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Wirkung von Reue

Fast jeder der von der Reue des Schuldigen erfährt öffnet sein Herz und vergibt. Die Reue wird kommuniziert indem man sich entschuldigt. Die wohlformulierte Entschuldigung soll einen Geschädigten überzeugen, dass es der Schuldige mit seiner Reue ernst meint, und ihm eine ungetrübte Beziehung am Herzen liegt. Gott sieht in das Herz und kennt unsere Gedanken, aber Menschen gegenüber spielt die Überzeugungskraft der Reue eine Rolle. Kann der Geschädigte die Reue erkennen und lässt er sie gelten? Eine ausgesprochene Entschuldigung kann wie eine Ausrede klingen. In einem anderen Fall braucht es keine Worte, weil dem Schuldigen sein schlechtes Gewissen angesehen wird.

Gary Chapman zusammen mit Jennifer Thomas schrieben in ihrem Buch Die fünf Sprachen des Verzeihens:[1]

„Bei unseren Recherchen ist uns aufgefallen, dass es fünf Aspekte der Sühne gibt − fünf Sprachen, mit denen wir um Verzeihung bitten können. Und jede hat Gewicht. Aber für den Einzelnen spricht eine davon eine deutlichere Sprache als alle anderen. Der Schlüssel zu guten Beziehungen liegt darin, diese individuelle Sprache des Verzeihens kennenzulernen und bereit zu sein, sie im Streitfall anzuwenden Wer auf die individuelle Sprache seiner Mitmenschen eingeht, der erleichtert es ihnen, die Bitte um Verzeihung anzunehmen. Wenn man sich dieser Sprache nicht bedient, macht man es dem anderen schwer sich wohlwollend zu zeigen, denn er ist sich nicht sicher, ob es ernst gemeint ist.“

Dr. Gary Chapman, Jennifer Thomas: S.16[1]

Ein Forscherteam um den Wirtschaftswissenschaftler Johannes Abeler untersuchte wie gut die Kraft der Entschuldigung[2] bei unzufriedenen Kunden eines eBay-Powersellers wirkte. Negative oder neutrale eBay-Kunden-Bewertungen sollten in eine gute Bewertungen verwandelt werden. Es wurden drei verschiedene Emails formuliert, mit denen man erreichen wollte, das Kunden ihre schlechte Bewertung zurücknehmen. Eine Zeitlang wurde an alle unzufriedene Kunden eines der drei Emails geschickt. In zwei der Emails boten sie Geld an (entweder 2,50€ oder 5,00€) und im dritten Email baten sie um Entschuldigung. Per Statistikauswertung wurde ermittelt, welche Methode den besten Erfolg zeigte. Das Ergebnis überraschte die Forscher, denn die Methode mit den geringsten Kosten zeigte den größten Erfolg. Das Email mit der Bitte um Entschuldigung hatte den größten Erfolg. Es war wie folgt formuliert:

“We are sorry to discover that you were not satis�ed with our service. As we are concerned about customer satisfaction, I would like to apologize and ask whether you might withdraw your [negative/neutral] evaluation. You cited the very delayed delivery as the reason for your evaluation. Unfortunately, the manufacturer delivered the wrong goods, so we had to wait for a new delivery. We are very sorry and want to apologize for this. Since in this case we had no direct in uence on the delivery time, I would like to ask you to agree to the mutual feedback withdrawal at this link: [link]. I would be very pleased if we could resolve this problem together.”

„Es tut uns leid entdeckt zu haben, dass Sie mit unserer Lieferung nicht zufrieden waren. Da wir sehr betroffen sind, wenn Kunden nicht zufrieden sind, würde ich mich gerne entschuldigen und Sie bitten, dass Sie die [negative/neutrale] Bewertung doch zurücknehmen möchten. Sie nannten die sehr späte Lieferung als Grund für Ihre Bewertung. Dummerweise lieferte der Hersteller die falsche Ware, daher mussten wir auf die neue Lieferung warten. Es tut uns so leid und wir bitten dafür um Verzeihung. Weil wir in diesem Fall keinen direkten Einfluss auf die Lieferzeit hatten, bitte ich Sie doch von der "Möglichkeit der einvernehmlichen Rücknahme von Bewertungen" Gebrauch zu machen (folgen Sie dem Link [link]). Ich wäre sehr dankbar, wenn wir gemeinsam das Problem aus der Welt schaffen könnten.“

Johannes Abeler und Team: S.3[2]

Weitere Beispiele:

  • Ein Arzt, der sich nach einem Kunstfehler beim Patienten entschuldigt, ersparte sich einen Schadenersatzprozess und damit Zeit und Geld ([1], S. 188),
  • Die Tätige Reue bewirkt mildere Gerichtsurteile.

Die Wirkung der Reue zeigt sich somit als ausgesprochen starke Kraftquelle. Sie bringt die Vergebung in Bewegung, sei es im täglichen Miteinander, in Geschäftsbeziehungen oder in unserer Beziehung zu Gott. Gerade in der Geschäftswelt kann Schuld sehr konkret durch einen Geldbetrag mit einer bestimmten Höhe beziffert werden. Aber auch in der Bibel gibt es eine Geschichte, bei der es um viel Geld geht. Es ist die Geschichte vom Schalksknecht. Bei einer Geschäftsprüfung wurde der sehr hohe Fehlbetrag von 10.000 Talenten in der Kasse festgestellt. Als der Schalksknecht dann vom Chef (König) zur Rechenschaft gezogen wurde begab sich folgendes:

„26 Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. 27 Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.“

Matthäusevangelium 18,26−27 EU

Dieser geschenkte Großbetrag entspricht ungefähr 200.000 Jahresarbeitslöhnen, nach damaligen Verhältnissen. Die Vergebung erfolgte hier spontan innerhalb eines Gesprächs zwischen Schuldner und Schuldiger. Hier vereinte sich die Reue des Schuldigen mit dem Wohlwollen des Geschädigten.

„Bekennen und Reue seitens des Schuldig gewordenen und Vergebung seitens desjenigen, dem Unrecht geschehen ist − ohne das eine oder das andere gibt es keine echte Versöhnung.“

Dr. Gary Chapman: , S.117[3]

„Niemand kann Vergebung ohne Reue erhalten; aber wer wirklich bereut, hat Anspruch auf völlige Vergebung – auch ohne bezahlten Ablassbrief.“

D. Martin Luther –[4]

Das Entschuldigen alleine hat keine Kraft, aber es löst normalerweise Bereitwilligkeit und freudiges Vergeben aus. Bei allem Schaden, ist es ein Trost, wenn der Täter des Bösen aus seinen Fehlern lernt, wenn es ihm peinlich ist, oder er Mitgefühl über den angerichteten Schaden zeigt.

Die Geschichte ging weiter mit vertauschten Rollen. Ein Kollege (Mitknecht) schuldete dem Schalksknecht 100 Denare (Drachme). Das entspricht 100 Tagelöhnen, nach damaligen Verhältnissen. Dieser Kollege fiel auch nieder und sprach nahezu identische Worte. Die klar gezeigter Reue, bewirkte hier kein Wohlwollen des Geschädigten, er erlies die Schuld nicht. Nun betrachten wir die unterschiedlichen Verhaltensmuster mit gesundem Menschenverstand:

  • Die reuige Bitte hatte das Herz des Königs geöffnet. Er erließ spontan einen riesigen Betrag (600.000 mal größer als die Schulden des Mitknechts).
  • Das Vorbild des Königs war noch ganz frisch, im Gedächtnis des Schalksknechts. Er hatte das gerade eben erlebt.
  • Die reuige Bitte des Mitknechts, bewirkte beim Schalksknecht gar nichts, obwohl das normal wäre.

Die weiteren Kollegen (Mitknechte) beurteilten dieses Verhalten des Schalksknechts. Sie kamen spontan zu der Einschätzung, dass dieses Handeln des Schalksknechts verkehrt war. Mit tiefer Bestürzung zeigten sie ihn beim König an. Der König bestätigte diese Einschätzung und sprach ein hartes Urteil.

In weniger schwerwiegenden Fällen, in denen Menschen nicht gerne vergaben, sprach Gott auch keine so harten Urteile, sondern half mit Väterlicher Liebe zurecht.

„31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. 32 Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.“

Lukasevangelium 15,31−32 LUT

Auch beim Propheten Jona war das so. Jona hatte die boshaften Bewohner von Ninive vor Gottes Zorn gewarnt. In (Jona 3,4-10 LUT) finden Sie ein wunderbares Beispiel für gezeigte Reue und ihre Wirksamkeit. Im gesamten Kapitel (JonaLUT) finden wir, wie Gott sich liebevoll um Jona kümmerte um ihn zurechtzubringen.

Vergebung in den Religionen

Christentum

Vergebung in der Bibel

Die Vollmacht beim Vergeben

Wie können Menschen gekonnt, mutig und vollmächtig Vergebung praktizieren? Wieviel Vollmacht hat dabei ein Mensch anderen Vergebung zu gewähren? Die Vollmacht hat dabei unterschiedliche Dimensionen in ihrer Tragweite und Gültigkeit.

  1. Die kleinste Dimension 'ohne Vollmacht': Es wird keine Vergebung gewährt, Gott soll vergeben (Delegation an höhere Instanz)
  2. Die Menschliche Dimension behandelt einzelne Tatsünden: Natürlich kann jeder Mensch einzelne Tatsünden, die ihm gegenüber verübt wurden, verzeihen. Jeder Geschädigte kann Schuld erlassen indem er auf die Schuldbegleichung (seinen Schadenersatzanspruch) verzichtet.
  3. Die Göttliche Dimension ist die Größte. Gott als die höchste Instanz und oberster Richter hat die absolute Vollmacht. Gott entscheidet letztendlich, die Tragweite ist allumfassend. Er entscheidet auch über das Heil (ewiges Leben, oder ewigen Tod).

Ein Jünger Jesu bewegt sich in allen drei Dimensionen: Sowohl die Tragweite seiner Entscheidung als auch seine Befugnis sind variabel. Ein Jünger Jesu kann sich von Delegation bis zur Entscheidung über das Heil betätigen, das hängt von der Situation ab.

Die Bibel kennt das Prinzip: „Wem ihr vergebt, dem vergebe auch ich“. Die höhere Instanz (der Chef) folgt der Vorentscheidung der tieferen Instanz, im Vertrauen, dass der Mitarbeiter gute Gründe für seine Entscheidung hat. Natürlich hat die höhere Instanz die größere Entscheidungsbefugnis. Der Mitarbeiter darf nicht willkürlich, wie es ihm gerade passt, vergeben. Wie auch in Firmen, kann der „Chef“ seinen Mitarbeiter zur Verantwortung ziehen, wenn er schlechte Arbeit leistet.

Der Apostel Paulus lieferte ein Beispiel:. Damals in der christlichen Gemeinde Korinth gab es etwa folgende Hierarchieebenen: Gemeindeglied – Gemeindeleitung – Apostel – Gott.

„Wem aber ihr etwas vergebt, dem vergebe ich auch. Denn auch ich habe, wenn ich etwas zu vergeben hatte, es vergeben um euretwillen vor Christi Angesicht,“

Nach seiner Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern und erteilte folgende Entscheidungsvollmacht. Dieser Zeitpunkt war kurz nach der Auferstehung, noch vor Himmelfahrt und Pfingsten.

„21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“

Johannesevangelium 20,21-23 LUT

Gott sendet seine Jünger mit dieser Entscheidungsvollmacht aus, auch heute noch. Das ist eine große Verantwortung! Mit den vielen oben und weiter unten aufgeführten biblischen Geschichten können wir uns einarbeiten und lernen. Weil aber alle biblischen und sonstigen Beispiele der Welt nicht reichen, um alle Fallkombinationen aufzuzeigen, werden wir keine fixen Gesetze, die immer richtig sind, machen können. Deshalb blies der Auferstandene seine Jünger an und sagte: "Nehmt hin den Heiligen Geist!" So konnte der Apostel Petrus an Pfingsten in Zusammenarbeit mit Gott, die von Jesus begonnene Vergebung fortführen. Wir nehmen also Gott in seiner Allwissenheit mit dazu. Im Zusammenwirken von Gott und Mensch kann diese Vollmacht mutig und sinnvoll ausgeübt werden.

Unsere Beurteilung liefert typischerweise eines der drei Ergebnisse:

  1. Es ist keine Reue und keine Buße da (z.B. Leugnen, Beschönigen oder Selbstgerechtigkeit).
  2. Der Betreffende ist bereit Vergebung zu bekommen (z.B. hat schlechtes Gewissen).
  3. Es ist unklar, oder es ist sinnvoller noch zu warten.

Ob wir nun warnen, um zur Buße zu bewegen, oder ob wir trösten, und das Heil zusprechen. Ein Jünger Jesu hat die Aufgabe eines Helfers zum Heil. Jeder muss selbst entscheiden ob er mit Gott versöhnt werden will. Ein Jünger Jesu hilft dabei, indem er als Botschafter Gottes die Bedingungen die Gott stellt vertritt, und entsprechend berät.

Das Ergebnis unserer Beurteilung muss präzise zum Ausdruck gebracht werden. Es wäre eine fatale Falschberatung dem Täter des Bösen zu sagen: „Ich habe dir vergeben“ (etwa auf psychologische Art und Weise), und gleichzeitig innerlich zu denken: „Naja, aber Gott wird dir, so wie es ist, eher nicht vergeben, denn du bist uneinsichtig und leugnest deine Sünde.“ Auch wenn unklar ist, ob Gott in der aktuellen Situation vergibt, kann dies präzise gesagt werden, etwa so (Beispiel): „Ich wünsche mir, dass Gott Dir deine Sünden vergibt. Das ist aber erst dann möglich, wenn du deine Sünden bereust und Gott dafür um Vergebung bittest.“

Unsere Entscheidung sollte Hand und Fuß haben, aber sie kann auch revidiert werden: siehe Hesekiel 18,21-24 LUT.

Der Jünger praktiziert dies in Vollmacht und in der Freiheit eines Christenmenschen (1 Kor 9,19 LUT)

„Zum 1.: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.“

D. Martin Luther: (Röm 13,8 LUT)[5]

„Zum 1.: Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

D. Martin Luther: (Gal 4,4 LUT)[5]

„Zum 16.: Durch sein Königtum ist er aller Dinge mächtig, durch sein Priestertum ist er Gottes mächtig, denn Gott tut, was er bittet und begehrt, wie geschrieben steht im (Ps 145,19 LUT)“

D. Martin Luther[5]

So ging auch Johannes der Täufer vor. Er war ein vollmächtiger Bote Gottes der eine Bußbewegung im damaligen Israel auslöste (Markus 1,1-8 HFA).

„Johannes selbst, gekleidet wie ein Prophet (Sacharja 13,4 HFA), löste eine Bußbewegung im damaligen Israel aus. Viele Menschen kamen in die Steppe des Jordantals und erlebten erstmals eine Taufe. Bis dahin tauchten Menschen sich zur Reinigung selbst unter, nun wird ihnen in der Wassertaufe durch einen Dritten, nach dem Schuldbekenntnis, eine Vergebung zugesagt, die sie selbst nicht bewirken können. Johannes selbst sieht sich als unwürdiges Werkzeug eines viel Größeren, der in der Fülle des Geistes Gottes handeln wird, und so nicht nur Vergebung, sondern auch neues Leben schenkt.“

Dr. Michael Diener, Präses: , S. 3[6]

Er war vollmächtiger Bote, aber gleichzeiteig betrachtete er sich als klein und unwürdig im Vergleich zu Gott. Mit dieser Haltung kann "Ein Christenmensch [...] ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan[5]"sein. So kann man in Gottesfurcht und liebevoll den Menschen dienen.

Jesu Lehreinheiten Matthäusevangelium 18

Wie wir gesehen haben, braucht es Reue auf der Seite des Schuldigen, und Vergebung auf der Seite des Geschädigten. Entsprechend gibt es zwei Lehreinheiten von Jesus, die in der Bibel direkt aufeinanderfolgen. In beiden Lehreinheiten finden wir einen Gut-Fall und mindestens einen Schlecht-Fall. Wir sollen dadurch lernen, das Richtige, Wohlgefällige und Vollkommene zu tun.

  1. Lehreinheit: Wenn ein Mensch nicht bereut ([3], S. 120) (Matthäus 18,15−20 EU)
  2. Lehreinheit: Wenn ein Mensch nicht vergibt: Der Schalksknecht (siehe oben) (Matthäus 18,21−27 EU)

Da die 2. Lehreinheit bereits bei Wirkung von Reue behandelt wurde, behandeln wir hier nur die 1. Lehreinheit.

Als Erstes betrachtet Jesus den Gut-Fall: Der sündige Bruder wird liebevoll zurechtgewiesen, zeigt Reue und sofort ist man wieder gut miteinander. Beide haben gewonnen und freuen sich wieder aneinander. Reue und Vergebung verschmolzen hier zur Versöhnung:

„Sündigt aber dein Bruder, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.“

Wenn aber ein Mensch nicht bereut, soll er durch Mithilfe weiterer Brüder zurechtgebracht werden. Die Bibel sieht hier also eine schrittweise Teamvergößerung des 'Vergebungsteams' vor. Am Ende wird der Schuldige von der ganzen Versammlung ermahnt. Wenn dies alles scheitert – weil kein Einsehen, kein Lernen aus Fehlern da ist – dann geht man auf Distanz. Ein Heide und Zöllner steht hier für einen Menschen der die Gemeinschaft zerstört hat, und dem man nicht mehr vertrauen kann. Von so einem hält man sich besser fern.

„16 Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch zweier oder dreier Zeugen Mund bestätigt werde. 17 Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner. 18 Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein. 19 Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. 20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“

Matthäusevangelium 18,16−20 LUT

In Vers 18 finden wir wieder die Vollmacht der Jünger Jesu wie in Johannes 20,21-23. In den Vers 19-20 kommen noch zwei Aspekte hinzu: 'sich Einigen' und 'Gebet'. Sobald sich alle Teammitglieder inklusive Gott einig sind, gibt es unbegrenzte Vollmacht. Denn wenn Gott dabei ist, dann gilt seine Vollmacht.

Die helfenden Brüder (Verse 16-17), arbeiten hier als Streitschlichter. Dazu braucht es Menschen mit sozialer Kompetenz, Gerechtigkeitsempfinden und väterlicher Liebe. Sowohl Täter als auch Opfer sollen durch die Schlichtung gut wegkommen.

Gary Chapman schreibt in seinem Buch mit dem englischen Titel "Everybody Wins: The Chapman Guide to Solving Conflicts without arguing" (deutsch: "Der Chapman Leitfaden wie man Konflikte lösen kann ohne zu streiten.") [7]

„Eine Lösung, die für beide Seiten zufriedenstellend ist, kann man nur finden, wenn man auch daran glaubt, dass es eine solche Lösung gibt und dass Sie sie gemeinsam finden können.“

Gary Chapman[7]

Zusammenfassung Vergebung im Chritstentum

  1. a b c Chapman, Gary und Thomas, Jennifer.: Die fünf Sprachen des Verzeihens : die Kunst, wieder zueinander zu finden. Francke, Marburg an der Lahn 2010, ISBN 978-3-86827-134-8, S. 16, 188.
  2. a b Johannes Abeler, Juljana Calaki, Kai Andree and Christoph Basek: The Power of Apology. University of Nottingham, abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  3. a b Chapman, Gary D. 1938-: Die andere Seite der Liebe. Ärger, Wut und Zorn: Wie "negative" Gefühle zur positiven Kraft werden. 4. Aufl., 1. Taschenbuchaufl. Brunnen-Verl, Giessen 2012, ISBN 978-3-7655-4149-0, S. 112–128 (8. Kapitel).
  4. 95_Thesen, 35-40
  5. a b c d Die Edition | Freiheit 2017. 20. Februar 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Dr. Michael Diener, Präses: Markus 1,1-8: Ein vollmächtiger Bote. In: Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. (Hrsg.): Gnadauer Bibellese "Leben aus dem Wort". Band 1 / 2020, ISSN 0722 - 2734, S. 3.
  7. a b Chapman, Gary D.: Streithähne und Turteltauben: an Konflikten reifen. Francke, Marburg an der Lahn 2008, ISBN 978-3-86827-041-9, S. 89.