Benutzer:Felix König/Spielwiese 6

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Aktuelles Projekt: Erweiterung der Liste der Kernreaktoren in Japan
Beteiligte Benutzer: Felix König
Idee von: Felix König
Projektstatus: Projekt in Bau
Quellenlage: ?
Start: 9. Januar 2009
Geplante Fertigstellung: 2010

Sonstige kerntechnische Anlagen

Urananreicherungsanlagen

Die Rokkasho Uranium Enrichment Plant in Rokkasho ist im Besitz der Japan Nuclear Fuel Limited (JNFL). Die Anlage ist seit 1992 mit einer anfänglichen Produktionskapazität von 600 Tonnen (MT) SWU (Separative Work Unit, wird benutzt, um die Menge der Urananreicherung zu zeigen) pro Jahr in Betrieb. Die Anlage wurde auf 1050 Tonnen SWU im Jahr 1999 ausgebaut, mit Plänen für bis 1500 Tonnen SWU bis zum Jahr 2005; das sind etwa 30 % des Bedarfs aller japanischen Reaktoren. Die Kosten der JNFL sind über 20 % höher als die Preise in Russland oder Westeuropa. Die japanischen Zentrifugen sind eher einfach, mit Rotoren aus martensitaushärtendem Stahl und mit einer Einheit pro Zentrifuge.[1]

Wiederaufarbeitungsanlagen

Haupteinfahrt der Wiederaufarbeitungsanlage Rokkasho
Wiederaufarbeitungsanlage Rokkasho

Die abgebrannten Brennelemente werden zur Wiederaufarbeitung nach Frankreich und Großbritannien gebracht. Der radioaktive Abfall, der dabei anfällt, wird in Rokkasho zwischengelagert.[2] Seit 1993 ist in Rokkasho eine Wiederaufarbeitungsanlage (Rokkasho Reprocessing Plant - RRP) in Bau. Insgesamt etwa 30 Tonnen Plutonium sollen durch die bereits existierenden Verträge mit anderen Ländern verarbeitet werden. Für das Inland werden, wenn die Anlage in Rokkasho in Betrieb ist, etwas weniger als fünf Tonnen Plutonium verarbeitet. Die Vorverarbeitungsanlage wird eine Kapazität von 800 Tonnen abgebrannter Brennelemente pro Jahr haben; dieser abgebrannte Kernbrennstoff hat einen durchschnittlichen Anteil an Plutonium von bis zu 0,9 %. Die Wiederaufarbeitungsnlage der JNFL ist mit den besten verfügbaren japanischen und ausländischen Technologien, einschließlich der Technologien aus Großbritannien und Frankreich (den zwei Ländern mit den größten Erfahrungen in der kommerziellen Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente) ausgerüstet. Im Juli 1984 hatte ein Zusammenschluss der Kraftwerksbetreiber die Gemeinde Rokkasho-mura und die Präfektur Aomori gebeten, kerntechnische Anlagen in der Gemeinde bauen zu dürfen. Im April 1985 wurde eine grundlegende Einigung über die Standorte von kerntechnischen Anlagen erzielt. Im März 1995 wurde das High-Level Radioactive Waste Storage Center in Betrieb genommen, und im Dezember 1999 begonnen die Arbeiten an der Wiederaufarbeitung. Im Oktober 1998 wurden erstmals abgebrannte Brennelemente aus einem Leichtwasserreaktor zur in Bau befindlichen Wiederaufarbeitungsanlage Rokkasho transportiert. Dies war der abgebrannte Kernbrennstoff aus 44 Brennelementen (ungefähr acht Tonnen) aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daini 4. Diese Brennelemente verließen den Hafen des Kernkraftwerks an Bord eines speziellen Transportschiffs "Rokuei-maru" am Morgen des 1. Oktober 1998 und kam am Morgen des 2. Oktober im Mutsu Ogawara Port an und wurden am Abend des selben Tages in das Lagerbecken der sieben Kilometer vom Hafen entfernten Wiederaufarbeitungsanlage gebracht. Am 26. April 1999 kündigte die JNFL eine Änderung des Fertigstellungsdatums der Wiederaufarbeitungsanlage an. Das geplante Fertigstellungsdatum wurde von Januar 2003 auf Juli 2005 geändert, da die Bauzeit ehemals nicht richtig eingeschätzt wurde, da nicht vorhergesehene Prüfungen in der Anlage vorgenommen wurden und da ein Schritt für Schritt-Testlauf vorgeschlagen wurde. JNFL gab auch bekannt, dass sich die Baukosten aufgrund einer Änderung in der Konstruktion von 1880 Mrd. Yen auf 2140 Mrd. Yen erhöhen würden. Die COGEMA, Betreiber der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, gab Erfahrungen im Betrieb und technische Informationen an das Personal in Rokkasho weiter. Angestellte der COGEMA geben in Rokkasho technische Hilfe. Die COGEMA gab auch ein System an Rokkasho weiter, das den Plutoniumgehalt von 200 Litern Plutoniummüll sehr genau misst. Es gibt vorbereitende Maßnahmen für den Bau einer Uran-Plutonium-Mischoxid-Brennstoff-Fabrikationsanlage in Rokkasho.[1]

In Tōkai (Ibaraki), 115 Kilometer nördlich von Tokio, befindet sich neben dem Kernkraftwerk Tōkai auch die nationale Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken. Sie bildet zusammen mit weiteren Anlagen und Instituten einen großen kerntechnischen Komplex. Bei einem Unfall in der Anlage im März 1997 wurden mindestens 37 Menschen kontaminiert. Das Ereignis war der schwerste Atomunfall in der Geschichte Japans. In der Anlage war morgens ein Feuer ausgebrochen. Dadurch entzündete sich einer der Behälter, in denen schwach- oder mittelradioaktiver Abfall mit Asphalt vermischt wird. Die Ursache ist unbekannt. Offenbar wurde der Brand aber nicht vollständig gelöscht. Der Asphalt glimmte vermutlich weiter und bildete explosive Gase, die zehn Stunden später explodierten. Radioaktiver Rauch konnte aus der Halle mit den Abfallfässern entweichen und sich über Fischerdörfer an der Pazifikküste ausbreiten. Die Menschen wurden allerdings nicht evakuiert. Anfangs leugnete die staatliche Betreiberfirma den Austritt radioaktiver Strahlung, später wurde dann zudem ein Rechenfehler eingeräumt: die Strahlung sei "zehnmal höher" als angegeben gewesen; es sei auch Plutonium ausgetreten.[3] Am 30. September 1999 kam es in der Anlage zu einem weiteren schweren Unfall. Ein Vorbereitungstank wurde statt mit den vorgeschriebenen 2,3 kg mit 16,6 kg Urangemisch befüllt, daraufhin setzte eine unkontrollierte Kettenreaktion ein. 35 bis 63 Menschen wurden einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt. Es wurden drei Arbeiter einer besonders hohen Radioaktivität (bis zu 17 Sv) ausgesetzt, zwei starben an den Verletzungen. Rund 300.000 Anwohner erhielten eine Aufforderung, ihre Häuser nicht zu verlassen. Der Unfall wurde auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse mit der Stufe 5 eingeordnet.[4]

Zwischenlager

Das Vitrified Waste Storage Center ist eine Einrichtung in Rokkasho für die sichere Lagerung und Verwaltung von aus Frankreich und Großbritannien zurückgekommenen verglasten Abfällen für 30 bis 50 Jahre, bis der Müll sind schließlich entsorgt wird. Radioaktive Stoffe in flüssigen Abfällen, ein Nebenprodukt der Wiederaufbereitung von Brennstoff, sind gemischt mit geschmolzenem Glas und in einem besonderen Behälter verschlossen. Die daraus entstehenden Abfälle werden dann in Behälter verpackt und auf dem Seeweg in die Anlage gebracht. Am Ufer werden die Behälter mit den verglasten Abfällen geprüft und gemessen, um zu bestätigen, dass sie sicher gelagert und verwaltet wurden. Schließlich werden die Behälter mit den verglasten Abfällen im Lager eingelagert. Das Lager hat derzeit die Kapazität zur Lagerung von 1440 Behältern, doch das Zentrum wird letztendlich eine Kapazität von mehr als 3000 Behältern besitzen. Seit Ende Februar 2001 wurden 464 Behälter verglaster Abfälle nach der Wiederaufarbeitung im Ausland wieder nach Japan gebracht.[1]

Endlager

In Japan laufen Untersuchungen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle.[5] Seit 1992 gibt es am Standort des kerntechnischen Industriezentrums Rokkasho ein oberflächennahes Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, in dem hauptsächlich Abfälle aus Kernkraftwerken eingelagert werden. Die aus in den Boden eingelassenen Betonkammern bestehenden Einlagerungsbereiche werden nach ihrer Befüllung mit Beton ausgegossen, mit einem Betondeckel verschlossen und mit Erde über­deckt. In zwei Ausbaustufen wurde die Kapazität wurde auf 400.000 Fässer (= 80.000 m3) erweitert; ein weiterer Ausbau bis auf 3 Mio. Fässer (= 600.000 m3) ist möglich.[6][7] Japan will Granit und Ton als Endlagermedium untersuchen. Vor kurzem wurde mit der Standortsuche begonnen. Allerdings stellen Erdbeben, vulkanische Tätigkeit und Siedlungsdichte Probleme für ein Endlager dar.[8] Aufgrund der besonderen geologischen Situation Japans (Vulkane, tektonische Störungen, Erdbeben) sind bei der Standortsuche für ein Endlager die geowissenschaftlichen Untersuchungen am Wichtigsten, aber auch die Akzeptanz bei der Bevölkerung hat hohe Priorität. Die Instition NUMO ist für die Endlagerung in Japan verantwortlich. 2002 startete diese Institution ein Standortauswahlverfahren zur Identifizierung potentiell geeigneter Endlagerstandorte für hochradioaktive Abfälle durch; alle Gemeinden Japans wurden aufgerufen, für eine Standortuntersuchung freiwillig Regionen in ihrem Bereich zu nennen.[6] Diese Umfrage ist noch nicht ganz ausgewertet, aber man hofft, bis 2030 einen Endlagerstandort zu finden.[9][10]

Links