteller, Importeure und Lieferanten nicht die korrekten Gefahrenhinweise auf dem Produktetikett oder dem Sicherheitsdatenblatt eingefügt hatten. Die OSHA hat eine Liste von dem, was sie als "Synonyme" für Formaldehyd angaben aufgeführt wurde : Methylene glycol, Formalin, Methylene oxide, Paraform, Formic aldehyde, Methanal, Oxomethane,Oxymethylene, Timonacic acid, Thiazolidinecarboxylic acid <a href="http://abcnews.go.com/US/brazilian-blowout-identify-formaldehyde-hair-smoothing-products/story?id=15821056">(3)</a>

Wenn Salonbesitzer sich für den Einsatz von Produkten entscheiden, die Formaldehyd beinhalten oder freisetzen, dann müssen sie die Kommunikations-Standards der OSHA zu Formaldehyd und Gefährdungen einhalten, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu wahren <a href="https://www.osha.gov/SLTC/hairsalons/government_response.html#federal">(4)</a>. Die Anforderungen beinhalten Schritte wie das Testen der Salonluft während der Behandlungen, um das Formaldehyd-Level zu messen, das Bereitstellen angemessener Belüftung und geeigneter Arbeitsschutz-Ausrüstung für die ausführenden Mitarbeiter sowie ihre Schulung zu den Gefahren von Formaldehyd. Wird den Anforderungen dieser Standards nicht entsprochen, drohen Konsequenzen.


Gesundheitliche Bedenken
Die behördliche Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/FDA">(FDA) </a>warnt, dass "Brazilian Blowouts" Gefahren für die Gesundheit der Frauen, welche diese nutzen, sowie für die ausführenden Friseure bergen. Drei Bedenken hinsichtlich der Präsenz von Formaldehyd in verschiedenen Haarglättungs-Produkten in signifikanten Konzentrationen bezogen sich auf die Frage, ob Methylen-Glykol gesetzlich mit Formaldehyd gleichzusetzen ist. Wasserfreies Formaldehyd-Gas löst sich schnell in und reagiert mit Wasser, um eine Gleichgewichtslösung von Methylen-Glykol zu bilden. Durch Erhitzen verändert sich das Gleichgewicht und fördert so das Entstehen von Formaldehyd und Wasser. Folglich wandten die Hersteller des "Brazilian Blowouts" ein, dass Methylen-Glykol in ihren Produkten enthalten sei, nicht jedoch Formaldehyd und sie deshalb behaupten können, dass ihr Produkt frei von Formaldehyd sei. Der erste Streitpunkt ist die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Nomenklatur_%28Chemie%29">Nomenklatur,</a> der zweite ist die Methode, mit der die Formaldehyd-Konzentration gemessen wird. Der dritte bezieht sich auf die Messungen der Formaldehyd-Konzentration in Flaschen des Produkts, in denen die anzugebende Konzentration sowohl von der angewandten Messmethode als auch von der Nomenklatur abhängt. Jedoch hat das betroffene Unternehmen einen Vergleich mit dem Staat Kalifornien erwirkt und behauptet nun nicht länger, dass seine Produkte frei von Formaldehyd seien. <a href="http://ag.ca.gov/newsalerts/print_release.php?id=2617">(5) </a>

Berichte über gesundheitliche Auswirkungen nachteiliger Vorkommnisse führten dazu, dass folgende Verletzungen mit dem "Brazilian Blowout" assoziiert werden: Augen-Erkrankungen (Reizung, verstärkte Tränensekretion, eingetrübter Blick, Hyperämie) sowie Erkrankungen des Nervensystems (Kopfschmerzen, brennendes Gefühl, Schwindel, Ohnmacht) und der Atemwege (Atemnot, Husten, nasales Unbehagen, Nasenbluten, Fiepen, Nasenausfluss, Hustenreiz, Nasopharyngitis). Andere berichtete Symptome beinhalteten Übelkeit, Hypotrichose, Brustschmerz, Unbehagen in der Brust, Erbrechen und Hautausschlag.


Verbote:
Verboten sind Produkte, die Reaktionsprodukte von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Acetophenon">Acetophenon</a>, <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Formaldehyd">Formaldehyd</a>, <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Cyclohexylamin">Cyclohexylamin</a>, <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Methanol">Methanol</a> und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ethans%C3%A4ure">Ethansäure</a> (EC No 406-230-1) sowie 1,2,3,4,5,6-<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hexachlorcyclohexan">Hexachlorcyclohexan</a> enthalten. Produkte, die jedwede <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Aldehyde">Aldehyde</a> von mehr als 0,001% in Einwirkprodukten oder 0,01% in Ausspülprodukten enthalten, müssen diese Inhaltsstoffe explizit auf dem Produktetikett auflisten.
In der Zwischenzeit ist eine neue Generation von einigen Produkten auf dem Markt, die auf Formaldehyd verzichten. In Europa darf man nur mit Produkten arbeiten die von der Europäischen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_76/768/EWG_%C3%BCber_kosmetische_Mittel">Kosmetikrichtlinie 76/768/EWG</a> innerhalb der Europäischen Union als Sicher Eingestuft sind! Da der Marktanteil der Haarglättung schnell anwächst, werden in Europa immer noch Keratinprodukte mit hohem Formaldehyd vertrieben, obwohl solche Haarglättungsmittel verboten sind. Die Keratin Haarglättungsprodukte, die jetzt von Friseuren angewendet werden, enthalten kein oder nur 0,01 % Formaldehyd, sodass sie als ungefährlich eingestuft werden. Wer also großen Wert darauf legt, glattes, seidiges Haar zu haben, ohne nach jeder Wäsche oder jedem Regen zum Glätteisen greifen zu müssen, kann sich die Haare mit dieser Methode glätten lassen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten wenn der Friseur, mit Zertifikat Produkten <a href="http://www.keratinglaettung.org/images/Inoar-Certifikat.pdf">(6)</a> arbeitet und Auskunft geben kann, mit welchen Produkten gearbeitet wird.  Dann kann man eine Behandlung mit Keratin Haarglättungsprodukten durchaus empfehlen. Sie wird in vielen Friseursalons angeboten.


Alternative Angebote
ist zum Beispiel die Chi Haarglättung. Selber versuchen kann man sich einem glättenden Shampoo oder an der Methode, mit dem Föhn Haare zu glätten.

Quellen

1) <a href="https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html">https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html</a>

2) <a href="https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html">https://www.osha.gov/SLTC/formaldehyde/hazard_alert.html</a>

3) <a href="http://abcnews.go.com/US/brazilian-blowout-identify-formaldehyde-hair-smoothing-products/story?id=15821056">http://abcnews.go.com/US/brazilian-blowout-identify-formaldehyde-hair-smoothing-products/story?id=15821056</a>

4) <a href="https://www.osha.gov/SLTC/hairsalons/government_response.html#federal">https://www.osha.gov/SLTC/hairsalons/government_response.html#federal</a>

5) <a href="http://ag.ca.gov/newsalerts/print_release.php?id=2617">http://ag.ca.gov/newsalerts/print_release.php?id=2617</a>

6) <a href="http://www.keratinglaettung.org/images/Inoar-Certifikat.pdf">http://www.keratinglaettung.org/images/Inoar-Certifikat.pdf</a>

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