Benutzer:Gestumblindi/Fakemuseum/Hans Hermann Ekkys

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Hans Hermann Ekkys, um 1864 als Soldat im amerikanischen Sezessionskrieg

Hans Hermann Ekkys (* 5. Oktober 1816 in Bremen; † 4. Oktober 1899 in Washington D.C.) war ein deutscher Bildhauer, Schneider, Politiker und Soldat im amerikanischen Sezessionskrieg.

Jugend

Hans Hermann Ekkys wuchs in einem patriotisch und bürgerlich-liberal gesinnten Elternhaus auf und besuchte die Volksschule in Bremen. Sein Vater Alphons Otto Ekkys war Bremer Herrenausstatter; seine Mutter hieß Wilhelmine, geb. Schneider. Früh machte sich eine künstlerische Neigung bei Ekkys bemerkbar, doch der Vater drängte seinen Sohn in eine Schneiderausbildung um das eigene Geschäft fortführen zu können. Nach der Ausbildung und einem Berufsjahr begehrte der Sohn gegen den Vater auf und zog 1834 nach Paris, um sich dort der Bildhauerei und dem Kunststudium zu widmen. 1836 kehrte er aus finanziellen Gründen in das elterliche Haus zurück und arbeitete im väterlichen Geschäft. 1837 brach der Sohn mit dem Vater und wechselte zur Konkurrenz. Am 5. Oktober 1837 heiratete Ekkys die 18jährige Henriette Dinslage, Tochter eines Bremer Kaufmanns. 1838 wurde die erste Tochter Clara geboren. 1840 die zweite Tochter Luise Marie. Im gleichen Jahr eröffnete er sein erstes Herrenausstatter-Geschäft in Bremen. 1842 starb der Vater und Ekkys übernahm das väterliche Geschäft. 1843 starb die Mutter. 1845 brannte das Haus Ekkys in Bremen ab und Frau und Kinder kamen ums Leben. Er übergab die Geschäfte einem Geschäftsführer und folgte einer Einladung des Cousins seiner Mutter aufs Land bei Bremen. In Barrien, wo der Cousin der Müller war, versuchte sich Ekkys von seinen Schuldgefühlen und Depressionen in Form von Bußgängen zu erlösen.

Marienerscheinung

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Zeichnung von Hans Hermann Ekkys über seine Marienerscheinung

Auf einem seiner Büßergänge im Dezember 1846 geriet Ekkys in ein Unwetter und suchte Schutz im Schatten einer alten Eiche. Als ein Blitz die Eiche spaltete und in Flammen setzte, war Ekkys davon überzeugt, dass ihm nun göttliche Gerechtigkeit wegen seiner geglaubten Schuld am Tod seiner Familie widerfahren würde und er ergab sich seinem Schicksal. Doch eine Marienerscheinung in den Flammen des Baumes ließ ihn einen anderen Weg einschlagen. Von seinen Schuldgefühlen befreit, beschloss er aus Dankbarkeit an der Stelle des Blitzeinschlages eine Kapelle zur Verehrung Marias zu errichten. Bei den Bauarbeiten wurde im Boden ein Madonnenfragment aus dem 12. Jahrhundert gefunden, was darauf schließen ließ, das schon früher an diesem Ort Madonnenverehrung stattgefunden hatten. Die Arbeiten wurden fortgesetzt, und Ekkys beschloss einen vor Ort freigesetzten Findling als Basismaterial für seine Madonnenfigur zu verwenden. Doch der Stein erwies sich als zu groß, und die Arbeit konnte nicht vollendet werden. In einem provisorischen Atelier an der Wassermühle in Barrien setzte er die Arbeit an einem erstandenen Sandstein fort. Doch auch diese Arbeit wurde nicht vollendet. Durch einen Blitzeinschlag wurde das Atelier und die beinahe fertiggestellte Statue zerstört.

Die Sage vom krummen Snieder zu Ristedt

Die begonnenen Arbeiten an dem Findling sind noch heute zu besehen. Am Ortsausgang von Ristedt, in der Nähe von Bremen, steht an einer Wegkreuzung zum Hohen Berg der Findling von beachtlicher Größe, der von den Ristedtern der „Krumme Snieder“ (Krumme Schneider) genannt wird. Um diesen Stein ranken sich vielerlei Sagen gleichen Inhalts, die sich wahrscheinlich auf Ekkys beziehen:

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Findling in Ristedt: Der Krumme Snieder

Vor vielen Jahren wohnte in Ristedt ein verwunschener Schneider. Dem hatte der Geiz schon Hörner auf dem Kopf gesetzt. Wenn ihm die Leute Stoff brachten, um etwas genäht zu bekommen, dann schnitt er als erstes ein großes Stück für sich selber ab. Und wenn ihm die Leute auch seine Betrügereien ins Gesicht schrieen, es nützte nichts. Eines guten Tages kam der heilige Petrus selbst zum Schneider nach Ristedt. Er hatte ein großes Stück prächtigen blauen Stoff mitgebracht und sagte, er solle ihm einen feinen, blauen Mantel machen und wenn er zufrieden sei mit der Arbeit des Schneiders, dann soll er dafür auch tüchtig bezahlt werden. So sprach Petrus und verließ ihn wieder. Der Schneider besah den Stoff von allen Seiten. Er befühlte ihn bald eine halbe Stunde und kam zu dem Schluss, dass er so ein gutes Tuch noch nie in den Händen gehalten hatte. Er griff sich die große Schere, schnitt sich ein beachtliches Stück ab und brachte es auf den Dachboden. Nach zwei Tagen erschien Petrus wieder beim Schneider, um sich seinen Mantel abzuholen. Er besah sich das gute Stück und probierte es an. Doch der Mantel reichte ihm nur bis an die Knie. „Der Stoff hat leider nicht für mehr gereicht“, log der Betrüger. Doch Petrus glaubte ihm nicht und fragte, ob er denn auch wirklich den ganzen Stoff für den Mantel genommen hätte. Da wurde der Schneider wütend und schimpfte und schwörte: „Wenn ich gelogen habe, dann will ich zu Stein werden!“ Da gab es einen gewaltigen Donnerschlag und das ganze Schneiderhaus war verschwunden. Der bucklige Geizhals aber stand da, wie er heute noch zu sehen ist, als ein krummer, tief in der Erde steckender Stein. Und jedes Kind in Ristedt nennt ihn nicht anders als „den krummen Snieder“.

Emigration

Nachdem die Errichtung der Marienkapelle zweifach durch höhere Gewalt verhindert wurde, beschloss Ekkys sein Glück in der USA zu versuchen. Ausschlaggebend dafür war das Fragment der Hand der zerbrochenen Statue, die auf einem Zeitungsartikel über die steigende Anzahl der Emigranten im Jahr 1847, lag. Dieses Zeichen nahm Ekkys als Wegweiser. Im Sommer 1847 betrat er ein Schiff in Bremerhaven, das ihn nach Amerika bringen sollte.

Löb (Levi) Strauss

Auf der Überfahrt lernte Ekkys den 18-Jährigen Löb Strauss, dessen Mutter und Schwestern kennen. Strauss wollte in das Textilgeschäft seiner beiden Brüder in New York City einsteigen, das diese dort schon einige Jahre führten. Ekkys berichtete von seinen Erfahrungen als Schneider und von seiner Vorstellung, dass jede Arbeit eine ihr entsprechende Kleidung benötigt. Diese Erkenntnis hatte er aus seiner Arbeit an der Madonna gezogen.

In New York City verloren sich Strauss und Ekkys aus den Augen. Ekkys wurde vom beginnenden Goldrausch angesteckt und ging 1848 nach Kalifornien und schloss sich einer Gruppe Deutschamerikanern an, die ebenfalls nach Gold gruben. Er wurde schnell fündig, sein Claim warf gutes Gold ab und nach drei harten Jahren unter Gesetzlosen, kehrte er als wohlhabender Mann nach New York zurück.

Sezessionskrieg

Mitte der 1850er Jahre ließ Ekkys sich in Washington nieder und betätigte sich politisch. Nachdem 1861 zehn der Südstaaten dem Beispiel South Carolinas folgten und aus der Union austraten, kam es zum Bürgerkrieg. Seine Bewunderung für Präsident Abraham Lincoln ließ ihn schnell Partei ergreifen. Ekkys trat als Freiwilliger in die Armee ein und diente unter dem deutschen General Carl Schurz. Ekkys überlebte die Schlachten von Chancellorsville, Gettysburg und Chattanooga und kehrte 1865 als Kriegsheld nach Washington zurück. Seine Versuche politisch aktiv zu werden, waren nicht von großem Erfolg gekrönt und so wendete er sich wieder der Kunst zu und trat dem Art Club of Washington bei.

Lincoln Memorial

1870 entwarf er ein Denkmal zu Ehren Abraham Lincolns, das jedoch nicht verwirklicht wurde, die Zeit war fünf Jahre nach dem Attentat noch nicht reif für eine Ehrung des ehemaligen amerikanischen Präsidenten. Entwürfe im Maßstab 1:20 wurden zwar ausgeführt, gelten aber als verschollen. 1876 lernte er den 25 Jahre jüngeren Bildhauer Daniel Chester French kennen, der gerade aus Italien zurückgekehrt war und in Washington ein Studio eröffnet hatte. Die beiden Männer verbindet die Liebe zur klassizistischen Skulptur. Ekkys sieht in dem jungen Mann einen Schüler und vernachlässigt seine eigene Arbeit immer mehr. Es ist wahrscheinlich, dass French die Entwürfe von Ekkys Lincoln Denkmal kannte. 1911 wurde durch Daniel Chester French das Lincoln Memorial in Washington realisiert, ein Denkmal des Präsidenten, das den Entwürfen Hans Hermann Ekkys erstaunlich ähnlich sieht.

Herriet Beecher-Stowe

1881 lernte der 65-Jährige Ekkys die verheiratete Harriet Beecher-Stowe in Hartford kennen. Er verliebte sich in die fünf Jahre ältere Schriftstellerin. Bis auf einen intensiven und zum Teil intimen Briefwechsel, von dem nur wenige Briefe erhalten sind, ist nichts über diese Beziehung bekannt. Eine späte Liebe blieb ihm verwehrt. 1899 starbt Ekkys mit 83 Jahren, vermögend jedoch alleinstehend in seinem Haus in Washington. Deutschland hatte er nie wieder gesehen. Auf seinem Sterbebett soll er die letzten Worte: „Auf ein neues Abenteuer!“ gesagt haben.

Literatur

  • Georg Alfred: Ein Emigranten Leben. Verlag G. Heerfeld, Bremerhaven 1952
  • Kulturführer Syke. Kunstverein Syke und CIfG, 2006
  • Erich Früh: Der krumme Snieder. Verlag VB, Bremen 1947