Benutzer:JEW/Sebbersund

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Die Siedlung Sebbersund in der Nähe von Nibe am östlichen Limfjord in Jütland in Dänemark stammt aus der späten Eisen- (400-800 n. Chr.) und der Wikingerzeit (800-1050 n. Chr.) Sebbersund liegt auf einer Landzunge zwischen dem Nibe- und dem Halkær Bredning.

In den 1990er Jahren wurde der etwa 6,5 ha große Handelsplatz mit Verbindungen nach England und Norwegen zwischen dem heutigen Ort und dem Sankt Nicolaj Bjerg entdeckt und zwischen 1994 und 1997 teilweise ausgegraben. Der Platz hat seine Entdeckung dem trockenen Sommer 1992 zu verdanken, als man eine große Zahl von Flecken im Korn sehen konnte. Es waren die Spuren der kleinen Arbeits- und Wohnhäuser.

Die alte Ansiedlung ist in drei Bereiche unterteilt.

Grubenhäuser der Wikingerzeit - 1999 erbaut.

Im Norden haben die Archäologen 80 Grubenhäuser ausgegraben. Luftbilder zeigen, dass es noch etwa 70 weitere gibt. Die Häuser wurden - nachdem sie aufgegeben waren - als Abfallgruben benutzt. Der Abfall bestand auch aus 23000 Scherben heimischer Keramik. Der organische Abfall wurde in den letzten 1000 Jahren in Erde umgewandelt. Da sich der Platz auf einem von Sand gebildeten Tombolo befindet, erscheinen die Umrisse deutlich als Bewuchsmerkmale.

In der Mitte liegt der Marktplatz und der Handwerkerplatz mit Spuren von Metallverarbeitung.

Im Süden lag eine um 1000 errichtete Stabkirche deren Friedhof mit 800 bis 1000 Gräbern christliche Einflüsse zeigt. Die Kirche hatte rechteckiges Kirchenschiff und einem schmaleren Chor. Die Gesamtlänge betrug etwa 13,0 m und die Breiten 6,0 und 4,0 m. Für die Archäologen ergab sich hier erstmalig die Gelegenheit eine Stabkirche auszugraben, die nicht von einer Steinkirche überbaut war. An der Nordseite des Sankt Nikolaj Bjerges gab irgendwann auch eine 20 m lange romanische Steinkirche. Die Kirchen und der ab Beginn des 8. Jahrhunderts genutzte, ausgegrabene Friedhof gehören zu den frühesten Belegen für eine Enklave des von England ausgehenden Christentums in Dänemark. Es gibt Forscher, die die Ansicht vertreten, dass das nordjütländische Bistum "Vendila" in Sebbersund und nicht in Vestervig in Thy entstand.

Limfjord

Die Toten liegen in Ost-West orientierten mit den Köpfen im Westen. Beinahe jeder hatte ein „Kissen“ aus Rasenplaggen im Nacken, so dass der Kopf fast senkrecht stand und die Toten mit Blickrichtung nach Osten deponiert waren. Knapp die Hälfte der Toten war in Särgen begraben. Der Rest wurde eventuell in Stoffe eingewickelt. Die Särge bestehen oft aus leicht zu beschaffenden Schiffsplanken. Kleine Einbäume und Boote wurden ebenfalls verwendet. Teig- und Metzgertröge wurden für Kindersärge benutzt. Da es sich um christliche Gräber handelt, gibt es keine Grabbeigaben. Ein christliches Steingrab kann auf etwa 900 n. Chr. datiert werden[1], dass ist früher als der große Jellingstein, den Harald Blauzahn 965 errichten ließ, um die Christianisierung Dänemarks als sein Werk zu verkünden. Die Seiten und der Deckel des Steingrabes bestehen aus gespaltenem Granit, während sich am Westende ein Kreideblock mit einer Nische für den Kopf befindet. Im Grab lag ein gut erhaltenes Skelett eines etwa 1,5 m großen, älteren Mannes, wahrscheinlich eines Geistlichen. Analysen ergaben, dass er sich nicht ausschließlich von Fisch ernährt hatte, wie die anderen Toten. Er muss ein Fremder gewesen sein, vermutlich aus Mitteleuropa. Um das Jahr 1100 n. Chr. wurde der Handelsplatz, aufgegeben wahrscheinlich weil die Öffnung des Limfjords in Richtung Nordsee versandete und die Handelsrouten nach Westen blockiert waren. [2] Vor diesem Bild muss der Handelsplatz Sebbersund gesehen werden. Er existierte etwa zwischen 700 und 1100 n. Chr.

Literatur

  • Peter Birkedal, Erik Johansen: En handelsplads fra yngre jernalder og vikingetid ved Sebbersund. In: Aarbøger for Nordisk Oldkyndighed og Historie, 1991.
  • Ingrid Falktoft Anderson: Vejviser til Danmarks oldtid 1994 ISBN 87-89531-10-8, S. 182
  • Erich Hoffmann: Beiträge zur Geschichte der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem dänischen Reich für die Zeit von 934 bis 1035. In: 850 Jahre St.-Petri-Dom zu Schleswig 1134–1984. (= Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. Reihe I, Band 33). Schleswig 1984, ISBN 3-88242-086-3, S. 105–132.
  • Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid (= Politikens håndbøger.) Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8, S. 298-299

Einzelnachweise

  1. In die Regierungszeit des Christen verfolgenden König Gorm
  2. Die Geschichte des Limfjords lässt sich in fünf Phasen beschreiben:
    • Bis etwa zum Jahr 0 war der Limfjord ein Sund mit Durchlässen im Osten und Norden. Die nördlichen Durchlässe (dän. Sløjkanalen) versanden und der Sund wird zum Fjord mit der einzigen Öffnung, bei Hals, im Osten.
    • Ab etwa 700 n. Chr. gibt es wieder Salzwasser im Limfjord. Er ist ein wieder Sund. Ob die Öffnung im Westen lag wo sich heute befindet, oder im Løgstør Bredning im Norden ist eine offene Frage. Das eine schließt das andere nicht aus.
    • Ob der Sund um das Jahr 1100 n. Chr. erneut zum Fjord wird, ist unklar.
    • Ab 1825 ist er wieder ein Sund. In diesem Jahr durchbrach die Nordsee die Küste bei Agger Tange, sogenannte Thyborøn-Kanal entstand

Weblinks

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