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Freibad Lübbecke
Freibad Lübbecke |
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Übersichtsplan Freibad Gehlenbeck Übersichtsplan Freibad Gehlenbeck | |
Daten | |
Ort | Lübbecke, Kernstadt |
Bauherr | Stadt Lübbecke |
Baujahr | 1921 (Eröffnung) |
Grundfläche | 32.000 m² |
Das Freibad Lübbecke, auch Freibad Obernfelder Allee, früher Badeanstalt Lübbecke ist eine unter Denkmalschutz stehende Freibadanlage in der ostwestfälischen Stadt Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Das Schwimmbad liegt im Ortsteil Gehlenbeck. Seit 2005 wird es nicht aber mehr als Bad betrieben. 2004 wurde über das Freibad ein Bürgerentscheid abgehalten, in dem es um die Schließung eines der beiden Freizeitbäder in Lübbecke ging. Gleichwohl existiert das Gelände und die Gebäude und Einrichtungen weiter. Im Jahre 1963 fanden hier die Westdeutschen Meisterschaften im Turmspringen statt.
Lage
Das Bad liegt oder je nach Auffassung "lag", im Süden der Kernstadt von Lübbecke und damit im Bezug auf die Gesamtstadt recht zentral gelegen.
Ausstattung/Service
Das Lübbecker Freibad bot nach Angabe der Stadt Platz für weniger Besucher als das im Freibad Gehlenbeck der Fall ist. Das auf 22° C beheizte Bad verfügte über ein 50 Meter Becken mit sechs Bahnen und mit Ein-, Drei-, Fünf-, Siebeneinhalb- und Zehnmetersprungturm. Das östliche Viertel dieses Beckens hatte eine geringere Tiefe und war auch für Nichtschwimmer geeignet. Daneben gab es ein kleineres und flacheres Becken als Planschbecken. Die Liegewiesen umfassen rund 18.000 Quadratmeter Liegefläche und bieten auch die Flächen für Rasensport. Das Gelände ist damit so groß wie 2,5 Fußballfelder. Daneben gab es in einem hufeisenförmigen Gebäude, das das Bad nach Norden begrenzte die obligatorischen Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten und einen Kiosk, bzw. Imbiss mit Sitzgelegenheiten. Darüber hinaus war eine Wohnung für den Bademeister dort integriert, wo dieser mit seiner Familie wohnte. (Die Wohnung wird noch heute bewohnt). Der Imbiss bot neben den abgepackten Dingen (Getränke, Eiscreme, Süßigkeiten) auch warme Getränke (Kaffee, Tee) und einfache warme Mahlzeiten (Schnitzel, Frikadellen) an. Direkt vor dem Bad befinden sich noch immer Parkplätze auf rund 9000 qm Fläche.
Geschichte
Die Stadt Lübbecke besaß seit 1926 eine städtische Badeanstalt am Nordufer des Kanalhafens (bis zur Gebietsreform 1973 gehörten einige kleinere Gebiete nördlich des Mittellandkanals zur Stadt). Die ersten Planungen zum Bau einer Badeanstalt an der Obernfelder Allee gehen auf das Jahr 1938 zurück. In der Ratssitzung vom 29. April 1938 war sich das Gremium aber einig, dass die Badeanstalt am Hafen auch erhalten bleiben müsse. Aufgrund des Weltkrieges II erfolgte der Bau des neuen Bades dann aber doch nicht. Nach dem Krieg im jahre 1952 waren dann die Planungen für den Bau einer Badeanstalt an der Obernfelder Allee so weit gediehen, dass sich der Stadtrat in seiner Sitzung vom 9. Juli 1952 mit der Vergabe der Bauarbeiten befasste. Die Eröffnung des Freibades Lübbecke fand bereits am 4. Juli 1953 statt. An diesem Tage wurde das Freibad an der Obernfelder Allee eingeweiht unter Beisein des damaligen Bürgermeisters Hülsmeier, der dabi die Glückwünsche des Vorsitzenden des Westdeutschen Schwimmverbandes, Albert Pellman entgegennahm. [1] Eine Kuriosum in der Folge der Gebietsreform im Jahre 1973 und der Angliederung der Gemeinde Gehlenbeck an Lübbecke war, dass die Stadt Lübbecke ab 1973 über zwei Freibäder verfügte: Das in der Lübbecker kenrstadt und zusätzlich das in der Mitte des dann aufgelösten Amtes Gehlenbeck, knapp südlich des Mittellandkanals liegende Amtsfreibad Gehlenbeck Das heißt, nicht die jeweiligen Einzugsgebiete der Bäder, jedoch der Zuschnitt der Grenzen und Zuständigkeiten hatten sich geändert: Die ehemaligen Gebiete des Amtes Gehlenebeck nördlich des Kanals, die Dörfer Isenstedt und Frotheim fielen mit der Gebietsreform an die Stadt Espelkamp. Obschon die Bürger von dort weiterhin das Bad nutzen, fühlte sich Espelkamp natürlich nicht für die Finanzierung, d.h. Subventionierung des Bades in Gehlenbeck zuständig, hatte und hat es ja selbst ein zentralstädtisches Freibad. Nun musste Lübbecke also zwei Freibäder finanzieren. Nach jahrzehntelanger Diskussion wurde dann das alte innerstädtische Freibad in zentraler Lage 2005 nach einem Bürgerentscheid, bei dem Gehlenebeck mehr Bürger mobilisieren konnte, aufgegeben und das sehr abseits gelegene Gehlenbecker Freibad wurde das einzige städtische Freibad Lübbeckes.
Am 21 und 22. Juli 1963 fanden im Bad an der Obernfelder Alle die Westdeutschen Meisterschaften im Kunst- und Turmspringen statt. [2]
Bürgerentscheid am 2. Mai 2004
Der Bürgerentscheid[3] war nicht erfolgreich[4]. Bei einer Wahlbeteiligung von 40,4 % haben 57,8 % der Abstimmenden die Frage mit "Nein" beantwortet. Beim Bürgerentscheid, der am 2. Mai 2004 durchgeführt wurde, konnten die Bewohner Lübbeckes zu folgender Frage Stellung beziehen:
- "Soll das Freibad Lübbecke unter gleichzeitiger Schließung des Amtsfreibades Gehlenbeck erhalten und für den Badebetrieb geöffnet werden?"
Der Entscheid wurde im Vorfeld in der Bevölkerung heftig diskutiert und polarisierte in gewisser Weise die Öffentlichkeit.[5] Im Ergebnis votierte eine Mehrheit von 57,78 % für "Nein", wobei in den süd-westlichen Stadtteilen eine Mehrheit mit "Ja", also für die Erhaltung des alten zentralen Freibades, in den östlichen Stadtteilen Gehlenbeck, Eilhausen und Nettelstedt eine überaus deutliche Mehrheit (97-98 %) mit "Nein" stimmten. Zudem lag die Beteiligung am Entscheid in den drei genannten östlichen Stadtteilen deutlich über 50 % während sie im den anderen, einschließlich denen der bevölkerungsreichen Kernstadt, 58 % der Stadtbewohner leben dort, deutlich darunter, überwiegend unter 30 %, lag. Letztlich gab also der Grad der Mobilisierung der Lager den Ausschlag.[6]Zudem ist nach § 4 der Satzung der Stadt Lübbecke über die Durchführung von Bürgerentscheiden nur abstimmungsberechtigt, wer am Tag des Bürgerentscheids Deutscher im Sinne des Grundgesetzes ist oder die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats der Europäischen Gemeinschaft (gemeint ist die Europäische Union) besitz. Dies schloss von vorneherein einen Teil der Mitbürger, z.B. die mit türkischen oder bosnischer Staatsangehörigkeit und auch Asylsuchende und die überwiegend in der Kernstadt und weniger in den bäuerlich geprägten Dörfern der Umgebung wohnen, von vorneherein an der Teilnahme am Entscheid aus.[7]
Einzugsgebiet
Aufgrund seiner zentralen Lage war das Bad das nächstgelegene für einen Großteil der Bewohner der Stadt Lübbecke. Lediglich für die lübbecker Ortteile Eilhausen und Nettelstedt und Teile von Gehlenbeck war das Freibad Gehlenbeck das näher gelegene. Gleichwohl fand das Freibad Lübbecke sein Einzugsgebiet auch außerhalb des Stadtgebiets: für die den Großteil der Gemeinde Hüllhorst, insbesondere deren Ortteile Oberbauerschaft und Ahlsen-Reineberg), war es die nächstgelende Badeanstalt.
Sonstiges
Kontroverse um den Weiterbetrieb
Seit einigen Jahres wird auf kommunalpolitischer Ebene diskutiert, auch das Gehlenbecker Bad aus Kostengründen zugunsten eines dann wieder zentraler liegenden und vermutlich besser frequentierten Kombibades zu schließen.[8]Eine weitere Fraktion setzt sich für die Wiedereröffnung des denkmalgeschützten, sich jedoch im Verfall befindlichen, ehemaligen zentralstädtischen Freibades ein.[9]
Einrichtungen in der Nähe
Unmittelbar neben dem Bad liegt das Kreiskrankenhaus. Die Altstadt von Lübbecke ist rund 1000 Meter entfernt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Artikel zur Stadtgeschichte auf der Seite der Stadt Lübbecke
- ↑ Bericht und Foto auf Google Books
- ↑ Verzeichnis der Bürgerentscheide in NRW
- ↑ Jens Kösters: Der Bürgerentscheid in Nordrhein-Westfalen, Band 4, Marburg 2005, S. 139, veröffentlich auf Google books
- ↑ Stellungnahme der Stadt auf der Internetseite der Stadt Lübbecke
- ↑ Ergebnis des Bürgerentscheides nach Abstimmungsgebieten auf der Internetseite der Stadt Lübbecke
- ↑ Satzung der Stadt Lübbecke zu Bürgerentscheiden
- ↑ Artikel in der Neuen Westfälischen im Juni 2013
- ↑ Artikel in der Neuen Westfälischen August 2014
Kategorie:Badeanlage in Nordrhein-Westfalen Kategorie:Badeanlage Kategorie:Lübbecke