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Hindi

Begriff und Abgrenzung

Die Bezeichnung „Hindi“

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Verhältnis zum Urdu

Dreisprachiges Schild (Urdu, Hindi, Englisch) am Bahnhof von Jammu

Das Hindi ist eng mit dem Urdu verwandt, einer Sprache die von zahlreichen Muslimen in Indien gesprochen wird und die in Pakistan als Nationalsprache dient. Sowohl das Standard-Hindi als auch das Standard-Urdu beruhen auf der in und um Delhi gesprochenen Mundart, dem Khari Boli. Im Bereich der Alltagssprache unterscheiden sie sich daher kaum. In höheren Sprachregistern zeichnet sich das Hindi dagegen durch einen hohen Anteil an aus dem Sanskrit entlehnten Wörtern aus, während das Urdu zahlreiche Entlehnungen aus dem Persischen und Arabischen besitzt. Zudem wird Hindi in der Devanagari-Schrift und Urdu in der persisch-arabischen Schrift geschrieben. Das Hindi und Urdu können daher als zwei Ausbauvarietäten derselben Sprache angesehen werden.

Bisweilen wird die Bezeichnung „Hindustani“ als Oberbegriff für Hindi und Urdu oder als Bezeichnung für die gemeinsame Basis der beiden Sprachen verwendet.

Dialekte und Varietäten

Verbreitung und Sprecherzahl

Verbreitung des Hindi (im weiteren Sinne) in Indien

Das Verbreitungsgebiet des Hindi (im weiteren Sinne) erstreckt sich über weite Teile Nordindiens, den sogenannten „Hindi-Gürtel“ (Hindi belt). In den Bundesstaaten Rajasthan, Haryana, Delhi, Himachal Pradesh, Uttarakhand, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh, Chhattisgarh, Bihar und Jharkhand ist das Hindi die Mehrheitssprache. Laut der indischen Volkszählung 2011 wird das Hindi von 528 Millionen Menschen in Indien (43,6 Prozent der Gesamtbevölkerung) als Muttersprache gesprochen. Damit ist das Hindi mit Abstand die größte Sprache des Landes. Tatsächlich hatten bei der Volkszählung aber nur 322 Millionen Menschen (26,7 Prozent der Gesamtbevölkerung) „Hindi“ als Muttersprache angegeben, der Rest den Namen eines der Hindi-Dialekte bzw. Regionalsprachen wie Bhojpuri (50,6 Millionen), Rajasthani (25,8 Millionen), Chhattisgarhi (16,2 Millionen), Magadhi (12,7 Millionen), Haryanvi (9,8 Millionen), Khortha (8,0 Millionen), Marwari (7,8 Millionen), Bundeli (5,6 Millionen), Malwi (5,2 Millionen), Sadri (4,3 Millionen), Mewari (4,2 Millionen) und Awadhi (3,8 Millionen). In den Volkszählungsstatistiken werden diese Menschen unter der Zahl der Hindi-Sprecher subsummiert. Nicht einberechnet sind die 13,6 Millionen Sprecher des Maithili, das seit 2003 als eigenständige Sprache anerkannt ist.[1]

Auch in der Terai-Region im Süden Nepals spricht die dort ansässige Bevölkerung (die sogenannten Madhesis) dem Hindi nahestehende Regionalsprachen wie Maithili, Bhojpuri und Awadhi. Laut der nepalesischen Volkszählung 2011 sprechen insgesamt rund 6 Millionen Menschen in Nepal (ein knappes Viertel der Gesamtbevölkerung) eine dieser Sprachen als Muttersprache.[2]

Als Ergebnis von Migrationsbewegungen seit der Kolonialzeit gibt es eine hindisprachige Diaspora in Übersee. Im 19. Jahrhundert kamen Sprecher verschiedener Hindi-Dialekte unter anderem nach Fidschi, Mauritius, Südafrika und die Karibikregion. Hier haben sich teils eigenständige Varietäten des Hindi entwickelt, so etwa das Fidschi-Hindi auf Fidschi. Seit dem 20. Jahrhundert gibt es eine Migrationsbewegung von Hindi-Sprechern nach Europa, Nordamerika und die Golfstaaten.

Einzelnachweise

Urdu

Verhältnis zum Hindi

Verbreitung und Sprecherzahl

Das Urdu ist eine Sprache ohne geschlossenen Sprachraum. In Pakistan beherrschen die meisten der 208 Millionen Einwohner des Landes das Urdu als Zweitsprache. Als Muttersprache wird es laut der Volkszählung 2017 aber nur von 7,1 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 14,7 Millionen Menschen) gesprochen.[1] Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Nachfahren von indischen Muslimen, die nach der Teilung Indiens nach Pakistan auswanderten (sogenannte Muhadschir). Die Urdu-Sprecher leben vor allem in Städten und sind über das ganze Land verteilt, während die Mehrheit der Bevölkerung eine der Regionalsprachen wie Panjabi, Sindhi oder Paschtu als Muttersprache spricht.

In Indien sind die Urdu-Sprecher über verschiedene Teile des Landes verstreut. Urdu wird von der muslimischen Minderheit im Hindi-Sprachraum Nordindiens, aber auch von den Muslimen der Dekkan-Region, wo vornehmlich andere Sprachen wie Marathi, Telugu und Kannada verbreitet sind, gesprochen. Laut der Volkszählung 2011 gibt es in Indien insgesamt 50,8 Millionen muttersprachliche Sprecher des Urdu. Die größten Gruppen von Urdu-Sprechern leben in den Bundesstaaten Uttar Pradesh, Bihar, Maharashtra, Karnataka, Telangana und Andhra Pradesh.[2]

Einzelnachweise