Benutzer:IgorCalzone1/Weinbau I

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Der Weinbau in Irland ist ein Teil der Landwirtschaft auf der Insel Irland.

Geschichte des Weinbaus in Irland

Über die Geschichte des Weinbaus in Irland ist nur wenig bekannt, er ist jedoch mit dem Weinbau im Vereinigten Königreich eng verbunden. Nachdem die Römer den Weinbau auf die britischen Inseln brachten, kultivierten vor allem der Adel und Klöster den Weinbau in geringem Umfang an klimatisch günstiger gelegenen Lagen. Ab dem 9. Jahrhundert brachten auch die Vikinger Rebstöcke und Wein aus Frankreich in ihre Siedlungen nach Irland.[1] Inwiefern damit Weinbau betrieben wurde ist nicht bekannt. Mit der Heirat 1154 zwischen Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien hatte England die Herrschaft über Weinbaugebiete in Frankreich erhalten, die eine Versorgung mit höherwertigen Erzeugnissen sicherte.[2] Dadurch verlor der Weinbau im Vereinigten Königreich an Attraktivität und wurde nur noch gelegentlich durch einzelne Personen fortgeführt.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts gab es verstärkte Ambitionen, den Weinbau im Vereinigten Königreich wieder zu etablieren, begünstigt durch Neuzüchtung von Hybriden, die mit den ungünstigen klimatischen Bedingungen auskommen.

Anbauflächen

Die Anbauflächen (Rebflächen) auf der Grünen Insel betragen nur etwa hundert Hektar und entfallen lediglich auf die Republik Irland. Im zu Großbritannien gehörenden Nord-Irland gibt es keinen Weinbau.[3][4]

Auch wenn die Exportumsätze Irlands bei Wein 2008 um 33 Prozent stiegen[5] und 2009 sogar um 49 Prozent[6] darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Anbetracht des Flächenbedarfs der Rebstöcke dies nur den Export von wenigen (Zehn-)Tausend Flaschen erlaubt. Die Grüne Insel kann bei Betrachtung der aktuellen Zahlen weniger als 1 Prozent ihres Weinbedarfs (Pro-Kopf-Verbrauch 17,4 Liter) durch eigenen Anbau decken und ist daher zum Großteil auf Wein-Importe angewiesen.

Klima und Geographie

Irland liegt durch die Lage am Atlantik im Einflussgebiet des Nordatlantikstroms bzw. des Golfstroms. Dadurch sind die Temperaturen mild, und die Winter frostfrei bis frostarm. Jedoch ist damit auch eine erhöhte Niederschlagshäufigkeit und weniger Sonnenschein als in Kontinental- und Südeuropa verbunden. Die gemäß Winkler-Skala als Minimum angenommenen 1000 Sonnenstunden im Jahr werden nicht regelmäßig erreicht.

Rebsorten in den Anbaugebieten Irlands

Auf der Insel Irland werden hauptsächlich Weißweine verschiedener Sorten angebaut, Rotweine hingegen sehr selten.[7]

Wegen der mangelnden Süße der Weine werden einige von ihnen von den Abfüllern mit unterschiedlichen Früchten versetzt, was bei anderen europäischen Abfüllern eher unüblich ist. Eine relativ bekannte Marke, die auf diese Art versucht, dem Wein einen einzigartigen Geschmack zu verleihen, ist Wine of the Glen. Dieser Wein wird mit Apfel oder mit Erdbeeren versetzt.[8]

Weinbauregionen in Irland

Als bedeutendste Weinbauregion Irlands ist das County Cork zu nennen.[9]

Rechtslage

Das Gebiet der Republik Irland und Nordirland gehören zur Weinzone A der Anlage zu Anhang XIb der VERORDNUNG (EG) Nr. 491/2009 der EU. Gemäß dieser Verordnung gilt für Irland und das Vereinigte Königreich, dass auch "andere vergorene Getränke" (KN 2206) mit Produkten aus Trauben hergestellt werden dürfen, wenn der Name den Bestandteil "-wein" enthält.[10]

Erzeuger irischen Weins

Es existieren Weingüter in mehreren Countys Irlands[11]

  • Bunratty, County Clare
  • Cappoquin, West Waterford Vineyards, Waterford
  • Llewellyn’s Orchard Produce, Leinster, County Clare
  • Longueville House, Mallow, County Cork
  • Thomas Walk Vineyard, Kinsale, County Cork
  • West Waterford Vineyards, Munster, County Cork

Trivia zum Weinkonsum in Irland

Der Pro-Kopf-Konsum von Wein betrug in Irland (Republik Irland) 2007 16,5 Liter[12] und erhöhte sich bis 2013 auf ca. 17,4 Liter,[13] und damit nur geringfügig weniger, als im Wein-Exportland Chile und bedeutend mehr als in den USA. Zum Teil der Insel, der zum Vereinigten Königreich gehört, liegen keine detaillierten Angaben vor.[14]

Ein Zitat von James Joyce hat bei Außenstehenden immer wieder für Verwirrung gesorgt, denn der von ihm gelobte „wine of Ireland" ist in Wirklichkeit eine metaphorische Beschreibung eines Guinness(stout).[15] Mancheiner sieht darin auch eine humorvolle Anspielung darauf, dass es den Iren nie wirklich gelang und gelingen wollte Wein anzubauen. So nennen andere Quellen auch Whiskey "Black wine" oder "The Wine of Irland" [16], wieder andere sprechen generell bei Beer oder Cider von "Wine of Ireland“.[17], letzteres womöglich auch, weil der Herstellungsprozess von Cider mehr dem von Wein als von Bier ähnelt.[18]

Literatur

  • The Statutes of the United Kingdom of Great Britain and Ireland, Band 27, London, 1829/32. (unter Bayrische Staatsbibliothek digital)
  • Stephen Skelton: The Wines of Britain and Ireland: A Guide to the Vineyards and Wines of England, Wales, Ireland and the Channel Isles, 2001. (Google Books)
  • Ted Murphy: A kingdom of wine: a celebration of Ireland's winegeese, 2005. (Google Books)
  • Susan Flavin: Consumption and Culture in Sixteenth-Century Ireland: Saffron, Stockings and Silk, 2014. (Google Books)
  • Feast and Famine: Food and Nutrition in Ireland 1500-1920, Oxford University Press, 2001. (Google Books und unter bolistab, PDF; 97 KB)

Siehe auch

Geographie Irlands

Einzelnachweise

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--IgorCalzone1 (Diskussion) 20:10, 15. Mai 2015 (CEST)