Benutzer:Johanna Web/Entwurf zu Hamburger Dialekt - Hochdeutsch

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Hamburger_Dialekt#Hochdeutsch
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Hochdeutsch

Heute wird in Hamburg fast ausschließlich Hochdeutsch gesprochen. Das typische „Hamburger Deutsch“ weist aber regionale Besonderheiten in Wortschatz, Grammatik und Aussprache auf, die in ähnlicher Form in fast ganz Norddeutschland verbreitet sind, so z. B. auch im modernen Bremer Dialekt.

Aussprache

• Im Hamburgischen wird [l] vor [ç] als [j] realisiert. So wird „Milch“ zu „Mijch/Miich“, „Dolch“ zu „Dojch“; „Seuche“ und „solche“ sind im Hamburgischen Homophone.

• [g] am Silbenende wird – wie im mittel- und norddeutschen Raum üblich – häufig als [ç] realisiert. Dies kann auch vor stimmlosen Konsonanten stattfinden, was tendenziell aber weniger häufig anzutreffen ist (z. B. „schweigt“ → „schweicht“", „liegt“ → „liecht“); s. u. „Lenisierung“.

• Ein langes [a] im Hochdeutschen wird in Hamburg häufig kurz und breit: „Rad“, „Glas“, „Tag“, „Jagd“ werden zu „Ratt“, „Glass“, „Tach“, „Jacht“.

• Das Hamburgische kennt nicht nur das kurze, breite [a], sondern auch ein langes, dunkles [a], z. B. wird „Kahn“ zu „Kåhn“.

• Der hochdeutsche Diphthong [aɪ] wird häufig mit einem dunklen a begonnen [ɑɪ].

• Eine Besonderheit des Hamburgischen ist der „Hamburger Schleifton“. Als Schleifton werden die überlangen Vokale bezeichnet, die das markante „Dehnen“ und „Strecken“ von Ur-Hamburgern ausmachen. So werden z. B. [ɔɪ] zu [ɔːɪ] und [uː] zu [uuː] („Mut“ vs. „Muut“). Besonders deutlich wird der Schleifton bei Wörtern, die sonst in [ə] enden, wie „Leute“. Hier wird aus „Leute“ [ˈlɔɪtə] „Loidee“ [ˈlɔːɪdeː]. Der Schleifton wird am „eu“ und am „e“ hörbar, die Lenisierung zusätzlich am „t“.

• Ein [ʃ] vor einem [p] oder [t] wird in Hamburg häufig als [s] gesprochen. Hierzu gibt es auch das Sprichwort "übern spitzen Stein stolpern [ˈybɛrn ˈspɪtsn staen ˈstɔɫpɛɺn]".

• Seltener werden lange Vokale nicht nur überlang, sondern auch (wie im Plattdeutschen) leicht diphthongiert ausgesprochen, so dass „Beet“ wie „Beeyt“ und „erlebt“ wie „erleeybt“ klingt.

Lenisierung

Sehr häufig ist auch die binnendeutsche Konsonantenschwächung der Plosivlaute bzw. Fortes g und t zu ch und d, wenn diese stimmlos sind (kenntlich etwa an Wörtern wie HamburgHamburch, KriegKriech, LeuteLeude, bittebidde für t → d), wobei bei Fremdwörtern generell eine genauere Aussprache eingehalten wird, sowie die Verschmelzung (Kontraktion) von st bzw. sd zwischen zwei Vokalen zu einem scharfen ss (hast duhassu, musst dumussu, ist dasissas) dort, wo etwa das Berlinerische den zweiten Vokal zu einem kurzen e macht (hast duhaste, musst dumusste), was mit der generellen Weglassung von t bei Wörtern wie nichtnich, istis zusammenhängt. Ähnlich verschmelzen auch habe ichhabbich und haben wirhamma (siehe Beispiel oben).

Einfluss des Plattdeutschen

Das Hamburger Hochdeutsch zeigt im Wortschatz, in der Grammatik und in der Aussprache den Einfluss des Niederdeutschen. Niederdeutsche Wortformen und Vokabeln haben im Hochdeutschen in der Regel umgangssprachlichen Charakter. Hierzu zählen zum Beispiel:

  • dat, wat
  • Büx, Buxe („Hose“)
  • Deern („Mädchen“)
  • klönen („plaudern“)
  • lütt („klein“)
  • man („(ein)mal“, „nur“)
  • Schiet („Scheiße“)
  • schnacken („sich unterhalten“, „Unsinn reden“)
  • tüdern („anbinden“)
  • dröge („trocken“, „langweilig“)
  • plietsch („schlau“, „aufgeweckt“)

In der Umgangssprache können Adverbien zu Adjektiven verwandelt werden: So sind zum Beispiel „zue (geschlossene) Türen“, „auffe (geöffnete) Fenster“ oder „appe (abgetrennte) Beine“ anzutreffen.

Spezifisch niederdeutsche Syntax findet sich etwa in:

  • der Bevorzugung von das anstelle von es, zum Beispiel: „Wie spät ist das?“.
  • der Auseinanderreißung (Tmesis) von Adverbien wie dafürda … für („Da kann ich nix für.“ oder „da nich für“), daraufda … drauf („Da komm’ ich nich drauf.“). Im Standarddeutschen gibt es etwas Ähnliches nur bei trennbaren Verben (hingehen → „Ich gehe dort hin“).

Das ursprüngliche Niederdeutsche in Hamburg kannte kein anlautendes sch vor Konsonanten und hatte stattdessen ein scharfes s. Allerdings nur noch sehr vereinzelt und als Überbleibsel aus dem früher häufiger gesprochenen Missingsch sind Artefakte wie ein scharfes s bei st oder sp zu beobachten, die auch von Hamburgern selbst als plattdeutscher Dialekt wahrgenommen und von den jüngeren Generationen nicht mehr derart ausgesprochen werden; nur noch sehr selten s-tolpert jemand in Hamburg über den sprichwörtlichen s-pitzen S-tein.


Hochdeutsch

Heute wird in Hamburg fast ausschließlich Hochdeutsch gesprochen. Das typische „Hamburger Deutsch“ weist aber regionale Besonderheiten in Wortschatz, Grammatik und Aussprache auf, die in ähnlicher Form in fast ganz Norddeutschland verbreitet sind, so z. B. auch im modernen Bremer Dialekt.

Aussprache

• Im Hamburgischen wird [l] vor [ç] als [j] realisiert. So wird „Milch“ zu „Mijch/Miich“, „Dolch“ zu „Dojch“; „Seuche“ und „solche“ sind im Hamburgischen Homophone.

• ⟨g⟩ wird nicht nur – wie es einer korrekten Variante der Standardaussprache entspricht - im Suffix ⟨-ig⟩ am Wortende, sondern auch am Silbenende häufig als [ç] realisiert. Dies kann auch vor stimmlosen Konsonanten stattfinden, was tendenziell aber weniger häufig anzutreffen ist (z. B. „schweigt“ → „schweicht“", „liegt“ → „liecht“); s. u. „Lenisierung“.

• Ein langes [a] im Hochdeutschen wird in Hamburg häufig kurz und breit: „Rad“, „Glas“, „Tag“, „Jagd“ werden zu „Ratt“, „Glass“, „Tach“, „Jacht“.

• Das Hamburgische kennt nicht nur das kurze, breite [a], sondern auch ein langes, dunkles [a], z. B. wird „Kahn“ zu „Kåhn“.

• Der hochdeutsche Diphthong [aɪ] wird häufig mit einem dunklen a begonnen [ɑɪ].

• Eine Besonderheit des Hamburgischen ist der „Hamburger Schleifton“. Als Schleifton werden die überlangen Vokale bezeichnet, die das markante „Dehnen“ und „Strecken“ von Ur-Hamburgern ausmachen. So werden z. B. [ɔɪ] zu [ɔːɪ] und [uː] zu [uuː] („Mut“ vs. „Muut“). Besonders deutlich wird der Schleifton bei Wörtern, die sonst in [ə] enden, wie „Leute“. Hier wird aus „Leute“ [ˈlɔɪtə] „Loidee“ [ˈlɔːɪdeː]. Der Schleifton wird am „eu“ und am „e“ hörbar, die Lenisierung zusätzlich am „t“.

• Ein [ʃ] vor einem [p] oder [t] wird in Hamburg häufig als [s] gesprochen. Hierzu gibt es auch das Sprichwort "übern spitzen Stein stolpern [ˈybɛrn ˈspɪtsn staen ˈstɔɫpɛɺn]".

• Seltener werden lange Vokale nicht nur überlang, sondern auch (wie im Plattdeutschen) leicht diphthongiert ausgesprochen, so dass „Beet“ wie „Beeyt“ und „erlebt“ wie „erleeybt“ klingt.

Lenisierung

Sehr häufig ist auch die binnendeutsche Konsonantenschwächung der Plosivlaute bzw. Fortes g und t zu ch und d, wenn diese stimmlos sind (kenntlich etwa an Wörtern wie HamburgHamburch, KriegKriech, LeuteLeude, bittebidde für t → d), wobei bei Fremdwörtern generell eine genauere Aussprache eingehalten wird, sowie die Verschmelzung (Kontraktion) von st bzw. sd zwischen zwei Vokalen zu einem scharfen ss (hast duhassu, musst dumussu, ist dasissas) dort, wo etwa das Berlinerische den zweiten Vokal zu einem kurzen e macht (hast duhaste, musst dumusste), was mit der generellen Weglassung von t bei Wörtern wie nichtnich, istis zusammenhängt. Ähnlich verschmelzen auch habe ichhabbich und haben wirhamma (siehe Beispiel oben).

Einfluss des Plattdeutschen

Das Hamburger Hochdeutsch zeigt im Wortschatz, in der Grammatik und in der Aussprache den Einfluss des Niederdeutschen. Niederdeutsche Wortformen und Vokabeln haben im Hochdeutschen in der Regel umgangssprachlichen Charakter. Hierzu zählen zum Beispiel:

  • dat, wat
  • Büx, Buxe („Hose“)
  • Deern („Mädchen“)
  • klönen („plaudern“)
  • lütt („klein“)
  • man („(ein)mal“, „nur“)
  • Schiet („Scheiße“)
  • schnacken („sich unterhalten“, „Unsinn reden“)
  • tüdern („anbinden“)
  • dröge („trocken“, „langweilig“)
  • plietsch („schlau“, „aufgeweckt“)

In der Umgangssprache können Adverbien zu Adjektiven verwandelt werden: So sind zum Beispiel „zue (geschlossene) Türen“, „auffe (geöffnete) Fenster“ oder „appe (abgetrennte) Beine“ anzutreffen.

Spezifisch niederdeutsche Syntax findet sich etwa in:

  • der Bevorzugung von das anstelle von es, zum Beispiel: „Wie spät ist das?“.
  • der Auseinanderreißung (Tmesis) von Adverbien wie dafürda … für („Da kann ich nix für.“ oder „da nich für“), daraufda … drauf („Da komm’ ich nich drauf.“). Im Standarddeutschen gibt es etwas Ähnliches nur bei trennbaren Verben (hingehen → „Ich gehe dort hin“).

Das ursprüngliche Niederdeutsche in Hamburg kannte kein anlautendes sch vor Konsonanten und hatte stattdessen ein scharfes s. Allerdings nur noch sehr vereinzelt und als Überbleibsel aus dem früher häufiger gesprochenen Missingsch sind Artefakte wie ein scharfes s bei st oder sp zu beobachten, die auch von Hamburgern selbst als plattdeutscher Dialekt wahrgenommen und von den jüngeren Generationen nicht mehr derart ausgesprochen werden; nur noch sehr selten s-tolpert jemand in Hamburg über den sprichwörtlichen s-pitzen S-tein.