Benutzer:INM/g
Phoneme
Die Georgische Sprache verwendet fünf Vokale und 28 Konsonanten, einschließlich einiger alveolarer Affrikaten („d“- oder „t“-Laute, die unmittelbar in ein „s“ oder „sch“ übergehen; eine solche Kombination wird als ein Laut angesehen).
Die Georgische Schrift verwendet ein eigenes Alphabet; die Orthographie ist streng phonetisch, stellt also jedes Phonem durch genau ein Graphem (einen Buchstaben) dar.
Fünf Vokale
Das Georgische kennt fünf Vokalphoneme. Im Gegensatz zum Deutschen ist die Länge nicht relevant; alle Vokale sind mittellang, und es gibt keine reduzierten Vokale.
Vokale | ||
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Laut | Georgischer Buchstabe | Deutsche Beispiele |
/a/ | ა | „Rad“, „Lage“ |
/ɛ/ | ე | „Räte“, „lecke“ |
/i/ | ი | „Ried“, „Liege“ |
/ɔ/ | ო | „Rotte“, „Locke“ |
/u/ | უ | „Rute“, „Luke“ |
Dreimal drei Plosive
Das Deutsche kennt drei Konsonant-Paare, die mit den Lippen („b“ / „p“), an den Vorderzähnen („d“ / „t“) und am Gaumen gebildet werden („g“ / „k“). Hier ist jeweils das erste Phonem stimmhaft, das zweite stimmlos – und wenn es stimmlos ist, folgt, anders als etwa im Französischen, im Deutschen immer ein schwacher Hauch (der beim „t“ bis ca. 1901 regelmäßig sogar in der Schrift widergegeben wurde: „Thal“, „Thür“ etc.)
Im Georgischen sind diese Paare zu Tripeln erweitert, denn die stimmlosen Laute können auch ohne Hauch, aber mit gleichzeitigem Glottisschlag, ausgesprochen werden. Derartige „Ejektive“ existieren nicht in den Westeuropäischen Sprachen.
Es gibt für die Georgische Schrift mehrere Transliterationen, die teils die behauchten, teils die glottal-unbehauchten Laute durch einen Apostroph kennzeichnen. In der Wikipedia werden sowohl behauchter als auch ejektiver Laut nur durch den einfachen Buchstaben transliteriert.
stimmhaft | stimmlos-behaucht | stimmlos-ejektiv | ||||||
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Laut | Buchstabe | Beispiele | Laut | Buchstabe | Beispiele | Laut | Buchstabe | Beispiele |
/b/ | ბ | „Bank“ | /pʰ/ | ფ | „Punk“ | /pʼ/ | პ | –[1] |
/d/ | დ | „Dank“ | /tʰ/ | თ | „Tank“ | /tʼ/ | ტ | –[2] |
/g/ | გ | „Ganter“ | /kʰ/ | ქ | „Kante“ | /kʼ/ | კ | –[3] |
Zweimal fünf Zischlaute
Auch alveolaren und postalveolare Frikative (s- und sch-Laute) treten stimmhaft und stimmlos auf; diese vier Laute können wie erwähnt jeweils durch ein Dental (d/t-Laut) eingeleitet werden, und zusätzlich kann das stimmlose mit Dental versehene Phonem auch mit dem Glottisschlag kombiniert werden. So entstehen jeweils fünf Phoneme.
(Da das Phonem /dz/ im Deutschen nicht vorkommt, wird hier je ein deutsches und englisches Beispiel gegeben.)
stimmhaft | stimmlos | stimmhaft m. Dental | stimmlos m. Dental | stimmlos-abruptiv m. Dental | ||||||||||
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Laut | Buchst. | Beispiele | Laut | Buchst. | Beispiele | Laut | Buchst. | Beispiele | Laut | Buchst. | Beispiele | Laut | Buchst. | Beispiele |
/z/ | ზ | „rasen“ “peas” |
/s/ | ს | „rasseln“ “peace” |
/dz/ | ძ | –[4] “beads” |
/ts/ | ც | „ratzen“ “beats” |
/"t͡sʼ" | წ | –[5] |
/ʒ/ | ჯ | „Rage“ “vision” |
/ʃ/ | შ | „rascheln“ “wish” |
/dʒ/ | ჟ | „Maharadja“[6] “widget” |
/tʃ/ | ჩ | „Ratsche“ “which” |
/tʃ'/ | ჭ | –[7] |
Drei im Rachen erzeugte Laute
Zwei dieser Laute sind dem deutschen Sprecher bekannt: Der (stimmlose) ch-Laut, wie er nach dunklen Vokalen vorkommt und der stimmhafte, reguläre deutsche R-Laut (nicht das Zungenspitzen-R, das weiter unten noch folgt).
Uvulare Laute | ||
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Laut | Georgischer Buchstabe | Deutsche Beispiele |
/x/ | ხ | „acht“ |
/R/ | ღ | „Art“ |
/qˤʷʼ/ | ყ | –[8] |
Sechs weitere Konsonanten
Auch diese Konsonanten sind grundsätzlich aus dem Deutschen bekannt. Allerdings wird das "L" im Georgischen palatalisiert, das heißt, mit angehobenem Zungenrücken ausgesprochen wie oft im Rheinischen und immer im Russischen oder Polnischen. Das "R" ist hier ein Zungenspitzen-R (wie im [[1]], Schweizerdeutschen oder Italienischen) und unterscheidet sich so von dem deutschen Gaumen-R, das oben schon vorgekommen war. Stimmlos ist nur das "H":
Nasale, Approximanten, "h" | ||
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Laut | Georgischer Buchstabe | Deutsche Beispiele |
/m/ | მ | „Magen“ |
/n/ | ნ | „nagen“ |
/ɫ/ | ლ | „Lagen“ (L jedoch mit gehobenem Zungenrücken) |
/v/ | ვ | „Wagen“ |
/r/ | რ | „ragen“ (R aber mit der Zungenspitze) |
/h/ | ჰ | „Hagen“ |
...
Velarisierter lateraler alveolarer Approximant
Stimmhafter lateraler alveolarer Approximant
Stimmhafter labiodentaler Frikativ
Stimmhafter alveolarer Vibrant
Stimmloser glottaler Frikativ
Einige häufige deutsche Laute, wie etwa das f, j oder "ng" kommen im Georgischen nicht vor.
Verbindungen
Diphthonge wie im Deutschen gibt es nicht; aufeinanderfolgende Vokale werden getrennt (aber ohne Glottisschlag) ausgesprochen. Hingegen sind Konsonantencluster geradezu charakteristisch für die Georgische Sprache…
Prosodie
Anmerkungen
- ↑ Kurzes Video zum Ejektiv p' (YouTube)
- ↑ Kurzes Video zum Ejektiv t' (YouTube)
- ↑ Kurzes Video zum Ejektiv k' (YouTube)
- ↑ Dieser Laut ist etwa aus dem italienischen "zero" oder dem ungarischen bekannt.
- ↑ Ejektiv: TO DO
- ↑ auch „Dschungel“, „Jenny“
- ↑ Ejektiv: TO DO
- ↑ Ejektiv, in westeuropäischen Sprachen nicht vorhanden.