Benutzer:Gubeko/Jenő Ádám
Jenő Ádám (* 12. Dezember 1896 in Szigetszentmiklós; † 15. Mai 1982 in Budapest) war ein ungarischer Musikpädagoge, Volksliedforscher und Komponist. Er ist für die mit seinem Lehrer Zoltán Kodály gemeinsame Entwicklung der Kodály-Methode bekannt.
Leben
Jenő Ádám war ab dem Alter von zehn Jahren zunächst musikalischer Autodidakt. Seinen ersten Instrumentalunterricht erhielt er als Schüler am Budai Tanítóképző Intézetam [Institut zur Lehrerausbildung Buda]. 1915 erhielt er sein Lehrerdiplom. Er übernahm eine Stelle als Lehrer, schrieb sich aber zusätzlich als Student der Abteilung für Komposition an der Musikakademie Budapest ein. Sein Studium wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen.[1][2] Er wurde 1916 an der russichen Front gefangengenommen und wurde in einem Kriegsgefangenenlager in Sibirien interniert.[1][2][3] Im Gefangenenlager gründete er einen Chor und ein Orchester. In den Wirren nach der Revolution versuchte er wieder nach Ungarn zu gelangen. Er schlug sich als Kino-Pianist undFaktotum in einem Theater duch und gründete eine Musikschule. Erst im Herbst 1920 gelangte er wieder nach Ungarn.[2] Zurück in Budapest machte er erneut die Ausbildung zum Lehrer. Diese absolvierte er dieses Mal mit einer Sondergenehmigung statt in vier Jahren in eineieinhalb Jahren. Er ehielt danach eine Stelle in Kőbányá, wo er Literatur, Ungarisch, Geschichte, Deutsch und Geographie unterrichtete. Erst jetzt mit einem geregelten Einkommen konnte er sein Studium an der Musikakademie fortsetzen. Im November 1921 wurde er in die Kompositionsklasse Zoltán Kodálys aufgenommen. Im Studienjahr 1922/23 besuchte er die Kompositionsklasse von Albert Siklós, kehrte danach aber wieder in Kodálys Klasse zurück. 1925 erhielt er sein Diplom.[1][2] Vor allem Ende der 1920 Jahre bereiste er Ungarn, um Volkslieder zu sammeln. 1929 war er Korepititor bei den Proben der Jahreszeiten Joseph Haydns beim Budapesti Ének- és Zenekar Egyesület. [Chor- und Orchesterverein Budapest] Bei der Aufführung vertrat Jenő Ádám den Leiter der Gesellschaft Emil Lichtenberg (1874–1944). In den folgenden Jahren leitete er mehrere Aufführungen verschiedener Oratorien mit großem Erfolg und erlangte nach einer Dirigentenausbildung bei Felix Weingartner 1933 sein Dirigentendiplom. Im Studienjahr 1930/31 wurde er von Jenő Hubay, dem Direktor der Musikakademie, eingeladen, dort zu unterrichten. Zunächst leitete er nur den Chor. Später kamen noch andere Aktivitäten hinzu. Er unterrichtete Musiktheorie, Chorleitung, Volksmusik, Gesang und andere auch musikpädagogische Fächer. Er beschäftigte sich mit der Methodik des Gesangs im Klassenunterricht. Im lag daran, den Musikunterricht schon im frühen Alter zu optimieren. Im Geiste Kodálys legte er einen Schwerpunkt auf die Volksmusik.[1][2] Er wurde zum Vorsitzenden des ungarischen Verbandes der Schulmusiker, der in der 1930er Jahren gegründet worden war, gewählt. Er organisierte Kurse und Vorlesungen für Schulmusiker unter anderem zu den Themen Methodik des Unterrichtes des Partiturlesens und der Solmisation, die er 1933 bei einer Konferenz für Musikpädagogik in Saarbrücken kennengelernt hatte. Nach dem Studium intensivierte sich die Zusammenarbeit mit Kodály, da beide ähnliche Ideen der Musikerziehung teilten. Die Methode, die Ádám in seinem Unterricht vermittelte, wurde durch das Interesse Kodálys an einer Veröffentlichung optimiert.[1][2] 1943 erschien Módszeres énektanítás a relatív szolmizáció alapján [Systematischer Musikunterricht basierend auf der relativen Solmisation]. Das Prinzip wurde weltweit als Kodály-Methode bekannt. Ádám schrieb im Geiste der Methode Lehrbücher für den Schulunterricht. 1959 zog er sich von der Akademie in den Ruhestand zurück.[1][2][3]
Jenő Ádám unterrichtete an allen Schularten, hielt Musikvorlesungen im Rundfunk und später im Fernsehen und schrieb viele Aufsätze in ungarischen und internationalen Zeitschriften. Er arbeitete als Dirigent und leitete verschiedene Chöre in Budapest.
Werke (Auswahl)
- Magyar karácsony [Ungarische Weihnacht], Uraufführung an der Ungarischen Staatsoper 1931
- Domenica-Suite für grosses Orchester
- Zwei Lieder nach Texten von János Arany für Gesang und Orchester
- Chorwerke
- Streichquartette
- Volkslieder
Auszeichnungen und Gedenken
1955 wurde Jenő Ádám als Magyarország Érdemes Művésze díj [Verdienter Künstler Ungarns] ausgezeichnet. 1957 erhielt er den Kossuth-Preis. 2001 wurde er posthum Nach Jenő Ádám wurden mehrere Schulen und Musikschulen benannt, wie die Jenő Ádám Musikschule Ferencváros und die Jenő Ádám Grundschule Szigetszentmiklós. 2001 wurde er posthum
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Zsuzsanna Rákai: Ádám Jenő. In: http://lfze.hu. Liszt Ferenc Zeneművészeti Egyetem, abgerufen am 11. Januar 2018 (ungarisch).
- ↑ a b c d e f g Zsuzsanna Rákai: Jenő Ádám. In: lfze.hu. Liszt Ferenc Academy of Music, abgerufen am 11. Januar 2018 (englisch).
- ↑ a b Névadónk, Ádám Jenő. In: http://www.ferencvarosizeneiskola.hu. Ádám Jenő Musikschule Ferencváros, abgerufen am 12. Januar 2018 (ungarisch).
Personendaten | |
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NAME | Ádám, Jenő |
ALTERNATIVNAMEN | Adam, Jenö |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Musikpädagoge und Komponist |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1896 |
GEBURTSORT | Szigetszentmiklós |
STERBEDATUM | 15. Mai 1982 |
STERBEORT | Budapest |