Benutzer:Karsten11/Belter Gruppe

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Mitglieder

Mitglieder der Gruppe waren

Widerstand an der Universität Leipzig

Die zunehmende Gleichschaltung der gesellschaftlichen Institutionen in der SBZ ab 1946 machten auch vor den Universitäten nicht halt. Zunehmend wurden kritische Studenten und Dozenten von der Arbeit in den Hochschulen ausgeschlossen, verhaftet oder zur Flucht in die Westzonen gezwungen.

Auf die verbleibenden Studenten wurde Druck zum Eintritt in die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ausgeübt. Einen Schlusspunkt für die Möglichkeit der freien politischen Betätigung an der Universität Leipzig war die Auflösung des gewählten Studentenrates November 1948 und dessen Neubesetzung mit FDJ-Mitgliedern. Demokratische Oppositionsarbeit war nur noch im Untergrund möglich.

Ab 1949 sammelte sich um den Studenten der Volkswirtschaftslehre Herbert Belter an Universitär Leipzig eine kleine Gruppe demokratisch gesinnter Studenten, die mit Flugblättern versuchten, Gegenöffentlichkeit gegen das Informationsmonopol der SED zu organisieren. Man erstellte und verteilte 1950 auf dem Gelände der Universität Flugblätter die sich gegen die manipulierten Volkskammerwahlen und die kommunistische Diktatur richteten. Neben eigenen Materialien wurden auch Flugblätter des RIAS (Rundfunk im Amerikanischen Sektor) verteilt, und Informationen über die politischen Repressalien in der "Zone" an den Sender geliefert.

Verhaftung

Jedoch wurden Belter und 9 seiner Mitstreiter bereits am 4. Oktober 1950 verhaftet, nachdem sie Flugblätter verteilten. Sie wurden einem sowjetischen Militärtribunal übergeben, dass die Todesstrafe für Herbert Belter und Freiheitsstrafen von jeweils mindestens 25 Jahre für die anderen Angeklagten aussprach. Alle Angeklagten wurden nach Russland gebracht wo Herbert Belter hingerichtet wurde. Erst nach der Wende1989 war es möglich anhand der russischen Archive Umstände und Todestag zu ermitteln. Herbert Belter wurde am 28. April 1951 umgebracht.

Die anderen Mitglieder der Gruppe wurden in sowjetische Arbeitslager gebracht. Die drakonischen Strafen mussten sie teilweise absitzen, bis sie vorzeitig in die Bundesrepublik entlassen wurden.

Rezeption

Die Öffentlichkeit im Westen in den 40er und 50er Jahren nahm mit hoher Anteilnahme den Aufbau einer kommunistischen Diktatur und den demokratischen Widerstand dagegen wahr. Die Gruppe Belter war jedoch nur eine von vielen Initiativen und erlangte daher keine hohe Bekanntheit.

Nach der Entlassung der Opfer wurde die Geschichte der Gruppe Belter durch als Teil der Geschichte des Widerstandes in der DDR wissenschaftlich aufgearbeitet. Das öffentliche Interesse war aber nur kurzfristiger Natur. Ab Beginn der Entspannungspolitik so kritisierte Werner Gumpel brandmarkte man ihn sogar als „Kalten Krieger“, wenn er von den Verbrechen in der DDR berichtete[1].

Nach der Wende begann ein Prozess der Aufarbeitung der Geschichte der DDR. Der Widerstand gegen und die Opfer der DDR wurde neu erforscht und die Erinnerung an die Ereignisse neu belebt.

Im Rahmen einer Wanderausstellung „Erschossen in Moskau…“ wurde unter anderem das Schicksal der Gruppe Belter dargestellt. Unter dem Titel "Studentischer Widerstand an der Universität Leipzig 1945-1955" wurde der Widerstand (u.a. der Belter Gruppe) in einer Ausstellung an der Universität Leipzig, erarbeitet vom Universitätsarchiv thematisiert.

Die Universität Leipzig ehrt Herbert Belter gemeinsam mit anderen Opfern der beiden deutschen Diktaturen in ihrem Ehrenbuch[2].

Die fünf überlebenden Mitglieder der einstigen "Belter Gruppe" wurden im Juni 2007 für ihr demokratisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sagte in seiner Laudatio die Mitglieder der Gruppe hätten sie sich "mutig gegen die Vergewaltigung des Geistes" gewehrt ihr Leben gefährdet um für eine bessere Gesellschaft zu kämpfen.

Literatur

  • Scharf, Hans-Dieter: Von Leipzig nach Workuta und zurück. Ein Schicksalsbericht aus den frühen Jahren des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates 1950-1954 (Lebenszeugnisse - Leidenswege H. 2). Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, Dresden 1996. 122 S.
  • Wiemers, Gerald/Blecher, Jens: Studentischer Widerstand an der Universität Leipzig 1945-1955. Hrsg. von der Universität Leipzig und der Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig. Sax-Verlag, Beucha 1998. 144 S.

Quellen