Benutzer:Geisslr/Wikipedia
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Hier versuche ich mal das, was mir besonders wichtig ist, in Thesen zu fassen. Grundlegend für alles andere ist: Wikipedia ist eine Enzyklopädie. Der Leser muss also das Ziel sein von allem, was wir hier machen; in der BWL würde man das wohl Customer Relationship Management nennen. Daraus ergeben sich meine weiteren Überlegungen:
1.) Ein guter Artikel sollte so ausführlich wie nötig, aber auch so knapp wie möglich sein. Ich versuche daher a) diejenigen Informationen, die der Artikel enthalten soll, in möglichst wenig Worte zu fassen, b) in einem möglichst nüchternen Stil zu schreiben (es geht nicht darum, besonders spannende oder lustige Artikel anzufertigen) und c) Phrasen und Worthülsen zu vermeiden. Wichtig finde ich v. a. die Einleitung; wenn der Leser sie gelesen hat, sollte er genau wissen, um was es geht. Ich habe dazu mal irgendwo gelesen, die Einleitung sollte ungefähr so umfassend sein wie ein brauchbarer, nicht löschwürdiger Stub - die Formulierung gefiel mir ganz gut.
2.) Ein guter Artikel muss neutral geschrieben sein. Das ist oft sehr schwierig, weil man ja als Autor immer schon eine vorgefertigte Meinung hat. Die Regel befolgen zu können, setzt daher voraus, dass man anderslautende Meinungen akzeptieren kann, ohne sie zu teilen. Allerdings finde ich auch, dass absolut unbedeutende Nebenmeinungen nur knapp in einem übergeordneten Artikel enthalten sein sollten. Hauptsächlich in Wirtschaftsartikeln befinde ich mich daher immer wieder auf einer Gratwanderung zwischen zu viel Mainstream und zu viel Nebenmeinung.
3.) Grundlegende Artikel müssen für einen fachfremden Leser verständlich sein. Das finde ich v. a. im Wirtschaftsbereich wichtig, da sich dort eine eigene Sprachkultur entwickelt hat (oft auf Anglizismen beruhend), die ein Außenstehender kaum verstehen kann. Also: verständlich und möglichst in deutschen Worten schreiben! Ich versuche hier also abzuwägen zwischen zu viel Fachchinesisch und zu wenig Substanz. Für Detailartikel erscheint mir dieser Punkt aber weniger wichtig.
4.) Fehlende Transparenz und Redundanzen erschweren dem Leser den Informationskonsum. Daher finde ich es wichtig, sich über a) die Kategorisierung von Artikeln und b) die Lemmatisierung Gedanken zu machen. Auch hier bin ich auf einer Gratwanderung - und zwar zwischen zu vielen Einzelartikeln auf der einen und zu großen Zusammenfassungs-Artikeln auf der anderen Seite. Themen, die nur oder fast nur zusammen verständlich gemacht werden können, sollten daher auch im selben Artikel stehen.
5.) Der Leser muss den Inhalten vertrauen können. Eine Enzyklpädie taugt nicht, wenn sich der Leser nach dem Konsum ihrer Inhalte nicht sicher sein kann, ob diese wirklich korrekt sind. Dazu braucht man m. E. a) eine weitgehende Verhinderung von Vandalismus (wobei eine Registrierungspflicht helfen würde) und b) eine größere Transparenz, was wo wie steht. Ich denke da an projektbezogene Seiten, die den Teilnehmern einen Überblick darüber geben, was auf den zu ihrem Projekt gehörenden Seiten zuletzt geändert wurde - also gewissermaßen eine große projektbezogene Beobachtungsliste.
6.) In eine Enzyklopädie gehört das, was der Leser dort erwarten kann a) Ich denke, der Leser kann dort nur Informationen erwarten, die auch langfristig relevant sind. Das gerade unterscheidet ja eine Enzyklopädie von einem Newsticker (daher bin ich auch kein Freund der News-Rubriken auf manchen Portalen). b) Er kann dort nicht alle Infos erwarten, die für ihn als einzelnen bedeutsam sind, sondern nur solche, die für eine größere Gruppe von Menschen relevant sind. Und genau da beginnt das Problem: Was ist denn eine "größere Gruppe"? Und was ist für die relevant? Ich denke, diese beiden Fragen wird man nie ganz eindeutig beantworten können. Ein guter Ratgeber ist für mich hier die Seite Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist.
Abgesehen von den inhaltlichen Anforderungen ist mir der menschliche Umgang mit den anderen Benutzern wichtig. Deshalb versuche ich, Immer kühlen Kopf zu bewahren und sachlich zu bleiben - ich hoffe, es gelingt mir.